Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens - J. Ryan Stradal

  • Titel: Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens
    Autor: J. Ryan Stradal


    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (24. August 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN10: 3257069758
    ISBN13: 978-3257069754
    Originaltitel: Kitchens of the Great Midwest
    Übersetzerin: Anna-Nina Kroll
    Größe und/oder Gewicht: 12,1 x 2,7 x 18,8 cm


    Über den Autor:
    J. Ryan Stradal, geboren 1975, wuchs in Hastings, Minnesota, auf.
    Er studierte Film, Fernsehen und Radio an der Northwestern University.
    Seitdem erschienen seine Kurzgeschichten in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen.
    Er selbst ist Lektor, Redakteur bei einem Literaturmagazin und Produzent von Fernsehserien für VH1, MTV, Discovery und History Channel.
    J. Ryan Stradal lebt in Los Angeles, Kalifornien.


    Inhaltsangabe:
    Eva Thorvalds Kochkunst ist legendär: Für einen Platz bei einem ihrer Pop-up-Dinner zahlt man vierstellige Beträge und wartet mehrere Jahre.
    Für Cynthia Hargreaves jedoch geht es dabei um mehr als bloße Gaumenfreuden, es ist ihre einzige Chance, um einen schrecklichen Fehler wiedergutzumachen.
    Eine Geschichte über die Familie, die man verliert, Freunde, die man findet, und Zufallsbekanntschaften, die ein ganzes Leben bestimmen.
    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:
    Zunächst auch hier noch einmal vielen Dank an Wolke für die Organisation und den Diogenes Verlag für das Buch, das ich in einer Leserunde lesen durfte!
    Meine Erwartungen wurden allerdings bedauerlicherweise enttäuscht! Der Buchtitel, das wirklich sehr originelle und ansprechende Cover und nicht zuletzt die Beschreibung vermittelten mir den Eindruck, ich werde es einerseits mit Anekdoten aus dem Leben der berühmten Starköchin Eva Thorvald und vielleicht pikanten Details zu prominenten Gästen und andererseits mit wohlgehüteten Küchengeheimnissen zu tun haben, worunter ich mir alte Rezepte und hilfreiche Tipps vorstellte.
    Bekommen habe ich statt dessen eine lose Aneinanderreihung von Schicksalspuzzleteilchen aus dem Leben für meinen Geschmack viel zu vieler mir meist unsympathischer Menschen, deren Beziehung zur Starköchin mir häufig verborgen blieb, die mich überwiegend deprimierten, die mir zu oft verbal und körperlich gewalttätig und zudem in unterschiedlichste kriminelle Delikte verwickelt waren. Wilderei und Drogenanbau waren da noch die harmlosesten. Gewiss eine interessante Milieustudie, die aber für mich die Verbindung zum fröhlichen Gemüsecover vermissen lässt.
    Positiv verbleiben für mich unterm Strich eben dieses Cover, manch eine bemerkenswerte Formulierung und am Ende die Begegnung zwischen Eva Thorvald und Cynthia Hargreaves.
    3 von 10 möglichen Eulenpunkten

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)


  • Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit dem Buch, dennoch kann ich deine, in meinen Augen ungerechte, Meinung so nicht stehen lassen.


    Zunächst zu deinen Erwartungen:
    Du hast selbst den Verlagstext kopiert. Ich befürchtete, ein Rezeptbuch zu bekommen, was mich nicht interessiert hätte.
    Das kleine Video auf der Verlagsseite hat mich zum Lesen überzeugt und mich ahnen lassen, worauf ich mich einlasse. Deine Erfahrung als Vielleserin und als langjährige Büchereule hätten dich wissen lassen müssen, dass man Titelbildern und Buchtiteln nie allein vertrauen sollte.


    Warum dir die Beziehung der Personen zu Eva verborgen blieb, ist mir ein Rätsel. :gruebel


    Wilderei kann ich im Buch nicht finden. Jordy schießt die Hirschkuh mit einem Berechtigungsschein, also ganz legal. Das Kitz verschont er.


