Maiken Nielsen - Und unter uns die Welt

  • Titel: Und unter uns die Welt
    Autor: Maiken Nielsen
    ISBN: 978-3805251082
    Verlag: Wunderlich, September 2016
    Preis: 19,95 Euro


    Autor
    Maiken Nielsen wurde 1965 in Hamburg geboren. Einen Teil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte sie auf Frachtschiffen und wurde dort von ihren Eltern unterrichtet. Sie absolvierte ihr Abitur in Hamburg und reiste danach ein Jahr lang per Anhalter durch Europa. Im Anschluss an diese Reise studierte sie u.a. Linguistik in Aix-en-Provence. Sie liest und spricht sechs Sprachen. Seit 1996 arbeitet Maiken Nielsen als Autorin, Reporterin und Rundfunksprecherin für das NDR Fernsehen. Sie dreht TV-Dokumentationen ("Als die Sturmflut nach Hamburg kam", "Geraubte Leben -Europa im KZ Neuengamme") und schreibt Romane.


    Klappentext
    Ein Roman wie eine Weltreise mit dem Zeppelin: bunt, hochfliegend, schwerelos!


    Schon als kleiner Junge auf Sylt will Christian Nielsen nur eins: fliegen lernen. Aber die Nielsens sind arme Inselbewohner, und als sein Vater im Ersten Weltkrieg fällt, ist der Traum vom Fliegen vollends unerreichbar. Immerhin kann er auf der Yacht eines amerikanischen Millionärs anheuern und mit ihm auf Weltreise gehen.


    Die junge Lil Kimming will in New York Karriere als Journalistin machen und über die erste Weltumrundung mit dem Luftschiff schreiben. Die Amerikaner sind begeistert von der Erfindung des deutschen Zeppelins. Also klappert sie die Redaktionen der großen New Yorker Zeitungen ab. Auf der Straße stolpert sie und wird gerade noch von einem jungen, fremden Matrosen aufgefangen. Sie haben keine Zeit, sich miteinander bekannt zu machen, aber Lil kann ihn nicht vergessen.


    Dann bricht die Börse an der Wall Street zusammen, die größte Wirtschaftskrise der Geschichte beginnt, und es scheint, als hätten sich Christian und Lil für immer verloren. Aber Christians Traum geht doch noch in Erfüllung: er wird Luftschiff-Offizier – und kann wieder nach Amerika reisen. Im Mai 1937 bricht er als Navigator auf der "Hindenburg" nach Lakehurst bei New York auf, um seine Lil wiederzusehen. Doch dann geht der Zeppelin in Flammen auf...


    Die Hamburger Journalistin Maiken Nielsen erzählt die Zeppelin-Ära anhand der Lebensgeschichte ihres Großvaters - ein Stoff für einen großen Roman.


    Mein Eindruck
    Ich durfte diesen wunderschönen Roman im Rahmen der Leserunde lesen, noch mal herzlichen Dank an Wolke und den Verlag und auch ein großes Dankeschön an Maiken Nielsen, für die Leserundenbegleitung.


    Der Roman wird aus zwei Sichten geschrieben, zum einen ist da Christian, der als kleiner Junge ein Luftschiff über seiner Heimat Sylt sieht. Von dem Tag an ist ihm klar, er möchte fliegen. Bis sein Traum wahr wird dauert es allerdings noch Jahre. Als junger Mann heuert er als Matrose an und erlebt die Welt auf den Meeren. Bei einer Weltreise begegnet er Lil, ein kurzer Augenblick, ein kurzes Verharren und schon ist der Moment vorbei, doch verändert ihn diese Begegnung. Er möchte diese Frau unbedingt kennenlernen.


    Lil, eine junge Amerikanerin, die mit ihren Eltern nach Hawaii ausgewandert ist, wünscht sich nichts sehnlicher als Journalistin zu werden und schreiben zu dürfen. In der damaligen Zeit ein aussichtsloser Wunsch. Journalisten sind Männer. Aber Lil gibt nicht auf, sie kämpft für ihren Traum. In New York begegnet sie einem jungen deutschen Matrosen, aber nur für einen Moment. Doch dieser Augenblick reicht, sie möchte ihn wieder finden.


    Der Leser begleitet Christian und Lil bei der Verwirklichung ihrer Träume, ein großes Thema ist aber auch die Geschichte der Zeppeline. Die erste Weltumrundung mit dem Zeppelin "Graf Zeppelin" wird sehr gut beschrieben, der Bau der Hindenburg, sowie viele Fahrten mit den Luftschiffen. Vieles wird so genau beschreiben, dass der Leser den Eindruck hat, er stehe direkt daneben. Ich finde, der Roman ist sehr gut recherchiert und wunderschön geschrieben.


    Fazit: Eine absolute Leseempfehlung von mir und gute neun Punkte. Ich bin begeistert.

  • Seit der Antike möchte der Mensch fliegen können. Das Gefühl, frei wie ein Vogel durch die Luft zu schweben, verlockt dabei. Doch erst mit dem Fortschritt der Technik konnte dieser Wunsch zumindest annähernd erfüllt werden. Eine der großen Erfindungen in der Luftfahrt machte Ferdinand Graf von Zeppelin. Seine lenkbaren Luftschiffe stehen in diesem Roman im Vordergrund. Die Hamburger Autorin Maiken Nielsen erzählt von der spannenden Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und macht damit ihren eigenen Großvater Christian zum Protagonisten.


    Christian Nielsens Wunschtraum vom Fliegen musste einige Hürden überwinden, bevor er in Erfüllung ging. Der Sylter Seemann lernte zunächst von einer Yacht aus die Welt kennen, bevor er die Ausbildung zum Luftschiff-Offizier absolviert. Die Aufbruchsstimmung sowohl in Deutschland als auch in den USA ist stets spürbar. Zwischen den Zeilen sprüht es vor Energie, wenn der junge Mann Erfolge erzielt, oder eben auch die Hawaiianerin Lil in New York kennenlernt. Lil und ihre betuchte Freundin werden zum Symbol für die Auswirkungen des Bankencrashs von 1929. Die beiden fiktiven unter den ansonsten historisch belegten Figuren vermitteln einen Eindruck, wie es den einst wohlhabenden Menschen nach dem Zusammenbruch der Börse ging. Die notwendigen Entbehrungen prägen ihren Charakter, sodass die Handlung hier trotz des Nebenschauplatzes recht tiefgründig wird.


