Corina Bomann - Winterblüte

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)
    Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen „Wachsstift-Illustrationen“, später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren. Ihre große Liebe gilt der Geschichte, und so finden sich auch in ihrem neuen Roman „Die Schmetterlingsinsel“ historische Elemente, die geschickt mit dem Heute verwoben werden.
    Produktdetails (Quelle: Amazon)
    • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    • Verlag: List Hardcover (14. Oktober 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3471351426
    • ISBN-13: 978-3471351420



    Warum waren sie verfeindet?
    Johannas Eltern wünschten, dass sie heiraten würde. Und zwar einen der Kandidaten, die sie ihr ausgesucht hatten. Doch Johanna sagte sie ihnen nicht, dass sie keinen von den beiden wollte….
    Johannas Eltern hatten ein Gästehaus auf dem Heiligen Damm. Dieses sollte einmal Johannas Bruder Christian übernehmen. Für ihre Tochter Johanna wollten sie einen Kandidaten mit Geld….
    Eines Tages fand Christian am Strand eine bewusstlose, junge Frau. Er brachte sie ins Gästehaus, was Auguste Baabe, seiner Mutter, gar nicht gefiel. Zumal die Frau ihr Gedächtnis verloren hatte und nicht wusste, wer sie war, und wo sie herkam…..
    Die junge Frau hatte einen Kirschzweig in der Hand. Sie bat darum, den Zweig ins Wasser zu stellen. Am Tag der Heiligen Barbara hatte sie ihn vom Baum geschnitten und sie hoffte, dass er bis Weihnachten blühen würde…. Das sollte angeblich Glück bringen….
    Johanna hatte andere Pläne für ihre Zukunft. Sie hatte sich in einen Feind ihrer Familie verliebt und nahm Barbaras (so hatten sie die Fremde genannt, wegen des Barbarazweiges) Idee von dem Barbarazweig auf. Daher schnitt sie sich auch einen Zweig ab….
    Doch dann kam die Zeit, als es Barbara wieder gut ging. Noch immer wusste sie ihren Namen nicht, aber sie bot an, für die Aufnahme bei Baabes zu arbeiten. Augusta Baabe war sowieso stark gegen sie eingenommen. Sie traute ihr nicht und ließ sie von einem anderen Dienstmädchen bespitzeln…
    Und dann war da natürlich noch Christian, Barbaras Lebensretter. Und in ihn hatte sie sich verliebt….
    Warum sagte Johanna ihren Eltern nicht, dass ihr beide Bewerber um ihre Hand nicht zusagten? Warum wollte Johannas Mutter unbedingt, dass sie den reicheren der beiden heiraten solle? Würde Barbara mit der Zeit ihr verlorenes Gedächtnis wiederfinden? Was hatte es mit dem Barbarazweig auf sich? Würde er Barbara, und dann natürlich auch Johanna Glück bringen? Wieso waren die Familie von Johannas Liebsten und ihre Eltern Feinde? Warum musste, auf Augusta Baabes Geheiß, ein Dienstmädchen Barbara ausspionieren? Was erfuhr diese? War Christian in Barbara verliebt, so wie sie in ihn? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich – wie ich es von Corina Bomann gewohnt bin – leicht und flüssig lesen. Es gab keine Fragen, nach dem Sinn von Worten oder gar Sätzen. Das heißt, der Schreibstil war angenehm und unkompliziert. Es spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, ist also ein historischer Roman, genauer gesagt ein historischer Liebesroman. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Johannas Heimlichkeit, weil ihre Eltern den von ihr gewählten Ehemann nie akzeptieren würden. Barbaras Verzweiflung, weil die Erinnerungen nur sehr, sehr langsam zurückkehrten. Ich fragte mich, was wohl damals passiert war, dass die beiden Familien verfeindet waren. Und wer Barbara wohl ist. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, es war auch spannend und hat mir sehr gut gefallen. Von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Der Schreibstil ist so hervorragend eingängig, dass ich mich zum Anfang des 20. Jahrhunderts ins Haus der Baabes hineinversetzt gefühlt habe.



