'Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens' - Seiten 297 - 358

  • In diesem Teil kommt eine neue Person, die wohl entfernt mit Eva zu tun hat.
    Wenn ich mich richtig erinnere hat Eva schon die Riegel von Pat Prager gerne gegessen.


    Pat Pragen meldet sich zu einem exclusiven Backwettbewerb an, da geht es ziemlich elitär zu.


    Da sollen die Backwaren eigentlich aus einheimischen frischen Zutaten hergestellt werden.
    Eva ist eine Preisrichterin.


    Ganz ineressant zu lesen.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Ganz ineressant zu lesen.


    :write
    Das "interessant" ist aber auch schon das Höchste an Positivem, was ich mich leider zu der Geschichte zu formulieren in der Lage sehe! :-(
    Erwartet hatte ich nach der Buchbeschreibung die Lebensgeschichte der berühmten Köchin Eva Thorvald, abgerundet von für den US-amerikanischen Mittelwesten typischen Rezepten. Bisher erhalten habe ich dagegen eine wie oben geschildert interessante und bisweilen auch durchaus ergreifende Geschichte über hauptsächlich in schwierigen finanziellen Verhältnissen und in den unteren gesellschaftlichen Schichten lebenden Menschen. Alles sehr deprimierend und mir auch gelegentlich zu brutal. Und was die Rezepte angeht, wurden meine Erwartungen bedauerlicherweise ebenfalls bislang nicht erfüllt. Ich habe nicht viel Hoffnung, dass sich da noch etwas ändert... :cry

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Diesen Abschnitt mit und um Pat Prager hat mir wieder richtig gut gefallen. Mit liebenswerteren Figuren und mehr zum wohlfühlen.
    Pat hat also Eli geheiratet und ist willens, diese Ehe erfolgreich zu gestalten, auch wenn ihr das nicht immer leicht fällt ;-).
    Eine herrliche Szene S. 310/311, wie sie aneinander vorbei reden :lache, schon wie aus dem Leben gegriffen.
    Schön auch S. 319 "Ein Zuhause ohne Kuchen ist nur ein Haus" :-).
    Ich finde es höchst erstaunlich, wie spannend man einen Kuchenriegelbackwettbewerb präsentieren kann. Ich hab fast schon mitgefiebert während der Preisverleihung.
    Und die Beziehungen der Frauen untereinander sind sehr schön dargestellt, besonders das ambivalente Verhältnis zwischen Pat und Celeste.
    Hier hätte ich gern weitergelesen - im Gegensatz zum vorigen Abschnitt, von dessen Figuren ich mich ganz gern verabschiedet habe.
    Wie die Sache mit der Polizeikontrolle ausgegangen ist, wüsste ich zu gern ;-).

  • Zitat

    Original von maikaefer


    :write
    Das "interessant" ist aber auch schon das Höchste an Positivem, was ich mich leider zu der Geschichte zu formulieren in der Lage sehe! :-(
    Erwartet hatte ich nach der Buchbeschreibung die Lebensgeschichte der berühmten Köchin Eva Thorvald, abgerundet von für den US-amerikanischen Mittelwesten typischen Rezepten. Bisher erhalten habe ich dagegen eine wie oben geschildert interessante und bisweilen auch durchaus ergreifende Geschichte über hauptsächlich in schwierigen finanziellen Verhältnissen und in den unteren gesellschaftlichen Schichten lebenden Menschen. Alles sehr deprimierend und mir auch gelegentlich zu brutal. Und was die Rezepte angeht, wurden meine Erwartungen bedauerlicherweise ebenfalls bislang nicht erfüllt. Ich habe nicht viel Hoffnung, dass sich da noch etwas ändert... :cry


    Das hast du ja jetzt bereits in den beiden vorherigen Abschnitten schon geschrieben.
    Ganz ehrlich, wenn Diogenes mir eine oberflächlich erzählte, glattgebügelte Lebensgeschichte einer Spitzenköchin incl. Rezeptsammlung vorgesetzt hätte, wäre ich entsetzt gewesen.


