Format: Kindle Edition
Dateigröße: 678 KB
Verlag: Verena Zach
Erscheinungsdatum: 22. September 2016
Länge: 264 Seiten (basierend auf der Printversion)
Preis: 2,99 €
Kurzbeschreibung:
Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Generalprobe im Waldorf Astoria sieht perfekt aus. Das Glamourpaar Paula und Daniel soll morgen heiraten. Paula kann ihr Glück kaum fassen, bis am morgen der Hochzeit ein Anruf ihr Leben verändert.
Sie fällt in den Abgrund des Schmerzes, der sie beinahe umbringt. In den dunkelsten Stunden gelingt es ihr dennoch nach vorne zu sehen und erfährt, dass selbst aus Zitronen, die das Leben ihr schickt wohlschmeckende Gin Tonics entstehen können.
Mein Eindruck:
Die Geschichte von Paula wird mit sehr viel Potential und Herzblut erzählt. Es passiert eine Menge auf den 264 Seiten und an guten Ideen und vielversprechenden Protagonisten mangelt es der Autorin wahrlich nicht. Leider lässt sie den Geschehnissen zu wenig Zeit sich zu entwickeln. Schon der Einstieg ist kritisch. Es wird eine anstehende Traumhochzeit angedeutet, aber keine Interaktion zwischen dem Bräutigam und der Hauptfigur legt die Grundlage für den Leser, sich hineinversetzen zu können. Das seitenlange Gejammer nach der "Trennung" ist deswegen nicht vollziehbar und nervt eher, als das es Mitgefühl hervorruft. Warum wird nur geschrieben, dass sie sogar mal auf dem Dach stand und kurz davor war zu springen? Warum lässt die Autorin ihre Figur nicht auf das Dach steigen und mit sich hadern?
Anstatt Begebenheiten zu erzählen, die ausdrücken, wie Paula sich fühlt oder was sie gerade tut, bekommt der Leser erzählt, dass sie sich gerade überfordert fühlt oder eine Fotosession macht oder anderes. Anstatt nur davon zu reden, dass Daisy eine gute Köchin ist, müsste eine lebendige Szene beschrieben werden, bei der der Leser selbst die Erkenntnis hat, was für eine gute Köchin Daisy ist. Anstatt nur zu schreiben, dass Paula bei der Renovierung überfordert ist, müsste ein Szene beschrieben werden, in der das zu Tage tritt. Und so weiter. In meinen Augen schreibt man eine Geschichte, die den Leser fessselt, nicht, in dem man ständig die Gefühle und Begebenheit beschreibt, sondern in dem man seine Figuren durch viele, strategisch ausgewählte Szenen diese Gefühle und Begebenheiten erleben lässt.
Zusätzlich hätte Korrekturlesen der Geschichte auch noch sehr gut getan. Wortwiederholungen und Rechtschreibfehler finde ich zwar nicht in Ordnung, aber nicht so schlimm. Was nicht passieren darf, weil es den Lesefluss völlig aus dem Tritt bringt, sind Zeitenwechsel. So passiert zwischen 70 und 73 % des e-Buches. Dort verfällt die Autorin plötzlich in die Gegenwartsform, obwohl der Großteil in der Vergangenheit erzählt wird.
Von mir gibt es daher nur für die Ideen und die Plotentwicklung Anerkennung.