Es hat sich wieder Mal gezeigt, wie gut es ist eine Eule zu sein… Denn ehrlich gesagt, kannte ich Maike Nielsen vorher nicht und ich bin hier im Eulennest auf ihr Buch aufmerksam geworden. Da mich bereits das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen begeistert hatte, sprach mich die Kurzbeschreibung von Maike Nielsens „Und unter uns die Welt“ sofort an.
Ihr Grossvater, Christian Nielsen, träumte schon als kleiner Junge vom Fliegen. Vorerst bleibt dies jedoch auch ein Traum und Christian fährt zur See. Während einer Weltreise, für die er auf der Yacht eines amerikanischen Millionärs anheuert, begegnet er der stürmischen Lil. Diese Begegnung prägt sich in seine Erinnerung ein und lässt ihn auch dann nicht los, als er seinen grossen Traum erfüllen kann.
Maike Nielsen erzählt uns die Lebensgeschichte ihres Grossvaters im Rahmen eines spannenden Stückes Zeitgeschichte. Ihr lebendiger Erzählstil und die liebevoll gezeichneten Figuren liessen mich gleich von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Durch die unterschiedlichen Perspektiven bleibt eine gewisse Spannung durchwegs aufrecht, so dass ich das Buch jeweils sehr ungern beiseitegelegt hatte. Wie hatte ich mit Christian und Lil gebangt und gezittert, ob sie sich doch nochmals begegnen würden. Und auch die Flüge der Zeppeline „Graf Zeppelin“ und „Hindenburg“ vermochten mich in den Bann zu ziehen.
Für viele Leser mag es wichtig sein zu wissen, dass ein Teil von Christians Geschichte von der Autorin zusammen mit ihrem Vater ausgetüftelt wurde, um das Bild zu vervollständigen. Ich selber finde diese Vermischung von Fakten und Fiktion perfekt gelungen und ich habe mit diesem Buch sehr unterhaltsame, kurzweilige, spannende und teilweise auch romantische Lesestunden erleben dürfen. Daher spreche ich sehr gerne eine Leseempfehlung aus und vergebe begeisterte 9 Eulenpunkte.