    Und über Eva, ihren Werdegang und einen Teil ihrer Lebensgeschichte, über die Menschen, die sie prägt und von denen sie geprägt wird, erfährt man in jedem Kapitel genug. Es wird einem halt nicht offensichtlich auf dem Tablett serviert, sondern hintergründig und indirekt. Die Figur entstammt nun einmal dem "White Trash" und ist nicht bei den "Oberen Zehntausend" zu Hause, genauso wenig wie ihr Umfeld. Das ist authentisch und vom Autor stilistisch herausragend umgesetzt.


  • :write
    Ich finde Pat so herrlich ehrlich und echt. Als sie bei dem Wettbewerb ausgeflippt ist und sich verbal gegen die "Verrohkostung" des Essens gewehrt hat, habe ich innerlich Beifall gespendet.


    Was mir auch gut gefallen hat, ist, dass wir Pat hier aus einer ganz eigenen Perspektive wahrnehmen und auch eine andere Sicht auf Will Pragers Verhalten erleben.
    In Wills Kapitel war sie oberflächlich betrachtet und grob ausgedrückt der Störenfried, hier lernen wir sie als starke Frau und liebende Mutter kennen. Das ist auch einer der roten Fäden dieses Buches. Die Figuren bleiben nie einseitig, sondern werden vielschichtig betrachtet.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ganz ehrlich, wenn Diogenes mir eine oberflächlich erzählte, glattgebügelte Lebensgeschichte einer Spitzenköchin incl. Rezeptsammlung vorgesetzt hätte, wäre ich entsetzt gewesen.


    :write Richtig!!!
    Genau deshalb lese ich so gern Bücher des Diogenes Verlag.
    Was natürlich nicht bedeutet, dass sie mir auch immer gefallen ;-).
    Nur platt und mainstream sind sie eher selten.

  • Ich mag diese Erzählweise in Episodenform auch sehr. Vor allem die unterschiedlichen Sichtweisen und Blickwinkel auf Eva. Das ergibt nochmal ein völlig anderes Bild, als würde der Autor ausschließlich über Eva berichten. Ich finde es jedenfalls sehr gelungen, die verschiedenen Geschichten der Personen um Eva herum miteinander zu verweben.


    Allerdings finde ich Evas Auftritt in diesem Kapitel etwas zu kurz geraten.
    Auch hier sind die Gesellschaftsuntersschiede wieder sehr gut dargestellt, indem der Autor Celeste ins Geschehen einführt und sie ebenfalls am Backwettbewerb teilnehmen lässt. Ich fand es ziemlich krass, dass Pat ihr Auto ein paar Straßen weiter parken musste, um den guten Schein zu waren. Dabei scheint im Hause Mantilla auch einiges im Argen zu liegen, wie man später von Madison nebenbei erfährt.


    Ganz besonders gefiel mir Pats Geste, den gewonnen Gutschein Susan heimlich in die Tasche zu schieben, obwohl sie ihn selbst gut hätte gebrauchen können.


    Schade, dass der Petite Noisette Wettbewerb so ein Reinfall für Pat wurde. Die Reaktionen von Dylan und Oona fand ich persönlich völlig übertrieben und konnte darüber innerlich nur noch mit den Augen kullern. Pat tat mir richtig leid, wo sie doch ihre ganze Leidenschaft in diese Kuchenriegel investiert hat.

    Mich würde es auch sehr interessieren, was aus der Polizeikontrolle geworden ist.

  • Herrlich zu lesen, diese beiden Backwettbewerbe! Der eine total provinziell, aber mit Herz und mit all den kleinbürgerlichen Sorgen, die frau so hat.
    Der andere eine wunderbare Satire auf die neuen Food-Bewegungen, in denen Genuss und Essen nur eine Nebenrolle spielen, sondern dogmatisch verbreitete ess-Religionen dominieren.


    Mir gefällt ebenfalls sehr gut, dass die Personen wieder auftauchen, wie hier Pat, und von einer anderen Perspektive gezeigt werden. Ein Glück verändern sich die Personen in dem Buch im Laufe ihres Lebens und bleiben nicht stehen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Abschnitt 4 - Seite 297 - 358


    Hier hat mir Pat Prager beim Backwettbewerb sehr leid getan. Sie backt etwas Leckeres mit ganz stinknormalen Zutaten, wird aber von elitären Ignoranten in Grund und Boden gestampft. Da ging mir ja gleich der Hut hoch, was die alles für einen Nonsens von Pat wollten. Aber leider gibt es in der "Kochszene" wirklich sehr viele, die völlig abgehoben an das Thema "Kochen" herangehen. Da zählen nur exquisite und exklusive exotische Zutaten, althergebrachte Rezepte gelten gar nichts mehr, egal wie lecker sie auch sein mögen.