    Christian trifft Lil zufällig auf Oahu wieder und erlebt mit ihr eine wunderschöne Zeit. Das Paar schreibt sich sieben Jahre lang, ohne das der andere die Briefe erhält. Ihre Illusionen vom gemeinsamen Leben platzen und jeder geht seinen eigenen Weg. Lil erfüllt sich ihren Berufswunsch als Reporterin, die über die wichtigen Themen der Welt schreibt, was gerade zur damaligen Zeit eine Schwierigkeit darstellte. Christian heiratet, obwohl er weiß, dass er anders glücklicher wäre. Hier öffnet die Autorin ihr literarisches Familienalbum und präsentiert den Menschen, wie sie ihn recherchiert hat. Plausibel und vor allem in farbigen Bildern legt sie uns eine akribisch recherchierte Biografie vor, die den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten wieder lebendig werden lässt. Es ist nicht nur eine Familiengeschichte vor dem Fortschritt der Technik, sondern vielmehr eine gelungenes Porträt eines Zeitalters, das trotz aller Verzichte und der allgegenwärtigen politischen Umbrüche nicht verlernt hatte, wie man seine Gedanken hoch hinaus fliegen lässt. Davon lasse ich mich auch als Leser gerne anstecken und mache das Buch zum Lesetipp.

  • Ich habe dieses Buch im Rahmen der LR gelesen und bedanke mich nochmals für das Freiexemplar bei Wolke und dem Verlag.


    Gleich zu Beginn hat mich dieser Roman gepackt. Der Schreibstil hat sich für mich so angenehm und lebendig gelesen, ich fühlte mich mitgenommen auf die abenteuerlichen Reisen.


    Als Leser folgen wir dem Lebensweg von Christian Nielsen, dem Großvater der Autorin. Seine berufliche Laufbahn beginnt er als Matrose, stellt sich dabei geschickt an, lernt ständig dazu und entdeckt für sich seinen Traum – er möchte mit einem Zeppelin fahren. Diesen Traum verliert er nie aus den Augen. Für ihn gibt es die Liebe auf den ersten Blick und sie gehört Lil. Lil, eine junge Amerikanerin, erwidert seine Gefühle, aber auch sie hat einen beruflichen Traum, sie möchte Reporterin werden. Diese beiden Schicksale werden in dem Roman gekonnt verwoben, wobei das Leben für die Liebenden manchmal sehr hart war.


    Die Figuren des Romans werden gut charakterisiert, man hat ein richtiges Bild vor Augen. Aber am besten haben mir persönlich die Reisebeschreibungen – ob zu See, mit der Orion oder in der Luft, mit den Zeppelinen – am besten gefallen, ich fühlte mich mittendrin und habe die Reisen genossen. Auch das Ende der Hindenburg fand ich sehr gut und bewegend beschrieben.


    Von mir bekommt das Buch eine unbedingte Leseempfehlung!

  • Darüber, was genau mich in diesem Roman erwartet, habe ich mir im Vorfeld wenig Gedanken gemacht. Das Thema „Zeppelin“ und eine Autorin, deren „Kapitän-Bücher“ bereits seit Jahren auf meiner „will-ich-noch-lesen-Liste“ stehen waren mir Anreiz genug :-).


    In ihrem liebevoll recherchierten und engagiert erzählten Roman legt die Autorin den Schwerpunkt auf bildhafte, atmosphärisch dichte Beschreibungen. Sie führt ihre Leser zurück in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, eine Zeit des Auf- und Umbruchs, in der sich die Welt rasant verändert hat.
    Kaleidoskopartig setzt sie aus vielen kleinen Episoden um Christians Leben, um Lil und deren Freundin Amy, sowie rund um das Phänomen Zeppelin ein aufregendes Stück Zeitgeschichte zusammen. Die Handlung wird nicht sehr stringent erzählt, das ein oder andere bleibt dadurch etwas im Unklaren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich den Figuren trotz so mancher intensiven, hochemotionalen Szenen nicht so richtig nahe gekommen. Es blieben zu viele Lücken zwischen den Ereignissen und einige Fäden lose hängen, deren Verknüpfung ich mir gewünscht hätte.


    Auch sprachlich wurde erkennbar viel Mühe und Sorgfalt investiert. An manchen Stellen spürt man dieses Bemühen für meinen Geschmack etwas zu sehr, zu betont kunstvoll und intensiv wirken da Emotion und atmosphärische Beschreibung auf mich. Dafür gibt es aber auch viele Passagen, die ich in jeder Hinsicht großartig finde, ganz besonders das Ende der Geschichte.


    Insgesamt gesehen, hat mir das Buch gut gefallen. Zeitgeschichte absolut mitreißend vermittelt und die gewisse Atemlosigkeit dieser Zeit zwischen den Kriegen hat die Autorin einfach wunderbar eingefangen.


    Ich denke, es ist keine leichte Aufgabe das alles unter einen Hut zu bringen und stimmig zu verknüpfen, was der Autorin hier ein Anliegen gewesen ist - die (wahrscheinlich nicht allzu detaillierten) Fakten aus dem Leben ihres Großvaters und den zeitgeschichtlichen Hintergrund in eine fesselnde spannende Geschichte einzubetten. Und das ist ihr prima gelungen. Trotz meiner kleinen Kritikpunkte hat mir „Unter uns die Welt“ ein interessantes Lesevergnügen beschert.


    Das Cover finde ich sehr gelungen. Passt prima zur Geschichte!

