Anni Deckner - Leuchtturmtage

  • Erschienen am 18.11.2016 im Verlag Forever by Ullstein. Nur als EBook erhältlich!




    Inhalt: Stella, ehemaliges Model und nun übergewichtige Hausfrau, wird von ihrem Mann Holger wegen einer anderen Frau verlassen.
    Verzweifelt macht sie sich auf den Weg nach Norddeutschland zu ihrem Bruder, der dort den elterlichen Bauernhof führt. Stella findet dort nicht nur einen beruflichen Neuanfang, auch die Liebe tritt wieder in ihr Leben.
    Gleich zwei Männer schwärmen für Sie und die Entscheidung fällt ihr schwer…


    Meine Meinung: Inhaltsangabe, Leseprobe und Cover zeigten mir schon an in welche Richtung der Roman geht: Kurzweilige, leichte Unterhaltung ohne großen intellektuellen Anspruch für nicht mehr ganz junge Frauen.
    Und genau das habe ich auch bekommen, während ich das rund 200 Seiten starke Buch an einem einzigen regnerischen Sonntagmorgen gelesen habe. Ich wurde nett unterhalten, nicht mehr und nicht weniger.
    Schade fand ich allerdings, dass Anni Deckner das Potenzial ihrer Figuren nicht ausnutzt. Alle bleiben sehr flach und oberflächlich, jedes größere oder kleinere Problem löst sich allzu schnell in Luft auf. Hier wird leider jede Menge mögliche Spannung vergeben, die auch durch vermeintlich dramatische Situationen, die Stella erlebt, nicht aufgebaut wird.
    Besonders bei Stella finde ich diese Oberflächlichkeit schade, denn sie macht eigentliche eine große Entwicklung durch. Sehr überrascht hat mich übrigens, dass sie erst 36 Jahre alt ist, geschätzt hätte ich sie eher zehn Jahre älter…
    Sprachlich bewegt sich die Autorin auf einem sehr einfachen Niveau, aber ich habe, wie schon erwähnt, keinen anspruchsvollen Roman erwartet.


    Fazit: Leichte Unterhaltung für zwischendurch, die eher auf Friede-Freude-Eierkuchen-Serienroman-Niveau liegt.
    Wenn man genau das will, liegt man hier goldrichtig, wer etwas mehr Anspruch erwartet, sollte lieber ein anderes Buch zur Hand nehmen.

  • Für mich war es der erste Roman der Autorin. Der Klappentext ließ mich einen kurzweiligen Unterhaltungsroman erwarten und genauso war es auch.


    Stella, seit langen Jahren mit Holger verheiratet, wird von ihm verlassen. Anscheinend ist für ihn der Wandel vom Modepüppchen zur rundlichen Hausfrau ein Grund gewesen, sich nach einer neuen Frau umzusehen.
    Also fährt Stella zurück zu dem elterlichen Bauernhof, der von ihrem Bruder Sam geführt wird. Auf dem Weg nimmt sie Anhalter Hauke mit, der sich in sie verliebt. Und dann ist da noch Michael, der ehemalige Schulkamerad, inzwischen Tierarzt, der auch ein Auge auf Stella geworfen hat. Das alles findet vor der malerischen Kulisse an der Nordseeküste statt.


    Grundsätzlich hätte das ein wirklich schöner Roman sein können. Die 200 Seiten waren jedoch einfach zu knapp, ich hätte gerne noch mindestens 100 Seiten mehr gelesen. Die Atmosphäre ist schon schön und auch die diversen Handlungsstränge sind gut angelegt. Doch mir kam es vor, als hätte die Autorin keine Zeit gehabt, das alles auszuformulieren. Alles ging sehr schnell, die Probleme lösen sich fix auf und auch ein Erpressungsversuch verläuft im Sande.


    Ich habe diesen Roman eigentlich gern gelesen, Stella war mir sehr sympathisch und auch die verschiedenen Nebenfiguren mochte ich. Dazu die Stimmung an der Nordsee, die rüberkommt. Ich mag es nicht, wenn man künstlich hingehalten wird, um Seiten zu füllen, doch diese Geschichte hätte mehr Raum verdient.


    Von mir 7 Punkte