Wer tritt die Nachfolge von Joachim Gauck im Amt des Bundespräsidenten an?
Fast jeden Tag werden neue Kandidaten ins Spiel gebracht.
Heute hat Sigmar Gabriel beispielsweise Margot Käßmann vorgeschlagen. Ein Vorschlag, über den man sicher diskutieren kann, sicher auch im Hinblick darauf, dass es endlich einmal an der Zeit ist eine Frau in das höchste Staatsamt Deutschlands zu wählen.
Nur ist Frau Käßmann wirklich geeignet?
Sie wurde bekanntermaßen mit Alkohol am Steuer erwischt. Sie wurde einmal erwischt – und dabei stellt sich die Frage: Wie oft nicht?
Zudem scheint mir Frau Käßmann auch durch so manche Äußerung für dieses Amt nicht unbedingt geeignet zu sein. So forderte sie beispielsweise, man solle Terroristen mit Liebe begegnen. Im Rahmen der Bergpredigt sicher richtig, aber in Anbetracht der tatsächlichen Verhältnisse wohl naiv und unrealistisch.
Vor einiger Zeit schlug jemand Alexander Hold vor, einer dieser Richter aus den unsäglichen Gerichtsshows des Privatfernsehens.
Was Herrn Hold für dieses hohe Amt qualifizieren sollte, vermag ich nicht zu erkennen.
Genauso wenig sinnstiftend wie der Vorschlag Günter Jauch zum Bundespräsidenten zu wählen. Das Amt ist nicht geeignet für irgendwelchen Show-Klamauk.
Aber es gibt etwas, was mich persönlich sehr stört und auch verärgert.
Warum wird der Bundespräsident nicht von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes gewählt?
Weil ein eventueller Wahlkampf das Amt beschädigen könnte?
Wird dieses Amt aber nicht vielmehr dadurch beschädigt, dass sich drei Parteivorsitzende in ein Hinterzimmer setzen und den Kandidaten auskungeln (Wer nützt mir parteipolitisch kurzfristig am meisten?).
Geht nicht alle Staatsgewalt vom Volke aus? Dieser Satz gilt auch in einer repräsentativen Demokratie. Und inwieweit ist die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt, denn repräsentativ? Sollte nicht das Volk selbst über sein Staatsoberhaupt entscheiden? So wie das Volk auch über die Zusammensetzung der Parlamente entscheidet.
Ich habe einige Probleme damit, wenn ich darüber nachdenke, dass mir Merkel, Seehofer und Gabriel einen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten präsentieren. Repräsentieren denn diese drei Parteivorsitzenden Volkes Wille?
Ist es dringend an der Zeit, endlich eine Frau in dieses hohe Amt zu wählen.
Wer käme da infrage? (Meine ganz persönliche Vorschlagsliste)
Petra Roth, die ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt/Main?
Antje Vollmer, ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Ursula von der Leyen, amtierende Bundesministerin der Verteidigung
Annegret Kramp-Karrenbauer, amtierende Ministerpräsidentin des Saarlandes
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger – ehemalige Bundesministerin der Justiz
Und sonst auf der „Männerseite“?
Norbert Lammert, amtierender Präsident des Deutschen Bundestages (mein persönlicher Wunschkandidat)
Winfried Kretschmann, amtierender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
David McAllister, ehemaliger Ministerpräsident des Landes Niedersachsen
Aus meiner ganz persönlichen Sicht gibt es genug Kandidatinnen und Kandidaten, die man den Wählerinnen und Wähler präsentieren könnte.
Aber man will nicht. Parteiinteressen werden über die legitimen Interessen der Wählerinnen und Wähler gestellt. Dabei sollen die Parteien nur an der Willensbildung des Volkes mitwirken, sie sollen aber nicht den Willen doktrinieren.
Schade eigentlich, dass das Volk mal wieder nicht gefragt wird, denn so langsam ist die Demokratie in diesem Lande wohl wirklich reif dafür, dass die Menschen ihr Staatsoberhaupt selbst wählen.