'Unglücksspiel' - Seiten 001 - 067

  • Mit dem ersten Abschnitt bin ich gerade fertig geworden. Ich finde den Einstieg sehr spannend. Ich frage mich, wer bei Seite 7 gemeint sein kann. Stefan? Anjas Mann, der das Haus hinter dem Rücken seiner Frau verkauft, ein kleines Häuschen für sie mietet und noch vor dem Umzug verschwindet...
    Die beiden Protagonistinnen, Anja und Nerina könnten unterschiedlicher nicht sein. Nerina scheint irgendein dunkles Geheimnis zu haben, das sie so sehr belastet, dass sie unter Depressionen zu leiden scheint. Im Gegensatz zu ihrem Mann und Sohn kann sie schlecht deutsch und geht Kontakten eher aus dem Weg. Ihr Mann scheint dagegen sehr aufgeschlossen zu sein. Ihr Sohn Mirsad hängt seit dem Abschluss der Schule zuhause herum und quält seine Mutter, was der Vater aber nicht mitbekommt.
    Ich weiss noch nicht was ich von den beiden Frauen halten soll. Nerina lässt sich von ihrem Sohn alles gefallen, was man aber nicht mit patriarcharlischer Kultur erklären kann, denn ihr Mann (so wie er bis jetzt beschrieben wird), würde zu seiner Frau stehen und ihr helfen, wenn er auch nach Möglichkeiten Konflikten mit seinem Sohn aus dem Weg zu gehen scheint. Anja macht einen taffen Eindruck, deshalb wundert mich ihre Reaktion bei Stefans Eigenmächtigkeit, das Haus einfach zu verkaufen und etwas zu mieten, ohne mit ihr darüber geredet zu haben. Noch dazu gefällt ihr das neue Haus nicht. Die Vermieter des Hauses haben ihre kleine Tochter verloren, die in diesem Haus anscheinend spurlos verschwand. Ich hoffe jetzt mal nicht, dass sie sie irgendwo beim Renovieren in einem Loch im Keller finden, wo das Kind sich vielleicht damals versteckt hat. Da Anja so beschrieben wird, dass sie immer fast alles bestimmt und geregelt hat, kann man ihr Verhalten wohl nur als Schockreaktion deuten. Ihr Mann scheint ein dunkles Geheimnis zu haben, bin gespannt, ob er wieder auftaucht. Das Anja ihren Eltern unbedingt eine heile Welt vorspielen will, zeigt, dass sie kein besonders enges Verhältnis bzw Vertrauen zu ihnen hat. Sie meint, dass sie sie eigentlich wegen ihres elitären Getues ablehnt, legt aber doch gleichzeitig sehr großen Wert auf deren Meinung, sonst würde sie sich nicht so bemühen das Haus für ihren angekündigten Besuch bestmöglich herzurichten.

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch schon durch! Es geht ja schon wieder gut los, Geheimnisse über Geheimnisse... Da möchte man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Wer der Mann auf S.7 sein soll, weiß ich auch nicht. Stefan habe ich da weniger in Verdacht, ich glaube eher, es ist jemand, der enger mit dem Haus in Bad Vilbel und seiner Vergangenheit verbunden ist.


    Dieser Stefan ist ja schon extrem mysteriös - verkauft sein Haus, mietet für Frau und Tochter eine Bruchbude und verschwindet dann spurlos! :gruebel In Anjas Haut möchte ich jetzt wirklich nicht stecken; sie muss sich eingestehen, dass sie ihren Mann nie wirklich kannte und eigentlich auch gar nicht richtig geliebt hat; dazu muss sie mit der neuen Situation klarkommen und auch noch ihren eigenen Eltern Theater vorspielen, damit sie nicht komplett ihr Gesicht verliert.
    Ich bin sehr gespannt, was wirklich hinter Stefans Verschwinden steckt! Zudem frage ich mich, ob ihr neuer "Handyman" wirklich so nett und hilfsbereit ist, oder ob er nicht doch einen Vorwand sucht, in dieses Haus zu kommen - bei dieser Art von Bücher weiß man nie, da traue ich erstmal keinem! :chen


    Nerina tut mir im ersten Moment einfach nur Leid. Ihr Mann wirkt zwar ganz nett, aber dieser missratene Sohn ist ja einfach nur gruselig und dann noch diese seltsamen Botengänge, die sie für ihn erledigen muss... was mag da wohl dahinterstecken? :gruebel Sicher nichts Gutes!
    Außerdem leidet sie an Panikattacken und hat eine Schuld auf sich geladen, von der wir noch nichts Genaueres wissen. Ich vermute ja schwer, dass sie mit Lauras Verschwinden zu tun hat, das kommt auch zeitlich hin. Möglicherweise hat Nerina etwas gesehen und hat nichts gesagt? Dass sie direkt an dem Verschwinden des Mädchens beteiligt war, kann ich mehr weniger vorstellen.


    Dann noch die Vermieter, von denen ich noch kein rechtes Bild habe, außer dass die Frau über ihren Kummer nicht hinwegkommt.


