Gebundene Ausgabe
Verlag: Schneider
128 Seiten
Kurzbeschreibung:
Ulrike will durchaus nicht ins Internat und will sich in Hartenstein einfach nicht einfügen in die frohe Gemeinschaft …
Über die Autorin:
Die Autorin Marie Louise Fischer hatte in ihrer 50 jährigen Karriere weit über 100 Bücher geschrieben.
Ihr Debüt gab sie 1953 mit dem Kriminalroman Zerfetzte Segel und ihr letztes Buch Lady-Krimi erschien im Jahre 2000. Ihre Karriere beendete Fischer 2003 im Alter von 80 Jahren.
Marie Louise Fischer starb 22. April 2005 in ihrer Wahlheimat Oberbayern, sie liegt in Steinkirchen unterhalb der Hochries begraben.
http://www.marielouisefischer.de/
Mein Eindruck:
Es kann nicht schaden, mal wieder ein älteres Kinderbuch vorzustellen.
Das Buch ist von 1963. Man sollte also obiger Altersempfehlung noch ein paar Jahrzehnte aufschlagen, da wahrscheinlich nur ein älteres Lesepublikum das Buch aus Nostalgiegründen lesen wird. Die heutige Kindergeneration wird sich hier nicht wiederfinden.
Die Amazon-Altersangabe “ab 3 Jahre” ist aber totaler Quatsch.
Marie Louise Fischer hat einen Händchen für stachelige Protagonisten, gerade auch bei ihren Kinderfiguren. Die zwölfjährige Ulrike ist so eine.
Ihre Eltern waren aus beruflichen Gründen 2 Jahre außer Landes und Ulrike lebte solange bei ihren jungen Tanten. Sie ist ein Mädchen mit tadellosen Manieren, geziert vornehm und unpassend damenhaft. Zu ihren Eltern ist eine Distanz entstanden. Diese wünschen sich eine fröhliche Tochter mit Freunden, doch Ulrike kann nicht aus ihrer Haut. Sie kommt in ein Internat. Das empfindet sie als Bestrafung und ist nicht gewillt sich in die Gemeinschaft einzufügen.
Diese Charakterstudie konnte mich interessieren. Gut finde ich auch, dass Ulrike sich nicht spontan ändert und verbiegt sondern darauf achtet, ihre eigenen Werte bestehen zu lassen. Sie bleibt rebellisch. Doch der Druck von außen ist groß.
Sympathiepunkte bekommt Ulrike von mir, weil sie eine begeisterte Leserin ist.
Das Internat auf Burg Hartenstein ist eigentlich eine ganz ordentliche Anstalt, relativ liberal.
Es folgt die übliche Internatgeschichte, sogar ziemlich glaubhaft geschildert. Es wird gezeigt, wie sich Ulrike langsam doch ein wenig einfindet. Am meisten werden ihre schriftstellerischen Fähigkeiten gefördert und es gelingt ihr tatsächlich, einen Artikel in einer Zeitung zu veröffentlichen.
“Ulrike kommt ins Internat” ist der erste Teil einer Trilogie und vermutlich ist die Handlung durchgängig. Mit diesem ersten Teil gibt es also kein direktes Ende. Für mich war das Buch ein Zufallsfund in einem öffentlichen Bücherregal, die Folgebände gab es leider nicht.