Wer das Problem hat, möchte ich noch dahingestellt lassen.
Immerhin hat Herr Juncker sich dahingehend geäußert, daß die niederländische Regierung trotz des Votum die Verfassung ratifizieren soll. Eine solche Einstellung läßt doch durchblicken, was uns da künftig erwartet.
EU Verfassung
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@Demo:
ZitatIrgendwie kommt es mir vor, als würde eure Diskussion hier bei Sabine Christiansen stattfinden.
Und wer ist die Sabine Christiansen hier in der Diskussion.
ZitatEin demokratischer Vorgang, der anderen verwehrt wurde, lief nicht in die gewünschte Richtung, also sind die Wähler manipuliert worden, oder sie haben die Tragweite nicht erfasst oder die falschen Gründe sind schuld oder oder. Wieso fällt es eigentlich so schwer, das klare Votum einer Mehrheit zu akzeptieren?
Ich habe doch schon gesagt, dass ich die demokratische Mehrheit akzeptiere.
Aber Gegenfrage: Hat die demokratische Mehrheit auch immer recht?
Die Frage ist, wie die Mehrheit zum Nein zustande gekommen ist.
Es ist nun einmal Fakt, dass die meisten Menschen die Verfassung nicht einmal durchgelesen haben und nicht wissen, worum es geht.
Es ist nun einmal Fakt, dass sich die heutigen Menschen enorm manipulieren lassen.
Es ist Fakt, dass es den Nein-wählenden Menschen oft gar nicht mal um die EU-Verfassung gegangen ist.
Kann man da noch diese Wahl als ernst erachten?
ZitatWenn ich Iris und His aber auch Tom richtig interpretiere, dann ist eine Demokratie solange gut, wie sie die gleiche Meinung einer elitären Gruppe genannt Politiker vertritt.
Du interpretierst völlig in die falsche Richtung.
Ich weiß nicht wie Tom und Iris denken - ich hoffe, sie äußern sich noch selbst ausführlicher dazu - aber ich habe große Angst, dass aufgrund der Naivität der Menschen ein falscher Demokratie und Freiheitsbegriff ein Rückschritt zum Nationalismus erfolgt, weg von der europäischen Gemeinschaft.
Die Leute fordern, wollen aber nichts selber tun, sie fordern gleichzeitig gemeinsam einen Kampf gegen die Globalisierung, ratifzizieren aber nicht die Eu-Verfassung, die aber das Fundament für diesen wäre.
Die heutige Gesellschaft ist durchseucht von einer abartigen Beliebigkeit a la "Ist doch eh alles gleich, ändern tut sich eh nichts.
Nennt mich einen Kulturchauvinisten, aber ich sehe nur Menschen mit bittenden Händen, aber wenn es heißt, selber Hand anzulegen, werden die bittenden Hände zu ausweichenden Händen: "Nicht ich, da sind eh die anderen Obrigen dazu da."
Es wird gejammert ohne Ende, schuld sind sowieso immer die anderen, besonders das Lieblingsfeindbild, die EU, aber wie man die Situation ändern könnte, wenn man selber mitanpacken müsste, nein, das kommt nicht in Frage.
Ich sehe es am Gemeinderat meines Ortes. Darin sitzen nur mehr die letzten Vollidioten des Ortes, intellektuelle Armut.
Hier schimpfen die Menschen zurecht, aber wenn man nachfragt, ob sie nicht kandidieren wollen, wird gleich gesagt: "Nein, das wäre mir zuviel Arbeit."
Die EU ist ein historisches Friedensprojekt. Aber die Medien transportieren nie gute Nachrichten der EU, sie tranportieren nicht, was gerade in der EU diskutiert wird, sie transportieren nicht, was die Abgeordneten derzeit an Gesetzen beschließen.
Wie ist es sonst zu erklären, dass es immer noch vielen Menschen nicht klar ist, dass 70 % der Entscheidungen der einzelnen Länder inzwischen über Brüssel laufen?