    Kleiner Tipp noch am Rande: für Downton-Abbey-Fans ein unbedingtes Muss. ; D



    Hier konnte ich mitfiebern, weil sich die Spannung von Beginn bis Ende durchgezogen hat. Geheimnisvolle Vorkommnisse unterstreichen die Spannung noch zusätzlich. Fiese Intrigen und Machtspiele findet man auch im Buch, die einen den "Hut-hochgehen" lassen. Ausserdem werden Liebesleid und Liebesfreud ohne Kitsch mit eingewoben. Familienbanden und -fehden, die über Generationen andauern und deren Folgen sind ebenfalls involviert und lassen ein stimmiges und lebendiges Bild entstehen. Das alles und noch viel mehr weiß die Autorin gekonnt in die Szenerie der damaligen Zeit zu packen. Diese Dinge sind in einer ausgewogenen Mischung dargestellt und bringen echten Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.



    Das Buch spielt zum Anfang des 20. Jahrhunderts am Ostseebad Heiligendamm. Dort bereiten sich die Baabes, die ein gutgehendes Hotel leiten, auf das kommende Weihnachstfest vor. Außerdem soll die Tochter des Hauses "an den Mann gebracht" werden. Zu all diesen Turbulenzen kommt noch hinzu, dass der Sohn eine Schiffbrüchige am Strand findet, die viele Geheimnisse in sich birgt und das Haus auf den Kopf stellen wird.



    Mein Fazit: geheimnisvoller, zu Herzen gehender Roman - ein echter Lesegenuss

  • Als Erstes finde ich das Cover wunderschön. Dahinter verbirgt sich wie von Corina Bomann gewohnt auch wieder eine schöne und gefühlvolle Geschichte die nicht an Spannung spart.
    Es geht um zwei Frauen Johanna und Barbara um die Jahrhundertwende.
    Es ist Winter 1902 im Ostseebad Heiligendamm und Johanna soll zu einer Ehe gezwungen werden mit einem Mann den sie nicht liebt. Ihre Eltern Hotelbesitzer drängen sie dazu.
    Ihr Bruder Christan findet indes am Strand eine Schiffbrüchige die er mit nach hause nimmt und in die er sich später verliebt. Die junge Frau kann sich an nichts erninnern und wird daher Barbara genannt.
    Die beiden jungen Frauen freunden sich an und teilen ihre Geheimnisse und Wünsche miteinander. Damit ihre Wünsche in Erfüllungen gehen, stellen sie einen Obstzweig in eine Vase und hoffen das dieser Zweig bis Heiligabend erblühen wird, denn dann werden auch ihre Wünsche in Erfüllungen gehen so hoffen sie, da ein uralter brauch dieses auch verspricht.
    Die Autorin hat es wieder geschafft besonders durch ihren guten und flüssigen Schreibstil eine sofort wieder in den Bann zu ziehen. Es ist ihr gelungen in dieser romantischen Liebesgeschichte aus alte Zeiten mit all ihren Tradition um die Weihnachtszeit liebevoll verpackt 100% zu überzeugen.

  • Winterblüte ist ein wunderschöner Roman, der Anfang des 20. Jahrhunderts spielt. Schon das Cover ist sehr ansprechend und somit gut gewählt.


    Im Ostseebad Heiligendamm lebt die junge Johanna bei ihrer Familie, die ein Gästehaus betreibt.
    Die Eltern erwarten, dass sie sich bis Weihnachten für einen Ehemann entscheidet, doch Johanna ist mit den Kandidaten sehr unglücklich.
    Ihr Bruder Christian findet am Strand eine junge bewusstlose Frau, die wohl vom Meer angespült wurde und bringt diese mit nach Hause.


    Corina Bomann ist wieder einmal ein toller Roman gelungen, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Sie beschreibt die Lebensumstände in der Zeit um 1900 und man kann sich diese Zeit so richtig gut vorstellen. Eine Geschichte um Liebe, Freundschaft, Neid und eine Familienfehde. Und dies alles spielt noch dazu in der Vorweihnachtszeit.


    Auch der Brauch mit diesem Barbarazweig, der im Buch immer wieder Thema ist, wird anschaulich erläutert.


    Für mich eine klare Leseempfehlung für alle die gern Romane aus dieser Zeit lesen.

  • Mir hat dieser Roman richtig gut gefallen.


