Das Schwert des Goldschmieds - Roland Müller

  • Kurzbeschreibung
    England im frühen Mittelalter. Auf der Flucht vor quälenden Erinnerungen hat der begabte Junge Goldschmied Gwyn Carlisle seine Heimat verlassen und macht sich im Auftrag der Bürgerschaft von Venedig und des Papstes auf den Weg ins Morgenland, um vom Sultan von Ägypten die Erlaubnis zur Gründung einer Handelsniederlassung zu erbitten. Doch sein Weg ins Heilige Land wird ihm durch plündernde Nomadenstämme und hilfesuchende Kreuzritter immer wieder erschwert. Er würde an seiner Mission verzweifeln, wäre da nicht der arabische Gesetzlose Yusuf ibn al-Mansur, der ihm stets zur Seite steht und trotz aller religiösen und kulturellen Unterschiede sein Freund wird.


    War schon der erste Band "Der Goldschmied" spannend, so setzt dieser zweite Band noch eins drauf. Müller vermittelt in seinem Roman auch die hohe Kultur des Morgenlandes, dem das mittelalterliche Abendland wenig entgegen zu setzen hat. Und selbstverständlich bewegt sich Gwyn zwischen allen Fronten. Ich habe auch diesen Band in einem Rutsch durchgelesen. Aufhören ging einfach nicht.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Der Goldschmied Gwyn Carlisle hat für die Stadt Venedig den Weg in den Orient auf sich genommen und reist über das Meer.
    Doch das Schicksal meint es leider anders mit Gwyn wie er es sich erhofft hat, denn das Schiff gerät in einen schweren Sturm und so werden sie in Israel an Land gespült.
    Gwyn ist sich sicher, dass er seinen Auftrag erfüllen will und so schließt er sich einem Araber an, der mit seiner Gruppe in der Wüste unterwegs ist.
    Natürlich muss Gwyn dabei so einige Hürden meistern, und auch einiges über die für ihn neue Kultur lernen.


    Der Autor Roland Müller hat hier die Fortsetzung seines Goldschmieds geschrieben. Ebenso wie beim ersten Teil ist das Buch schon Ende der 90er Jahre als gedruckte Version erschienen und jetzt nun die überarbeitete E-book Version. Dies tut aber dem Buch keinen Abbruch, denn die Geschichte ist einfach zeitlos und sie zieht den Leser auch heute noch in seinen Bann.
    Die Handlung des Buches hat mich auch bei diesem Teil hier gleich wieder gefangen genommen und ich habe oft gar nicht gemerkt wie schnell die Zeit während des Lesens vergangen ist.
    Nur etwas was mich schon im ersten Teil etwas gestört hat, sind die sehr langen Kapitel. Zwar gibt es immer wieder größere Absätze, doch ich hätte es fast besser gefunden, wenn man die großen Abschnitte als Teile betitelt hätte und es ein paar Kapitel innerhalb der Abschnitte gegeben hätte. Beim Lesefluss würde dies nicht stören, nur man könnte das Buch etwas besser unterbrechen.
    Der Großteil des Buches war aus Gwyns Sicht geschrieben und nur sehr selten war auch etwas aus der Sicht des Arabers erzählt, eben nur wenn es um Gwyn ging, er es aber nicht selbst erlebt hat.
    Hier in diesem Buch erfährt man sehr viel vom Orient wie dort gelebt wurde und wie man auch unter den sogenannten Kreuzfahrern gelitten hat, da diese sich nicht anzupassen versucht haben, sondern eher davon ausgingen, dass alles noch ihrem Willen zu verlaufen hätte.
    Nach diesen Beschreibungen kann man richtig gut nachvollziehen wieso es zwischen den Christen und den Moslems nicht so klappen will mit der Verständigung.
    Die Beschreibungen der Landschaft waren allerdings wirklich sehr gut und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und beim Lesen vor Augen führen auch wenn ich wirklich noch nie im Orient war und wohl auch nie hinkommen werde.
    Ebenso gut waren alle Figuren die im Roman vorkommen so beschrieben, dass man sich alle sehr gut vorstellen konnte. Egal ob es eine Nebenfigur oder doch eine Hauptfigur war, alle waren mit derselben Genauigkeit beschrieben.
    Nur den Schluss fand ich etwas offen gehalten, denn man könnte gerade meinen es würde noch eine Fortsetzung geben, mit hätte einfach ein in sich geschlossenes Buch etwas besser gefallen.
    Alles in allem hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen.