Mara Giese: Literaturbloggerbuch

  • Linus Giese: Literaturbloggerbuch
    Verlag: Edel Elements 2016
    Kindle Edition ASIN: B01L1ST2ZI. 5€
    Dateigröße: 5465 KB; 130 Seiten


    Verlagstext
    Mit dem "Literaturbloggerbuch" kann jeder lernen, erfolgreich einen eigenen Literaturblog zu betreiben. Das Buch wendet sich an Anfänger aber auch an Fortgeschrittene und informiert über eine Vielzahl an Themen: von technischen Aspekten, über Rechtsfragen bis hin zu den Möglichkeiten, mit einem Literaturblog Geld zu verdienen. Das Buch zeigt dir, wie es geht. Es wirft außerdem einen Blick hinter die Kulissen einiger der bekanntesten Buchblogs und stellt deren Macher und Macherinnen vor.
    Mit spannenden und informativen Gastbeiträgen von: Tilman Winterling (Rechtssicher bloggen), Ramona Böhm (Suchmaschinenmarketing), Simone Dalbert (Affiliate Programme) und Ilke von buchgeschichtenx (BookTube).


    Der Autor
    Linus Giese hat Literaturwissenschaften studiert und ist Betreiber des Blogs Buzzaldrins Bücher.


    Inhalt
    Linus Giese beherzigt mit ihrem Ratgeber für Anfänger und Fortgeschrittene des Buchbloggens die Regel, dass man nicht alles selbst wissen muss, sondern nur wissen, wo man sich Wissen beschaffen kann. Er bindet mehrere Blogger und deren Spezialwissen in ihr Buch ein, die in Interviews zu Wort zu kommen. Er selbst ist in sein Lieblingsthema mit der Zeit hineingewachsen und hat vieles durch Versuch und Irrtum gelernt.


    In 10 Kapiteln geht es um die eigenen Schwerpunkte, die Motivation zu bloggen, obwohl es anscheinend alle tun und in der Blogosphäre doch schon alle Themen besetzt sind. Den denkbaren Weg, sich gegen das Bloggen zu entscheiden, zeigt das Buch übrigens nicht auf; es setzt an dem Punkt ein, an dem die Entscheidung gefallen ist und die Umsetzung ansteht. Ziel eines Blogprojekts sollte die Leserbindung sein, d. h. Leser sollen wiederkommen und die Beiträge exklusiv im Blog lesen, nicht auf anderen Plattformen. Interessierte Bloganfänger werden umfassend informiert über die Entscheidung, wo ein Blog gehostet werden soll, über die Software (hier konzentriert auf das von der Verfasserin genutzte Wordpress), die Organisation eines Blogumzugs, Datensicherung, Impressumpflicht, die Selbstorganisation des Bloggers, Layout und Typografie, Content-Marketing, Suchmaschinenoptimierung – und welche Programme oder Plugins dabei behilflich sind. Wie werde ich im Netz gefunden und was interessiert Blog-Leser eigentlich sind m. A. die wichtigsten Themen, nachdem der erste Schritt getan ist. Wer nicht erst aus eigenen Fehlern lernen will, wird hier sachlich und dennoch sehr persönlich beraten. Alle Vorgänge werden verständlich erklärt, wichtige Literatur und Webadressen noch einmal im Anhang aufgeführt.


    Gelesen habe ich das Buch als Ex-Bloggerin und Leserin, die die zukünftigen Blogs evtl. lesen wird, zu denen das Buch anregt. Meine Unzufriedenheit mit der unübersehbaren Zahl von Plattformen und Informationskanälen in der Buchszene habe ich darin bestätigt gefunden. Meiner Ansicht nach gibt es zurzeit von allem zu viel: zu viele Bücher, zu viel Mainstream, zu viele Wiederholungen identischer Beiträge auf verschiedenen Plattformen. Von dieser Warte aus betrachtet, steht für meinen Geschmack auch in Linus Gieses Ratgeber die Selbstdarstellung des Bloggers zu stark im Vordergrund. Mir persönlich sind die Inhalte wichtiger als die Themes oder die Fotos - und an zweiter Stelle kommt die inhaltliche Erschließung der Texte durch Keywords und Register.


    Formales
    Das Literaturbloggerbuch erscheint bisher nur als ebook, im epub-Format z. B. bei ebook.de und im kindle-Format bei amazon. Der Text enthält einige Tabellen, die in meiner kindle-Ausgabe in dieser Größe kaum lesbar sind, der Kontrast ist zu gering und nicht veränderbar, die Darstellung einer Tabelle auf drei ebook-Seiten ist ungünstig. Unpraktisch finde ich, dass viele Links im Text über mehr als eine Zeile reichen. Als schnelle Leserin, die zum Umblättern blind an den Seitenrand tippt, habe ich durch unbewusstes Antippen dieser Links beim Umblättern eine Reihe von Fehlermeldungen erzeugt. Bei einem Verlagsbuch sollte eine andere Lösung möglich sein. In der Artikelbeschreibung bei amazon fehlt mir eine ungefähre Angabe, wie vielen Buchseiten das ebook entsprechen würde - bei ebook.de habe ich es schließlich gefunden.


    Fazit
    Inhaltlich bewerte ich das Literaturbloggerbuch mit 5 Sternen, formal hinterlässt es für ein Verlagsbuch einen schwächeren Eindruck.


    8 von 10 Punkten