    Die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Heiligendamm. Zum einen ist da das Rätsel um eine gestrandete junge Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat, zum anderen dreht sich das Geschehen um Johanna, die gut verheiratet werden soll, doch unglücklich verliebt ist in einen Erzfeind ihrer Familie, warum sich ein Familiengeheimnis rankt.


    Die Atmosphäre des Romans zeigt sehr gut, wie sich die Töchter zu fügen hatten. Ehen wurden zum Wohle der Familie und weniger aus Liebe geschlossen. Christian dagegen, könnte sich als Erbe des Gästehaus Baabe alle Zeit lassen und wahrscheinlich noch wählen, wen er heiraten würde.


    Corina Bomann hat die Stimmung kurz nach der Jahrhundertwende gut eingefangen. Dazu die Barbarazweige, die eine Tradition zeigen, die den Baabes bisher unbekannt war, die Johanna aber gerne aufnimmt, um ein Zeichen zu erhalten, ob ihre unglückliche Liebe die richtige ist.


    Ein spannender Liebesroman, der sich flüssig liest und historisches Flair im Ostseebad des beginnenden 20. Jahrhunderts verbreitet.

  • Der neue Roman von Corina Bomann ist ein modernes Märchen, eine Geschichte die zu Herzen geht und zum Träumen einlädt.
    Das Cover ist etwas ganz besonderes, es ist eigentlich ziemlich schlicht gehalten, da es nur den Barbarazweig zeigt, doch durch den Glitzer ist es etwas ganz besonderes, was man mögen muss, schließlich steht nicht jeder auf Glitzer, andere empfinden es vielleicht als ein wenig kitschig.
    Johanna und das am Strand angeschwemmte Mädchen sind zwei liebenswerte Figuren. Die Zeichnung der Figuren ist sehr einfach und schlicht, als Leser erkennt man ganz schnell die Unterteilung der Figuren in Schwarz und Weiß. Es ist sehr schnell klar, wer hier die Rolle des „Bösewichts“ bzw. der Intrigantin übernimmt. Facettenreichtum in der Figurenzeichnung habe ich ehrlich gesagt vermisst.
    Der Roman wird stringent erzählt, eine zweite Zeitebene wie wir es aus vielen anderen Romanen von Corina Bomann kennen, finden wir in diesem Roman leider nicht. Dies führt meiner Meinung nach dazu, dass dieser Roman nicht so spannend ist, denn so wird das Geschehen nicht in eine andere Beziehung gesetzt und steht einzig und allein für sich.
    Ich bin ehrlich, mir hat weiterhin ein klein wenig der Tiefgang in diesem Roman gefehlt, es war alles so klar und vorhersehbar, keine überraschende Wendung oder keine tiefere Botschaft. Auch der Ausgang des Romans war mir nach wenigen Kapiteln klar. Ich kam mir ein klein wenig vor, wie in einem Rosamude-Pilcher-Film. Dies meine ich nicht abwertend negativ, schließlich haben auch diese Filme ihre Berechtigung und Fans. Wer allerdings wie ich einen Roman im Stil von „Der Mondscheingarten“ oder „Die Jasminschwestern“ erwartet hat, wird wie ich von dem Roman enttäuscht sein.
    Winterblüte ist ein reines Wohlfühlbuch, ein Roman den man als Leser in einem Rutsch lesen kann, leichte Kost, die Spaß macht aber auch keine weitere Erkenntnis bringt. Ein Buch welches man perfekt auf der Couch an einem regnerischen kalten Tag lesen kann, dazu passt es natürlich thematisch perfekt in die Jahreszeit. Vielleicht schneide ich am 4. Dezember auch einen Zweig ab? Wer weiß? Für Wünsche und Träume ist es schließlich nie zu spät. Ein Roman der sicherlich vielen Frauen gefallen wird. Es ist meiner Meinung nach nicht das beste Buch von Corina Bomann, aber für die Fans des Genres leichter Liebesromane zur Advents- und Weihnachtszeit fast schon ein Muss. Ich bedanke mich bei meiner Glücksfee von vorablesen.de und dem List Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

  • Heiligendamm, 1902. Johanna Baade, Tochter wohlhabender Gästehausbesitzer, hadert mit ihrem Schicksal. Gleich zwei junge Männer werben um sie, doch keinen von beiden will sie heiraten, denn ihr Herz gehört bereits einem anderen. Aber den würden ihre Eltern niemals akzeptieren, schwelt zwischen ihren beiden Familien doch eine jahrzehntelanger Konflikt. Weihnachten rückt näher und die Eltern machen Johanna Druck, sich für einen der beiden Kandidaten zu entscheiden.


