Silvia Stolzenburg - Tödliche Verdächtigungen

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)
    Warum eigentlich nicht selbst Romane schreiben? Eine Frage, die sich sicherlich jeder schon das eine oder andere Mal gestellt hat. Genauso ging es mir im Jahr 2006, als ich meine Dissertation über Bestseller und Buchmarkt an der Universität Tübingen eingereicht hatte, wo ich Anglistik und Germanistik studiert habe. Folglich ging es los, Ideen wurden gesucht, wieder verworfen, neu zusammengestellt, bis schließlich - ein Jahr später - das erste Manuskript aus dem Drucker kam.
    Und dann wurde es spannend. Agentur, Verlag, alles nicht so einfach, aber im Oktober 2010 war es dann endlich soweit und das lang ersehnte Paket mit den Vorabexemplaren meines ersten historischen Romans, "Die Launen des Teufels", stand vor der Tür. Band zwei, "Das Erbe der Gräfin", ist im Frühjahr 2011 erschienen, Band drei, "Die Heilerin des Sultans" folgte im Januar 2012. Alle drei Bände spielen in oder um Ulm (Ulm-Trilogie), es dreht sich um Bürger, Barfüßer und Beginen, das Münster, Liebe, Macht, Intrigen und vieles mehr. Die Fortsetzung der Ulm-Trilogie, die beiden Romane "Der Teufelsfürst" und "Das Reich des Teufelsfürsten", sind 2013 und 2014 erschienen.
    Außerdem gibt es einen Zweiteiler um Richard Löwenherz ("Schwerter und Rosen" und "Im Reich der Löwin") und einen Roman, der im Venedig des 15. Jahrhunderts spielt ("Töchter der Lagune").
    Im August 2015 macht "Die Salbenmacherin" den Auftakt zu einer neuen Reihe um die junge Heilerin Olivera, die es aus dem fernen Konstantinopel ins deutsche Reich verschlagen hat.
    Und weil es mich seit Jahren in den Fingern gejuckt hat, endlich auch mal einen Krimi zu schreiben, gebe ich im September 2015 die Bühne frei für die Oberkommissarin Anna Benz von der Kripo Stuttgart und ihren Partner Markus Hauer. Der erste Teil der Reihe um das Ermittlerduo heißt "Tödliche Jagd", Teil zwei, "Die Fliege", erscheint gleich Anfang 2016


    Seit meiner Kindheit liebe ich Bücher über alles, habe sie verschlungen, und viele der alten Wegbegleiter sind immer noch in meinem Besitz - sich davon zu trennen wäre, wie einen Freund zu verlieren. Wenn ich nicht gerade damit beschäftigt bin, Bücher zu schreiben, arbeite ich als freiberufliche Englischdozentin und Übersetzerin, fahre Rennrad, grabe in Museen und Archiven oder kraxele auf steilen Burgfelsen herum - immer in der Hoffnung, etwas Spannendes zu entdecken.


    Weitere Informationen über mich und meine Bücher sind auf meiner Homepage unter www.silvia-stolzenburg.de zu finden.


    Produktinformation
    • Taschenbuch: 272 Seiten
    • Verlag: Bookspot Verlag (19. Oktober 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3956690699
    • ISBN-13: 978-3956690693



