Heute möchte ich Euch ein Buch vorstellen, was meiner nostalgischen Ader sehr gefallen hat:
"Brennholz für Kartoffelschalen" von Horst Bosetzky - auch unter -ky schreibend.
Inhalt : (laut Klappentext:)
"Pass auf deine Schlüssel auf!" Manfred ist ein Schlüsselkind. Die Mutter arbeitet, der Vater ist in russischer Gefangenschaft, und Manfreds Welt ist das Berlin der ersten Nachkriegsjahre. Grenzallee, Schmöckwitz, Neukölln - für den kleinen Manfred gibt es nichts Schöneres, als durch diese Stadt voller Abenteuer zu fahren.
Meine Meinung
Mit viel Berliner Witz - durchgehend deftig - auch mal tiefgründig - erzählt der Autor die Jahre zwischen 1946 und 1950 in Neukölln und in der sogenannten "Zone" aus der Sicht eines 9-12jährigen Jungen. Dieser Junge hat es nicht leicht. So kann er es der alleinerziehenden Mutter nie Recht machen, obwohl er sich viel Mühe gibt. " Ich werde mit dem Jungen alleine nicht mehr fertig - er kommt in eine Erziehungsanstalt"...
Er ist ein großer Fan der Strassenbahnen (scheint der Autor auch zu sein ..., da es fast ein bisschen zu viel war, was aber nicht so arg störte - Männer können damit bestimmt mehr anfangen..), kommt in arge Seelennöte und kämpft gegen den Alltag und seinen Ängsten an.
Für mich als Berlinerin war dieser Roman ein Stück Heimatgeschichte. Trümmer, Lebensmittelkarten und die Rosinenbomber habe ich selbst zwar nicht erlebt, aber mit diesem Buch konnte ich das damalige Leben meiner Mutter im zerbomten Berlin nachvollziehen. Einfach köstlich! Man kann nicht gegen die Klistierspritze pupen, daher werde ich mir gleich die Fortsetzungen bestellen müssen.
Zum Autor:
Horst Borsetzky, geboren 1938 in Berlin und unter dem Namen "-ky" auch als einer der erfolgreichsten deutschen Krimi-Autoren bekannt, ist emeritierter Soziologieprofessor in Berlin. Neben zahlreichen Kriminalromanen, mit denen er sich an die Spitze der deutschen Spannungsliteratur geschrieben hat, verfaßt er Jugendbücher, Hör- und Fernsehspiele, historische Romane sowie seine mehrteilige Familiensaga.