Ich bin nun auch am Ende des ersten Abschnitts angelangt. Ich brauchte etwas, mich einzulesen. Mir erschien der Roman zunächst sehr anspruchsvoll erzählt, was aber auch daran liegen kann, dass ich im Krankenhaus vor allem leichte Lektüre gewählt habe. Auch an die Protagonisten musste ich mich zunächst gewöhnen. Dass aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, gefällt mir gut, vor allem, dass auch die Sicht der Zeppelinfahrer dazu gekommen ist.
Sehr gut gefällt mir, dass Maiken die Geschichte ihres Großvaters erzählt, dadurch bekommt der Roman einen sehr persönlichen Touch. Ich habe jetzt schon Einiges gefunden, zu dem ich googeln werde, was für mich immer ein Qualitätsmerkmal für einen historischen Roman ist, nämlich, dass er mir seinen historischen Hintergrund interessant näher bringt. Zeppeline, die man zu Werbezwecken ja immer noch hin und wieder am Himmel erblickt, faszinieren heute noch. Der Ort, in dem ich aufgewachsen bin, hat auch einen Zeppelinfahrer zu bieten: Albert Sammt (https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Sammt), und ein nach ihm benanntes Museum.
Spannend, aber auch etwas verwirrend zu lesen, war Christians Fahrt um Kap Hoorn und die Seenot in die sein Schiff geriet, dass er überlebte hat er wohl auch Fiete zu verdanken. Nun ist er also als Matrose an Bord der Orion, die wie der Zeppelin zu einer Weltreise startet. Zunächst hat sie aber einen längeren Aufenthalt in New York, bei dem sich Christian und Lil erstmals begegnen und gleich Gefallen aneinander finden. Das wirkt etwas klischeehaft, aber solche Dinge passieren ja tatsächlich hin und wieder. Bin nun gespannt, ob sie sich während der Feier auf der Orion wieder begegnen werden und wie es mit den beiden weitergeht.
Lil möchte Reporterin werden, aber nicht nur für Frauenthemen, sondern auch über wichtige Themen schreiben. Christians großer Traum ist eine Fahrt mit dem Zeppelin. Man kann gespannt sein, wie beide diese Träume umsetzen werden. Lils neue Freundin Amy scheint mir ein typisches Mädchen der 20er Jahre zu sein.
Am interessantesten erscheint mir bisher die Zeppelinfahrt mit ihren Unwägbarkeiten, die sogar zu politischen Problemen führen. Hugo Eckener gefällt mir, er lässt sich nicht beeinflussen, oberstes Ziel für ihn ist, die Fahrt so gut wie möglich durchzuführen und seine Passagiere heil ans Ziel zu bringen.
Mir gefällt auch, wenn ich historische Persönlichkeiten entdecken, wie z. B. die Familie Mann am Sylter Strand. Interessant auch so Absonderlichkeiten wie z. B. die feuchte Wohnung Tante Abigails, das wirkt schon fast grotesk auf mich.
Schön hätte ich übrigens ein Glossar gefunden, vor allem für all die seemännischen Begriffe.
Mittlerweile habe ich mich eingelesen und bin gespannt auf das weitere Geschehen. Es ist ein außergewöhnlicher Roman mit einem interessanten Stoff, ich hoffe nur, dass die Liebesgeschichte nicht zu viel Raum einnehmen wird.