    Zum Cover:
    Warum die Chilischoten auf dem Cover gelandet sind, erschließt sich im 2. Kapitel mit dem Titel "Chocolate-Habanero", die Tomaten spielen schon im 1. Kapitel eine Rolle, später noch einmal.
    Die Hirschkuh hast du schon selbst erwähnt und der Fisch taucht auch schon im 1. Kapitel namens "Lutefisk" auf. Das Pärchen im Boot bzw. Kanu sollen bestimmt Eva und Prager sein, die Szene findest du im Kapitel "Zander".
    Ich finde das Cover sehr passend, was für ein Diogenes-Buch eher ungewöhnlich ist.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nichts gegen eine kritische Rezi, maikaefer, ganz im Gegenteil.
    Aber gerade bei einem Test-Leserundenbuch halte ich es so, dass ich, wenn mir ein Leserundenbuch nicht gefällt (und das selbstverständlich auch äußere), auf keinen Fall die Erst-Rezi schreibe.
    Vor allem, wenn erkennbar ist, dass es eine größere Anzahl Mitleser gibt, denen das Buch sehr gut gefällt.


    Das ist natürlich keine allgemeingültige Maxime, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es dem Buch, dem Autor und dem Verlag gegenüber angemessen ist.

  • Wer zum Teufel ist in diesem Roman eigentlich die Hauptfigur und worum geht es hier eigentlich? Das habe ich mich über weite Strecken der Geschichte gefragt. Gut, irgendwann hatte ich dann begriffen, dass es es Eva Thorwald ist, die im Mittelpunkt der Ereignisse steht. Sie, die ihren Vater früh verloren hat und überhaupt ziemlich alleine dasteht, hat den absoluten Geschmackssinn. Eine Eigenschaft, auf die amerikanische Landeier pfeifen, deren Verpflegungswünsche sich im Verzehr von T-Bone Steaks und Hot Dogs erschöpfen. Eva ist unter diesen Leute eindeutig im falschen Film, ein Schicksal das mich beim Lesen dieses Buches ebenfalls traf.


    Denn der Autor vermeidet es aus mir unerfindlichen Gründen Eva eine Erzählperspektive zu zubilligen, in die ansonsten jeder Hinz und Kunz aus ihrer direkten Umgebung schlüpfen darf. So wird die eigentliche Protagonisten lediglich umkreist statt zur Sache zu kommen, was sich phasenweise mühselig liest. Über weite Strecken des Buches hat mich das Geschehen deshalb nicht packen können und die Protagonistin gerät, wie die Essensschiene zu reiner Staffage durch die eigenwillige Vorgehensweise des Autors. Mag sein, dass dieses Buch einen künstlerischen Meistergriff darstellt, den nur Kunstkritiker richtig zu schätzen wissen. Packend sieht jedenfalls anders aus.


    Dabei beginnt der Roman ganz formidabel. Keine Frage, J. Ryan Stradal kann sehr gut schreiben und Stimmungen erzeugen. In seinen besten Momenten fühlte ich mich an T.C. Boyle erinnert, der die Amerikaner ebenfalls ungeheuer genau skizzieren kann und einen ähnlichen ironischen Unterton benutzt. In diesen Augenblicken ist das Buch angenehm krude, witzig und weise, vor allem, was Evas Mutter angeht, war ich über den Realitätsgehalt und die moderne Kraft dieser Frauenfigur sehr angetan. Sprachlich ist der Roman wirklich unterhaltsam und überdurchschnittlich gut gelungen, gegen Ende wird er sogar wieder klug, indem er die Geschichte auf die plausibelste und damit überraschendste Weise ausklingen lässt. Doch was bleibt von dem Buch bei mir hängen? Vielleicht der Leser eines experimentellen Textes gewesen zu sein, der sicherlich durchaus Freunde finden wird. Einfach weil das Teil definitiv gehaltvoll ist. Insgesamt bleibe ich allerdings besagten Gründen etwas enttäuscht zurück.

  • J. Ryan Stradal hat einen ganz besonderen Schreibstil.


    Die Geheimnisse der Küche des mittleren Westens ist kein Kochbuch sondern ein Roman über eine Köchin mit dem absoluten Geschmackssinn.
    Es gibt ein paar wenige Rezepte.


    Es fängt mit Lars Thorwald dem Vater von Eva an, der ein begeisterter Koch ist. Als er Eva das erste Mal auf dem Arm hält, „schmolz sein Herz dahin wie Butter auf warmen Brot und sollte nie wieder seine ursprüngliche Form annehmen“. Diesen Ausspruch fand ich wunderschön.


    Evas Mutter verlässt die Familie und Lars stirbt als Eva ein halbes Jahr alt ist.
    Eva ist ein besonderes Kind, sie hat die Liebe zum Kochen im Blut. Schon mit 10 Jahren übt sie sich mit der Chili Zucht im Kleiderschrank. Sie hat eschon inen guten Geschäftssinn.


