Der farblose Mann - Milan Johannes Meder

  • Klappentext (Quelle Amazon)
    Christoph Schneider blickt in Alter von 63 Jahren auf ein verworrenes Leben zurück. Heimat, Liebe und Freiheit waren nur leere Worte für ihn. Lange Zeit konnte er zu seinen Mitmenschen keine tiefe Verbindung aufbauen. Als er Sara, seine spätere Frau kennenlernt, öffnet er sich zum ersten Mal bedingungslos mit Haut und Haar. Christophs Geschichte ist die Geschichte eines Verzweifelten und eines Verstoßenen. Sie handelt von Vertrauen und Verrat, von Liebe und Grausamkeit. Sara ist umgeworfen von der Dynamik der Geschichte. Wenn die Liebe eine Chance bekommen soll, fleht sie ihn an, muss er sich auf einen Weg in die Vergangenheit begeben. Und so macht sich Christoph auf die Suche nach seinem verstorbenen Vater.“Der farblose Mann“ folgt einem einsamen Helden bei der Aufgabe, sein verlorenes Leben wieder zu beleben.


    Meine Meinung:
    Bei diesem knapp 30 seitigen Büchlein handelt es sich um eine Geschichte, für die man sich Zeit nehmen sollte, denn die Erkenntnisse darin erschließen sich nicht beim flüchtigen Lesen.
    Es geht um das Leben und die Wiedergeburt, um die eigenen Abgründe, die immer wiederkehren, bis man bereit ist, sie zu erkennen, sich ihnen zu stellen und seinem eigenen Selbst zu folgen.


    Mit bildgewaltigen Metaphern beschreibt der Autor die innere Zerrissenheit des 63 jährigen Christoph, der sich am Ende seines Lebensweges befindet. In Rückblicken wird erzählt, wie er immer wieder gegen seine inneren Bestien kämpft, die ihn ängstigen, ihm jeden Lebensmut rauben wollen und seine Gefühle vernichten - ein Suchender, der seine eigene Wahrheit nicht findet.
    Es ist seine Familie, die ihn daran hindert, sich endgültig ins Nichts fallen zu lassen. Es ist die Familie, die sich im unendlichen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt umeinander kümmert.


    Immer wieder kämpft Christoph gegen die innere Leere an, ohne sie endgültig auflösen zu können. Träume und Seelenverwandte sind seine Lehrmeister, bringen ihm Erkenntnisse, die ihn ein Stück voranbringen, aber nicht vor dem Abgrund retten. Doch eröffnet sich ihm eine neue Chance in einem neuen Leben ...


    Fazit:
    Ein interessantes Thema auf ungewöhnliche Weise umgesetzt, das zum Nachdenken anregt. Einziger Kritikpunkt war für mich die teils verwirrenden Rückblenden und Szenenwechsel, bei denen ich aufpassen musste, nicht den roten Faden zu verlieren. All jenen, die sich mit dem Sinn des Lebens, dem Sterben und dem Leben nach dem Tod befassen möchten, sei diese Geschichte ans Herz gelegt.

    Um die Helden deines Buches zu verstehen, musst du in ihnen leben bis in deine Träume hinein.