Titel
Mörderischer Jahrgang - Ein Wein-Krimi aus Südtirol
Klappentext
Selbst der bekennende Misanthrop Baron Emilio von Ritzfeld-Hechenstein muss zugeben: In Südtirol lässt es sich aushalten! Der Wein ist köstlich und die lokalen Spezialitäten schmecken hervorragend. Da ist es nur folgerichtig, dass Emilio in Südtirol dauerhaft Wurzeln geschlagen hat. Seine Tätigkeit als Privatdetektiv will er vorübergehend ruhen lassen. Bis ein Winzer seine Hilfe braucht. Ein anonymer Erpresser behauptet, einige Flaschen des vorzüglichen Lagrein im Weinkeller vergiftet zu haben. Da kann Emilio nicht untätig bleiben: Bei Wein versteht der Baron keinen Spaß! Er ermittelt – und stößt auf Zusammenhänge, die noch weit gefährlicher sind als vergifteter Lagrein.
Der Autor
Michael Böckler hat sich als Autor besonderer Krinimalromane einen Namen gemacht. In seinen Büchern verknüpft er spannende Fälle mit touristischen und kulinarischen Informationen. Er hat Kommunikationswissenschaft studiert, arbeitet als Journalist und lebt in München. Südtirol kennt er seit seiner Kindheit, bereist die Region bis heute regelmäßig - und natürlich liebt er die Südtiroler Weine.
Homepage des Autors mit Informationen zum Buch.
Meine Meinung
Offensichtlich gibt es schon mehrere 'Baron Emilio' Krimis, die ich aber nicht kenne. Dies ist das erste Buch von Michael Böckler, das mir in die Finger gefallen ist.
Angesprochen hat mich der Hintergrund vor dem Weinbauund der erste Satz "Auch Flaschen haben es gerne ruhig."
Der Baron hat den Hintergrund einer guten Erziehung, würde bei mir auch locker als englischer Exzentriker durchgehen und hat eine unbestreitbare Vorliebe für guten Wein und gutes Essen. Im Buch wird alle (gefühlte) zehn Seiten eine Flasche Wein geöffnet und auch getrunken. Da der Baron in einer Weingegend wohnt, ist das wohl verständlich. Für Alkoholiker ist dieses Buch daher sicher nicht empfehlenswert.
Die Handlung kommt ausnehmend langsam in Schwung und immer wenn man eine Aktion in Sachen vergifteter Wein hat und denkt, jetzt kommt mal etwas Schwung in die Sache, wird erstmal wieder ein Wein getrunken. Seufz. Der fehlende Schwung hat mich im ersten Drittel des Buches zweifeln lassen, ob ich es fertig lesen werde. Zudem habe ich es als störend empfunden, dass der Autor anscheinend eine Vorliebe für kurze Sätze hat.
Ab der Mitte des Buches war ich dann doch in der Geschichte drin und hatte mich an das lässige Tempo, inklusive der Unterbrechnungen durch Weintrinkerei, gewöhnt. Ab der Mitte des Buches finden die verschiedenen Personen, die bis dahin recht zusammenhangslos gleichzeitig, aber nicht miteinander, agiert haben, in einen Zusammenhang. Zwischendrin stirbt auch noch jemand, allerdings nicht am vergifteten Lagrein. Am Ende passen die Dinge natürlich zusammen und auch der Täter wird vom Baron gefunden. Ich werde hier natürlich nicht verraten, wer es schlussendlich ist.
Im Anhang sind diverse Begriffe zu Weinen und Restaurants in Südtirol angegeben und mit Rezepten ergänzt.
Ein unterhaltsames Buch, in gemächlichem Tempo, das man recht locker durchlesen kann (Urlaub in Südtirol planen?) und vielleicht mehr für kulinarische Schleckermäuler als für hartgesottene Krimifans geeignet ist.