Titel: Der Kopf
Autor: Ernst Augustin
Verlag: C.H. Beck
Erschienen: Februar 2016
Seitenzahl: 537
ISBN-10: 3406691633
ISBN-13: 978-3406691638
Preis: 24.95 EUR
Das sagt der Klappentext:
Bevor die Katastrophe eintrat, hatte Türmann alle Vorahnungen durchlitten. Als Freidenker hatte er Angst vor seiner eigenen Vorstellungsgabe: "Wenn wirklich alles, was ich hier um mich sehe, nur meinem eigenen Kopf entspringt, dann könnte sich ja alles ereignen, was ich denke." Folglich denkt Türmann die größtmögliche Katastrophe, die sich im ersten Teil von Ernst Augustins Roman auch prompt ereignet.Im zweiten Teil, "Der Keller", erzählt Augustin die Geschichte der Überlebenden. Asam war einmal Lehrer. Jetzt kämpft er sich, nach einem langen Kellerleben, zum ersten Mal ans Tageslicht zurück. Wo einst die Menschen in Städten lebten, ist nurmehr Wüstenei, stehen allenfalls noch fensterlose Mauern. Es gibt nicht einmal den Trost der Bäume! Im dritten Teil, "Der Turm" genannt, belebt sich die Welt. Asam heiratet und verliert sein Dorfmädchen an seinen Rivalen Popow. Das Ende des Romans läuft wieder in seinen Anfang zurück. Erneut wartet Versicherungskaufmann Rudolf Türmann auf seinem Balkon "auf das herannahende Übel" und hat plötzlich Angst, selbst "nicht genügend gedacht zu werden."
Der Autor:
Ernst Augustin, geboren 1927, Arzt, Neurologe und Psychiater, jahrelang in Entwicklungsländern tätig, später als psychiatrischer Gutachter in München. Autor einer Reihe von Romanen. Literaturpreise: Hermann-Hesse-Preis, Kleist-Preis, Tukan-Preis, Literaturpreis der Stadt München, Mörike-Preis 2009 und Literaturpreis "Von Autoren für Autoren", 2012. Ernst Augustin ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Meine Meinung:
Hanns Magnus Enzensberger bringt es mit seiner Beurteilung dieses Romans auf den Punkt:
„Der Kopf ist Entwicklungsroman und Utopie, Abenteuergeschichte und Humoreske, expressionistisches Labyrinth und Robinsonade, dies alles zwischen zwei Buchdeckeln: der bodenlose Scherz sucht in unserer Literatur seinesgleichen.“
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Dieser Roman hat surrealistische Anklänge, ist aber auch in Teilen durchaus kafkaesk.
Ein Roman wie man ihn heutzutage wohl kaum noch schreibt.
Skurril und bunt, ein Kaleidoskop bizarrer Einfälle.
Es war ein literarisches Erlebnis diesesn Roman zu lesen. Ernst Augustin verwirrt seine Leser um sie dann ein paar Sätze weiter wieder auf den Boden zu holen.
Ein sehr lesenswertes Buch. Ein Roman von dem ich sehr angetan war. Mal etwas anderes. Gerade diese Verschmelzung von Realität, Surrealität, Fiktion und skurriler Ideen macht diesen Roman zu etwas wirklich Besonderem. Allerdings muss man als Leser auch bereit sein, sich mal auf das vielleicht nicht so ganz Alltägliche einzulassen.
8 Eulenpunkte für ein sehr schönes und interessantes Leseerlebnis.