  • Seit ich als Kind die Folge der TV-Serie "Die Waltons" sah, in der John-Boy als Reporter die Hindenburg-Katastrophe miterlebte, ist das ein Thema für mich, weshalb ich mich auch flugs :grin zur Teilnahme an der Leserunde anmeldete. Für deren Organisation vielen Dank an Wolke, für das Leseexemplar an den großzügigen Verlag.
    Für die Begleitung der Leserunde bedanke ich mich üblicherweise auch, allerdings ist die Autorin exakt am Abend des Beginns der Leserunde zuletzt hier gewesen, so dass ich leider keine meiner Fragen stellen konnte. Ich hoffe, ihr ist nichts zugestoßen und die Abwesenheit nur auf Stress durch Lesereisen etc zurückzuführen. Schade ist es trotzdem.
    Es war mein erstes Buch dieser Autorin (falls sie nicht unter Pseudonymen unterwegs ist, was man heute nie so genau wissen kann. Fragen konnte ich sie dazu ja nicht). Das Cover gefällt mir, allerdings habe ich - ebenso wie bei den jedem Kapitel vorangestellten Miniaturbildern - nicht begriffen, weshalb nie das ganze Luftschiff zu sehen war, auch dazu konnte ich leider nichts fragen. Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, über dessen Inhalt hier ja bereits viel geschrieben wurde.
    Glücklicherweise hat Lumos genau die Punkte angesprochen, die auch mir Probleme bereitet haben, nämlich die Lücken zwischen den Ereignissen und die lose hängenden Fäden und die dadurch resultierende verbleibende Distanz zwischen den Handlungen und Emotionen der Protagonisten und mir als Leser. Ich bezeichnete das in der Leserunde als fehlende Harmonie. Anders/besser kann ich es leider nicht ausdrücken. Ich wusste nicht, wo die Autorin mit mir hin wollte - Abenteuer-/Reisebericht oder Liebesgeschichte. Beides auf einmal war für mich aufgrund des fehlenden "Verständnis-Kitts" zu konstruiert.
    Die Reiseberichte und die Schilderungen der politischen Bedingungen sowie manch eingefädelter damaliger Promi wiederum haben mir gefallen.


    Ich vergebe aufgerundete 7 von 10 möglichen Eulenpunkten.


    EDIT ergänzte ein Wort und einen fehlenden Buchstaben
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • „Und unter uns die Welt“ basiert auf einer wahren Geschichte. Maiken Nielsen erzählt die Lebensgeschichte ihres Großvaters. Der Sylter Matrose Christian Nielsen entdeckt seine Begeisterung fûr die Luftfahrt und reist ausgerechnet auf der Hindenburg nach Lakehurst in die USA. Sein Himmel wird zur Hölle. Sein Liebesleben steht dem in nichts nach. Lil ist die Frau nach der er sich sehnt. Doch die räumliche Entfernung und stürmischen Zeiten in denen sich dieses Pärchen begegnet treiben dieses Paar auseinander. Von den zwischenmenschlichen Zwistigkeiten, die von Verrat geprägt sind einmal ganz zu schweigen. Der Roman wandert über die Kontinente. Von Norddeutschland in die USA der Vorkriegs Börsenkrise. Von Rio nach Hawaii.


    Eine ruhelose Weltreise inmitten einer weltbewegenden Zeit, die ins Hitler Deutschland mündet. Maiken Nielsen fährt ein ganzes Arsenal an Schauplätzen, bekannter Persönlichkeiten und widriger Umstände auf. Und dann sind da noch diese Luftschiffe, der Graf Zeppelin und die Hindenburg. Christians Lebensziel. Das letztendlich leichter zu erreichen ist, als die Frau zu finden mit der man glücklich leben kann. Denn Lil, die Frau auf die es Christian ist flüchtig wie ein Vogel, weil sie eigentlich mit ihrer Journalistentätigkeit verheiratet ist.


    Maike Nielsen erzählt die ambitionierte Geschichte mit viel Liebe zum Detail. Zu Beginn hatte ich das Gefühl die Autorin hat da etwas Ehrfurcht vor der Aufgabe ihrem Großvater gerecht zu werden, doch schon nach zwanzig, dreißig Seiten beginnt die Geschichte ihre Sogwirkung zu entfalten. Die Grundidee des Romans zieht einfach auch über gewisse Längen hinweg, das Interesse am Buch ging bei mir niemals verloren. Christian ist fürwahr ein Kind seiner Zeit, die Luftfahrt ist der Aufbruch in eine neue Zeit, die in jeder Hinsicht in ein Fiasko mündet. Leichte Schwächen sehe ich vor allem in der etwas statischen Figurenzeichnung, die tieferes, als dass Unterhaltungsroman übliche einfach nicht zutage fördern will. Dabei ist mir speziell Christian durchaus ans Herz gewachsen mit seinem Lebensdurst, seiner Tatkraft und Energie, die Bäume versetzen kann. Mit Lil hat Maiken Nielsen eine für die damalige Zeit fortschrittliche Frauenfigur erschaffen, der ich allerdings noch ein bisschen mehr zugetraut hätte.


    Was mich von klein auf fasziniert hat ist das Unglück der Hindenburg in Lakehurst und meine Neugierde auf Details dieser sonderbaren Luftschiffe und des entsetzlichen Unglücks wurde nun wahrlich befriedigt. Die Autorin erzählt sehr anschaulich, ohne zu langweilen. Auch die Zeiten der Börsenkrise und der aufkommende Nationalsozialismus werden dem Leser gut rübergebracht. Insgesamt ein lesenswertes Buch mit einem wunderschönen Cover!


    8 von 10P.

