Im Banne des Mächtigen – Alexander Röder

  • Über das Buch
    „Im Banne des Mächtigen“ von Alexander Röder ist als Taschenbuch im Karl-May-Verlag erschienen, 464 Seiten, 1. Auflage (4. Oktober 2016), Sprache: Deutsch, ISBN: 3780225018


    Über den Autor:
    Alexander Röder, geboren 1969, studierte Literaturwissenschaften und Kulturforschung. Er lebt heute in Marburg. Mit seinem ersten historischen Roman „Der Mönch in Weimar“, der das Treffen zwischen Goethe und dem Gothic-Novel-Autor M.G. Lewis schildert, war er 2014 auf der Shortlist für den SERAPH der Phantastischen Akademie e.V. in der Kategorie „Bestes Debüt“. Derzeit begibt er sich regelmäßig in den magischen Orient, denn die phantastischen Abenteuer von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar sind noch lange nicht erzählt… (Quelle: buechereule)


    Über den Inhalt
    Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef verbringen mit ihrem Freund Sir David Lindsay einige Tage in Basra. Dort wird Sir David bestohlen. Bevor sie den Dieb stellen, richten die Freunde auf der Jagd nach ihm einigen Schaden an und müssen die Stadt überstürzt verlassen, um sich nicht selbst als Komplizen des Diebes verantworten zu müssen. In der Wüste müssen sie sich gegen Banditen behaupten und suchen nach den britischen Archäologen, die von den Banditen überfallen und bestohlen wurden, um ihnen die gestohlenen Gegenstände zurück zu geben und die Banditen der Gerechtigkeit zuzuführen. Im weiteren Verlauf der Geschichte kämpft die Reisegruppe immer wieder gegen Banditen. Diese arbeiten alle für ihren großen Anführer, Al Kadir - der Mächtige. Die Freude entdecken Tempel des uralten Baals-Kultes und machen sich schließlich auf, um Al Kadir das Handwerk zu legen.


    Meine Meinung
    Das Buch ist in einem ählichen Stil wie die „alten“ Karl May Bücher geschrieben. Dabei gelingt es Alexander Röder, diesen Stil zu modernisieren, ohne dass die detailreichen Schilderungen von Landschaften, Vorgängen und Umständen verloren gehen. Das liest sich dann wie folgt an dem Beispiel, was die Initialen „F.O.“ bei einer nicht sehr positiv dargestellten Figur im Roman bedeuten können: „... Denn da er in der akademischen Welt nicht sonderlich beliebt war, so wurden die neuen – falschen – Initialen als Abkürzung einer Redewendung gesehen, die ich hier auf Rücksicht auf das Feingefühl meiner Leser nicht wiedergeben möchte, wenngleich sich nur jene der ganzen Unflätigkeit des Ausdrucks bewusst sein können, die des angelsächsischen Idioms mächtig sind. Allen anderen mag ich nur so viel sagen, dass es im Englischen die unfeine Variation des allbekannten „scher dich dahin, wo der Pfeffer wächst“ bedeutet. ...“ Hier benutzt Alexander Röder 78 Worte, um zu sagen, wie F.O. interpretiert wird. Die Bloodhound Gang schafft das in einem ihrer Songs mit den vier Worten Foxtrott, Uniform, Charlie, Kilo und dass ‚Off’ muss man sich dann dazu denken. Genau dieser Stil ist Vor- und Nachteil zugleich. Wer es mag, so wie ich, findet das super. Andere mögen das für langatmig halten.


    Neu für Karl May Romane ist auch, dass jetzt magische Gegenstände und unerklärliche Phänomene ins Spiel kommen. Der Übergang ist nicht brutal hart, also Kara Ben Nemsi ist nicht plötzlich zum Zauberer mutiert und hat Henry-Stutzen gegen einen Zauberstab getauscht. Ganz im Gegenteil, der Autor lässt ihn immer wieder versuchen, die magischen Dinge wissenschaftlich zu erklären. Am Ende muss aber auch Kara Ben Nemsi einsehen, dass Magie im Spiel ist. Dies ist wohl der Versuch, das Fantasie ge- bzw. verwöhnte junge Publikum als Leser zu gewinnen. Den Versuch halte ich für legitim. Ich glaube auch nicht, dass man mit einem Karl May Band der alten Schule die Generation der Play-Station Spieler, X-Box Liebhaber und Fantasy Leser fesseln könnte.