    Dann nimmt der Roman einen ganz neuen Weg, er wird auf verschiedene Geschichten erzählt, irgendwie, manchmal nur ganz kurz haben alle etwas mit Eva zu tun. Ihr Werdegang zur Meisterköchin wird nur sporadisch und in großen Schritten umrissen.


    Der Autor geht in jeder Geschichte total auf die Charaktere der jeweiligen Hauptpersonen ein. Mir kommt der Schreibstil jedes mal etwas anders vor, aber immer einfühlsam und originell.


    Das Ende ist wunderbar stimmig und rundet die Geschichte ab..


    Mich hat der Roman sehr gut unterhalten.

  • In seinem Buch „Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens“ erzählt uns J. Ryan Stradal die Geschichte der Köchin Eva Thorberg, die in ihrer ganz eigenen Art des Kochens bzw. Geschmacks und auch ihres besonderen Wesens, verschiedenen Menschen im Laufe ihres Erwachsenwerdens begegnet und berührt.


    Beginnend mit Evas Geburt beschreibt der Autor ihr Leben aus unterschiedlichen Perspektiven. Es kommen Familienmitglieder zu Wort, aber auch Personen, die ihr im Laufe der Jahre begegnen, die sie beeinflussen und von ihr beeinflusst werden. All das erzählt er, eingebettet in die Beschreibung unterschiedlicher us-amerikanischen Gesellschaftsschichten, ohne unnötige Dramatik, sondern sehr realitätsnah und auch mit einem kritischen, teilweise sehr ironischen Blick. Viele Informationen über die Figuren, ihre Verfassung und Gemütslage, ihr Denken und Handeln erfährt man indirekt , manches nur in einem Nebensatz. Das gilt insbesondere für Eva, die selbst nie aus ihrer Sicht berichtet, sondern immer von den anderen Figuren beschrieben wird.
    Dieser besondere Stil macht das Buch für mich so lesenswert. Ich hatte gerade, weil eben nicht alles offensichtlich erzählt wird, sondern eher hintergründig, so viel Freude am Lesen.


    Ich vergebe 9 Punkte und bin sehr gespannt, was auf dieses Debüt folgen wird. Ich werde den Autor jedenfalls im Auge behalten.

  • Cover:
    Das Cover ist schön gestaltet und es findet sich auch alles im Buch wieder, was nach dem lesen schön war um die Geschichte nochmal in Gedanken durch zu gehen.


    Das Buch erzählt die Geschichte der Köchin Eva Thorberg, die durch ihren absoluten Geschmackssinn, bereits früh die Leidenschaft des kochens für sich endeckt.
    Obwohl ihr bereits früh, durch Schichsasschlägen Steine in den Weg gelegt werden.


    Es werden dabei verschiedene kleine Geschichten zu Eva Thorbergs Lebensweg zusammen geführt, dabei wird immer aus der Sicht von Personen erzählt die Einfluss auf Eva's Leben hatten bzw. anders herum. Hierbei wird ein Schnitt durch die gesamte Gesellschaft des "Mittleren Westens" gezogen. Dies auf eine sehr realistische und zum Teil raue und häßliche Art und Weise.
    Dabei taucht der Autor auch sprachlich und stilistisch in die einzelnen Personen ein. Dies habe ich so bewusst noch in keinen Roman davor so deutlich gemerkt.


    Trotzdem gelingt es zum Ende, für mich, nicht zu einhundert Prozent die Geschichten zu einem logischen Gesamtbild zusammen zu fügen. Einiges erscheint in Belanglosigkeit unter zu gehen, obwohl es im eigentlichen Kapitel sehr in den Mittelpunkt gestellt wurde.
    Ich kann mit dem Ende aber trotzdem leben und es bleibt viel Stoff zum nachgrübeln.


    Fazit:
    Eine interessante Art, die Gesellschaft zu kritisieren und Missstände zu verdeutlichen. Keine Lektüre für mal einfach so zwischendurch.


