Victorian secrets: Verbotene Sünden - ein Steampunk Krimi von Helen B. Kraft


  • Inhalt
    In London gibt es ja das bekannte "Scotland Yard" zur Verbrechensbekämpfung. In Helen B. Krafts Roman gibt es darüber hinaus eine spezielle Abteilung dieser Einrichtung, den „Scotland Visional Yard“. Hier werden Verbrechen auch mit übernatürlichen Mitteln untersucht, zum Beispiel von der „Traumgängerin“ und Agentin Emma St.Claire.


    Während einer Mordserie in London wird sie auf den Adligen Sir Ian Connery angesetzt, der zu den Tatverdächtigen zählt. Sie wird beauftragt, seine Träume zu analysieren, und schon bald wird ihr klar, dass der Lord etwas zu verbergen hat. Zugleich fühlt sie sich mehr und mehr zu dem ungewöhnlichen Mann hingezogen…


    Eigene Meinung
    Helen B. Kraft verbindet hier einen Krimi der etwas anderen Art mit einer Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr zwischen den beiden sehr unterschiedlichen und gleichzeitig sympathischen Hauptcharakteren entfaltet. Hierbei gelingt es der Autorin, gut die Waage zu halten zwischen Romantik und Krimi.


    Bei der Technik des „Traumgehens“ werden übrigens Anklänge an den Film „Inception“ deutlich, in dem Träume und deren Beeinflussung ja ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Allerdings gibt es in diesem Roman – ganz steampunktypisch – darüber hinaus noch ein besonderes, aufwändiges Gerät, welches der sogenannten „Traumextraktion“ dient, sowie weitere Erfindungen, die es so nie gab. Schön beispielsweise die Vorstellung von fliegenden Kutschen, die in dieser Geschichte im Londoner Luftraum unterwegs sind.


    Die Autorin hat auch eine Erklärung parat, warum es in ihrer Steampunkwelt eigentlich übernatürliche Phänomene gibt, allerdings wird hier vieles nur angedeutet, so dass sich der geneigte Leser den Rest selbst zusammen reimen kann. Passenderweise wird auch die Verbrechensbekämpfung sowohl mit klassisch-kriminalistischen wie übernatürlichen Methoden gemacht, und Letztere spiegeln sich vor allem im spannenden Finale wieder.


    Abschließend lässt sich noch zum Sprachstil sagen, dass sich dieser angenehm und flüssig liest.
    In der Buchreihe „Victorian Secrets“ sind übrigens bereits mehrere Titel erschienen, die kenne ich allerdings noch nicht und habe von daher keine Vergleichsmöglichkeiten.
    Einen Überblick gibt es hier:
    http://lectura-magica.de/romane/