Eine 'unendliche' Geschichte...

  • Mir ist die Idee gekommen, warum wir nicht einmal an einer 'unendlichen' Geschichte schreiben sollten. Es scheinen hier ja einige zu sein, die Spaß am Schreiben haben... :]


    Hier also die Idee:


    Ich schreibe gleich den Anfang einer Geschichte und ihr führt sie nach Eurem Gutdünken fort. Egal wieviel Ihr schreiben wollt, schreibt einfach, was Euch in den Sinn kommt und was zu der Geschichte passen könnte. Es ist bestimmt lustig zu sehen, was für eine Wendung unsere Geschichte nehmen wird... :]


    Hier nun mein Anfang, den es fortzuschreiben gilt:



    ===========


    "Der Tag war grau. Gedankenverloren saß Sophia an ihrem Arbeitsplatz und starrte aus dem Fenster. Die Mittagspause war vorbei, aber sie konnte sich nicht aufraffen und sich an die leidige Ablage begeben, die nun wirklich dringend gemacht werden musste. Heute war wieder einer dieser Tage, an dem sich die Stunden quälend langsam dahin zogen. Die Chefs waren außer Haus und es war ruhig... Fast schon zu ruhig..."

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Sophia hatte Durst. Grossen Durst. Die Ablage war eine trockene und manchmal auch recht staubige Angelegenheit. Seufzend stand sie auf, kippte das Bürofenster und schlenderte dann zum nahegelegenen Getränkeautomaten. Eine Cola musste her! Irgendwie musste dieses matte Gefühl heute doch noch zu besiegen sein. Doch das Einzige, was passierte, als Sophia die Cola-Taste am Automaten drückte, war ein kurzes Aufleuchten des grossen Werbeschriftzuges an der Oberseite des Gerätes. Danach war Stille auf dem Flur. Dieses leise elektrische Hintergrundsummen der Maschine war verstummt. Alle Lichter waren erloschen. Achselzuckend machte Sophia kehrt, als...



    Gruss,


    Doc ;)

  • ... als die Fahrstuhltür aufging....
    "Das glaub ich jetzt nicht", dachte Sophia und vergaß ihren vor Erstaunen geöffneten Mund wieder zu schließen.
    Aus dem Fahrstuhl kam ....
    .... ja, genau: der Cola-Mann aus der Werbung !!!!!!!!!!!!!!!!
    Ihr wurden die Knie weich.....

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • ..ja aber warum eigentlich..was hatte sie erwartet, den hübschen jungen muskelbepackten Mann aus der Werbung?
    Wiedermal träumte sie, es war ein ganz normaler Mann in den Vierzigern, mit Hang zum Bierbauch, der natürlich vom übermässigen Colakonsum kam, wann hatte er umgestellt, auf Cola light? Vorgestern?, denn er trug eine Cola-light-Dose in der Hand.
    "Ich muß ungebingt etwas gegen mein SIngledasein tun, dachte Sophia und ging in Richtung Kopierraum......

  • Ihr wurden die Knie weich und sie sank mit dem immer noch geöffneten Mund auf den zerschlissenen Teppich. Der Cola-Mann kam wie in Zeitlupe langsam auf sie zu. Sein Hemd war bis zum Bauchnabel geöffnet. Sophias Augen wanderten über den verschwitzten Waschbrettbauch dieses Traummannes. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis er Sophia endlich erreichte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie immer noch auf dem zerschlissenen Flurteppich mit geöffnetem Mund vor dem Cola-Mann kniete. Im selben Augenblick wurde die Tür zur Herrentoilette geöffnet und Herr Müller aus der Buchhaltung trat auf den Flur hinaus...



    Gruss,


    Doc

  • Herr Müller starrte auf das groteske Bild, das sich ihm bot: Die kniende Sophia mit vor Staunen weit geöffnetem Mund und der gutaussehende Mann mit dem halb geöffnetem Hemd... Kopfschüttelnd ging er über den Flur zu seinem Büro, wobei er, sich immer wieder umdrehte und zu dem seltsamen Paar starrte...