    Danke für die schöne Leserunde.
    Von mir gibt es 5 von 10 Punkten, da ich es weder schlecht noch überragend gefunden habe.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von büchervamp ()

  • Meine Meinung:


    Das Leben ist wie ein Menü. Im perfekten Moment besteht es aus lauter Lieblingsspeisen, die das eigene Leben geprägt haben, und am Tisch versammelt sitzen Menschen, die ebenfalls ihre Spuren auf dem Lebensweg hinterlassen haben.
    Eine schöne Idee, die der Autor J. Ryal Stradal gekonnt vorbereitet und umsetzt.
    Im Zentrum des Buches steht Eva Thorvald, die der Leser in den verschiedensten Lebensabschnitten vorgestellt bekommt. Dabei wechselt der Autor jeweils die Erzählperspektive, so dass in einem Kapitel Eva direkt zu Wort kommt, dann aus der Sicht ihrer Cousine geschildert wird, aus der Sicht eines Schulfreundes etc.
    Alle Personen verbindet etwas mit Eva, alle bringen eine Zutat zu Evas Lebensmenü mit.
    Dieser literarische Kniff hat mir sehr gut gefallen, denn es bleibt viel Raum, um sich eigene Gedanken zu machen und zwischen den Zeilen zu lesen. Die wechselnden Perspektiven sind überzeugend geschrieben und haben mich immer wieder überrascht.
    Alle handelnden Personen tauchen mindestens zweimal im Buch auf, so dass sich die losen Erzählfäden verknüpfen und es Spaß macht, die Entwicklung zu beobachten.
    Zusätzlich erhält der Leser ein Sozigramm der Menschen des Mittleren Westens. Die Bandbreite reicht von snobistischen Veganers hin zu den Menschen, die täglich ums nackte Überleben kämpfen und die von Krankheit oder Schicksalsschlägen gebeutelt sind. Dabei gelingt es dem Autor, einen satirischen Blick zu behalten und die amerikanische Gesellschaft ordentlich aufs Korn zu nehmen. Das gelingt ihm oft, aber nicht immer.
    Immer spielen typische Gerichte bzw. Einblicke in die Küche des Mittleren Westens und deren Zutaten eine Rolle. Es ist interessant, welche Menschen das Essen verbindet, welche das Essen aber auch trennt.
    Das Lesen des Buches hat mir Spaß gemacht und mich gut unterhalten.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Meine Rezension
    Bezaubert hat mich das Buch ja erst durch sein wunderschönes Cover, das sich auch noch gut anfühlt. Das Buch selbst war jedoch völlig anders, als es der Klappentext suggeriert hat. Ich habe hier die Lebensgeschichte Eva Thorvalds erwartet und vielleicht auch den Versuch Cynthia Hargreaves, sich ihr wieder anzunähern, um ihren Fehler wieder gut zu machen.


    Doch bekommen habe ich eine Ansammlung von Episoden, die von Moment zu Moment in Evas Leben springen. Eva selbst erlebt man meist eher als Randfigur in ihrem Leben. Die Geschichte ist quasi eine Draufsicht aus der Sicht der anderen und Eva nur eine Nebenfigur ihres eigenen Lebens.


    Die Episoden haben mich teilweise verwirrt, bis ich die Personen zuordnen konnte, in welcher Verbindung sie zu Eva stehen, das hat teilweise schon meinen Lesefluß und mein Lesevergnügen geschmälert.


    Mit Cynthia hatte ich so meine Probleme. Ihre Entscheidung, Mann und Kind zurückzulassen und in ein neues Leben aufzubrechen, fand ich nicht gut nachvollziehbar. Letztlich hatte ich hier aber auch über weite Strecken das persönliche Empfinden, für das Leben, das sie nun führt, hat sich das nicht "gelohnt". Was hat sie sich erwartet? Was davon hat sie erreicht? Erst im allerletzten Abschnitt habe ich hier ein Gefühl der Versöhnung mit ihrem Leben empfunden, nachdem sie sieht, was aus Eva geworden ist. Ein glücklicheres Ende braucht sie nicht - und ich hier auch nicht. Dieser Abschluß hat mir (trotz erster Enttäuschung) gut gefallen, alles andere wäre unrealistisch gewesen. Dieses Ende bietet auch dem Leser noch Raum für eigene Gedanken.


    Ich habe hier auch viel überlegt: was wäre gewesen,

    Es gibt hier viele Punkte in Evas Leben, an denen man über ein "was wäre, wenn..." spekulieren kann.


    Was ich hier reichlich überzogen fand, waren die horrenden Preise für Evas Pop Up-Dinners. Dieser Griff war für mich nicht nötig, um die Einzigartigkeit des Essens hervorzuheben. Die Geschichten, was manche Menschen für ein Dinner bei Eva alles aufwenden und unternehmen waren für mich eher ärgerlich und unglaubhaft. Da hätte ein bißchen weniger für mich die Geschichte authentischer wirken lassen.


