Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (1. Juni 2016)
ISBN-13: 978-3492309288
Originaltitel: When the Night Comes
Preis Taschenbuch: Euro 10.00
Preis Kindle E-Book: Euro 9.99
Autor
Favel Parrett, geboren 1974, wuchs in Tasmanien auf. Sie veröffentlichte mehrere Short Storys in Zeitschriften, bevor sie mit ihrem Roman »Jenseits der Untiefen« debütierte. Er wurde von der Presse begeistert aufgenommen und u.a. für die Shortlists des Miles Franklin Award und des Melbourne Award nominiert. Ihr Debüt wurde mit dem Newcomer of the Year, Australian Book Industry Award ausgezeichnet sowie mit dem Dobbie Award für Schriftstellerinnen. Die Autorin und leidenschaftliche Surferin lebt heute in Victoria, Australien.
Kurzbeschreibung / Klappentext
Als Isla an einem regnerischen Morgen auf dem Weg zur Schule ist, erblickt sie sie zum ersten Mal: die Nella Dan. Ein rot-weißer Frachter, von dessen Oberdeck ihr ein Seemann zuwinkt. Für das schüchterne Mädchen öffnet sich an diesem Tag die Tür zu einer neuen, aufregenden Welt. Denn Schiffskoch Bo, der auf dem Weg von Dänemark in die Antarktis regelmäßig in Islas tasmanischer Heimat haltmacht, erzählt ihr wundervolle Geschichten: vom Leben auf der Nella Dan, vom Licht auf hoher See und vom Fußballspielen in der Antarktis. Zwischen den beiden entwickelt sich eine innige Freundschaft. Doch dann läuft die Nella Dan eines Tages auf Grund ...
Meine Meinung
Von der aus Tasmanien stammenden Schriftstellerin Favel Parrett habe ich letztes Jahr während brütend heissen Julitagen ihren feinen Roman "Jenseits der Untiefen" gelesen und nun im nasskalten November ihr zweites Buch "Der Himmel über uns". Ich nehme mal an, dass es nicht an der unterschiedlichen Jahreszeit liegt, dass ihre Bücher eine unterschiedliche Wirkung auf mich haben. Ihr neues Buch, dass mittlerweile als Taschenbuchausgabe erschienen ist, konnte mich nie richtig erreichen. Das was bei ihrem Debüt auf wunderbare Weise funktioniert hat, nämlich ein unsichtbares Band zwischen Geschichte und Leser zu knüpfen, blieb diesmal aus. Ich möchte erwähnen, dass Parrett einen sehr grazilen, poetisch anmutenden Schreibstil hat und zudem von leicht zerbrechlichen Lebenssituationen ihrer Protagonisten erzählt. Dieses fragile Schreiben muss man grundsätzlich mögen oder aber, es sollte der richtige Augenblick sein wenn man ihr Buch in die Hand nimmt und liest. Letzteres scheint scheint eventuell bei mir der Falsche gewesen zu sein. Warum auch immer. Oder es ist möglich, dass in dieser Geschichte tatsächlich nicht dieselbe Magie innewohnt wie bei ihrem vorherigen Roman. Die Frage nach der Wirkung muss aber jeder Leser für sich selbst beantworten.
Inhaltlich geht es um eine geschiedene Mutter die mit ihren beiden Kindern an die tasmanische Küste umzieht und dort mit dem Geld aus der Scheidung ein Häuschen kauft. Regelmässig fährt ein riesiges rotes Frachtschiff vorbei das Hafen von Hobart ankert: Die Nella Dan. Die Tochter freundet sich mit dem dänischen Koch Bo an und dieser erzählt ihr Geschichten wobei man das Gefühl hat, dass er diese nach seinem Gusto mit Seemansgarn anreichert. Geschrieben ist die Geschichte aus verschiedenen Ich-Perspektiven wobei ich hie und da Mühe hatte zu erkennen, wer da nun gerade zu uns Lesern spricht. Viel mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten.
Eine leise Geschichte auf knapp 260 Seiten erzählt in einer wunderbaren Sprache. Schade, dass sie nur in meinen Kopf eingedrungen ist und nicht in mein Herz und meinen Bauch erreicht hat. Deshalb auch die ehrliche sechs Eulenpunkte Wertung.