Vigdis Hjorth - Ein norwegisches Haus

  • norwegischer OT: Et Norsk Hus
    übersetzt von: Gabriele Haefs
    Hardcover mit 231 Seiten
    ISBN: 978-3955100919
    Erschienen: 2014 im Osburg Verlag (deutsche Ausgabe 2015)



    Inhalt (teilweise Klappentext):



    Alma liebt ihr bescheidenes Häuschen inmitten der idyllischen norwegischen Landschaft, die ungeputzten Fenster, die leeren Weinflaschen im Waschkeller und den unordentlichen Garten. Es gibt zwar einen Liebhaber und drei erwachsene Kinder mit Anhang, aber am liebsten ist sie allein.


    Zu ärgerlich, dass sie die Einliegerwohnung am Haus untervermieten muss, denn von ihrer Gage als Künstlerin (sie ist Teppichnäherin) allein kann sie nicht leben.


    Als ein polnisches Pärchen einzieht, das sich bei ihr mehr und mehr zu Hause fühlt, stößt Alma an ihre Grenzen.
    Voller Abneigung und Misstrauen belauert sie die Fremden in ihren eigenen vier Wänden.


    Ein norwegisches Haus erzählt die Geschichte einer liebenswerten Misanthropin, die den Weg zurück zu den Menschen sucht, in eine Gemeinschaft, die in ihrem Gutmenschentum und ihrer Oberflächlichkeit aber ebenso ohnmächtig und handlungsunfähig ist wie Alma selbst.

    Vigdis Hjorth zeichnet das Bild einer Gesellschaft, wie es sie überall auf der Welt gibt: Ein bisschen Alma ist eben in jedem von uns.



    Zur Autorin:



    Vigdis Hjorth wurde 1959 in Oslo geboren.
    Sie machte 1983 ihren Studienabschluss in Ideengeschichte, Politikwissenschaften und Literatur. Noch im selben Jahr debütierte sie mit einem Kinderbuch. Es folgten weitere Romane, teilweise wurden diese verfilmt.
    In Norwegen ist die Autorin (laut Verlag) bekannt für ihre Essays und Diskussionsbeiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, sowie für ihren scharfen Blick für Alltags-Sexismus und rassistische Voruteile und Verhaltensweisen.



    Meine Meinung:


    Ende der 90er Jahre habe ich ein Buch gelesen, das hieß "Zum Teufel mit den Männern" und dieses stand in der Chick-Lit-Ecke. Ich weiß aber noch, dass ich das Buch als anders empfand, gar nicht wie die leichte Kost für zwischendurch.


    Und so ist es auch mit "Ein norwegische Haus". Wird am liebsten in die Belletristik gestellt, aber schöne Literatur ist wirklich etwas anderes. Der Text um Alma ist zäh zu lesen, eine Herausforderung; man taucht tief ein in das Seelenleben einer allein lebenden Künstlerin.
    Aber es geht eben auch um die polnischen Nachbarn: die Nachbarschafts-Beziehung endet fast in einem Desaster. Beide Seiten haben ihre Meinung, beide Seiten versuchen mit Seitenhieben und Aktionen die andere zu verletzen.


    Trotz Zähigkeit lesenswert! Skandinavische Literatur ist einfach anders, Künstler können anstrengend sein, Alma ist es auch, und diese Mischung...


    7,5 Punkte vergebe ich.


    ebook-Verlinkung:

    ASIN/ISBN: B08STTJ623

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von killerbinchen ()