    Mich hätte hier ja auch der weitere Verlauf der Polizeikontrolle interessiert. Daß Pat den Gutschein weitergegeben hat, fand ich eine sehr schöne Geste von ihr.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Diesen Abschnitt empfand ich als den bisher "Kürzesten" (obwohl er ca gleich lang ist, wie die anderen :-)). Die Backwettbewerbe haben mir da am besten gefallen. :lache


    Die bornierte Gesellschaft konnte ich mir richtig gut vorstellen. Leider sind die Menschen ja mittlerweile wirklich so. Stellt man schon im Kindergarten fest, wenn man für die Geburtstage was mitbringt: Lactose-, Fructose-, Gluten- und Allergieauslöserfrei muss es da ja schon sein. Aus einem einfachen Rührkuchen könnte ja sonst schreckliches entstehen. :rolleyes :rolleyes :rolleyes


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Die beiden Backwettbewerbe fand ich schön, hat mir wieder richtig gut gefallen.


    Ich habe seit langen mal wieder ein Buch aus dem Diogenes Verlag gelesen, diesen kannte ich vorher eigentlich nur aus Schullektüren. Ich habe zwar manchmal das Gefühl ich werde gleich zu einer Textanalyse befragt, aber trotzdem gefällt mir das Buch ganz gut.
    Obwohl ich irgendwie auch mehr Kapitel zu Eva und dem Kochen im mittleren Westen erwartet hätte.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Zitat

    Original von krokus
    Die bornierte Gesellschaft konnte ich mir richtig gut vorstellen. Leider sind die Menschen ja mittlerweile wirklich so. Stellt man schon im Kindergarten fest, wenn man für die Geburtstage was mitbringt: Lactose-, Fructose-, Gluten- und Allergieauslöserfrei muss es da ja schon sein. Aus einem einfachen Rührkuchen könnte ja sonst schreckliches entstehen. :rolleyes :rolleyes :rolleyes


    Ja, die beiden Backwettbewerbe hatten schon was. Die zweite Gesellschaft war echt zum Davonlaufen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Lumos


    :write Richtig!!!
    Genau deshalb lese ich so gern Bücher des Diogenes Verlag.
    Was natürlich nicht bedeutet, dass sie mir auch immer gefallen ;-).
    Nur platt und mainstream sind sie eher selten.


    Die Bücher von Ingrid Noll sind auch immer so herrlich schräg und mit schwarzem Humor - die sind auch von diogenes!

  • Das Kapitel mit den Backwettbewerben fand ich super. Pat als sehr gläubige Frau hat mir gut gefallen. Auf der einen Seite ist sie genau wie alle anderen Menschen ein bisschen missgünstig und eifersüchtig, auf der anderen Seite versucht sie das mit guten Taten wieder wettzumachen. Sie kommt als sehr bodenständig, aber auch liebenswert rüber.
    Ich war fast ein bisschen sauer über den "Cliffhanger" :lache


    Dann war ich aber auch gespannt, was oder wer im letzten Kapitel noch mal wieder auftaucht. Deswegen habe ich das Buch dann auch in einem Rutsch durchgelesen.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • :help Als ich den Namen Prager gelesen habe, musste ich sofort an Will denken, doch Pat hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. War seine Ma nicht tot? :gruebel Langsam werden es ganz schön viele Personen...


    Und auch in diesem Abschnitt lernt man wieder neue Leute kennen und bekommt nur ein paar Appetithäppchen. Über Pat hätte ich auch noch viel mehr lesen können. Die Spannung im Wettbewerb, die beschämende Reaktion von Celeste, die sich ehrlich für sie freute, das war klasse.
    Der Edel-Wettbewerb war auch toll beschrieben und die Macken der heutigen Gesellschaft, was normales Essen betrifft, wurden wunderbar überspitzt.
    Wie Pat am Ende aus der Polizeikontrolle kommt, würde mich auch sehr interessieren und das ist wieder das, was mich etwas ärgert. An der interessanten Stelle einfach aufhören und zum nächsten Menschen springen, der auch nur ansatzweise irgendetwas mit Eva zu tun hat... :fetch