  • Meine Meinung zum Inhalt:
    In diesem Roman der Autorin Maike Nielsen geht es um die wahre Lebensgeschichte ihres Großvaters Christian Nielsen , in den zwanziger und dreißiger Jahren.
    Sehr schön ist das Leben von Christian Nielsen und seiner großen Liebe Lil Kimmling ihren Träumen und Wünschen beschrieben. Der junge Sylter Matrose Christian Nielsen möchte gerne fliegen lernen, diesen Traum hat er schon von Kindesbeinen auf. Lil im fernen New York , träumt davon Journalistin zu werden, bis beide ihre Träume in Erfüllung gehen, liegen ihnen noch einige Steine im Weg. Beide ahnen noch nicht das sich bald ihre Wege kreuzen werden uns sie sich in einander verlieben. Eine Liebe mit Höhen und tiefen. Bevor Christian seinen großen Traum verwirklichen kann, heuert er als Matrose auf der Luxusjacht eines Millionärs an , mit der Orion geht es auf Weltreise, sie ist sehr schön beschrieben, das man schon neidisch werden konnte. Ihre Begegnung auf Hawai, ist so schön erzählt, diese zarten erste Liebesbanden. Aber sie müssen sich leider trennen, Christian geht an Bord zurück. Nach Jahren treffen sie sich wieder , er als Navigator an Bord des Zeppelins, sein Traum ist wahr geworden, und sie als Journalistin die um Anerkennung immer noch kämpft. Wie es der Zufall will schafft es Christian mit dem neuen und Gigantischen Luftschiff der Hindenburg als Navigator mit zufahren. Diese Reisen sind so Aufregend und Bildhaft beschrieben, dieses Fieber an Bord, der Blick hinab auf die Landschaft, das Leben dort, man hatte das Gefühl dabei zu sein. Aber die Hindenburg brachte kein Glück auf dem Landeanflug auf Lakehurst geht es in Flammen auf, dieses Drama an Bord war schon grauenhaft, es ging einem unter die Haut. Leid tat mir Lil die an der Landebahn stand und das ganze mitbekam, die diese ganze grauen sah und um das Leben von Christian bangte.....


    Meine Meinung zur Autorin:
    Im Nachwort erfahren wir wie es dazu kam das sie die Lebensgeschichte ihres Großvaters niederschrieb. Sie hat es auch größtenteils ihrem Vater zu verdanken, der ihr die Tagebücher und Dokumente seines Vaters zur Verfügung stellte.
    Sehr schön hat sie die Zeiten zwischen den beiden Weltkriegen und der großen Zeppelin Ära beschrieben. Sie nimmt einem mit in die zwanziger und dreißiger Jahre, man erlebt und erfährt viel über das Leben der Menschen. Es war eine Zeit des Umbruchs in der Welt, die Technik gewann an Fahrt, Hitler kam an die Macht und mit ihm seine Nazi Schergen. Ihr Schreibstil finde ich Elegant und stimmig. Die historischen Fakten hat sie sehr geschickt mit einer großen Liebesgeschichte verwebt. Das Schicksal ihres Großvaters Christian Nielsen packt sie gekonnt in einen großen spannenden Roman, der reich an historischen Facetten ist. Ihre Protagonisten kommen sehr großartig, real und Bildhaft herüber, ebenso die einzelnen Charaktere sind gut heraus kristallisiert.
    Man hatte beim Lesen das Gefühl ein Teil des ganzen zu sein. Es hat mich hellauf begeistert und ich würde bereuen es nicht gelesen zu haben.


    „ Ein sehr lesenswertes Buch, das die Geschichte des Zeppelins einem hautnah mit erleben lässt.


    Ich gebe dem Buch die Volle Punktzahl 10 Eulenpunkte oder 5 Sterne

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Unter uns die Welt ist ein gut geschriebener Roman über den Traum zu fliegen.
    Maiken Nielsen schreibt über das Leben ihres Großvaters Christian.


    Schon als kleiner Junge sieht Christian Nielsen in Sylt das erste Mal einen Zeppelin. Er hat in Zukunft den Traum, auch einmal mit einem Zeppelin zu fliegen. Erst mal wird er Matrose und überlebt einen Schiffbruch.
    In New York hat er Blickkontakt mit Lil, so fängt eine schöne Liebesbeziehung an.
    Erst fährt er noch mit einem reichen Amerikaner auf einer Yacht um die Welt.
    Das Weltgeschehen zwischen den Weltkriegen kommt uns nahe.
    Gleichzeitig fährt ein Zeppelin über viele Hauptstädte, die Fahrt können wir richtig miterleben.
    Dann schafft es Christian sein Luftschiffspatent zu machen und auch mitzufliegen.

    Zwischendurch erleben wir, wie sich Lil als Journalistin behauptet und wie die beiden sich immer mal wieder treffen.


    Interessant sind der Börsencrash und der Absturz des Zeppelin Hindenburg eingewebt.
    Eine schöne Lebens- Reise- und Liebesgeschichte, die ich miterleben durfte.
    Ich gebe eine gute Leseempfehlung

  • In Unter uns die Welt begleiten wir Lil und Christian auf einem Teil ihres Lebensweges.


    Christian wächst in Sylt auf, sein Traum ist das Fliegen. Da sich das nach den Wirren des ersten Weltkrieges nicht so einfach bewerkstelligen lässt, wir er erst einmal Matrose. Hierbei umrundet er auf einer Fahrt die Welt. Vor dem Start in New York fällt ihm Lil in die Arme, allerdings verlieren sich die beiden sofort weder aus den Augen, auch wenn der eine Moment genügt hat um den Wunsch zu wecken, den anderen kennen zu lernen.
    in Oahu treffen die beiden sich durch Zufall wieder und verleben eine traumhafte Woche miteinender.
    Leider meint es das Leben nicht besonders gut und die beiden verlieren sich danach wieder für Jahre aus den Augen.


    Lil versucht derweil alles um in ihrem Traumberuf als Journalistin zu arbeiten und wird durch ein Pseudonym auch halbweg erfolgreich.


    Christian schafft es derweil sich entsprechend weiterzubilden und fängt als Luftschiffoffizier an Zeppeline über den Atlantik zu fahren.
    Dabei gibt es dann auch ein Wiedersehen mit Lil.


    Mich hat dieses Buch mitgenommen, nicht nur auf die Reisen der Orion, der Graf Zeppelin und der Hindenburg, sondern auch in eine Zeit des Aufbruchs als viele glaubten, die Zukunft könne nur gutes bringen. Ich habe mich gerne in dieser Zeit verloren. Die Geschichte von Lil und Christian fand ich durchaus glaubwürdig. Die Autorin hat hier einen schwarzen Fleck in der Vergangenheit ihres Großvaters mit einer durchaus glaubwürdigen Möglichkeit gefüllt. Da ihr Großvater nicht aus dem Krieg zurückkehrte wird auch nicht herauszufinden sein, was damals wirklich geschah.


    Für mich war es ein durchaus stimmiges Bild der Zeit und des Jahrzehnts der Zeppeline.