Aber nein, nur wenn es um die Gehälter der EU-Abgeordneten geht, kommt Interesse auf.
Mir kommt vor, Europa hat einen Selbstzerstörungsmechanismus.
Ich habe große Angst, dass der Tag immer näher rückt, wo einer das Feuerzeug nimmt und den Flächenbrand entfacht.
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Iris :
ZitatDie meisten Menschen habe schlicht und einfach nicht die Zeit, jeden Tag eine über 100 Seiten starke Tageszeitung konzentriert zu lesen. Viele versorgen sich mit Informationen ausschließlich via Schlagzeilen und Bildern. Und anhand dieser Informationen bilden sie sich eine Meinung, beeinflußt von der Tendenz des jeweiligen Informationsmediums.
Ich bin da frecher und sage, manche sind einfach zu faul, sich durch ordentliche Medien Informationen zu holen.
Ist doch viel angenehmer, durch Bild und Kronenzeitung eine Meinung vorgegeben zu bekommen, anstatt sich selber eine zu bilden.
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Zitat
Ich sehe es am Gemeinderat meines Ortes. Darin sitzen nur mehr die letzten Vollidioten des Ortes, intellektuelle Armut.
Da liegt doch die Frage nahe, warum sitzt du denn nicht im Gemeinderat, oder gehörtst du auch zu dieser von dir genannten Gruppierung?
ZitatDie EU ist ein historisches Friedensprojekt. Aber die Medien transportieren nie gute Nachrichten der EU, sie tranportieren nicht, was gerade in der EU diskutiert wird, sie transportieren nicht, was die Abgeordneten derzeit an Gesetzen beschließen.
Wieso historisches Friedensobjekt? Die EU wurde als EWG gegründet. Sie war nichts anderes als eine reine auf Wirtschaftsinteressen basierende einseitig orientierte Interessengemeinschaft.
Welche guten Nachrichten sollten denn von den Medien aus Brüssel gebracht werden?Ach ja, die Abgeordneten des Europaparlamentes beschliessen über keine Gesetze.
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Zitat
Da liegt doch die Frage nahe, warum sitzt du denn nicht im Gemeinderat, oder gehörtst du auch zu dieser von dir genannten Gruppierung?
Ganz einfach, weil ich bei der letzten Wahl noch etwas zu jung dafür war, darum.
Erst, wenn ich studiert habe, und ich nicht anderswertig plane, werde ich durchaus kandidieren.
ZitatWieso historisches Friedensobjekt? Die EU wurde als EWG gegründet. Sie war nichts anderes als eine reine auf Wirtschaftsinteressen basierende einseitig orientierte Interessengemeinschaft.
Die EU ist schon lange kein reines Wirtschaftsbündnis mehr.
Noch nie war sich Europa so nahe wie jetzt.
Solange die Länder derart abhängig sind voneinander wie heute, solange wir einander so brauchen wie heute, wird sich Europa nicht mehr gegenseitig selber zerfleischen.
ZitatWelche guten Nachrichten sollten denn von den Medien aus Brüssel gebracht werden?
Da gibt es viele, müßig, sie alle aufzuzählen.
- Demokratisierung der Ukraine durch den intellektuellen Druck der EU
- die Lebensqualität und Kaufkraft in den Ländern im Osten hat sich enorm erhöht.
- der Westen profitiert vom Handel mit dem Osten enorm
- die gefürchtete Kriminalität aus dem Osten ist ausgeblieben, im Gegenteil, sie ist seit der Osterweiterung rückgängig.
- Kampf gegen die Amerikanisierung (Einzige Chance gegen die Amerikanisierung ist ein gemeinschaftliches Europa)
- Erfolgreiche Bildungsprogramme, besonders für Studenten, innerhalb der EU
- Stabilität (siehe Schweiz, die alleine da steht, und deren Wirtschaft lange nicht mehr so gut aussieht, wenn man sie mit der EU vergleicht)
- gemeinsame Projekte in Wissenschaft und Forschung, die sonst nie möglich gewesen wären
- Sicherheit
usw.Aber gute Nachrichten verkaufen sich halt nicht so wie schlechte Nachrichten.
