Zum Inhalt:
Zoe ist anders als alle anderen. Sie hat die besondere Fähigkeit, die Zeit zurückdrehen und dadurch das Geschehene verändern zu können. Als sie bei einem Bankraub miterleben muss, dass ein Mann erschossen wird – ausgerechnet der gut aussehende junge Mann, der ihr nur wenige Minuten zuvor in einer schwierigen Situation beigestanden hat – entschließt sie sich dazu, ihn zu retten. Doch ihre Gabe kommt nicht ohne Einschränkungen. Zoe kann nur 23 Minuten in der Zeit zurückspringen, und oft verschlimmert sich die Situation durch ihr Eingreifen. Zoes Entschluss könnte in einer Katastrophe enden. Und er bringt sie in große Gefahr. Denn er lenkt die Aufmerksamkeit des Bankräubers auf sie ...
Zur Autorin:
Vivian Vande Velde lebt als Autorin in Rochester, New York. Sie hat mehr als 30 Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht, welche mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, unter anderem dem Edgar Award und dem Empire Award. Vivian Vande Velde engagiert sich in zwei Autorengruppen und gibt Schreibworkshops in Schulen.
Meine Meinung:
Die meisten kennen sicherlich den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in dem Bill Murray in einer scheinbar endlosen Zeitschleife versucht seine Angebetete an immer wieder ein und dem selben Tag zu erobern. Nach ähnlichen Vorgaben funktioniert das Buch „Nie mehr zurück“ von Vivian Vande Velde. Die Idee ist also nicht wirklich neu, aber Altbewährtes muss ja nicht unbedingt schlechter sein, als das Original.
Anders als Murray, der ja in der Wiederholung gefangen ist, kann die 15-jährige Zoe seit zwei Jahren durch das laut ausgesprochene Wort „Zurückspringen“ eben das ganz freiwillig tun. Genau 23 Minuten zurück und bei Bedarf 10 Mal für die gleiche Zeitspanne. Ein paar Mal hat sie dies schon getan, vor allem um dramatische Ereignisse zu verändern. Auch diesmal fühlt sie sich einfach dazu gezwungen, denn sie wird Zeugin eines Banküberfalles, bei dem zwei Männer erschossen werden. Also muss sie zurückspringen und die Morde verhindern. Aber zuerst misslingt dies mal gehörig und sie hat bereits einige ihrer 10 Versuche verschwendet, als sie auf die Idee kommt, sich Hilfe zu suchen. Vielleicht bei einem der anderen Bankkunden.
Laut Verlag handelt es sich um ein Jugendbuch. Aber ich kann es ruhigen Gewissens auch älteren Fantasyleser ans Herz legen. Ich war von der Geschichte mehr als angetan und fand sie von der ersten Seite an extrem spannend und abwechslungsreich. Als Fan von Zeitreise-Geschichten war ich neugierig, wie Zoe die verschiedenen Möglichkeiten durchspielt. Die Autorin schafft es, dass trotz der ständigen Wiederholung des eigentlichen Ereignisses der Ablauf doch jedes Mal überraschend anders war und sich gleichzeitig weiterentwickelte. Und wie nebenbei erfährt man so einiges über Zoe und auch über die ganzen Randfiguren, die durch die 23 Minuten in immer wieder leicht veränderten Situationen laufen. Es gibt einige überraschende Wendungen und eine stetig ansteigende Spannung.
Der Erzählstil ist kraftvoll und sehr angenehm und durchaus All-Age-tauglich. Für mich war es eine tolle Neuentdeckung. Es hätten ruhig noch etwas mehr Seiten sein dürfen und ich hoffe, es werden weitere Romane von Vivian Vande Velde übersetzt.
9 von 10 Punkten für dieses Lesevergnügen