    Doch als Johannas Bruder Christian am Strand eine leblose junge Frau findet und mit nach Hause bringt, stehen erst einmal ganz andere Dinge im Vordergrund. Die junge Frau weiß nichts mehr, nicht einmal an ihren Namen und schon gar nicht, wie sie am Strand von Heiligendamm gelandet ist. Sie hatte nichts bei sich, umklammerte nur einen Zweig und erinnert sich an die Legende der Heiligen Barbara, laut derer ein am 4. Dezember geschnittener Zweig, der an Weihnachten blüht, Glück bringen soll.


    Johanna und die junge Unbekannte freunden sich an, trotz des Widerstands der Mutter, die außergewöhnlich abweisend gegenüber der jungen Frau ist. Auch Christian fühlt sich bald zu Barbara, wie sie die junge Frau nennen, solange sie ihren wahren Namen nicht kennen, hingezogen.


    Das Buch bietet keine großen Überraschungen, liest sich aber dennoch sehr angenehm. Im Gegensatz zu vielen aktuellen Romanen, die auf mehreren Zeitebenen spielen, findet die Handlung hier komplett im Jahr 1902 statt. Ich hätte mir etwas mehr Beschreibungen der Kulisse gewünscht, es werden zwar einige Informationen zur Entstehung des Kurortes gegeben, aber für mich hätte das ruhig etwas ausgiebiger sein dürfen. So liegt der Fokus der Erzählung ganz klar auf den Figuren. Diese sind gut und ausführlich dargestellt, ich hatte sie beim Lesen schön bildlich vor Augen. Allerdings, wie schon geschrieben, gibt es hier wenig Überraschungen, alle handeln recht vorhersehbar. Das Ende gerät erwartungsgemäß recht kitschig.


    Eine Mischung aus verschiedenen Märchenelementen mit einem Weihnachtsroman, kein großes Anspruch, aber auf jeden Fall schöne Unterhaltung.

  • Corina Bomann: Ein Name, der seinem Ruf immer wieder aufs Neue mehr als gerecht wird – auch hier in diesem (meiner Meinung nach) weiteren Meisterstück! Winterblüte…ein so sanftes Wort für die geballte Ladung Romantik, welche dahinter steckt.


    Ein junger Mann namens Christian findet am Strand eine junge Schiffbrüchige, mehr tot als lebendig und nimmt sie mit in sein Elternhaus. Dort wird ihr geholfen – doch sie leidet an einer Amnesie und kann sich an nichts mehr erinnern, nicht mal mehr an ihren eigenen Namen; lediglich der Zweig, welcher bei der jungen Frau gefunden wurde, scheint ein Indiz zu ihrer Vergangenheit bzw. zu ihrem Leben zu geben. Die Tochter des Hauses und zugleich Schwester von Christian, freundet sich mit ihr an…aufgrund des Zweiges, der so bedeutungsvoll scheint, nennt man sie ab jetzt Barbara.
    Das Buchcover fand ich bereits online sehr schön – doch als ich das Buch in Händen hielt, war ich nahezu überwältigt: die vielen kleinen Blätter und auch die Mitte der Blümchen wurden mit Goldglitter wundervoll in Szene gesetzt – auch dass sich der Blütenzweig vom Buchrücken auf die Vorderseite des Buches schmiegt, finde ich vom Designer des Covers eine brillante Idee, welche gekonnt umgesetzt wurde. Auch dass im Innenteil auf einigen Seiten immer wieder Blütenzweige gesetzt werden, unterstreicht die Romantik sehr.