ZitatAch ja, die Abgeordneten des Europaparlamentes beschliessen über keine Gesetze.
Nein, aber bearbeiten und vorschlagen.
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Zitat
Original von Historikus
Erst, wenn ich studiert habe, und ich nicht anderswertig plane, werde ich durchaus kandidieren.
viel glück!
ZitatOriginal von Historikus
Die EU ist schon lange kein reines Wirtschaftsbündnis mehr.
Noch nie war sich Europa so nahe wie jetzt.
das war beim irak-krieg aber nicht festzustellen!
ZitatOriginal von Historikus
- Demokratisierung der Ukraine durch den intellektuellen Druck der EU
- die Lebensqualität und Kaufkraft in den Ländern im Osten hat sich enorm erhöht.stimmt, da haben sie es mal was geschafft!
ZitatOriginal von Historikus
- der Westen profitiert vom Handel mit dem Osten enorm
- die gefürchtete Kriminalität aus dem Osten ist ausgeblieben, im Gegenteil, sie ist seit der Osterweiterung rückgängig.
- Kampf gegen die Amerikanisierung (Einzige Chance gegen die Amerikanisierung ist ein gemeinschaftliches Europa)
- Erfolgreiche Bildungsprogramme, besonders für Studenten, innerhalb der EU
- Stabilität (siehe Schweiz, die alleine da steht, und deren Wirtschaft lange nicht mehr so gut aussieht, wenn man sie mit der EU vergleicht)
- gemeinsame Projekte in Wissenschaft und Forschung, die sonst nie möglich gewesen wären
- Sicherheit
usw.wegen der kriminalität würde ich noch mal bei BJ nachfragen...ach so, sie ist ja nicht objektiv!
nur mal kurz mein statement!
schon vor über 10 jahren hat mir mein staatsrechtsprofessor gesagt: wenn wir eine immer größere eu haben wollen, werden wir immer mehr kompromisse schließen müssen - und die standards werden sich immer nach unten angleichen.
und genau das passiert! die völker der gründungsmitglieder wenden sich von der eu ab. warum? weil es ihnen schlechter geht es früher! weil die wirtschaft nicht mehr so gut läuft wie früher, weil die arbeitsplätze genau dahin wandern, wo sich die eu erweitert hat. kann das jemand den leuten verübeln?
wenn ich nachrichten aus brüssel höre, geht es um quoten, finanzierungen, fördergelder, nettozahler (holland ist übrigens der größte) - und ein paar politische statements, die niemanden weh tun, weil die nichts kosten!
man stemmt sich gegen die amerikanisierung? so'n quatsch!
wir streiten uns mit denen, wenn boing steuergelder in form von riesigen rüstungsaufträgen bekommt und airbus dafür direkte zahlungen von der eu!
die usa ist froh, dass sich die eu nicht einig ist wegen des waffenembargos gegen china und schröder gerade andere sorgen hat.die amerikaner lachen über den haufen, der sich eu nennt!
erfolgreiche bildungsprogramme? wo? pisa zeigt, dass es da keine einheitliche linie gibt.
gemeinsame projekte gibt es! fördergelder gibt es! und darum wird innerhalb der länder gerungen bis auf's messer!
die verfassung? wäre viel kleiner, wenn nicht jedes land nicht irgendwelche ausnahmeklauseln für sich beansprucht hätte - da ging es nur ums geld! darum, mehr vom kuchen abzubekommen! bei vielen ländern wurde die zustimmung erkauft!
ich verstehe die leute, die jetzt dagegen stimmen. und ich würde es vielleicht auch machen - aber als deutscher brauche ich mir da ja keine gedanken machen. und das ist schade! unsere regierung war zu feige, sich mit dem problem dem votum des volkes zu stellen.
