Burg Schreckenstein

  • Burg Schreckenstein


    nach den Büchern von Oliver Hassencamp



    Darsteller
    - Sophie Rois
    - Henning Baum
    - Jana Pallaske
    - Alexander Beyer
    - Harald Schmidt
    - Maurizio Magno
    - Eloi Christ
    - Benedict Glöckle


    Inhalt
    Er soll aufs Internat. Die Nachricht trifft den elfjährigen Stephan (Maurizio Magno) wie ein Vorschlaghammer. Nicht nur, dass sich seine getrennt lebenden Eltern dauernd streiten, jetzt eröffnet ihm seine Mutter Melanie (Jana Pallaske) auch noch, dass sie ihn auf ein Internat in die alte Burg Schreckenstein stecken wollen, in der Hoffnung, dass sich Stephans Noten verbessern. Doch die Schreckensteiner Jungs entpuppen sich keinesfalls als Streber. Ottokar (Benedict Glöckle), Mücke (Caspar Krzysch), Strehlau (Eloi Christ) und Dampfwalze (Chieloka Nwokolo) nehmen Stephan nach anfänglichen Differenzen in ihren Rittergeheimbund auf und dann geht der Internatsspaß erst richtig los! Die Jungen von Burg Schreckenstein sind nämlich auf Kriegsfuß mit den Mädchen vom benachbarten Internat Rosenfels. Während Direktor Rex (Henning Baum) die Streiche-Fehde zwischen den beiden Internaten gelassen sieht und der Graf der Burg (Harald Schmidt) sowieso nur sein ambitioniertes Heißluftballon-Projekt im Kopf hat, ist die Schulleiterin von Rosenfels, Frau Dr. Horn (Sophie Rois), entsetzt über die Disziplinlosigkeit. Während ihre Mädchen, allen voran Bea (Nina Goceva), Inga (Nina Rueffer) und Alina (Paula Donath) einen Racheplan gegen die "Schreckies" schmieden, basteln diese am nächsten Streich. Sie ahnen noch nicht, dass Jungs und Mädchen ausgerechnet zum Burgfest unter einem Dach leben müssen. Katastrophe…oder doch nicht?



    Meine Meinung
    Ich hatte das Glück für diesen Film Kinokarten zu gewinnen.
    Heute morgen war es dann soweit, Fipsi und ich haben uns ins Abenteuer Kino gestürzt.


    Abenteuer daher, da ich selber das letzte Mal vor 5 Jahren im Kino war und Fipsi mittlerweile so alt ist, daß sie genau die Zielgruppe trifft und wir beide das so richtig genießen können.
    Über die Karten habe ich mich ganz besonders gefreut, da ich diesen Film unbedingt sehen wollte, habe ich als Kind die Bücher der Jungs von Schreckenstein doch so geliebt.



    Mir hat dieser Film sehr gut gefallen.
    Er war eine Mischung aus moderner Zeit und dem Geist der Bücher zugleich treu geblieben.
    Das empfand ich als sehr gelungen.
    So können "heutige Handykinder" etwas damit anfangen, aber eben auch die, die noch die Zeit davor erlebt haben.
    Als die Bücher geschrieben wurden, gabs eben noch keine Handys und PCs.


    Anders als im ersten Buch, besteht das Internat bereits, als Stephan dort hinkommt. Im ersten Buch erinnere ich mich heute noch, wie es überhaupt zur Gründung des Internats kam. Es wurden für den Film sozusagen einige Elemente aus einigen der Büchern herangezogen.


    Zwar haben die Kinder dort im Film bereits Computer, können mit Technik umgehen, aber das wichtigte war vorhanden. Der Geist der Ritter und des Zusammenhaltens ist dem Internat treu geblieben. Der Rat der Ritter, sowie die legendäre Folterkammer inclusive Paule :grin


    Die Kinderschauspieler haben mir sehr gefallen, auch wenn ich mir einige natürlich anders vorgestellt habe. DAs ist ja immer so. Auch die Darstellerinnen der Mädchen waren gut ausgesucht.
    Sehr gelungen fand ich auch die Schauspieler der Erwachsenen - allen voran Henning Baum als Rex.
    Sophie Rois, die ich sowieso sehr gerne mag, gibt eine wunderbare schreckliche Leiterin von Rosenfels ab.
    Und Harald Schmidt heißt ab jetzt für mich jetzt nur noch Graf von Schreckenstein :grin


    Ich kann den Film durchaus empfehlen.
    Nicht nur mir hat er gefallen, sondern auch Fipsi, die die Bücher dazu noch überhaupt nicht kennt.
    Ich überrede sie mal, selber etwas dazu zu schreiben.