    Langsam erwachte Sophia aus Ihrer Trance und wurde puterrot, als ihr die Peinlichkeit der Situation bewusst wurde. Der Mann aus der Cola-Werbung, der solche Szenen wohl gewöhnt war, grinste nur selbstzufrieden, als er an Sophia vorbei zum Cola-Automaten ging, um sich ein Getränk zu ziehen. Sophia drehte sich auf dem Absatz um und rannte fast zurück in ihr Büro... Mann, war das peinlich gewesen...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Im Büro angekommen, drehte sie sich um und lugte verstohlen hinüber zum Getränkeautomat. Er stand immer noch da, eine Cola in der Hand. Schließlich machte sie frustriert ihre Bürotür zu.
    Eine Viertelstunde später meinte sie, doch mal gucken zu müssen, ob er immer noch da war... Nein, der Flur lag verlassen da.
    Erst da kam es ihr auf einmal merkwürdig vor, wieso der Automat eigentlich bei ihr nicht, aber bei ihm funktioniert hatte....
    Also versuchte sie es noch einmal. Diesmal begann der Getränkeautomat auch vielversprechende Geräusche zu machen, aber was dann letztendlich aus dem Gerät herauskam, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren....

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Im Ausgabefach des Automaten lag ein bläuchlich schimmerndes Obkjekt. In Grösse und Form etwa einer Getränkedose vergleichbar, schien es von innen heraus zu pulsieren. Sophia nahm ein kaum hörbares warmes Summen wahr, als ob sie neben einem Bienenstock stünde. Sie griff zögernd in das Ausgabefach um dieses seltsame Ding zu berühren...

  • ...und zuckte zurück. Dieses Ding war kalt. Eiskalt. Vorsichtig besah sie es sich genauer. Es sah wirklich ein wenig wie eine Getränkedose aus, allerdings nur, wenn man nicht näher hinsah. Denn sonst sah man, dass...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • ...dass es seine Form fast unmerklich ständig veränderte. Sophias Gehirn konnte erst gar nicht erfassen, was ihre Augen an diesem Anblick so irritierte. Bis ihr Verstand diese andauernde Formveränderung realisierte schienen sich die Sekunden zu Stunden zu dehnen. Auf einmal packte sie das Ding entschlossen und nahm es eng an sich gedrückt mit zurück zu ihrem Arbeitsplatz. Verstohlen und vorsichtig liess sie es in ihrer Handtasche verschwinden. Was tat sie da eigentlich? Sollte sie das Ding nicht sofort jemanden zeigen? Verunsichert starrte sie vor sich hin. Ganz in Gedanken versunken, erschrak sie heftig, als plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter lag und sie antippte...

  • Erschrocken fuhr sie zusammen. "Was ist los mit dir?" fragte Nicole, ihre Bestefreundin die nur ein Stockwerk drüber ihr Büro hatte. "Kommst mit Mittagessen? Du siehst aus als hättest einen Geist gesehen. "

  • Sophia war ganz blass um die Nase. "Danke, aber ich war eben schon essen." Unwillkürlich blickte sie in Richtung ihrer Tasche, wo dieses seltsame Ding verborgen war. Was es wohl war? Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas ähnliches gesehen.


    Zum Glück drehte sich Nicole schnell wieder um und ging hinaus. Auf dem Flur warteten schon die anderen, die auf dem Wege zur Kantine waren. "Denn nicht. Vielleicht ja morgen wieder." "Ja, ja..." rief Sophia ihr gedankenverloren hinterher... Sie war mit ihren Gedanken schon wieder ganz woanders und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Als erstes müsste sie an einen sicheren Ort, wo sie das Ding näher untersuchen konnte. Schnell packte sie ihre Sachen zusammen und täuschte bei der Personalleiterin einen Schwächeanfall vor. Dieser wurde ihr ohne weiteres abgenommen, so blass, wie sie war... Dann machte sie sich auf den Weg nach Hause...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Noch ganz verwirrt antwortete Sophia: "Nein ganz bestimmt nicht. Ausserdem ist die Mittagspause schon längst vorbei!" (siehe Kapitel 1) Sie stand auf, schnappte sich ihre Handtasche und machte Anstalten das Büro zu verlassen. "Mir geht es heute nicht gut. Ich muss hier raus und frische Luft schnappen. Ich werde nach Hause gehen." In aller Eile schnappte sie sich noch ihren Mantel und winkte gedankenverloren ihren Kolleginnen zu. Draussen auf der Strasse wunderte sich Sophia über sich selbst. Was tat sie da eigentlich? Warum benahm sie sich so seltsam? Sie machte sich mit einem unguten Gefühl auf den Heimweg.