warum? weil sie angst hatten, so eine schlappe zu kassieren wie in frankreich oder niederlande. und zu recht: keine regierung im 'alten' europa wäre in der lage, dieses mammutwerk den leuten nahe zu bringen, ihnen zu erklären, warum sie so viel abgeben müssen...das will nämlich keiner! schon garnicht, wenn die wirtschaft schon stagniert...
ich bin der meinung, die politiker haben die pflicht, den leuten zu erklären, was sie da zustande gebracht haben. inhaltliche auseinandersetzung ist das stichwort! daß die bild resp. kronenzeitung da keine wirkliche unterstützung ist, wissen wir. aber es kann nicht sein, dass eine verfassung mit so vielen tiefgreifenden veränderungen in einer art und weise durchgebracht wird, dass dies eh nur ein intellektueller wie historikus verstehen kann. wie sagen die parteien immer so schön vor den wahlen - man muss den wähler da abholen, wo er ist...also ran an die front!
überzeugen! nicht lästern!
bo
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Zitat
das war beim irak-krieg aber nicht festzustellen!
Du hast völlig recht, manchmal gibt es wirklich böse Aussetzer.
Trotzdem war sich Europa nie so nahe wie jetzt, noch nie stand die Nation in Europa so weit hinten wie jetzt.
Das ist wichtig!
Zitatund genau das passiert! die völker der gründungsmitglieder wenden sich von der eu ab. warum? weil es ihnen schlechter geht es früher! weil die wirtschaft nicht mehr so gut läuft wie früher, weil die arbeitsplätze genau dahin wandern, wo sich die eu erweitert hat. kann das jemand den leuten verübeln?
Und dafür die EU abzuwatschen?
Für die Globalisierung? Für die Untätigkeit der einzelnen Regierungen gegen Lohndumping?
Finde ich falsch.
Ich wage sogar die Behauptung, dass es den Leuten noch schlechter gehen würde, wenn sie nicht in der EU wären.
Zitatwenn ich nachrichten aus brüssel höre, geht es um quoten, finanzierungen, fördergelder, nettozahler (holland ist übrigens der größte) - und ein paar politische statements, die niemanden weh tun, weil die nichts kosten!
Es gibt ein Kommunikationsproblem, dies ist zweifelsohne festzustellen.
Doch die Medien machen denen auch einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Zitaterfolgreiche bildungsprogramme? wo? pisa zeigt, dass es da keine einheitliche linie gibt.
Weil sich die Nationalstaaten quer stellen.
Zitataber es kann nicht sein, dass eine verfassung mit so vielen tiefgreifenden veränderungen in einer art und weise durchgebracht wird, dass dies eh nur ein intellektueller wie historikus verstehen kann.
Ich und ein Intellektueller? Man, da fehlt es noch viel.
Aber wenn du es so siehst, ich bin gerührt und geschmeichelt.
Ich verdrück sogar ein paar Tränen.
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Zitat
Original von Historikus
Ich habe doch schon gesagt, dass ich die demokratische Mehrheit akzeptiere.Aber Gegenfrage: Hat die demokratische Mehrheit auch immer recht?
Die Frage ist, wie die Mehrheit zum Nein zustande gekommen ist.
In einer Demokratie stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob die Mehrheit immer sooo Recht hat. Maßgebend ist einfach, daß sie die Mehrheit ist.Zitat
Es ist nun einmal Fakt, dass die meisten Menschen die Verfassung nicht einmal durchgelesen haben und nicht wissen, worum es geht.Es ist nun einmal Fakt, dass sich die heutigen Menschen enorm manipulieren lassen.
Es ist Fakt, dass es den Nein-wählenden Menschen oft gar nicht mal um die EU-Verfassung gegangen ist.
Kann man da noch diese Wahl als ernst erachten?
Und damit redest du der Diktatur das Wort. Denn wenn das Ergebnis einer Wahl nicht den Wünschen entspricht, dann kann man es nicht ernst nehmen? Nee, Amigo, so funktioniert Demokratie sicher nicht!Zitat
Ich weiß nicht wie Tom und Iris denken - ich hoffe, sie äußern sich noch selbst ausführlicher dazu - aber ich habe große Angst, dass aufgrund der Naivität der Menschen ein falscher Demokratie und Freiheitsbegriff ein Rückschritt zum Nationalismus erfolgt, weg von der europäischen Gemeinschaft.
