Ich bin da skeptisch, ob man da wirklich dem einfachen Volk den Vorwurf machen kann. Die reagieren nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Gefährlich sind die, die diese Leute aufhetzen und lenken, die Demagogen.
Ich hatte letztes Jahr auf der Leipziger Buchmesse mal versucht, mit einem vom Compact-Verlag zu diskutieren. Äußerst schwierig, da er alle Argumente kannte und auch geschult wirkte, darauf adäquat zu reagieren. Befremdet war ich, weil um uns herum auch noch ältere Leute standen, die ihm Mut zusprachen. Er solle sich nicht unterkriegen lassen und es sei alles genau richtig, was er machen würde. Die älteren Leute hatten wirklich Angst vor einem Krieg. Letztes Jahr dominierte noch das Thema Putin-Krim-westliche Sanktionen und der Compact-Verlag argumentierte mit irgendeinem Stockholmer Institut, dass angeblich eine hohe Kriegswahrscheinlichkeit ausgerechnet hatte. Für mich alles haarsträubend dämliche Aussagen, die älteren Leute hatte er aber damit gefangen. Ähnliche Diskussionen hatte ich Anfang des Jahres im privaten Kreis. Harimaus Aussage "einfache Lösungen für komplexe Probleme" war seinerzeit auch mein Gedanke. Was ist aber zu entgegnen, wenn die Leute diese Parolen begierig aufsaugen und sich - wie Dieter schrieb "an dem Gegröle berauschen"?