  • Nach einer scheinbar quälend langen Heimfahrt mit dem Bus, flitzte sie 2 Stufen auf einmal nehmend in ihre Wohnung !
    Zum Glück war ihr Freund Josh noch nicht zu Hause und sie ließ sich erleichtert auf das sofa im Wohnzimmer fallen ! Sie blickte auf ihre Tasche und meinte ein leichtes Pusieren wahrzunehmen !
    Wie ferngesteuert öffnete sie den Reßverschluß und nahm den mysteriösen Gegenstand aus ihrer Tasche !
    Erstaunt stellte sie fest, das er nun nicht mehr kalt war, sondern das eine angenehme Wärme von ihm ausstrahlte !
    Als er plötzlich began die Farbe zu wechseln, lies Sophia ihn erschrocken auf den Couchtisch fallen, wo er einen kleinen Kratzer hinterließ !


    Dann veränderte sich auf einmal alles rasend schnell :


    Vor ihr öfnnete sich ein Tor, das aussah wie ein tor zu einer anderen Welt !

  • Sophia stand wir erstarrt und starrte auf das Bild, welches sich ihr bot: Ein riesiges ovales Loch, welches in allen möglichen Farben flimmerte, hatte sich mitten in Ihrem Wohnzimmer aufgetan. Sie war versucht sich die Augen zu reiben und sich in den Arm zu zwicken, um zu sehen, ob sie das alles nicht etwa träumte... Das konnte doch alles einfach nicht wahr sein. So etwas gab es doch nur in Büchern oder Filmen... Aber obwohl sie einmal heftig blinzelte, dieses ovale Tor blieb wo es war...


    Langsam ging sie näher heran...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • ... und streckte zögernd ihre Finger nach dem mysteriösen Loch aus.
    Als nur noch wenige Zentimeter sie von einer Berührung trennten, zuckte sie ängstlich zurück.
    Erschöpft und ratlos setzte sie sich aufs Sofa. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn: was könnte, würde passieren, wenn sie diese Öffnung betreten würde ?
    Wäre es wirklich so schlimm, durch dieses Tor in eine andere Welt zu gelangen ?
    Was bot sich ihr denn schon? Das tägliche Allerlei im Büro, die Beziehung zu Josh, die doch in letzter Zeit so fade geworden war? Die ewigen Streitereien mit ihren Eltern, die immer noch nicht glauben konnten, daß sie ihr vielversprechendes Studium hingeschmissen hatte ?
    Nein, eigentlich hatte sie so langsam genug davon!
    Und hier bot sich ihr die Chane, etwas wirklich unfassbares zu riskieren....
    Langsam stand sie auf und ging vorsichtig auf das farbenprächtige Schauspiel zu.....




    (Boah, macht das Spaß oder macht das Spaß ??? :grin
    Wir schreiben noch einen Bestseller, ich sags Euch...)

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Je näher sie diesem merkwürdigen Tor kam, desto mehr fühlte sie auch den Sog, der von ihm ausging. Das war ihr vorher gar nicht aufgefallen. Sie blickte sich suchend im Zimmer um und sah einen Bleistift auf dem Tisch liegen. Sie nahm ihn an sich und streckte ihn vorsichtig in Richtung des Tors. Ganz vorsichtig schob sie den Bleistift in das seltsame etwas und sah zu, wie die Spitze langsam verschwand. Schnell zog sie ihn wieder heraus und begutachtete ihn. Es war noch alles dran. Lediglich ein wenig kühl war der Teil, der in dem seltsamen Tor war.