    Letztlich verlief dieses Buch komplett anders als von mir erwartet. Ich hatte mir hier mehr "Eva" (und auch mehr "Cynthia" erwartet), aber letztlich ist Eva nur eine Randfigur in "ihrem eigenen Buch". Das finde ich einerseits zwar sehr schade, doch andererseits läßt mich das Buch dennoch nicht enttäuscht zurück, denn auch die Geschichte(n), die letztlich erzählt wurde(n), besticht durch wunderschöne Formulierungen und läßt mich sehr zufrieden zurück.


    Fazit: eine überraschende Leserunde zu einem sehr schönen Buch, für das ich gerne 8 Eulenpünktchen vergebe. Ich habe mich zwar anders als gedacht, aber dennoch sehr gut unterhalten.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens - J. Ryan Stradal
    Diogenes
    Hardcocer
    432 Seiten


    Der Autor:
    J. Ryan Stradal, geboren 1975, wuchs in Hastings, Minnesota, auf. Er studierte Film, Fernsehen und Radio an der Northwestern University. Seitdem erschienen seine Kurzgeschichten in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen. Er selbst ist Lektor, Redakteur bei einem Literaturmagazin und Produzent von Fernsehserien für VH1, MTV, Discovery und History Channel. J. Ryan Stradal lebt in Los Angeles, Kalifornien.


    Beschreibung:
    Eva Thorvald hat keine Mutter. Die ist mit dem Sommelier durchgebrannt, als Eva gerade drei Monate alt war. Eva hat auch keinen Vater, denn der ist gestorben, als er ein olfaktorisch und geschmacklich mehr als fragwürdiges norwegisches Nationalgericht die Treppen hinauftragen wollte. Da war Eva ein halbes Jahr alt. Als Eva elf ist, zieht sie Chili in ihrem Kleiderschrank, besonnt von den Lampen, mit denen ihr Cousin Randy einst Cannabis züchtete. Und sie hat noch etwas viel Besseres: den absoluten Geschmackssinn. So wird aus dem schüchternen Mädchen die gefragteste Köchin Nordamerikas. Mit ihren Kochkünsten verführt Eva die Menschen, labt ihre Gaumen und gibt manchmal ihren Leben erst einen Sinn. Eine Geschichte über die Familie, die man verliert, Freunde, die man findet, und Zufallsbekanntschaften, die über ein ganzes Leben bestimmen.


    Meine Meinung:
    Erzählt wird dieses Buch in einzelnen Episoden, die lose miteinander verbunden sind. Zuerst hatte ich den Eindruck, es mit einer Kurzgeschichtensammlung zu tun zu haben. Doch es gibt hier einen roten Faden. Eva ist die eigentliche Person, um die es sich mal mehr, mal weniger dreht. Sie selbst bekommt jedoch nur in einem Kapitel die Möglichkeit, von sich zu erzählen. In den anderen Episoden lernen wir Menschen aus Evas Leben kennen, mit denen sie auf verschiedenste Weise in Verbindung steht. So erfährt der Leser auch eine Menge über das Leben der anderen beteiligten Personen, die sie geprägt haben. Zwischen den einzelnen Geschichten liegen mehrere Jahre. Nur bruchstückhaft und indirekt bekommt man Evas Entwicklung mit. Charaktere aus vorherigen Episoden tauchen immer mal wieder auf, so erfährt man nebenbei, wie es ihnen inzwischen ergangen ist. Nur manchmal musste ich kurz innehalten und überlegen, wo ich wem denn schon mal begegnet bin.
    Besonders herausgearbeitet sind die verschiedenen Gesellschaftsschichten. Die Mentalität des Mittleren Westens wurde sehr gut dargestellt, gerade eben durch die verschiedenen Perspektiven, so dass man einen guten Einblick bekommt.
    Bei zwei Episoden ist mir der Einstieg etwas schwerer gefallen. Andere dagegen verliefen wieder sehr ereignisreich und mitreißend.
    Im letzten Kapitel laufen alle Fäden zusammen. Die Umsetzung des Endes ist dem Autor sehr gelungen.
    Die Erzählweise in Episodenform aus den verschiedensten Perspektiven war mal ein völlig neues Leseerlebnis und konnte mich definitiv überzeugen.
    8 Punkte

  • Erwartungen und Realitäten
    Klappentext und Cover haben mich eine wie auch immer geartete Geschichte erwarten lassen, in der Essen und Kochen eine große Rolle spielen. Ich liebe solche Geschichten, war dementsprechend sehr an dem Stradal-Buch interessiert und wollte es unbedingt lesen. Da Veröffentlichungen im Diogenes-Verlag in der Bandbreite meines Lesegeschmack allerdings am literarisch eher anspruchsvolleren und weniger unterhaltsamen, sondern manchmal eher anstrengenden Ende angesiedelt sind, bin ich nur mit vorsichtigen Erwartungen an die Lektüre gegangen. Meine Hoffnungen wurden erfüllt und übertroffen, allerdings ist es eines der Bücher, bei denen man voll bei der Sache sein muss, denn Stradal wartet mit einer Vielzahl von Figuren auf, die es einem nicht einfach machen, die vielen Fäden am Ende alle wieder aus dem Gedächtnis zu sortieren.