    Warum wurde Marilene ermordet?
    Als Marilene mit dem Schlüssel Roland Kirchbergers Haus öffnete, wusste sie nicht, dass es das letzte Mal sein würde….
    Anna Benz erwachte vom Klingeln ihres Telefons. Ganz aufgeregt forderte ihr Vater sie auf, zu ihm zu kommen…
    Als Anna bei Roland Kirchberger ankam, sah sie eine Frau ermordet im Atelier liegen. Ihr Vater wusste nichts….
    Natürlich war er bei Annas Kollegen der Verdächtige Nummer eins. Anna verschwieg ihrem Chef und ihren Kollegen, dass es ihr Vater war. Doch als es jemand dem Chef steckte, kam was kommen musste….
    Doch Anna ließ sich natürlich nicht beirren und ermittelte weiter. Dabei brachte sie sich und noch andere Personen in Lebensgefahr….
    Warum war es das letzte Mal, dass Marilene diese Tür aufschloss? Weshalb rief Roland Kirchberger Anna an? Warum sollte sie so dringend zu ihm kommen? Wer war die ermordete Frau in Kirchbergers Atelier? Wer hatte sie ermordet? Roland Kirchberger? Wieso hatte er keine Erinnerungen? Was passierte, als Annas Chef von dem verwandtschaftlichen Verhältnis zwischen Anne und Kirchberger erfuhr? Wer hatte ihm die Information gegeben? Inwiefern brachte Anna sich und andere in Lebensgefahr? Weil sie selbst auch weiterermittelte? Einer Spur nachging? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Wie schon die Vorgängerbände war auch dieser Band um Anna Benz und ihr Ermittlerteam unkompliziert geschrieben. Ich musste nicht dach dem Sinn und Zweck von Wörtern oder gar ganzen Sätzen suchen. Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Anna tat mir leid mit ihren Zweifeln. Und dann die Abnehme des Falles, den sie doch selbst lösen wollte. Ich kann sehr gut verstehen, dass sie weiterermittelt hat. Es ging ja schließlich um ihren Vater. Toll fand ich, dass Bea wirklich Wort gehalten und geschwiegen hat, obwohl sie Bescheid wusste. Eine echte Freundin! Die Autorin hat es wieder verstanden, von Anfang an Spannung aufzubauen und sie zu halten bis zum Schluss. Es hat mir so gut gefallen, und mich so sehr gefesselt, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Wenn der eigene Vater Sonntag morgens die Tochter aus dem Bett klingelt, muss ein wichtiger Grund vorliegen. Kommissarin Anna Benz hätte allerdings keine Leiche im Atelier von Roland vermutet. Seine Assistentin wurde Opfer eines Kapitalverbrechens. Instinktiv versucht Anna, alle belastenden Beweise verschwinden zu lassen, um von Roland abzulenken. Doch die Spurensicherung ist schon vor Ort und Anna beginnt, ein Netz aus Unwahrheiten aufzubauen.


    Silvia Stolzenburg stellt in diesem Kriminalroman den dritten Fall für ihre Protagonistin vor. Die Entwicklung der Figuren geht auch hier stetig weiter. Der Fokus liegt diesmal auf der Beziehung zwischen Anna und ihrem Vater. Roland kennt der Leser bereits aus dem Vorgänger „Die Fliege“ und weiß, dass er unter einer bipolaren Störung mit psychotischen Schüben leidet. Er kann sich so auch nicht an die Vorgänge in seinem Haus erinnern und wird zunächst als Hauptverdächtiger festgenommen. Als Inhaftierter in Stammheim bietet sich natürlich auch für uns ein Blick hinter die Kulissen. Für Anna ist es ab jetzt nicht nur ein Job, sondern sie muss ihre Emotionen gerade vor ihrem Vorgesetzten kontrollieren. Diese innerliche Zerrissenheit wird durch Dialoge und Handlungen nachvollziehbar transportiert.


    Der Krimi ist in kurze Kapitel unterteilt, was der Erzählgeschwindigkeit zugute kommt. Schon nach wenigen Seiten ändert sich die Szene und ein neuer Aspekt wird wichtig. Es geht dabei unter anderem um Prostitution asiatischer Mädchen und illegalem Müllverkauf. Schritt für Schritt kommt man dem Täter auf die Spur und darf aber vorher noch ausreichend andere Lokationen erlesen, wo man als Normalbürger auch nur selten hinkommt. Ebenso sauber wurde hier die Polizeiarbeit recherchiert. Die Ermittler sind keine Superhelden und feiern am Ende doch Erfolge. Das wirkt authentisch und erhöht den Lesespaß. Der dritte Band um die Stuttgarter Ermittlerin besticht durch einen soliden Aufbau und einen sauber gezogenen Spannungsbogen. Obwohl diesmal der Täter bereits früher identifiziert wird als bei den vorherigen Fällen, wird es keineswegs langweilig.


    Gerne hätte ich Anna und Markus beim nächsten Fall wieder über die Schulter geschaut. Wenn man den Gerüchten glauben kann, ist das aber der Abschluss der kurzen Serie. Anna stellt mit ihrem kantigen Wesen eine so interessante Figur dar, dass sie sicher noch viel zu erzählen hätte. Allerdings heißt es ja auch, dass man aufhören soll, wenn es am Schönsten ist. Annas emotionalster Fall ist definitiv der Höhepunkt des Dreiteilers.