    Der Schreibstil von Frau Bomann fesselt mich immer wieder – obwohl es kein Thriller ist, lässt einen diese faszinierende Wortwahl (welche ich so gekonnt nur bei ihr bisher gefunden habe) nicht mehr los, und man vermag es nicht, das Buch auch nur für eine Stunde aus der Hand legen zu wollen. Dieser leicht altertümliche Stil lässt einen in die damalige Zeit perfekt eintauchen, und man kann sich alles so detailgetreu vorstellen – die Schreibweise umarmt einen förmlich und ich habe ab und an festgestellt, dass ich beim Lesen ein Lächeln auf den Lippen hatte. Besonders schön finde ich, dass sich der Barbara-Zweig ganz sachte immer wie ein goldener faden durch das Buch zieht – ich liebe diese Tradition nämlich auch, da meine Schwester Barbara heißt und wir allein schon deswegen jedes Jahr einen Zweig in die Vase stellen.


    Fazit: Wer Romantik mag, wird dieses Buch lieben.

  • Fazit:
    Ein sehr stimmungsvoller Adventsroman.


    Inhalt:
    Johanna, Hoteliestochter im eleganten Ostseebad Heiligendamm, soll sich Weihnachten für einen Ehemann entscheiden. Ihr Herz hat sie aber längst vergeben. Zu Beginn des Advents wird eine junge Frau am Strand gefunden, die sich nicht mehr an ihr früheres Leben erinnern kann. Einzige Verbindung zur Vergangenheit ist der Zweig in ihrer Hand.


    Meine Meinung:
    Eine schöne Geschichte, absolut passend für die Adventszeit. Johannas Geschichte ist nicht neu, doch das ist hier zeitrangig. Schließlich sorgt zumindest die Frage nach der Herkunft von „Barbara“, wie sie nach dem Zweig genannt wird, für Spannung. Wobei es ein Buch ist, bei dem man schon auf den ersten Seiten vermuten kann, wie es wohl ausgehen wird – ob es dann tatsächlich so kommt oder doch die ein oder andere Überraschung auf den Leser wartet, wird hier natürlich nicht verraten.


    Wesentlich entscheidender war für mich die winterliche Atmosphäre an der Ostsee. Ich konnte mich hier herrlich schnell einfühlen und die Kälte, den Wind und die Gischt auf meinem Gesicht so richtig spüren. Außerdem hat mir besonders gut gefallen, dass es sich hier endlich einmal nicht um ein Weihnachts- sondern ein richtiges Adventsbuch handelt. Die Zeit vor Weihnachten steht im Vordergrund und die Geschichte und das Brauchtum rund um die Hl. Barbara zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Mir als Süddeutsche ist der Brauch natürlich bekannt und heuer warten dank des Buches auch wieder Kirschzweige auf das Aufblühen im warmen Wohnzimmer.


    Noch ein Wort zum Cover: das finde ich ganz besonders gelungen! Das Motiv eher schlicht, ist es aber durch die glitzernden Blüten/Blätter ein echter Hingucker und absolut passend zum Buch! Super!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nette Geschichte für Zwischendurch, die aber nicht allzuviel Inhalt bietet.
    Meiner Meinung nach, hätte das ganze auch auf der Hälfte der Seitenanzahl behandelt werden können - ich bin sehr enttäuscht.


    Das ganze spielt im eleganten Kurort Ostseebad Heiligendamm und handelt von der Hotelierfamilie Baabe im Jahr 1900, die sich auf den großen Winterball vorbereitet. Feierlich soll die Verlobung von Tochter Johanna bekannt gegeben werden.... doch nichts kommt wie geplant, und alles beginnt damit, dass der Sohn der Familie eine Unbekannte bewusstlos am Strand findet und mit nach Hause nimmt.


    Leider ist von Anfang an zu erkennen, wie die Geschichte ca ausgehen wird - somit das ganze etwas uninteressant.

  • Nun ja, manchmal bekommt man eben ein anderes Leben, als man es sich erträumt hat. Aber das bedeutet ja nicht, dass es schlecht ist. Es ist immerhin ein Leben, nicht wahr? (Seite 267)



    Meine Meinung


    Für die Weihnachtszeit habe ich mir ein Buch, das tief im 19. Jahrhundert spielt, vorgenommen. Quasi als Zwischenstation auf dem Weg zurück in die Vergangenheit schien mir die „Winterblüte“ gut geeignet. Um es gleich vorweg zu nehmen: das Buch hat meine Erwartungen mehr als erfüllt.