    Überraschung und Anspruch
    Da ich sehr viel und schon sehr lange lese, gibt es mittlerweile wenig Geschichten und Erzählweisen, die mich noch in positiver Weise überraschen können. Ich muss zugeben, dass mich die endlosen Variationen der immer gleichen Themen der Bücher in meinem Interessenfeld mittlerweile sogar ziemlich anöden. Nein, ich lese nicht nur Liebesromane.
    Ich freue mich deswegen immer tierisch, wenn ich Autoren entdecke, die anders sind, die nicht ausgetretenen Pfaden folgen und die eigene Visionen haben. Das Stradal-Buch war eine sehr positive Überaschung. Wie erwartet anspruchsvoll, aber auch sehr schön formuliert, mit wundervollen Sätzen und ungewöhnlich aufgebaut, mit sehr guten Blick auf die Menschen und hinter Fassaden, ohne zu verurteilen.


    Fazit und Ausblick
    Mit den Geheimnissen der Küche des Mittleren Westens habe ich mehr als eine Geschichte über Kochen und Essen bekommen, sondern auch noch ein realistisches Gesellschaftsbild, aber nicht schonungslos und deprimierend geschildert, sondern unterhaltsam und nachsichtig. Stradals Bücher werden auf jeden Fall weiter auf meiner Lesewunschliste stehen und das ein oder andere Rezept werde ich testen.



    Edit: Leseeindruck wurde am vermaledeiten Smartphone getippt und war dementsprechend fehlerverseucht, was zu spät auffiel. Grrrrr.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Also von Anfang an gefiel mir das Buch erst mal ausnehmend gut - ausgezeichnet treffende Sprache, dichte Atmosphäre, außergewöhnliche Charaktere...


    Auch die Art der Episodenerzählung fand ich spannend, und es störte mich auch nicht wirklich, dass in manchen Kapiteln von der Protagonistin Eva kaum was zu lesen war.


    Ich ging aber davon aus, dass alle Fäden am Ende wieder zusammen laufen würden.


    Das taten sie auch auch, aber nur ganz geringfügig. Es stand meiner Meinung nach nicht im richtigen Verhältnis zueinander.


    Beispiel: Das ganze Kapitel um Jordy - an und für sich interessant geschrieben, soweit so gut, aber letzten Endes war die einzige Verbindung

    . Oder Braque und die ungewollte Schwangerschaft


    Ich hatte da mehr dahinter vermutet.


    Ich fand auch die Idee mit dem "Event-Dinner" eigentlich gut, aber diese Preise?? Und jahrelange Wartelisten?? Das ist zu überzogen.


    Die Gewichtung Geschichten passt irgendwie nicht - Nebenschauplätze erhielten so viel Raum, ohne später einen Bezug zur Geschichte wiederzufinden, und das Hauptthema, wie Eva zu der großartigen Köchin wurde, und auch das Wiedersehen mit der Mutter wurden so beiläufig abgehandelt.


    Aber definitiv ein "etwas anderes" Buch - kein Mainstream.


    Würde 7 von 10 Punkten dafür geben.

  • Man muss sich hinsetzen und ein bisschen Zeit und Lust haben zu lesen: das hier ist keine nette Belletristik, in der es ein paar Rezepte gibt und sich am Ende alle glücklich strahelnd in den Armen liegen.
    Allerdings sollte man vielleicht auch mit dem Wissen, dass der Klappentext nur einen winzigen Bruchteil der Geschichte anrührt und damit etwas irreführend wirkt, an das Buch herangehen.


    Der Autor hat ein gutes Konstrukt aufgebaut, in dem Eva Thorwald der rote Faden ist, der durch die Geschichte führt. Erzählt wird alles jedoch in 8 Kapiteln aus der jeweiligen Sicht der Person, die gerade oder später einen Berührungspunkt mit Eva haben wird.


