Kurzbeschreibung:
Bernard Fairclough ist das Oberhaupt einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Als sein Neffe eines Tages tot in einem See aufgefunden wird, erklärt die örtliche Polizei schnell, dass es sich dabei um einen Unfall handelt. Oder war es Mord? Fairclough will jeden Verdacht ausräumen und engagiert deshalb Inspector Thomas Lynley von New Scotland Yard. Zusammen mit seinen Freunden Simon und Deborah St. James sowie seiner Kollegin Barbara Havers kommt er den Geheimnissen der Faircloughs Schritt für Schritt näher und entdeckt hinter der schönen Fassade ein Trümmerfeld von Hass, Neid und Intrigen...
Über die Autorin:
Akribische Recherche, präziser Spannungsaufbau und höchste psychologische Raffinesse zeichnen die Bücher der Amerikanerin Elizabeth George aus. Ihre Fälle sind stets detailgenaue Porträts unserer Zeit und Gesellschaft. Elizabeth George, die lange an der Universität »Creative Writing« lehrte, lebt heute auf Whidbey Island im Bundesstaat Washington, USA. Ihre Bücher sind allesamt internationale Bestseller, die sofort nach Erscheinen nicht nur die Spitzenplätze der deutschen Verkaufscharts erklimmen. Ihre Lynley-Havers-Romane wurden von der BBC verfilmt und auch im deutschen Fernsehen mit großem Erfolg ausgestrahlt.
Über den Sprecher:
Der Schauspieler und Sprecher Stefan Wilkening ist neben seinen Theaterengagements (u.a. Münchner Kammerspiele, Schauspiel Frankfurt, Bayerisches Staatsschauspiel) in zahlreichen Dokumentationen, Hörfunk- und Hörbuchproduktionen zu hören, sowie in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen (u.a. "Tatort", "Der Alte", "Um Himmels Willen") zu sehen. Mit seinen erfolgreichen Solo-Live-Hörspielen ist er gern gesehener Gast auf allen deutschen Bühnen.
Meine Meinung:
Als bekennender Lynley-Fan ist jeder neue Band aus der Feder von Elizabeth George für mich Pflicht, auch wenn das Lesevergnügen in den letzten Büchern nachgelassen hat und ich inzwischen auf die gekürzten Hörbuchversionen umgestiegen bin. Die Kurzbeschreibung von "Glaube der Lüge" klang spannend und nach einem Fall, mit dem Lynley an seine alten Erfolge anknüpfen könnte. Tatsächlich gibt es in dieser Hörbuchversion keinerlei Längen zu beklagen, die Geschichte beginnt spannend und Elizabeth George eröffnet dem Hörer ein Panoptikum an menschlichen Abgründen, deren Motive und Konsequenzen sie kunstvoll miteinander verknüpft. Dass all diese Abgründe in einer einzigen Familie zu finden sind, mag diskussionswürdig sein und den Eindruck erwecken, dass hier alle nur denkbaren familiären Tragödien untergebracht werden sollten, was etwas zu Lasten der Glaubwürdigkeit geht. Angesichts der Fülle an vor dem Hörer ausgebreiteten Seelenschmerz ist die Auflösung des Falls fast schon profan, doch dank der durchgängig spannenden Erzählweise zu verzeihen.
Nachdem der Fall (auf)geklärt war, war ich mir dennoch sicher, dass dieser Band mein persönliches Ende der Lynley-Reihe darstellt. Und dann kommt Frau George - abseits der Haupthandlung - noch mit einem Schlenker inklusive Cliffhanger um die Ecke, die mich aller Voraussicht nach dazu bringen, auch den nächsten Lynley-Band wieder auf die Wunschliste zu setzen. Mist.
Von mir 6 Punkte.
P.S.: Der Vollständigkeit halber möchte ich betonen: Sprecher Stefan Wilkening liest souverän und mit angenehmer Stimm-Modulation, an seiner Sprecherleistung ist nichts auszusetzen.