Mit Verlaub, das ist purer Nonsens. Damit entmündigst du praktisch alle Einwohner Europas mit Ausnahme einiger Politiker.Zitat
Die Leute fordern, wollen aber nichts selber tun, sie fordern gleichzeitig gemeinsam einen Kampf gegen die Globalisierung, ratifzizieren aber nicht die Eu-Verfassung, die aber das Fundament für diesen wäre.
Hat das irgend jemand den Menschen erklärt? Hat sich irgendeiner der hohen Herrschaften mal der Mühe unterzogen, diese Verfassung Artikel für Artikel den Leuten näher zu bringen und zu erläutern? Niemand tat das. Allenfalls gab es mal in einigen Talkshows einige Drumherumredereien, aber keine echten Informationen.Zitat
Die heutige Gesellschaft ist durchseucht von einer abartigen Beliebigkeit a la "Ist doch eh alles gleich, ändern tut sich eh nichts.
Dazu hab ich mich schon an anderer Stelle geäußert. Ich tendiere derzeit auch zu dieser Denkweise aus extrem schlechten Erfahrungen heraus.Zitat
Nennt mich einen Kulturchauvinisten, aber ich sehe nur Menschen mit bittenden Händen, aber wenn es heißt, selber Hand anzulegen, werden die bittenden Hände zu ausweichenden Händen: "Nicht ich, da sind eh die anderen Obrigen dazu da."
Auch falsch. Da hab ich auf kommunaler Ebene schon anderes erlebt.Zitat
Ich sehe es am Gemeinderat meines Ortes. Darin sitzen nur mehr die letzten Vollidioten des Ortes, intellektuelle Armut.
Ganz so hart möchte ich über unsere Kommunalvertretungen nicht urteilen, aber stellenweise drängt sich natürlich dieser Eindruck auf. Zumindest werden diese Aktiven nicht von der Bildzeitung, sondern von ihren Parteioberen manipuliert, was unter dem Strich allerdings auf dasselbe rauskommt.Zitat
Die EU ist ein historisches Friedensprojekt. Aber die Medien transportieren nie gute Nachrichten der EU, sie tranportieren nicht, was gerade in der EU diskutiert wird, sie transportieren nicht, was die Abgeordneten derzeit an Gesetzen beschließen.
Die Medien blicken selbst nicht durch, das da in Brüssel so passiert. Außerdem bemühen sich die Herrschaften im Eu-Parlament auch nicht sonderlich um Klarheit. Was willst du denn transportieren? Heisse Luft? Wenn keine Informationen weitergegeben werden oder nur als fix und fertige Häppchen, dann ist der Informationswert auch nicht mehr sonderlich hoch.Zitat
Wie ist es sonst zu erklären, dass es immer noch vielen Menschen nicht klar ist, dass 70 % der Entscheidungen der einzelnen Länder inzwischen über Brüssel laufen?
Weil es gar nicht im Interesse der Regierungen in den Mitgliedsstaaten ist, daß diese Information so publik wird. Man will doch immer noch die Scharade aufrecht erhalten, Herr im eigenen Lande zu sein.Zitat
Mir kommt vor, Europa hat einen Selbstzerstörungsmechanismus.
Ich habe große Angst, dass der Tag immer näher rückt, wo einer das Feuerzeug nimmt und den Flächenbrand entfacht.
So etwas kann man auch herbeireden. Wer ständig den (rechten oder linken) Teufel an die Wand mahlt, dem wird er irgendwann auch mal begegnen. Hör endlich auf damit, eine kleine Minderheit ständig über zu bewerten. -
@Demo:
ZitatIn einer Demokratie stellt sich überhaupt nicht die Frage, ob die Mehrheit immer sooo Recht hat. Maßgebend ist einfach, daß sie die Mehrheit ist.
