Die Autorin (Quelle: Amazon)
Birgit Rabisch, geb. am 9.1.53 in Hamburg, aufgewachsen in Wilster, 1972 Abitur in Uetersen, Studium Soziologie und Germanistik an der Universität Hamburg, 20 Jahre Dozentin für Deutsch als Fremdsprache an der VHS-Hamburg; lebt heute als freie Schriftstellerin in Hamburg; verheiratet, zwei Kinder.
Birgit Rabisch hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Ihr dystopischer Roman "Duplik Jonas 7" (ausgezeichnet mit dem Literaturpreis NRW, mehrfach übersetzt und dramatisiert) avancierte zum Bestseller und Standardwerk für den Schulunterricht zum Thema Gentechnologie. Ihr Roman "Die vier Liebeszeiten" (duotincta 2016) unternimmt den tollkühnen Versuch, die Geschichte einer langjährigen gelingenden Liebe zu erzählen und ihr zuletzt erschienener Roman "Wir kennen uns nicht" schildert eine Mutter-Tochter-Beziehung, die von beiden sehr unterschiedlich erlebt wird.
Das Buch (Quelle: Amazon)
Mutter und Tochter – eine oft konfliktreiche Beziehung, die seit der Antike nicht nur in der Literatur für Sprengstoff sorgt. Die Beziehung zwischen Lena und Ariane ist geprägt von der Unfähigkeit, sich in die Welt der jeweils anderen einzufühlen. Vieles bleibt unausgesprochen, beide lügen sich an und fühlen sich missverstanden im Labyrinth der gegenseitigen Täuschungen.
Die Mutter Lena, eine ehemalige feministische Bestsellerautorin, lebt vereinsamt in ihrer großen Villa. Die Tochter Ariane fühlte sich als Kind von ihrer Mutter vernachlässigt und als leicht erkennbare Figur ihrer Romane bloßgestellt. Ariane arbeitet als Verhaltensforscherin über »Lügen und Tricksen unter Raben«.
Mutter und Tochter erzählen von einer gemeinsamen Vergangenheit, die völlig unterschiedlich erlebt wurde und immer mehr auch ein Porträt des aktuellen Konfliktes zwischen der Generation 68 und ihren pragmatischeren Erben wird. Dabei vermengen sich gelebtes Leben und literarische Fiktion, während in der Gegenwart das Gespinst aus vermeintlichen Gewissheiten nach und nach zerlöchert wird.
Für Frauen, die ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter haben oder für alle Kinder berühmter Eltern.
Meinung
„Für Frauen, die ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter haben oder für alle Kinder berühmter Eltern.“
So wird das Buch bei Amazon angepriesen. Ich gehöre nicht zur Zielgruppe und habe es dennoch gelesen. Und es hat mir außerordentlich gut gefallen. Aufgrund dieser Erfahrung werde ich den potenziellen Leserkreis etwas anders definieren:
Für Leserinnen und Leser, die ein Problem mit einer ihnen nahestehenden Person haben und es lösen möchten.
Die Erkenntnis, die wir aus dem Büchlein gewinnen können, liegt so nah und ist doch so fern:
Versuche, dich in den Anderen hineinzuversetzen und dich aus seiner Perspektive verstehen zu lernen!
Birgit Rabisch hat diese Erkenntnis mit einer spannenden Geschichte und mit interessanten Charakteren verknüpft, die sie sehr authentisch darstellt. Mehr kann man von einem Buch nicht erwarten.
Merke: Auch kleine Verlage können hervorragende Bücher produzieren, die auch ordentlich lektoriert sind. Das Motiv des Covers gefällt mir, allerdings ist das Gesamtlayout steigerungsfähig.