    Von mir 8 von 10 Punkte

  • Christian Nielsen träumt seit frühester Kindheit einmal mit einem Zeppelin zu fliegen. Christians Lebensweg führt von Sylt aus rund um die Welt.
    Lil aus Hawaii hat auch einen Traum, denn sie möchte Journalistin werden. Sie geht nach New Yorck, um ihren Wunsch näher zu kommen.
    Christian und Lil verfolgen konsequent ihre beruflichen Ziele.
    Vor dem Hintergrund des politischen und wirtschaftlichen Weltgeschehens der zwanziger und dreißiger Jahre geht man mit Christian auf Reisen. besucht mehrere Schauplätze und trifft auf die eine oder andere Persönlichkeit. Diese Reiseerlebnisse werden so eindrucksvoll und lebendig beschrieben, dass man meint ein Passagier oder Besatzungsmitglied zu sein. Gleichzeitig erfährt man jede Menge Details aus der See- und der Luftschifffahrt.


    Unterhaltsam und interessant hat die Autorin mit einer Mischung aus Fiktion und Realität die Lebensgeschichte ihres Großvaters aufgeschrieben.



    8 von 10 Eulenpunkten

  • Ich kenne von Maiken Nielsen schon diverse Bücher, daher wurde ich gleich hellhörig, als ein neuer Roman angekündigt wurde. Ein Buch zum Thema "Zeppeline" wäre mir sonst eher nicht aufgefallen.


    Die Zeit, in der dieser Roman spielt, finde ich sehr interessant: Zwischen den Weltkriegen, mit einer Aufbruchsstimmung, aber zugleich auch schon der Weltwirtschaftskrise und der drohenden Nazizeit.


    Anhand der verschiedenen Figuren, allen voran natürlich Christian (der Großvater der Autorin) und Lil, wird das Zeitgeschehen verdeutlicht.
    Wie schwer es Frauen hatten, ihre Träume zu verwirklichen oder dafür Umwege gehen mussten (in Lils Fall mit einem männlichen Pseudonym, um Artikel in Zeitungen veröffentlichen zu können), oder sogar Angst haben mussten, bei einer Trennung ihr Kind zu verlieren.


    Dagegen konnte Christian durch seine Leistung sein Ziel erreichen. Er entwickelte sich vom kleinen Matrosen auf einem Segelschiff, wie es schon seine Sylter Vorfahren waren, zum Besatzungsmitglied der damals größten Yacht "Orion", wodurch er eine Weltumrundung bestreiten konnte und schließlich zum Luftschiffoffizier an Bord des berühmten Zeppelins "Hindenburg".


    Die Nebenfiguren und die vielen Schauplätze machten den Roman auch für mich zu einer Weltreise. Dabei wurde immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was ein rundes Bild ergibt.


    Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen. Während des Lesens war ich aufgrund der bildhaften Schreibweise mit auf Reisen, sei es New York, Brasilien, Hawaii, Japan, immer war ich mittendrin und habe mitgefühlt. Obwohl mich der Hauptteil des Buchs (Luftfahrt / Zeppeline) eigentlich nicht so sehr gereizt hat, fühlte ich mich doch sehr gut unterhalten und habe noch was dazu gelernt.


    Das war mein Monatshighlight. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, volle Punktzahl.

  • Schon seit er ein kleiner Junge ist, hat sich der Sylter Christian Nielsen gewünscht, mit einem Zeppelin zu fahren. Doch zunächst muss er Geld verdienen und verdingt sich als Seemann. Ob sein großer Wunsch jemals in Erfüllung gehen wird?


    Lil Kimming lebt auf Hawaii und auch sie hat einen Wunschtraum, sie möchte über interessante und wichtige Dinge, die in der Welt geschehen, schreiben. Doch das ist gar nicht so einfach für eine Frau.


    Die Zeppeline erobern den Himmel und befördern Post und Menschen. Mit zum Erfolg beigetragen hat Hugo Eckener, der 1929 mit „Graf Zeppelin“ um die Welt gefahren ist. Keiner ahnt, dass in naher Zukunft eine Katastrophe das Ende der Zeppelinära bedeuten wird.


    Die Autorin erzählt die Geschichte ihres eigenen Großvaters und gleichzeitig über die Ära der Zeppeline, und lässt den Leser tief eintauchen in die Welt zwischen den beiden Weltkriegen, man erlebt hautnah den Börsencrash im Oktober 1929 mit, macht sich auf gleich zwei Reisen um die Welt, besucht neben Deutschland und den USA u. a. Brasilien, Japan und das Kap Hoorn, fiebert, leidet, fühlt mit den Protagonisten und schlägt am Ende aufgewühlt den Roman wieder zu. Maiken Nielsen ist ein Roman gelungen, prall gefüllt mit Leben, spannenden und gefühlvollen Momenten und jeder Menge historischer Ereignisse, die den Leser anregen, sich weitergehend damit zu beschäftigen.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, so dass man ein recht umfassendes Bild bekommt. Die Geschichte setzt sich mehr oder weniger aus Momentaufnahmen zusammen, oft liegt eine recht lange Zeit dazwischen – so erzählt die Autorin vor allem historisch Wesentliches, garniert mit den Lebensereignissen Christians.


    Besonders wird der Roman dadurch, dass der Hauptprotagonist, Christian Nielsen, tatsächlich gelebt hat, sogar ein Verwandter der Autorin war. Seinen Part liest man daher mit ganz eigenen Gefühlen. Schade ist nur, dass ein anderer, wesentlicher, Erzählstrang fiktiv ist. Das erfährt der Leser, wenn er sich nur auf den Roman beschränkt, erst mit dem Nachwort. Surft man auf die Homepage der Autorin, erfährt man die Wahrheit auch dort. Ich hatte im Laufe der Geschichte schon so eine Ahnung und habe nach der Auflösung gesucht, so dass ich am Ende des Romans nicht enttäuscht wurde, was, wie ich weiß, anderen Lesern passiert ist. Ich habe lange überlegt, ob es mich stört, dass in einer wahren Lebensgeschichte etwas Wesentliches fiktiv ist, bin aber zum Schluss gekommen, dass es mich nicht allzu sehr stört, da dieser Erzählstrang die Geschichte bereichert, da er aber andererseits öfter aufgesetzt und nicht immer glaubhaft wirkt, hätte man ihn vielleicht auch in anderer Form unterbringen können/sollen. Gut wäre vielleicht auch gewesen, schon früher darauf hinzuweisen.