In einer Demokratie hat das Volk das sagen. Die Mehrheit des Volkes entscheidet.
Jetzt mal ganz entscheidend getrennt von der Mehrheit der EU-Verfassung, wollte vor Jahrzehnten die Mehrheit, die Masse, den Hitler haben.
Die Masse bzw. Mehrheit in einer Demokratie kann auch gefährlich sein, ohne jedoch die richtigen Werte der Demokratie in Frage stellen zu wollen.
ZitatUnd damit redest du der Diktatur das Wort. Denn wenn das Ergebnis einer Wahl nicht den Wünschen entspricht, dann kann man es nicht ernst nehmen? Nee, Amigo, so funktioniert Demokratie sicher nicht!
Warum darf eine subjektive Wahlanalyse nicht zur Demokratie zählen?
Apropo Amigo, ich freu mich schon auf mexikanisches Essen heute.
ZitatMit Verlaub, das ist purer Nonsens. Damit entmündigst du praktisch alle Einwohner Europas mit Ausnahme einiger Politiker.
Wie kann ich Menschen durch meine Meinung "entmündigen"?
ZitatHat das irgend jemand den Menschen erklärt? Hat sich irgendeiner der hohen Herrschaften mal der Mühe unterzogen, diese Verfassung Artikel für Artikel den Leuten näher zu bringen und zu erläutern? Niemand tat das. Allenfalls gab es mal in einigen Talkshows einige Drumherumredereien, aber keine echten Informationen.
Also, wir in Österreich bekamen alle vom Bundeskanzler eine Infobroschure über die Verfassung, dass Wichtigste kurz und bündig zusammengefasst.
Ich denke, dass war auch bei den Franzosen der Fall.
ZitatDazu hab ich mich schon an anderer Stelle geäußert. Ich tendiere derzeit auch zu dieser Denkweise aus extrem schlechten Erfahrungen heraus.
Und wird sich etwas verbessern, wenn man so eine Denkweise besitzt?
ZitatAuch falsch. Da hab ich auf kommunaler Ebene schon anderes erlebt.
Was denn?
ZitatAußerdem bemühen sich die Herrschaften im Eu-Parlament auch nicht sonderlich um Klarheit. Was willst du denn transportieren? Heisse Luft? Wenn keine Informationen weitergegeben werden oder nur als fix und fertige Häppchen, dann ist der Informationswert auch nicht mehr sonderlich hoch.
Es gibt wie gesagt ein Kommunikationsproblem.
Es wird kaum etwas positives preisgegeben, was die Menschen direkt betrifft.
ZitatSo etwas kann man auch herbeireden. Wer ständig den (rechten oder linken) Teufel an die Wand mahlt, dem wird er irgendwann auch mal begegnen.
Ich denke, jener, der den Teufel verdrängt, wird irgendwann einen Teufel erzeugen, den er wieder einmal zu spät als solchen erkennt.
ZitatHör endlich auf damit, eine kleine Minderheit ständig über zu bewerten.
Die Minderheit kann schnell zur Mehrheit werden, wenn die Jammerei so weiter geht.
Gruß
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Zitat
Original von Demosthenes
Irgendwie kommt es mir vor, als würde eure Diskussion hier bei Sabine Christiansen stattfinden. Ein demokratischer Vorgang, der anderen verwehrt wurde, lief nicht in die gewünschte Richtung, also sind die Wähler manipuliert worden, oder sie haben die Tragweite nicht erfasst oder die falschen Gründe sind schuld oder oder. Wieso fällt es eigentlich so schwer, das klare Votum einer Mehrheit zu akzeptieren? Wenn ich Iris und His aber auch Tom richtig interpretiere, dann ist eine Demokratie solange gut, wie sie die gleiche Meinung einer elitären Gruppe genannt Politiker vertritt. Sobald aber die Mehrheit einer anderen Meinung ist, sollte diese Mehrheit besser nicht gefragt werden und die Entscheidung wie in einer Diktatur dieser elitären Gruppe, die in unserem Land ihre Gesetze übrigens schon seit einiger Zeit u. a. von der Rechtsabteilung der Firma Siemens fertigen läßt, obliegen.