    Das hört sich anstrengend an, ist es aber eigentlich gar nicht. Im Gegenteil: der Autor gibt seinen Figuren eine Tiefe, wie ich es bisher selten erlebt habe, und das, obwohl er sie wie aus einem Nebel auftauchen und in selbigen wieder verschwinden lässt. Der Autor hat hier mutig etwas anderes ausprobiert.
    Und ein sehr angenehmer Schreibstil ließ zumindest mich am Ende sagen: "Bitte mehr davon".


    Da es jedoch um Eva gehen sollte - mit dieser Erwartung bin ich an das Buch durch die Inhaltsangabe von Diogenes herangegangen - und man dieser Figur nur peripher begegnet, ziehe ich einen Punkt ab.


    Und komme somit auf ziemlich gute 8,5 Punkte.


    Hut ab für dieses Debüt. Den Autor behalte ich im Auge.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von killerbinchen ()

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich werde den Autor jedenfalls im Auge behalten.


    Sorry, ich wollte dich nicht nachmachen (weil mein letzter Satz ja fast gleich klingt); ich lese die eurigen Rezis ja immer erst, wenn ich meine eigene eingestellt habe, um mich nicht beeinflussen zu lassen. :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von killerbinchen


    Sorry, ich wollte dich nicht nachmachen (weil mein letzter Satz ja fast gleich klingt); ich lese die eurigen Rezis ja immer erst, wenn ich meine eigene eingestellt habe, um mich nicht beeinflussen zu lassen. :wave


    Dafür brauchst du dich doch nicht entschudigen! :knuddel1
    Ich hätte den Satz auf jeden Fall hier verwendet, auch wenn du vor mir rezensiert hättest. Ich achte auf so etwas gar nicht.

  • Ein guter Anfang: Drei Söhne, zwei davon vom Vater schikaniert und sozial ausgegrenzt. Einer, Lars, findet ein neues Leben; er wird Koch, sogar ein richtig guter. Die Liebe findet er auch, heiratet, wird mit Leib und Seele Vater. Bedauert nur, dass er sein Töchterchen Eva statt mit Säuglingsnahrung nicht mit kulinarischen Leckerbissen verwöhnen kann. Die Mutter möchte nicht Mutter sein und verlässt die Familie. Lars verunfallt, als Eva noch kein Jahr alt ist. Ihr Onkel und seine Frau adoptieren sie.
    Eva, groß und kräftig, hat es schwer, sich durchzusetzen. Immer aber interessiert sie sich für die Zubereitung spezieller Gerichte und hochwertige Zutaten.
    Jetzt werden viele neue Charaktere eingeführt, die alle etwas mit Eva zu tun haben. Ihre Cousine z.B. Nachdem ihre Geschichte interessant geworden ist, wird sie abgebrochen. Ihr Freund. Auch hier baldiger Themenwechsel. Seine Familie. Wechsel. Ein Küchenchef mit interessanten Dinnerparties. Seine Freundin.... Inzwischen ist Eva sehr erfolgreich, veranstaltet Kochevents. Immer mit exquisiten Zutaten.
    Viele interessante Rezepte, dass ist schön. Backnatron könnte allerdings mit "Backpulver" übersetzt werden.
    Mir hätten weniger Begleitpersonen, deren Leben aber ausführlicher gezeigt worden wäre, besser gefallen. So verliert man ein wenig die Übersicht, dabei sind die meisten der angerissenen Lebensverläufe verfolgenswert.
    Das Ende versöhnt, ein insgesamt schönes Buch. :-]

  • Zum Inhalt ist hier bereits einiges nachzulesen, ich beschränke mich daher auf meine Eindrücke :-)


    Das Buch hat mir sehr gefallen. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten damit, dass jeder etwas aus Evas Leben zu erzählen hat, aber gerade durch diese Eindrücke ist das Buch für mich so charmant. Jede Begegnung mit Eva hat bei den anderen Protagonisten unterschiedliche Eindrücke und Reaktionen hinterlassen/hervorgerufen, so dass man Eva von vielen Seiten kennenlernen darf.


    Auch das Cover passt zu der Geschichte, wie auch schon Regenfisch sehr schön aufgeschlüsselt hat.


    Alles in allem ein schöner, gut zu lesender Roman, welchem ich hier gern 7 Eulenpunkte geben möchte.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Die Leseprobe las sich sehr gut und ich konnte sofort in die Handlung eintauchen. Anfangs geht es um Eva und ihre Eltern. Als Baby wird sie von der Mutter verlassen, der Vater stirbt.