    Gewünscht habe ich mir beim Lesen des Öfteren ein Personenregister, das vor allem die historischen Persönlichkeiten näher vorstellt, ein Glossar, das u. a. die nautischen Begriffe erklärt, und eine Karte, auf der ich (nicht nur) die Weltreisen nachvollziehen kann. Schade, dass nichts davon enthalten ist, gerade diesen Roman hätten die genannten Boni sehr bereichert. Das Nachwort der Autorin ist interessant, aber recht kurz und beantwortet nicht alle Fragen, die sich beim Lesen ergeben. Mich hätte z. B. sehr interessiert, was mit Maria geschehen ist.


    Trotz meiner Kritikpunkte hat mir der Roman sehr gefallen, Maiken Nielsen erzählt eine interessante, gut recherchierte Geschichte aus einer ganz besonderen Zeit, die mich sehr gut unterhalten und emotional berührt hat. Ich vergebe 9 Punkte und eine Leseempfehlung.

  • Jetzt eindlich auch meine Rezension. Ich hinke ausnahmsweise mal hinterher. Das liegt aber keinesfalls am Buch, das ist mein Monatshighlight im Oktober gewesen und hat mich wirklich schwer begeistert.


    Mir hat rundherum alles an diesem Buch gefallen. Angefangen bei dem wunderschönen Cover und der Vorstellung, hier mehr über Zeppeline und Zeppelin-Reisen zu erfahren. Das ist dann auch im Buch wirklich sehr intensiv und bildhaft beschrieben und machte viel Spaß. Auch die weltpolitische Entwicklung kommt nicht zu kurz. Angefangen beim ersten Aktienhype, über den großen Börsencrash bis hin zum Aufstieg der Nazis in Deutschland und den ersten Kriegsjahren bekommt man die ganze Entwicklung mit. Dabei sind aber immer die Protagonisten im Vordergrund und ihre Gefühle und ihr Leben. Ganz so, wie es uns Normalbürgern auch passiert, wenn wir heute die politischen Entwicklungen um uns rum miterleben.


    Die Hauptpersonen Christian und Lil verbindet eine tiefe Liebe, deren Entwicklung auf sehr einfühlsame Weise erzählt wird. Ich habe das Buch so gelesen, als wäre es reine Fiktion (bis auf historisch wichtige Persönlichkeiten wie Göring oder Hugo Eckener). Im Nachwort wird dies noch mal relativiert und erklärt aber ich rate dazu, es wirklich erst danach zu lesen, weil ich denke, dass das Leseerlebnis dadurch anders ist; besser womöglich.


    Ich musste einige Mal wirklich meine Gefühle runterfahren, weil mich das Buch so mitgenommen hat. U.a. wird das Unglück der Hindenburg wahnsinnig plastisch erzählt.


    Von Anfang an musste ich immer wieder an "Die Vermessung der Welt" denken, denn vor allem die Erzählungen der Zeppelinfahrten und allgemein der Schreibstil haben mich im positiven Sinne wahnsinnig daran erinnert.


    Für mich war das Buch ein Genuss und ich vergebe hervorragende 9 Punkte mit Tendenz nach oben. (Ich glaube das letzte Pünktchen ist nur der Tatsache geschuldet, dass ich mitten im Buch etwas über das Nachwort erfahren habe und das hat mich kurzzeitig etwas aus dem Lesetritt gebracht.)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Da mich die Hindenburg und dadurch auch Zeppeline im Allgemeinen schon immer interessiert haben, war ich sehr neugierig auf diese Leserunde.


    Der Roman beginnt in der Zeit zwischen den Weltkriegen, in den sogenannten goldenen Zwanzigern.
    Die Technik floriert, gerade die Möglichkeit, sich endlich in die Lüfte erheben zu können, dominiert diese Zeit.


    Christian, der schon immer den Wunsch verspürte, in einem Zeppelin zu fahren, legt einen langen Weg zurück, sein Ziel zu erreichen.
    Lil, eine Amerikanerin, ist ihm nicht unähnlich in ihrem Ehrgeiz, sie möchte nichts lieber, als Journalistin werden, was zu der Zeit nicht ganz so einfach war.


    Beide verbindet eine Liebesgeschichte, die über Kontinente reicht.


    Die Beschreibung der Zeit hat mich begeistert. Der Börsencrash von 1929 wird beschrieben, vor allem die Folgen für die Menschen.
    Die Zeit der Fröhlichkeit nach dem großen Weltkrieg, als alle Welt glaubte, die Völker seien nun in der Lage, friedlich miteinander leben zu können.


    Gerade auch dazu wurden die Zeppeline, als weltumspannende und völkerverbindende Möglichkeit gesehen.
    Das Reisen in die gesamte Welt war gerade für Hugo Eckener - dem Mann der die Zeppeline berühmt machen sollte - ein großes Anliegen.
    Die Weltreise in seinem Graf Zeppelin empfand ich als eine hochinteressante Darstellung.
    Die Beschreibung der Fahrt und des Zeppelins selber war spannend.


    Später dann der Beginn des Naziregimes, der schon vor 1933 deutlich wurde.
    Bis hin zur Katastrophe von Lakehurst, in der der die Hindenburg in Flammen aufging.


    Die Person des Christian mochte ich, ein wenig weniger die Liebesgeschichte.
    Das liegt aber einfach daran, daß ich jetzt nicht die typische Liebesgeschichtenleserin bin.
    Mein Hauptaugenmerk lag eher in der Geschichte als solches und der Beschreibung der Geschichte der Zeppeline, die mich wie gesagt, schon immer interessierte.


    Trotzdem hat mich auch Lil, die fiktive Person im Gegensatz zu Christian, interessiert. Wie sie zielstrebig ihren Weg geht.


    Fazit
    Ein schöner Roman über die Zeit der Zwanziger Jahre und die Eroberung des Himmels durch die Zeppeline.
    Dargestellt an der tatsächlichen Person des Christian Nielsen, der die Hindenburgkatastrophe miterleben mußte.
    Geschichtlich und von der Figurenzeichnung her sehr detailliert und lebensecht beschrieben.

