dtv-Verlag
2016 erschienen
Originaltitel: Pars avec lui
2014 erschienen
360 Seiten (Print), 278 Seiten E-Book
ISBN-10: 3423261080
ISBN-13: 978-3423261081
Zum Inhalt:
Als der junge, engagierte Feuerwehrmann Roméo nach einem Sturz aus dem achten Stock eines brennenden Hauses auf der Intensivstation aufwacht, begreift er rasch: Der Weg zurück ins Leben wird sehr lang sein. Zum Glück kümmert sich Juliette um ihn. Wann immer er die Hoffnung verliert,macht die Krankenschwester ihm mit einem aufmunternden Lächeln Mut. So bleibt es nicht aus, dass er langsam mehr für sie empfindet.
Doch hinter ihrem Lächeln verbirgt Juliette ihren eigenen Kummer. Seit vielen Jahren versucht sie,
schwanger zu werden - ohne Erfolg. Und das ist noch ihr kleinstes Problem: Laurent, ihr Lebensgefährte, verliert zunehmend die Beherrschung. Die Auswirkungen bekommt schließlich auch Roméo zu spüren.(dtv)
Zur Autorin:
Agnès Ledig, geboren 1973, ist von Beruf Hebamme und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Obernai/Elsass. Zu schreiben begann sie 2005, als ihr kleiner Sohn an Leukämie erkrankte. Ein Arzt ermutigte sie, sich auf die Suche nach einem Verlag zu machen, so hingerissen war er von ihrer großen Begabung. Er blieb nicht der einzige begeisterte Leser: Nach ihrem Romandebüt ›Marie d'en haut‹ (2011) hat ›Kurz bevor das Glück beginnt‹ in Frankreich Hunderttausende Leserinnen und Leser mitten ins Herz getroffen. Ausgezeichnet mit dem Prix Maison de la Presse 2013, erscheint der Roman in sechs weiteren Ländern.
Meine Meinung:
Ein sehr emotionaler Roman, der mich ansprach, da mir die beiden Protagonisten, der Feuerwehrmann Romeo und die Kranknepflegerin Juliette, sympathisch waren. Insbesondere mochte ich auch die kleine Schwester des Feuerwehrmanns, die eine nicht unwichtige Rolle spielt.
Das Kernthema des Romans - das ich hier nicht ausplaudern möchte - entpuppt sich als etwas ganz Anderes, als der Klappentext zunächst vermuten lässt. Kein leichtes Thema und eines, das in Literatur und Film in den letzten Jahren bereits häufig auftauchte. Was Juliette in ihrem Privatleben geschieht, wird sehr sensibel und nachfühlbar erzählt und ließ mich mitempfinden.
Schließlich nimmt das Geschehen eine Wendung, die mich überraschte. Sehr gut gefallen hat mir, wie die inneren Monologe der Protagonistin mit den wuchtigen Landschaftsbeschreibungen und -erlebnissen korrespondieren. Meditative Momente wechseln ab mit körperlichen Kraftanstrengungen und Erlebnissen, die das Tempo wieder anziehen lassen.
Fazit:
Ein ergreifender, einfühlsamer Roman, der sich flüssig lesen lässt.
Wäre da nur nicht dieser Schluss. Gegen Ende des Romanes kommt es zu einer Häufung von tiefgreifenden Ereignissen, die jeweils nur kurz eingefügt und oberflächlich gestreift werden, obwohl jedes davon Stoff genug für einen ganzen Roman böte. Es ist mir unverständlich, dass die Autorin den Roman so überladen hat - das wirkt völlig unglaubhaft und teils auch klischeehaft.
Dazu kommt schließlich noch ein gerüttelt Maß an romantischer "Alles-wird-gut-Sphäre". Allerdings ist diese "Auflösung" nicht so ganz gewöhnlich, sondern französisch-charmant, auch ein bisschen originell und nicht kitschig- zum Glück.
Sprachlich gesehen ist der gesamte Schlussteil meinem Empfinden nach ziemlich lieblos heruntergeschrieben. Sehr schade.
Ich schwanke zwischen 7 und 8 Punkten.
Da ich einige sehr intensive Szenen mitnehme, tendiere ich jedoch eher zu 8 Punkten.
Edit: ISBN eingefügt und kleine Korrektur