Details:
Seitenzahl: 480 Seiten
Verlag: FJB
Erschienen: 29. September 2016
Inhalt:
Celestines Leben scheint perfekt: Sie ist schön, bei allen beliebt und hat einen unglaublich süßen Freund.
Doch dann handelt sie in einem entscheidenden Moment aus dem Bauch heraus. Und bricht damit alle Regeln. Sie könnte im Gefängnis landen oder gebrandmarkt werden – verurteilt als Fehlerhafte.
Denn Fehler sind in ihrer Welt nicht erlaubt. Nichts geht über die Perfektion. Auch nicht die Menschlichkeit. Jetzt muss sie kämpfen – um ihre eigene Zukunft und um ihre große Liebe.
Autorin:
Cecelia Ahern ist eine der erfolgreichsten Romanautorinnen weltweit. Sie wurde 1981 in Irland geboren und studierte Journalistik und Medienkunde. Mit gerade einmal 21 Jahren schrieb sie ihr erstes Buch, das sie sofort international berühmt machte: ›P.S. Ich liebe Dich‹, verfilmt mit Hilary Swank. Danach folgten Jahr für Jahr weitere Weltbestseller in Millionenauflage. Cecelia Ahern schreibt auch Theaterstücke und Drehbücher und konzipierte die TV-Serie ›Samantha Who?‹ mit Christina Applegate. Sie lebt mit ihrer Familie im Norden von Dublin.
Meine Meinung:
Sprache:
Eindringlich, fesselnd und dynamisch. So würde ich Cecilia Aherns Erzählstil in diesem Roman beschreiben. Er ist anders als in ihren bisherigen Romanen und passt einfach perfekt für einen dystopischen Roman. Ohne viel Schnickschnack und Drumherum bringt sie die Dinge auf den Punkt und schafft es dennoch, Emotionen im Leser zu wecken und ihn zu erreichen. Beispielsweise war ich während des Lesens so wütend über die Situation, über das Verhalten der anderen Figuren und die von Cecilia Ahern geschaffene Gesellschaft, dass ich mich gefühlt habe, als wäre ich selbst Teil davon. Das gelingt nur wirklich großartigen Autoren, solche Gefühle hervorzurufen.
Figuren:
Hier liegt vielleicht der einzige Kritikpunkt, den ich an dem grandiosen Buch finden kann. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, die Figuren richtig kennenzulernen. Ich könnte jetzt im Nachhinein nicht beschreiben, was die eine oder andere Person ausmacht. Das ist etwas schade, weil sie so nicht greifbar werden.
Ja, Emotionen meinerseits waren definitiv vorhanden, allerdings eher der Allgemeinsituation geschuldet und nicht so sehr auf eine einzelne Figur bezogen, da ich mich nie so ganz in Celestine hineinversetzen konnte.
Auch hat mich ein klein wenig gestört, wie schnell es zwischenmenschlich manchmal ging. Gerade bei Carrick fand ich es merkwürdig und konnte die Rolle, die er spielt nie hunderprozentig nachvollziehen. Weder der Leser noch Celestine lernt ihn eigentlich richtig kennen und doch ist er die ganze Zeit anwesend. Hier hätte man vielleicht ein wenig mehr Vorarbeit leisten können und diesen sehr interessant klingenden Charakter dem Leser näher bringen.
Mein Meckern findet hier allerdings auf einem sehr hohen Niveau statt, denn das Buch ist und bleibt einfach großartig. Perfekt wäre es gewesen, wenn die eben genannten Punkte anders gelöst worden wären. Aber hey, Perfektion sollte man nach dem Lesen von „Flawed“ ohnehin hinterfragen…
Handlung:
Die Idee der Geschichte ist bombastisch, ebenso wie die grundsätzliche Umsetzung. Spannend und mitreißend von Anfang bis Ende. Eine Gesellschaft, in der Perfektion groß geschrieben wird und Leute, die gegen die Regeln handeln als „fehlerhaft“ markiert werden.
Es geht darum, was eigentlich perfekt ist, wer das entscheiden darf. Es geht um Machtgier und Mitgefühl, um Entscheidungen und darum, wem man vertrauen kann, wenn alle versuchen dich zu ihrem Gunsten zu benutzen.
Ich möchte nicht allzu sehr auf den Inhalt eingehen, um nichts vorher zu verraten. Denn es ist wichtig die Handlung Schritt für Schritt mit zu verfolgen, um richtig eintauchen zu können in die Welt von Celestine. Viele Dinge haben mich erschüttert und oftmals habe ich mich beim Lesen gefragt: wie hättest du gehandelt? Das Buch ist nicht nur purer Lesegenuss, sondern regt sogar noch zum Nachdenken an. Es ist vielschichtig und unglaublich flüssig zu lesen zugleich.
Teilweise habe ich mich gewundert, wie man aus einer so kleinen Sache – die Celestine begeht und die das Ganze ins Rollen bringt – ein so gewaltiges Ereignis machen kann. Hin und wieder kam es mir etwas übertrieben vor, zumal ich nicht wirklich das in Celestine gesehen habe, was die Medien aus ihr gemacht haben. Auch habe ich mich gefragt, warum es eine solche Kleinigkeit braucht, um einen Stein des Protests auszulösen. Ich kann nicht glauben, dass etwas derartiges nicht schon vorher geschehen ist.
Fazit:
Trotz meiner Kritikpunkte ist „Flawed“ ein unglaublich gutes Buch, das man einfach gelesen haben muss. Die Handlung ist so mitreißend und spannend, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen will und das Szenario, das Cecilia Ahern hier zaubert, teilweise so erschreckend, dass es den Leser auch zum Nachdenken anregt. 9 Punkte