  • Da ich noch kein Buch über Zeppeline gelesen hatte, war es für mich keine Frage, dass ich mich zu dieser Leserunde anmelden wollte.


    Das Buch ist ein Glücksgriff. Es erzählt eine spannende Lebensgeschichte, man erfährt viel über die Zeit zwischen den Weltkriegen und über Zeppeline.


    Die wechselnden Perspektiven haben das Buch auf einem sehr spannenden Niveua gehalten, was vor allem auch an den großartigen Figuren liegt.


    Auch für mich gab es ein kleines Missverständnis wegen des Klappentextes, das mich dann am Ende etwas enttäuscht hat: Es wird von einer wahren Lebensgeschichte gesprochen, was auch der Fall ist. Ich habe mich wohl verlesen oder einfach etwas falsches hineininterpretiert, denn ich bin von einer wahren Liebesgeschichte ausgegangen. Lil ist jedoch fiktiv, und wenn man das beim Lesen weiß, ist das kein Problem. Ich fand die Geschichte zwischen den beiden aber unter anderem deswegen so berührend, weil ich dachte, sie sei wahr und war demnach etwas enttäuscht, als ich erfahren habe, dass es Lil so nicht gab.


    Aber das Buch bietet spannende, ergreifende und schöne Lesestunden und ich empfehle es jedem, der gerne in die Vergangenheit abtauchen und historische Ereignisse miterleben möchte.

  • Da mich sowohl das Thema des Buches, als auch die Zeit in der es (großteils) spielt sehr interessieren, wollte ich hier unbedingt dabei sein....


    Die Ära der Zeppeline, riesige Luftschiffe am Himmel, die die Welt näher zusammen rücken lassen. Die Zeit zwischen den Weltkriegen, eine Zeit voller Hoffnung.... Christian Nielsen ist hier die Hauptfigur. Keine Erfundene, sondern der Großvater der Autorin. Das fand ich spannend. Christian Nielsen war auf der Hindenburgh als diese in Lakehurst in Flammen aufging. Doch auch vorher war das Leben des Sylters unglaublich spannend. Erst auf See, dann in der Luft reiste er um die Welt, mehrmals sogar. Geschickt beschreibt die Autorin die so wichtigen Ereignisse dieser Zeit (Börsenkrach, Black Friday uvm...) aus der Sicht ihrer Protagonisten. Die eingewobene Liebesgeschichte, die geheimnisvolle Dame am anderen Ende der Welt, die ist erfunden. Aber das hat mich beim Lesen wirklich überhaupt nicht gestört.


    Von mir bekommt "Und unter uns die Welt" sehr gute 9 Punkte. Ich bedanke mich für mein Testleseexemplar, und bei der Autorin für die geduldige Beantwortung aller Fragen!

  • Christian Nielsen sieht als Kind einen Zeppelin über Sylt fahren und seit dem wünscht er sich nichts sehnlicher als mit einem zu fahren.
    Doch die Realität holt in ein und so fährt er wie die meisten Sylter zur See. Auf einer dieser Seereisen lernt Christian die junge Amerikanerin Lil kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie.
    Aber das Schicksal hatte andere Pläne mit den Beiden und so sehen sie sich erst wieder als Christians großer Traum kurz vor dem zweiten Weltkrieg in Erfüllung geht, denn dieser ist auf der Hindenburg als diese in Amerika in Flammen aufgeht. Ob er Lil so wiederfindet??



    Obwohl die Autorin Maiken Nielsen schon einige Bücher veröffentlicht hat, war mir der Name kein Begriff. Ich bin auf das Buch durch den Klappentext aufmerksam geworden und so war ich gespannt wie mir das Buch wohl gefallen würde.
    Mir ist der Einstieg ins Buch schon recht schwer gefallen und ich habe so einige Zeit gebraucht bis ich in die Geschichte eingetaucht war. Auch im Laufe des Buches hatte ich so meine Probleme und bin nur recht langsam im Roman vorangekommen.
    Das Buch war auf mehrere Erzählstränge aufgebaut, was glaube ich auch etwas mit meinem Problem zu tun hatte. Mir ist schon klar, was die Autorin damit bezweckt hat und kann dies auch nachvollziehen, nur mich hat es eben im Lesefluss behindert und ich bin teilweise nur recht schwer nach einer Pause wieder in das Buch reingekommen.
    Den Erzählstil an sich fand ich recht gut nur war er manchmal etwas zäh, was zum einen vielleicht daran lag, das manches etwas zu lange abgehandelt wurde und anderes dann wieder zu schnell. Was aber nicht heißt, dass mir das Buch und die Handlung nicht gefallen hat es hat eben nur etwas gedauert bis ich es gelesen hatte.
    Durch die vielen Erzählstränge war es manchmal etwas anstrengend allem folgen zu können, wobei aber wirklich alles gut durchstrukturiert war.
    Was mir auch gefallen hat, war dass die Autorin die Lebensgeschichte ihres Großvaters mit einer erdachten Geschichte verknüpft hat und beides wunderbar zusammen harmoniert hat.
    Die vielen Figuren des Romans fand ich alle sehr detailliert beschrieben und so konnte man sie sich während des Lesens sehr gut vorstellen.
    Auch die vielen verschiedenen Handlungsorte fand ich recht bunt beschrieben, man konnte sie sich sehr gut vor dem inneren Auge entstehen lassen.
    Alles in allem hat mir das Buch gefallen auch gerade weil es die Lebensgeschichte des Großvaters der Autorin erzählt. Allerdings hatte ich ja meine Probleme mit dem Schreibstil der Autorin und deshalb vergebe ich nur 8 von 10 Punkten.

  • Mich hat vor allem der Punkt, dass dier Autorin die Geschichte ihres Großvaters erzählt neugierig gemacht, ohne diesen realen Hintergrund hätte ich das Buch wohl eher nicht gelesen.
    Sowohl diesen Handlungsstrang um Christian, als auch den fiktiven rund rum Lil habe ich sehr gerne gelesen, Lil hätte durchaus ein eigenes, ganzes Buch verdient. Nur die Liebesgeschichte hat mir den Lesegenuss doch etwas vergällt, dass war mir "too much", zu schnulzig und unrealistisch, deswegen gibt es von mir nur 6 Eulenpunkte.