    Der Film hat Stimmung, Humor - ok, die modernere Musik dazu hat Fipsi naturgemäß besser gefallen, als mir, aber das ist ok.
    Einen besseren Film um meine Kino Abstinenz zu beenden hätte ich mir nicht aussuchen können.



    Fazit
    Ein sehr lohnender Film für die ganze Familie. Der die Bücher von damals nicht außen vor läßt, aber trotzdem nicht altbacken, sondern modern wirkt.
    Wunderbare Schauspieler, sowohl bei den Kindern, als auch bei den Erwachsenen.
    Humorvoll, aufregend und auch die Steiche werden nicht vernachlässigt.
    Ich kann ihn auf jeden Fall empfehlen und werde ihn mir auf DVD später bestimmt noch einmal ansehen.

  • Die Buchserie von Oliver Hassencamp war eine meine Lieblingsreihen als Kind. Deshalb, und weil ich die Burg Taufers, die im Film die Burg Schreckenstein spiel, recht gut kenne (passenderweise war ich letzte Woche tatsächlich noch da), habe ich mir den Film im Kino angesehen, obwohl die Trailer nicht unbedingt ermutigend waren. Um es vorwegzunehmen: Ich war angenehm überrascht.
    Im Gegensatz zu einer Reihe anderer Projekte auf der Basis schon älterer Kinderbücher oder Kinderbuchreihen (die Schreckenstein-Reihe entstand zwischen 1959 und 1988), die in den letzten Jahren rausgekommen sind, bleibt der Film der Atmosphäre der Bücher in erfreulich hohem Maße treu. So ganz ohne Rap und Splatterwitz geht es zwar auch nicht ab, aber diese Stilmittel werden doch eher dezent eingesetzt.
    Positiv überrascht haben mich auch Henning Baum als Rex und Harald Schmidt als Graf Schreckenstein. Ich hatte mir beide, ohne ihnen das schauspielerische Können an sich absprechen zu wollen, nicht in diesen Rollen vorstellen können, aber beide bringen ihre Figuren mit einem Charakter auf die Leinwand, der den Büchern entspricht. Neben ihnen gibt Sophie Rois hervorragend die altmodische, überspannte, übertrieben strenge Pensionatsleiterin Dr. Adele Horn. Unter den Jungdarstellern überzeugen Maurizio Magno als Stephan und Nina Goceva als Bea(trix), die das auch in den Büchern immer wieder auftretende Spannungsfeld zwischen "natürlicher" Feindschaft und mehr oder weniger heimlichem Mögen hervorragend spielen, sowie Chieloka Nwokolo, der seinem Dampfwalze genau die richtige Mischung aus Poltern, Eifersucht und verlässlicher Freundschaft verleiht. Benedict Glöckle, der die Abgeklärtheit des Schulkapitäns Ottokar nur in einer Szene ansatzweise zu zeigen vermag, Caspar Kryzsch, der einen viel zu kindischen Mücke gibt, und Eloi Christ als Strehlau fallen dagegen - wohl auch bedingt durch das Drehbuch, das ihre Rollen gegenüber den Büchern unangenehm verändert - deutlich ab.
    Die Handlung, die sich aus Elementen mehrerer Bücher der Reihe zusammensetzt, ist spannend, witzig und in sich stimmig. Die Drehbuchautoren holen die Geschichte vorsichtig in die Gegenwart und gönnen den Rittern technische Hilfsmittel wie einen Quadrocopter, ohne dass die Sorgfalt, mit der sie ihre Streiche vorbereiten, dabei verloren geht.
    Negativ aufgefallen ist mir die Tatsache, dass die Modernisierung der Handlung teilweise im Niemandsland der Unentschlossenheit stecken bleibt. So besitzt Dampfwalze zwar besagten Quadrocopter, die Klassenzimmer in Schloss Rosenfels sind mit modernster Computertechnik ausgestattet, und die Namen der 1959 erdachten Figuren werden modernisiert (Beatrix zu Bea, Ingrid zu Inga) oder aufgrund ihrer Altmodischkeit ins Lächerliche gezogen ("Ottokar, was ist das denn für ein Name!?"), auf der anderen Seite müssen die Schüler aber immer noch Brennholz hacken, weil die Burg keine Heizung hat, und zum Telefonieren zum Rex gehen (wobei Dampfwalze paradoxerweise in einer Szene den Zimmergenossen mit seiner Handyzockerei auf die Nerven geht).
    Noch mehr (und als einziges wirklich) geärgert hat mich, dass die Macher des Films ein zentrales Element der Bücher über Bord geworfen haben: die Ehrlichkeit der Ritter. In den Büchern sind die Schreckensteiner teilweise kreativ, in dem sie zwar die Wahrheit sagen, durch Weglassen und Ausdrucksweise aber etwas anderes suggerieren, im Film lügen sie selbst dem Rex frech ins Gesicht. Da frage ich mich schon, ob die Filmemacher meinen, Ehrlichkeit wäre den Kindern von heute nicht mehr vermittelbar.