    Sie nahm all ihren Mut zusammen und fasste ganz vorsichtig mit einer Hand in das Tor. Erst die Fingerspitzen, dann den Rest der Hand, dann den Unterarm. Sie spürte nichts. Es tat nicht weh. Lediglich der Sog, der von dem Tor ausging, wurde immer stärker und sie hörte ein leises Tosen, welches von dem Tor kam... Sie fasste all ihren Mut zusammen und ging durch...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • ...augenblicklich wurde Sophia von einem Sog erfasst, der einer Achterbahnfahrt gleichkam. Um sie herum schien die Umgebung sich in Millionen von Mosaiksteinen aufzulösen und um sie herum umher zu schwirren, bis sich alles auf einen Punkt in unendlicher Ferne zu konzentrieren schien. Plötzlich hörte das Tosen auf, ein weisser Punkt raste auf sie zu, dann war nur noch Stille. Sophias Wahrnehmung setzte aus und sie fühlte nur noch Müdigkeit.


    Als Sophia blinzelte und langsam die Augen öffnete, war sie orientierungslos. Was war geschehen? War sie wieder einmal vor dem Fernseher eingeschlafen? Dafür war es aber viel zu hell. Sie musste verschlafen haben. "Du meine Güte, schon wieder.", dachte sie sich noch, bevor sie realisierte, dass sie auf einem harten kalten Untergrund lag und ihr die Sonne direkt ins Gesicht schien. Auf einmal traf sie die Erkenntnis, wie ein Schlag ins Gesicht: das leuchtende Ding aus dem Cola-Automaten, ihr überstürzter Aufbruch aus dem Büro, dieses seltsame Tor und ihr Entschluss hindurchzutreten. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und sah sich erschrocken um.


    Sie stand mitten auf einer menschenleeren Strasse. Umgeben von einer Häuserschlucht. Wolkenkratzer soweit das Auge reichte. Doch etwas stimmte nicht. Etwas stimmte ganz gar nicht. Alles schien einsam und verlassen. Durch die Strassen wehte ein leichter Wind und trieb Zeitungspapier und Abfall vor sich her. Sie hörte ausser dem Wind, kein einziges Geräusch. Unsicher machte sie ein paar Schritte auf das nächste Schaufenster zu...

  • ... und erstarrte erschrocken auf der Stelle, als sie hinter sich Schritte hörte, die langsam auf sie zukamen ! Wirr und in blitzschneller Abfolge schossen ihr die Gedanken durch den Kopf : " Umdrehen ? Nachschauen wer da aus der großen Einsamkeit kommt ? Oder es doch lieber nicht wissen wollen ? Die Beine in die Hand nehmen und nix wie weg ? "


    Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, wusste sie nicht, ob sie auf der Stelle in Ohnmacht fallen sollte, entschied sich dann aber für den lautesten Schrei, den sie jemals ausgestossen hatte und der wie ein Echo durch die Häuserschluchten schallerte ! Sie schrie und schrie, panisch versuchte sie die Hand von ihrer Schulter zu schütteln, die sie daraufhin nur noch fester packte !


    Dann entdeckte sie plötzlich das Bild ihres "Angreifers" in der Schaufensterscheibe und verstummte abrupt ! Nein, das konnte doch einfach nicht sein, das war unmöglich - aber als sie sich umdrehte und in das nun breitgrinsende Gesicht dicht vor ihr starrte, brachte sie nur folgende Worte heraus : "Zwick' mich und beweis mir, das du echt bist !"


    Ihr Gegenüber grinste noch breiter, was ihr schier unmöglich schien und zwickte sie doch tatsächlich sanft aber bestimmt in die Wange !


    "Autsch, verflucht, das tut weh ! Was tust du denn hier ? Was tue ich hier ? Wer bist du ? Ey, du siehst ja fast noch besser aus als am Colaautomaten und übrigens kriege ich noch einen Euro von dir ... " Endlich bemerkte sie, das die Worte nur so aus ihr heraussprudelten und Sophia wurde rot wie eine Tomate !


    Da stand doch tatsächlich dieser megageniale gutaussehende Typ vom Colaautoamten ihr gegenüber, und sie hatte nichts besseres zu tun als sich total lächerlich zu machen !


    Das musste dieses verdammte Loch sein, das sie total aus der Bahn geworfen hatte !