    Zwar ist die Küste bzw. das Meer überhaupt nicht unbedingt eine Gegend, in die ich freiwillig reisen möchte, aber die Autorin hat das Ostseebad Heiligendamm so, fast hätte ich geschrieben, „anheimelnd“ geschildert, daß sogar ich mich dort wohl fühlen würde - zu jener Zeit jedenfalls. Es war die Zeit, als die allerersten Automobile auftauchten, es noch gesellschaftliche Konventionen gab und die Kleiderordnung eine ganz andere als heute war. Eine Zeit, in der „schnell, schnell“ dennoch hieß, daß man erst ein Pferd satteln mußte, ehe man hinforteilen konnte.


    Aber auch eine Zeit, in der Eltern von ihren Kindern Gehorsam erwarteten und - in gehobenen Kreisen - oft auch die Ehepartner aussuchten, nicht immer zur Freude der Betroffenen. Es liegt nahe, daß das mehr oder weniger oft trotz aller Zwänge und Gewohnheiten zu Reibereien bis hin zu Schlimmerem geführt hat. Und so bleiben Konflikte in diesem Buch nicht aus, denn Johannas Eltern wollen, daß sie auf dem Weihnachtsball einen ihnen genehmem Bewerber das Ja-Wort gibt. Nur hat sie sich längst in einen anderen Mann verliebt, doch mit dessen Familie gibt es eine jahrzehntelange Feindschaft, so daß es ausgeschlossen erscheint, daß die Eltern da je zustimmen würden.


    Zu allem Überfluß taucht dann noch eine Schiffbrüchige auf, die ihr Gedächtnis verloren hat. Ihr Erscheinen versetzt die Dame des Hauses in Panik (weshalb, erfährt der geneigte Leser erst weiter hinten im Buch), und als sich zudem eine Liaison zwischen der Unbekannten und Christian, dem Sohn des Hauses, andeutet, wird eine Entwicklung in Gang gesetzt, die eigentlich nur zu einer Katastrophe führen kann.


    Es ist der Autorin gelungen, die Welt um 1902 solcherart zum Leben zu erwecken, daß ich das Gefühl hatte, mitten im Geschehen dabei zu sein. Und zwar in einem Geschehen im Tempo der damaligen Zeit, nicht der unseren. Die Figuren dachten und handelten glaubhaft und nachvollziehbar, auch wenn uns heutigen manches sicher unverständlich ist. Aber es war eben eine andere Zeit. Als verbindendes Glied eingeflochten in die Handlung ist die Legende um die Barbarazweige, welche am Barbaratag, dem 4. Dezember geschnitten, zu Weihnachten erblühen und einen Hinweis auf kommendes Glück oder Unglück geben sollen.


    Insgesamt für mich ein, trotz der durchaus vorhandenen spannenden Momente, ruhiges Buch, bei dem Form und Inhalt einander entsprechen, das mir darob einige schöne Lesestunden zur Einstimmung auf die Weihnachtstage bereitet hat.



    Mein Fazit


    Ein ruhiger Roman, der die Welt im Advent 1902 zum Leben erweckt und trotz aller Härte der damaligen Zeit ein wohliges Gefühl der „guten alten Zeit“ vermittelt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Ein ruhiger Roman, der die Welt im Advent 1902 zum Leben erweckt und trotz aller Härte der damaligen Zeit ein wohliges Gefühl der „guten alten Zeit“ vermittelt.


    Das ist genau das, was ich mir von dem Buch erhoffe. Nun freue ich mich umso mehr auf das Buch.

  • Hallo,


    bevor ich hier meine Meinung zum Buch schreibe möchte ich erwähnt haben, dass ich normalerweise keine klassischen Romane lese. Dennoch habe ich dieses Buch gelesen, weil es durch das gestrandete Mädchen doch recht geheimnisvoll ist. Die Geschichte ist auf jedenfall spannend und es passiert einiges. Dennoch war es für mich zwischendurch recht langatmig. 100 Seiten weniger wären für mich völlig in Ordnung gewesen. Der Schluss ist der Autorin dann super gelungen. Das ein oder andere war zwar vorhersehbar aber theoretisch hätte es auch anders ausgehen können.