  • Ich habe das Buch auch wie so viele in der Leserunde gelesen und musste aber die Eindrücke dort jetzt eher sacken lassen - ich konnte nämlich den durchweg positiven Meinungen zum Buch nicht gleich ganz so anschließen.
    Mittlerweile kann ich das schon etwas abgeschwächter betrachten, aber ich muss sagen, dass mir eine Information, die im Buch erst nach dem Ende der eigentlichen Geschichte aufgedeckt wird, das schon etwas "vermiest" hat.


    Für mich liest sich der Klappentext/die Onlinebeschreibung des Buches so:
    Es handelt sich um die Lebensgeschichte von Christian Nielsen.
    Ich erwarte also: Die Lebensgeschichte von Christian Nielsen. Natürlich mit der ein oder anderen dramaturgisch notwendigen Ergänzung, Ausschmückung oder Abwandlung, denn es handelt sich ja um einen Roman.
    Leider fand ich zu wenig herausgestellt, dass eine der zentralen Figuren im Buch auch fiktiv waren, und so kam ich mir - sorry für die Ausdrucksweise - erst einmal gelinde gesagt verarscht vor :help


    Ich fand die Geschichte beim Lesen toll, hab mir immer wieder vorgestellt, wie sich die Geschichte damals tatsächlich abgespielt hat, was alles damals WIRKLICH passiert ist - und dann kommt: Oh, übrigens, diese eine Person gab es nicht, die wurde dazugeschrieben, um auch diese Charaktere der damaligen Zeit darzustellen.
    Durch die lange Zeit zwischen Lesen und Rezension hat sich mein Groll (eher auf den Klappentextschreiber als auf die Autorin! Das möchte ich absolut festhalten :-) ) etwas gelegt, aber ist nicht komplett verflogen.


    Die Geschichte um Christian und Lil, ihre Freundin Amy und Christians Familie hat mich sofort mit in die 1920er und 1930er genommen. Die Lebensfreude und Unbeschwertheit kommt aus jeder Zeile und vermittelt einem absolut das Gefühl, am liebsten SOFORT mit in den Zeppelin einsteigen zu wollen. Was ich übrigens vorher nie wollte ;-)


    Ich muss also differenzieren zwischen Buch und Geschichte - das Buch bekommt von mir nur 3 Punkte, die Geschichte 8 (weil doch manchmal die ein oder andere Länge dabei war bzw. ganz schön viel Zufälle eintreten). Gemittelt werden es von mir dann 6 Punkte, die wie schon ausgeführt, absolut zu Lasten des Verlags gehen und nur durch die Geschichte von Maiken Nielsen hochgezogen wurden :-)

  • Hier kommt nun auch, leider mit einiger Verspätung meine Rezension. Zunächst einmal möchte ich mich bei Wolke und dem Verlag für die Möglichkeit zu dieser Leserunde und natürlich auch an Maiken für die während des Lesens aufgeworfenen Fragen.


    Bis jetzt hatte ich noch kaum etwas über die Zeit der Zeppeline oder über die Zeppeline selbst gelesen und so habe ich mich von diesem Buch überraschen lassen. Ich muss sagen, das Buch hat mir richtig gut gefallen. Auch von Christian Nielsen hatte ich zuvor noch nie etwas gehört und so war ich gespannt, wie er zu dem Traum des Zeppelin Fahrens kommt und auch ob er das Unglück der Hindenburg überleben würde.


    Christian beginnt seinen langen Weg zum Zeppelin mit verschiedenen Anstellungen auf Schiffen, hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle doch eine Erklärung, zum Beispiel in einem Glossar, zu den nautischen Begriffen gewünscht. Parallel zu Christians Geschichte bekommen wir auch die Geschichte von Lil geschildert, einer jungen Amerikanerin, deren großer Traum es ist, als Reporterin zu arbeiten.
    So schildert der Roman im Prinzip den Weg zweier junger Menschen, die beide einen großen Traum haben und mit aller Kraft versuchen, ihn zu erfüllen. Auf dem Weg zu der Realisierung ihrer Träume lernen sich die beiden kennen, verlieren sich jedoch wieder aus den Augen. Nichtsdestotrotz nehmen sie im Leben des jeweils anderen immer noch einen sehr großen Stellenwert ein und man fiebert mit, ob die beiden sich vielleicht doch wiederfinden werden.


    Im Gegensatz zu manch anderem hier, hat mich die Liebesgeschichte nicht gestört. Ich fand es interessant einen Teil der Geschichte auch aus der Sicht von Lil zu lesen und sie auf ihrem Weg zur Emanzipation zu begleiten. Zustimmen muss ich jedoch insoweit, dass es sich dabei nicht mehr um die reine Lebensgeschichte Christian Nielsens handelt. Hier hätte man den Roman wahrscheinlich anders bewerben sollen.
    Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der Fahrten mit der Graf Zeppelin oder mit dem Schiff Orion. Bei diesen Fahrten wurden viele Länder besucht und die Beschreibungen der einzelnen Eigenheiten, insbesondere auch mit dem Wissen, das wir heute haben, fand ich ungemein spannend und interessant. Sicher ist der Sprachstil und der häufige Wechsel der Schauplätze nicht für jedermann etwas, mir persönlich hat es jedoch sehr gut gefallen. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass etwas zu kurz gekommen sein könnte.
    Besonders interessant fand ich auch die Beschreibung des Black Friday, seiner Ursache und seinen Folgen. Nicht zu vergessen natürlich auch das Unglück der Hindenburg, das beim Lesen die ganze Zeit über in meinem Hinterkopf war. Ich habe förmlich auf das Datum gewartet und wollte gegen Ende einfach wissen, wie es mit Christian und natürlich auch mit Lil weitergeht.


    Für mich war das Buch ein schöner Einstieg in die Welt der Luftschiffe und das Leben des Christian Nielsen und so werde ich das Buch gerne weiterempfehlen. Von mir gibt es 9 Eulenpunkte.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)