    Und die alles beobachtende ältere Nachbarin - ob die wohl noch ihren großen Auftritt bekommen wird? :grin


    Auf jeden Fall lässt es sich sehr spannend an und ich freue mich schon aufs Weiterlesen! :-)


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna
    Ich bin sehr gespannt, was wirklich hinter Stefans Verschwinden steckt! Zudem frage ich mich, ob ihr neuer "Handyman" wirklich so nett und hilfsbereit ist, oder ob er nicht doch einen Vorwand sucht, in dieses Haus zu kommen - bei dieser Art von Bücher weiß man nie, da traue ich erstmal keinem! :chen
    ...
    Auf jeden Fall lässt es sich sehr spannend an und ich freue mich schon aufs Weiterlesen! :-)


    :write


    Zitat

    Original von LyFa
    Ich hoffe jetzt mal nicht, dass sie sie irgendwo beim Renovieren in einem Loch im Keller finden, wo das Kind sich vielleicht damals versteckt hat.


    Ich tippe da eher auf das Versteck, das Anja entdeckt, aber nicht weiter durchsucht hat...


    Nach "Der achte Rabe" wartet also auch dieses Buch mit einem zumindest zwielichtigen Ehemann auf, dort Steffen, hier Stefan :grin
    Ich gestehe, dass ich zunächst etwas unwirsch gestimmt war wegen der extrem kurzen Leseabschnitte (ich habe hier mal irgendwo als Maßgabe etwas von mindestens 70 und maximal 100 Seiten gelesen, wenn es nicht ganz und gar unpassend wäre), denn ich bevorzuge eher die etwas längeren, bei denen ich nicht alle Nase lang aus meinem Lesefluss gerissen werde (zumal es ja jedem freisteht, schon nach halber Lektüre eines Leseabschnittes zu posten), aaaber bei sooo vielen, manchmal recht kurzen Kapiteln mit doch recht vielen Erzählperspektiven und wenn ich es richtig sehe, mehreren Ich-Erzählern, scheint eine frühzeitige Bestandsaufnahme gar nicht so verkehrt :lache
    Aaalso: Wir hätten einmal einen männlichen Ich-Erzähler aus Kapitel 1,
    dann in Kapitel 2 Nerina, die wir schon von der Rückseite kennen (da fällt mir noch ein, dass mir das Cover gefällt),
    dann in Kapitel 3 die Ich-Erzählerin Anja,
    dann in Kapitel 6 ein ?,
    dann in Kapitel 11 eine kursive Ich-Erzählerin, die nicht Anja ist, da alt,
    dann in Kapitel 14 tritt Marlies Mahler hinzu, Frau des Vermieter-Pfarrers.


    Da hilft nur eines... schnell Weiterlesen und Licht ins Dunkel bringen!
    Ach ja, der Schreibstil behagt mir sehr, schöne, selten gewordene Wörter wie beispielsweise "abermals" an Stelle von immer wieder "wieder", gestolpert bin ich nur irgendwo über ein "wegen allem anderen" (oder so), ich habe früher einmal gelernt, dass "wegen" immer im Genitiv ("weswegen"?) stehen muss, "wegen alles anderen" oder gar "anderens" klingt jedoch fürchterbar. Wegen aller anderen Belange? :gruebel Egal, ich gehe jetzt weiterlesen... :-)
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Hallo ihr Lieben, danke für eure ersten Eindrücke. :)
    Ja, die Leseabschnitte sind sehr kurz - aber ich habe sie tatsächlich wegen der verschiedenen Perspektiven bzw. Wendepunkte so gewählt. Es ist euch aber absolut freigestellt, nur jeden zweiten zu besprechen, denn aus dem Lesefluss möchte ich euch natürlich keinesfalls reißen!
    Jedenfalls finde ich eure Anmerkungen jetzt schon sehr spannend.:)
    Schönes Wochenende!

  • Als erstes muss ich mich entschuldigen, dass ich so spät in die LR einsteige... :schaem


    Ich hatte mich aber schon die ganze Zeit auf das Buch gefreut und dieser erste Abschnitt hat mich schon Mal nicht enttäuscht. :-]


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir trotz der zahlreichen verschiedenen Perspektiven leicht. Und gleich werden ganz viele Fragen aufgeworfen, die meine Neugier geweckt haben, so dass es schwerfällt, das Buch beiseite zu legen.



    Zitat

    Original von belladonna
    (...)
    Nerina tut mir im ersten Moment einfach nur Leid. Ihr Mann wirkt zwar ganz nett, aber dieser missratene Sohn ist ja einfach nur gruselig und dann noch diese seltsamen Botengänge, die sie für ihn erledigen muss... was mag da wohl dahinterstecken? :gruebel Sicher nichts Gutes!
    Außerdem leidet sie an Panikattacken und hat eine Schuld auf sich geladen, von der wir noch nichts Genaueres wissen. Ich vermute ja schwer, dass sie mit Lauras Verschwinden zu tun hat, das kommt auch zeitlich hin. Möglicherweise hat Nerina etwas gesehen und hat nichts gesagt? Dass sie direkt an dem Verschwinden des Mädchens beteiligt war, kann ich mehr weniger vorstellen.


    Ich denke auch, dass Nerinas Panikattacken und Lauras Verschwinden ein einem Zusammenhang stehen. Da ich Nerina aber schon ein bisschen in mein Herz geschlossen habe, hoffe ich sehr, dass sie zwar meint, sie hätte Schuld auf sich geladen, aber sie in Wirklichkeit auch ein Opfer in diese Sache ist. Wir werden sehen....



    Der Schreibstil und die kurzen Kapitel gefallen mir gut - so entwickelt die Geschichte eine Art Sog, dem ich mich nur schwer entziehen kann. :-]