Könnt ihr euch mal entscheiden, was ihr eigentlich wollt?unterschreib
dem kann man nichts hinzufügen
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Zitat
Original von Historikus
Ich habe doch schon gesagt, dass ich die demokratische Mehrheit akzeptiere.
Aber Gegenfrage: Hat die demokratische Mehrheit auch immer recht?
Die Frage ist, wie die Mehrheit zum Nein zustande gekommen ist.
Es ist nun einmal Fakt, dass die meisten Menschen die Verfassung nicht einmal durchgelesen haben und nicht wissen, worum es geht.
Es ist nun einmal Fakt, dass sich die heutigen Menschen enorm manipulieren lassen.
Es ist Fakt, dass es den Nein-wählenden Menschen oft gar nicht mal um die EU-Verfassung gegangen ist.
Kann man da noch diese Wahl als ernst erachten?
Es wäre aber die Aufgabe der EU gewessen, diese Verfassung den Menschen näher zu bringen und ihnen zu erklären um was es sich dabei handelt. Das nicht jeder Bürger des Landes in der Lage ist, die volle Tragweite der Verfassung zu verstehen, wenn er sie ohne Kommentar von Experten liest ist logisch. Immerhin braucht man auch eine gewisse Übung im verstehen von juristischen Texten, die kann man nicht gleich wie eine Zeitung oder einen Roman lesen.
Im moment sieht es doch so aus, dass in den Medien suggeriert wird, es hätten nur ungebildete Menschen dagegengestimmt, weil sie angst um ihren Arbeitsplatz haben.
Bei allen Gründen, die für das non und nee gesucht werden, kommt nie die EU Verfassung vor. Immer sind es andere Gründe.Zitatnicht wie Tom und Iris denken - ich hoffe, sie äußern sich noch selbst ausführlicher dazu - aber ich habe große Angst, dass aufgrund der Naivität der Menschen ein falscher Demokratie und Freiheitsbegriff ein Rückschritt zum Nationalismus erfolgt, weg von der europäischen Gemeinschaft
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nur weil man diese verfassung nicht angenommen hat, heißt das nicht, dass die EU nun untergeht. Wenn die Menschen noch keinen Superstaat EU wollen ist das zu akzeptieren. Naivität ist das nicht.
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Zitat
Original von Historikus
Es gibt ein Kommunikationsproblem, dies ist zweifelsohne festzustellen.
genau der spruch kommt immer von den politikern, wenn sie die wahl verloren haben!
his, du übst wohl schon für die zukunft?
ZitatOriginal von Historikus
Ich und ein Intellektueller? Man, da fehlt es noch viel.
Aber wenn du es so siehst, ich bin gerührt und geschmeichelt.
Ich verdrück sogar ein paar Tränen.
mach mir bitte keine angst! ich hatte wohl ein smilie vergessen!
bo
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Zitat
Original von Historikus
Also, wir in Österreich bekamen alle vom Bundeskanzler eine Infobroschure über die Verfassung, dass Wichtigste kurz und bündig zusammengefasst.
Ui! 500 Seiten Verfassung kurz und bündig zusammengefasst? Vielleicht hätte man diese Broschüre zur Abstimmung stellen sollen, eine kurze und bündige Verfassung würde Europa bestimmt guttun. -
Das ist in Österreich so: Wenn die Mehrheit sagt, das ist aber eine schöne Broschüre, dann stimmen sie mit Ja: das ist aber eine schöne Broschüre.
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Zitat
Original von Marlowe
Das ist in Österreich so: Wenn die Mehrheit sagt, das ist aber eine schöne Broschüre, dann stimmen sie mit Ja: das ist aber eine schöne Broschüre.wer hat die verlegt? die kronenzeitung?
bo
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Tja, in den Bergen ist eben alles ganz anders.