    Alles in allem ist das Buch eine gute Mischung aus Abenteuer-Schilderungen aus dem Orient um 1874 und magischen Elementen. Einige Figuren sind jedoch nicht wirklich ausgearbeitet bzw. tauchen plötzlich auf und verschwinden dann wieder in der Erzählversenkung. Was Alexander Röder über real existierende Personen dieser Zeit oder reale Sachverhalte schreibt, ist sehr gut recherchiert. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Mehr als 80 Seiten am Stück habe ich pro Tag nicht geschafft, dazu sind die Schilderungen zu detailreich. Für mich verdient der Roman 9 von 10 Eulenpunkten.

  • Ich muss gestehen, ich habe das Buch leider nicht zu Ende gelesen. Was allerdings nicht an der Qualität des Buches liegt. Einfach nur daran, dass diese Art Bücher und ich wohl nicht mehr so richtig zusammenkommen.


    Ich habe Karl May während meiner Jugend verschlungen. Nicht nur die bekannten Reihen, sondern auch einiges aus seinem Spätwerk. Ich habe sogar meine Facharbeit in der Kollegstufe über Karl May geschrieben :-)


    Alexander Röder kommt mit seinem Schreibstil wirklich nah an das Original heran und schafft es dabei doch auch immer wieder kleine Spitzen auf das Original einzubauen. Das hat mir gut fgefallen. Allerdings ist der weitausschweifende Schreibstil mittlerweile etwas, was ich nicht mehr so gerne mag. Mir wurde an vielen Ecken zuviel erklärt und es ist zuwenig passiert.


    Vielleicht ist das Buch später noch einmal was für mich, ich werde wohl irgendwann noch einmal einen zweiten Versuch starten.


    Punkte möchte ich keine vergeben, da es reichlich unfair wäre. Denn nur weil ich im Moment damit nicht zurecht komme heisst es ja nicht, dass es kein gutes Buch wäre.

  • Als Jugendliche habe ich sämtliche Karl May Bücher verschlungen und war total begeistert von seinen Abenteuer-Geschichten.
    Deswegen war ich jetzt sehr gespannt auf dieses neue "Karl May" Buch.
    Und ich bin wirklich positiv überrascht worden.


    Der Autor Alexander Röder schafft es hervorragend im Original-Stil von Karl May zu schreiben. Ich habe mich nach den ersten paar Sätzen sofort in dem Buch wohlgefühlt und das ist auch bis zum Ende des Romans so geblieben.
    Die Schilderungen und Beschreibungen sind sehr ausführlich und weitschweifig, der Leser wird immer wieder direkt angesprochen und zum Teil belehrt und es gibt viele Verweise und Anspielungen . Alles ist aber in einem sehr ironischen und humorvollen Ton gehalten und ich musste zwischendurch während des Lesens breit grinsen.


    Die Geschichte ist ein orientalisches Abenteuer mit eingestreuten Fantasy-Elementen. Es ist dem Autor sehr gut gelungen, die orientalische Atmosphäre in der Wüste einzufangen und ich hatte das Gefühl mitten drin zu sein und alles mit zu erleben. Am Anfang ist der Fantasy-Anteil nur ganz gering, im Laufe der Geschichte nimmt er dann etwas zu. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen.


    Im Mittelteil des Buches gab es meiner Ansicht nach ein paar Stellen die sich gezogen haben, zum Ende hin hat aber die Spannung eindeutig angezogen.
    Ich hatte sehr angenehme Lesestunden mit dem Buch, ich konnte gut abtauchen in die orientalische Welt.
    Und ich werde mir ganz sicher auch die weiteren Teile dieser Reihe besorgen und lesen.
    Ich gebe dem Buch eine gute Leseempfehlung und bewerte es mit 8 Eulenpunkten.

  • Da sich bei mir unerwartet verschiedene Baustellen zeitraubend in den Alltag eingeschaltet haben, konnte ich mich diesmal leider bei dieser und der nahezu parallel laufenden Leserunde mit Ivonne Keller nicht wie gewohnt einbringen, möchte mich aber trotzdem bei Wolke für die Organisation, dem Verlag für das Leseexemplar und beim Autor für seine interessante Begleitung bei dieser Leserunde hier bedanken.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Anfänglich hatte ich ja so meine Bedenken, vor allem auch hinsichtlich der Fantasy-Anteile, die sich dann jedoch in einem für mich durchaus akzeptablen Rahmen hielten.
    Allerdings gab es im Mittelteil für mich gewisse Längen, über die ich mich bereits in meinem Posting im letzten Leserundenabschnitt näher äußerte.
    Überaus gelungen fand ich die sprachliche Anlehnung an den Original-Karl May'schen Schreibstil!
    Auch mit dem Ende bin ich hochzufrieden, denn es lässt den Leser mit Interesse an den Fortsetzungen, aber ohne bösen Cliffhänger zurück.