    Fazit: Alles in allem eine gelungene Verfilmung, mit kleinen Schwächen, die aber das Gesamtwerk nicht nach unten ziehen. Vor allem, wenn man den Film für sich betrachtet, losgelöst von den Büchern, handwerklich gut gemacht, aber auch eingefleischte Fans der Buchserie werden nicht enttäuscht.

  • Inzwischen ist der zweite Teil in den Kinos angelaufen. Meinen persönlichen Eindruck hat im Film Ottokar vorweggenommen, als Kuno von Schreckenstein (Uwe Ochsenknecht) auf der Burg erscheint: "Das muss aber ein sehr entfernter Verwandter sein!"


    Der Inhalt in Kürze: Der Graf stürzt während eines Wassersportwettkampfes zwischen Schreckenstein und Rosenfels mit seinem selbstgebauten Zeppelin (Filmfehler: im ersten Teil war es ein Fesselballon) ab und liegt fortan unzurechnungsfähig im Santorium. Sein Neffe Kuno, stolzer Besitzer von 87 Doppelgaragen in Weimar, übernimmt deshalb die Geschäfte auf der Burg. Da der Graf sich für seinen Zeppelin bei dem chinesischen Geschäftsmann Wang verschuldet hat, will Kuno die Burg an Wang verkaufen, der sie seinerseits in seinen Vergnügungspark in China schaffen will. Zusammen mit Jean (Alexander Beyer) suchen die Jungen nach einem Schatz, von dem der Graf immer wieder als seinem Notgroschen gesprochen hat. Dummerweise liegen die Aufzeichnungen dazu in Rosenfels - in der Privatbibliothek der Horn. Da kommen Stephan, Dampfwalze und Strehlau nur mit Hilfe der Mädchen rein, aber Bea ist gerade alles andere als gut auf Stefan zu sprechen.


    Leider entfernt sich der zweite Teil im Gegensatz zum ersten deutlich von der Buchvorlage, und zentrale Charaktere werden zu reinen Knallchargen (nur noch peinlich: Sophie Rois als Frl. Dr. Horn: "Wollen Sie mich anpissen?", Caspar Krzcysch, dessen verhuschter Mücke überhaupt nichts mehr mit dem spitzzüngigen Schnelldenker aus den Büchern zu tun hat, und Uwe Ochsenknecht als Vollproll Kuno). Einzig Alexander Beyer, der als Jean auch dann Haltung bewahrt, wenn ihm der Schmodder in dicken Brocken um die Ohren fliegt, Maurizio Magno als Stephan und Nina Goceva in der Rolle der innerlich zerrissenen Bea verhindern mit ihrer tollen schauspielerischen Leistung, dass der Film auf American-Pie-Niveau abgleitet.

  • Uns hat der erste Teil auch wesentlich besser gefallen, er war lustiger. Trotzdem hatten wir eine angenehme Zeit im Kino.


    Schön fand ich auch zu sehen, dass die Jungs und Mädels nun allmählich Interesse am anderen Geschlecht entwickeln. Jean ist sowieso eine meiner Lieblingsfiguren.