Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Ein Konzert in einem beliebten Nachtclub endet für die Besucher in einem Albtraum, als ein Feueralarm ausgelöst wird. Der Notausgang ist blockiert – es kommt zu einer Massenpanik, bei der zahlreiche Menschen sterben. Kathryn Dance ermittelt und stößt auf Beweise, die infrage stellen, dass es sich bei den Geschehnissen um ein tragisches Unglück handelte. Ein psychopathischer Täter hat offenbar die Angst der Konzertbesucher ausgenutzt, um seine perversen Bedürfnisse zu befriedigen. Dance muss alles daransetzen, ihn unschädlich zu machen, denn sie ist sicher, dass er wieder zuschlagen wird …
über den Autor (gem. Amazon)
Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffrey Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht.
meine Meinung
In einem Club im Süden der USA bricht eine Panik aus. Der Grund: ein Feuer in der Küche. 3 Menschen kommen in den Panik um, viele werden verletzt. Die Ermittlungen von Kathryn Dance ergeben jedoch schnell: ein Feuer gab es nicht, die Massenpanik war provoziert. Doch wer tut so etwas?
„Wahllos“ ist der 4. Fall für die Körperspracheanalytikerin Kathryn Dance und konnte mich erstmals nicht komplett überzeugen. Jeffery Deaver schickt seine Ermittlerin in einen eher ruhigen, als auch beklemmenden Fall, der mich aufgrund seiner stark zurückgenommenen Action nicht mitreißen konnte.
Die Story beginnt mit meinem Knall. Dance wird aufgrund eines Patzers vom Dienst suspendiert, degradiert in eine Abteilung, die sich um Versicherungsdetails und verspätet eingereichtes Pfand kümmert. Ein Tiefschlag für die toughe Ermittlerin. Dennoch kann Kathryn, der man aus der Sicht eines auktorialen Erzählers folgt, ihren alten Job nicht lassen und kniet sich in den Fall des Clubbrandes richtig hinein. Schnell wird klar: es war kein Zufall, dass es gebrannt hat. Und was noch schlimmer ist: der Täter ist noch lang nicht fertig.
Neben den Ermittlungen bekommt man auch einen Einblick in die Welt des Täters. Denn im Gegensatz zu vielen Thrillern stellt der Autor seinen Täter vor, lässt seine Leser tief in seine Gedankenwelt blicken und sogar die Verbrechen planen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Perspektive des Täters ist für mich sehr reizvoll, ohne dass dabei die spannenden Ermittlungen leiden müssen.
Die Figuren sind, wie von Deaver nicht anders gewohnt, vielschichtig und toll beschrieben. Gerade Kathryn Dance gewährt einen umfassenden Blick in ihr Privatleben, was mich begeistert hat. Ihre nahezu alltäglichen Probleme machen die Ermittlerin greifbar, realitätsnah und menschlich. Sie ist keine überzeichnete Starpolizistin, sondern kämpft mit der Pubertät ihrer Kinder, mit den Gefühlen für einen neuen Mann und Freunden gleichermaßen. Klasse!
Und dennoch: es fehlte mir an Spannung und Action. Ich kenne Jeffery Deaver mittlerweile seit über 11 Büchern und bisher hat er mich nicht enttäuscht. Dieses Mal lässt er es in meinen Augen zu langsam, zu bedacht und zu ruhig angehen. So wie Kathryn unter ihrer neuen Aufgabe leidet und versucht auszubrechen, so ging es mir auch beim Lesen. Ich wollte die Ermittler einfach nur anschreien, dass sie doch bitte Gas geben sollen, ich wollte dem Täter zurufen, dass er doch mal bitte ein blutigeres Verbrechen begehen soll. Deswegen ist der Roman nicht schlecht, er ist nur einfach ungewohnt still. Das behagte mir nicht.
Der Stil von Jeffery Deaver ist flüssig und sehr gut zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, detailgetreu und kann gefangen nehmen. So lob ich mir das!
Fazit: auch wenn es diesmal nicht meine Wahl war, so hat das Buch etwas. Dennoch kann ich es Fans nur eingeschränkt empfehlen.