    Nun habe ich von der Autorin noch "Das Mohnblütenjahr" begonnen und es scheint auch interessant zu werden.


    Viele Grüße

  • Normalerweise interessieren mich Geschichten in dieser Epoche nicht besonders - aber Corina Bomann hat sie geschrieben und so war es halt ein Muss - ich wurde aber auch nicht enttäuscht. Gekonnt wie immer schildert sie die Handlung und die Tradition des Barbara Zweiges. Mir waren die Figuren vielleicht alle ein bisschen zu glatt - die Guten sind die Guten und die Bösen die Bösen, immer - aber trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Den Ort Heiligendamm und den Winterball fand ich sehr spannend, auch einem Hotel Anfang des Jahrhunderts hinter die Kulissen zu schauen.


    Ich kann auch nur empfehlen, es im Advent zu lesen - dann kommt man halt noch mehr in die richtige Stimmung.


    LG
    Patty

  • Anfang Dezember 1902 im eleganten Ostseebad Heiligendamm. Christian, Sohn der Hotelierfamilie Baabe, findet am Strand ein junges Mädchen, offenbar eine Schiffbrüchige. Sie kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. In ihrer Hand hält sie einen Zweig, nach dem sie sofort fragt, als sie zu sich kommt. Sie erzählt Christians Schwester Johanna vom alten Brauch der Barbarazweige und dass sie demjenigen, der sie am 4. Dezember in eine Vase stellt, Glück bringen, wenn sie am Heiligen Abend blühen. Johanna tut es ihr gleich, denn sie kann Glück gebrauchen. Auf dem großen Winterball am 24.12. soll ihre Verlobung bekannt gegeben werden. Aber sie liebt einen anderen, doch einer Verbindung zu Peter Vandenboom würden ihre Eltern niemals zustimmen. Beide Familien sind seit Jahrzehnten verfeindet, doch weder Johanna noch Peter wissen, warum. In Barbara, wie sie das Mädchen vom Strand nun nennt, findet Johanna eine Freundin, der sie endlich ihr Herz ausschütten kann. Und auch mit Christian versteht sie sich sehr gut, was seiner Mutter gar nicht recht ist. Augusta Baabe misstraut Barbara und lässt sie spüren, dass sie nicht willkommen ist in ihrem Gästehaus. Einerseits hofft Barbara, dass ihre Erinnerung bald zurückkommt. Aber dann wird sie Heiligendamm und somit Christian und Johanna verlassen müssen.
    Beide Frauen hoffen nun, dass ihre Barbarazweige zu Weihnachten blühen und damit ihre Wünsche und Träume in Erfüllung gehen werden.

    Meine Meinung:
    Schon beim Lesen des Klappentextes war ich mir sicher, dass mir das Buch gefallen würde. Und so war es dann auch. Eine wunderschöne Geschichte, die einfach perfekt in die Vorweihnachtszeit passt.
    Die winterliche Atmosphäre der Ostsee beschreibt die Autorin so lebendig, man kann die kalte klare Luft beinahe fühlen und die Wellen rauschen hören.

    Auch die Figuren sind glaubwürdig angelegt. Es ist eine Zeit des Umbruchs, allerdings herrschen in manchen Kreisen noch alte Konventionen und das Ansehen von Familien wie den Baabes musste oft über das persönliche Glück gestellt werden. Und hatte man keinen Namen, war man auch in der Gesellschaft bedeutungslos. Was Barbara deutlich zu spüren bekommt.
    Johanna und Barbara mochte ich gleich, ebenso Christian, der immer ein offenes Ohr für die Probleme seiner Schwester hat. Auch Ludwig Baabe, das Oberhaupt der Familie, war mir wesentlich sympathischer als seine Frau Augusta.

    Ich kenne den Brauch der Barbarazweige schon seit ein paar Jahren, aber dieses Jahr habe ich auch zum ersten Mal Zweige in eine Vase gestellt.

    Fazit: Wer Familiengeschichten zur Weihnachtszeit mag, dem kann ich "Winterblüte" nur wärmstens empfehlen. Wie der Verlag schreibt: Ein Winterbuch zum Träumen.