    Sehr gefehlt haben mir allerdings die aus den grünen Originalbänden so vertrauten Karten und Skizzen zu den Reisewegen!!


    Ich vergebe 9 von 10 möglichen Eulenpunkten.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Titel:
    Im Banne des Mächtigen; Alexander Röder


    ISBN-Nummer
    978-3-7802-2501-6


    Klappentext / Kurzbeschreibung des Buches
    Als Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar sich mit ihrem alten Freund, dem schrulligen Sir David Lindsay in Basra treffen, ahnen sie nicht, dass ihnen ein neues Abenteuer bevorsteht. Die schicksalhafte Begegnung mit einem jungen Dieb zwingt die Freunde, die Stadt zu verlassen. Als sie auf einen Trupp Banditen stoßen, taucht ein Name immer wieder auf: Al-Kadir, der Mächtige. Es gilt, diesen geheimnisvollen König der Banditen auf die Spur zu kommen.
    Dabei geraten sie immer tiefer in die Wüste und das Netz des Mächtigen. Als sie auch noch auf die geheimnisvolle Tempelruine eines Dämonenkults stoßen, muss sogar der sonst so rationale Kara Ben Nemsi einsehen, dass es Dinge gibt, die über das Erklärbare hinausgehen. Ist es Magie, die dem geheimnisvollen Al Kadir seine Macht verleiht?


    Angaben über den Autor
    Alexander Röder, geboren 1969, studierte Literaturwissenschaften und Kulturforschung. Er lebt heute in Marburg.
    Mit seinem ersten historischen Roman „Der Mönch in Weimar“, der das Treffen zwischen Goethe und dem Gothic-Novel-Autor M.G. Lewis schildert, war er 2014 auf der Shortlist für den SERAPH der Phantastischen Akademie e.V. in der Kategorie „Bestes Debüt“
    Derzeit begibt er sich regelmäßig in den magischen Orient, denn die phantastischen Abenteuer von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar sind noch lange nicht erzählt…


    Eigene Meinung
    „Im Banne des Mächtigen“ ist der Auftakt der Reihe „Karl Mays magischer Orient“ die dem Leser zurück in die Abenteuerwelt von Karl May führen soll. Man trifft viele der altbekannten Charaktere wieder, lernt aber auch einige interessante neue Figuren kennen. Erzählt wird wie damals aus der Ich-Perspektive des Kara Ben Nemsi. Teilweise kam mir dieser zu besserwisserisch und oberlehrerhaft vor, was mich dazu brachte wieder die alten Karl May Romane hervorzukramen, um zu vergleichen ob er damals auch schon so nervig war. Somit wäre bei mir das Ziel des Verlages schon mal erreicht, die Leser dazu zu bringen Karl May zu lesen.
    Ansonsten wird die Geschichte sehr spannend, mit der richtigen Prise Humor an den richtigen Stellen, erzählt. Die Verbindung von Abenteuer mit Phantasie ist wirklich gut gelungen. Das Abenteuer bleibt jedoch immer im Vordergrund. Es gibt zwischendurch immer wieder unerklärliche Phänomene mit denen sich Kara Ben Nemsi sehr schwer tut. Vor Allem seine Reaktionen haben mir sehr gefallen da sie leicht nachvollziehbar waren.
    Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, daher gebe ich 8/10 Punkten

  • In meiner Jugend habe ich die Karl May Bücher auch nur so verschlungen und selbst heute greife ich ab und zu noch zu den Büchern, da ich auch sehr gerne Fantasy lese, war dieses Buch ein absolutes Muss für mich und ich finde die mischung sehr gelungen.
    Der Autor schafft es sehr gut den Original-Stil zu treffen, da gehören dann eben aich gewisse Längen dazu, :lache und auch die Fanatsy-Elemente sind sehr gut eingebaut.
    Leider verschwinden am Ende einige interessante Figuren zu schnell wieder in der Versenkung, wobei die eine oder andere vielleicht in der Fortsetzung wieder eine Rolle spielen könnte.


    Von mir gibt es 9 Punkte und eine klare Leseempfehlung für alle Karl May Fans!