Ann Tatlock: Das Haus am Rande der Zeit

  • Das Buch spielt im Jahr 1968: Patrick kündigt nach einer Affäre seine Arbeit als Pastor und versucht mit seiner Frau Meg und den beiden Kindern Linda und Harrison einen Neubeginn. Der Umzug in ein abgelegenes Haus nach North Carolina bringt jedoch nicht die erhoffte Entlastung: Meg kämpft darum, ob sie ihrem Mann verzeihen kann, während die Teenagerin Linda unter der weiten Entfernung zu ihren Freunden leidet. Doch dann ergeben sich im Haus seltsame Begegnungen mit fremden Menschen, die aus anderen Zeiten stammen, und langsam beginnt sich die Familie zu verändern…


    Das Buch lässt sich leicht und schnell weg lesen. Auch wenn die Inhaltsbeschreibung auf dem Buchrücken ein wenig zurückhaltend mit den Informationen ist: Das Buch ist auf keinen Fall langweilig. Dadurch, dass es auch Sicht von vier Personen erzählt wird, wird der Entwicklungsprozess aller Personen im Laufe der Geschichte deutlich. Natürlich spitzt sich die Lage innerhalb der Familie noch zu, so dass man als Leser anfängt, mit den Problemen mitzufiebern und nach Lösungen zu suchen. Mit dem Schreibstil bei den Berichten von Linda, der Teenagerin hatte ich anfangs ein wenig Probleme, da ich Wörter wie „Caramba“ nicht unbedingt zum Vokabular eines Teenagers zählen würde. Doch im Laufe der Geschichte habe ich mich gut daran gewöhnt.


    Besonders originell fand ich die Idee, Personen aus anderen Zeiten mit in die Geschichte einzuflechten. Alle vier Familienmitglieder haben ihre eigene Bezugsperson, die sie immer wieder treffen. Es geht allerdings nicht um das Leben der Zeitreisenden, sondern die vier Familienmitglieder bleiben im Vordergrund.


    Am Ende des Buches wird der Zusammenhang zwischen den Zeitreisenden und der Familie aufgelöst. Diese Überraschung hat mir sehr gefallen.


    Auch der christliche Aspekt, der mir anfangs nicht deutlich genug war, wird im Laufe des Buches deutlich. Eine Aussage wird mir besonders in Erinnerung bleiben, nämlich die Zusage, dass Gott immer da ist. Entweder, Gott ist bei uns, oder aber wir sind bei Gott (Seite 246).


    Insgesamt ein sehr schönes Buch, bei dem es um den langen Prozess der Vergebung und um die unersetzliche Gemeinschaft einer Familie geht.