    Wer nun die chronologisch aufgebaute Lebensgeschichte von Eva Thorwald erwartet, die eine berühmte Köchin werden wird, der wird enttäuscht. Die Person Eva ist zwar der rote Faden, der sich durch das ganze Buch zieht, doch an vielen Stellen ist dieser Faden leider sehr dünn.


    Man erfährt teilweise nur am Rande etwas über sie und sieht sie mit den Augen von Personen, die mit ihr zu tun haben. Dabei gibt es teilweise nur ganz kurze Begegnungen mit Eva und das auch erst, nachdem man sehr viel über die Person, die ihr begegnet, erfahren hat.


    Es sind oft kurze Szenen im Leben unterschiedlicher Figuren und immer taucht irgendwann Eva wieder auf. Etwas älter und ihrem Ziel, Köchin zu werden, wieder etwas näher gekommen. Das Buch liest sich sehr flüssig und die Handlung um die anderen Personen aus Evas weitesten Umfeld sind allesamt interessant und lassen sich gut lesen, doch über Eva selbst, was sie denkt und fühlt, wie genau sie lebt, ob sie ihre Mutter vermisst, erfährt man meiner Meinung nach zu wenig.


    So bin ich hin- und her gerissen, wie ich dieses Buch beurteilen soll. Der Schreibstil gefällt mir ausnehmend gut, die hingeworfenen Puzzleteile mit Evas Lebensgeschichte allerdings waren mir einfach zu wenig.


    6 Eulenpünktchen von mir.

  • „Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens“ – ein Titel, der mich neugierig auf den Inhalt dieses Buches gemacht hat. Und tatsächlich bekam ich hier eine ungewöhnliche Geschichte zu lesen, die mir sehr gefallen hat, nicht zuletzt wegen der zurückgenommenen, unaufgeregten Erzählweise.


    Der Autor wirft Schlaglichter auf gesellschaftliche Situationen des Mittleren Westens, quer durch die Schichten. Dabei reiht er Episoden aneinander mit immer anderen Figuren als Mittelpunkt, eine bunte Mischung von mal mehr, mal weniger sympathischen Menschen. Jede Episode ist auf ihre Weise genial erzählt und die jeweiligen Figuren hervorragend charakterisiert.

    Zunächst meinte ich, es würde in erster Linie um Eva, ihr Heranwachsen und ihre Entwicklung gehen, doch mit dem Fortschreiten der Geschichte hatte ich zunehmend das Gefühl mich von ihr zu entfernen. Immer wieder irrlichtert sie in kleinen Auftritten durch Teile der Geschichte, die von anderen Figuren dominiert werden und kein einziges Kapitel wird unmittelbar aus ihrer Perspektive erzählt. Je mehr ich auf Details zu ihrem Werdegang, ihren Gefühlen und Gedanken gehofft habe, desto mehr entfernte sie sich. Irgendwann musste ich mich damit abfinden, dass Eva nur als Aufhänger und loser roter Faden fungiert - eine Hauptfigur in der Nebenrolle.


    Eine Überfrachtung mit Emotionen und Gedankengängen kann man diesem Roman wahrlich nicht vorwerfen, aber gerade das mochte ich sehr, nachdem ich mich erst mal daran gewöhnt hatte.


    Eine kleine Entschädigung für die vielen offenen Fragen bietet das kunstvoll konstruierte Finale, in dem einige der losen Erzählfäden noch einmal aufgenommen werden.


    9 Punkte von mir

  • Auf das Buch mit dem ungewöhnlichen Titel habe ich mich wirklich gefreut.
    Die Beschreibung und auch das Cover haben mich absolut angesprochen.


    Schon zu Beginn hat mich der Schreibstil überzeugt und der Start ins Buch ist mir gut gelungen.
    Auch ich hatte gedacht, dass Eva hier die Hauptrolle spielt, dass wir sie durch ihr Leben begleiten und viel über ihre Kochkünste etc. erfahren.
    Aber es kam ein wenig anders - erzählt werden Geschichten aus der Sicht von Menschen, die einmal mehr, einmal weniger mit Eva zu tun haben.
    Das ist auch sehr gut gelungen und die einzelnen Episoden sind immer ein Erlebnis für sich.
    Am Ende kommt dann noch ein wenig Licht ins Dunkel - der Abschluss ist ziemlicht gut gelungen.
    Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen, es war anders als erwartet, aber dennoch ein positives Leseerlebnis.


    Dafür gibt es von mir 8 von 10 Punkten.