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'Die Aula' - Seiten 001 - 070
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Na, dann fang ich mal an.
Mit "Ossi"-Literatur kenne ich mich seeehr wenig aus, aber eine freundliche alte Dame lieh mir dieses Buch anlässlich des Todes von Kant, den ich nicht kannte, nur den Immanuel, und so kam mein Entschluss zur Teilnahme an dieser Leserunde hier.
Besagte Dame warnte mich gleich vorab, dass ich mangels Verständnisses ihre Begeisterung wohl nicht werde teilen können, außerdem läge ihre eigene Lektüre etwa 50 Jahre zurück.
Ich brauchte dann auch eine ganze Weile, um mit dem Buch warm zu werden, obwohl mir der leicht flapsig wirkende Stil zusagte. Den Journalisten Robert Iswall mag ich, seinen Kumpan Trullesand mit seinem besonderen Humor und seine Frau, die Ärztin Vera, auch. Iswall wird also mittels Telegramm gebeten, eine Rede zu halten. Dass "ABF" "Arbeiter- und Bauern Fakultät" bedeutet, dieser Groschen purzelte erst nach einer Weile in meinem westlich gewachsenen Hirn. Iswall muss aber erst einmal in den Westen, nach Hamburg.
Spaß hatte ich, ziemlich früh Scarlett O'Hara zu begegnen und vor allem bei dem Exkurs über die Pflaume, der recht bald in einen kernigen Rundumschlag mit Erwähnung von Luis Trenker über Lili Marleen, Lee und Luv bis zu John Maynard und Nis Randers' Uwe führte.
Achja, "Das Ei und ich" ist von Betty MacDonald -
Zitat
Original von maikaefer
Na, dann fang ich mal an.
Mit "Ossi"-Literatur kenne ich mich seeehr wenig aus,...Nicht böse sein, aber "Ossi-Literatur"? Was ist denn das? Nostalgieliteratur für Ostdeutsche? Romane über Ex-DDR-Bürger?
Wie gesagt: Nicht böse sein, aber wenn schon, dann DDR-Literatur bitte.ZitatBesagte Dame warnte mich gleich vorab, dass ich mangels Verständnisses ihre Begeisterung wohl nicht werde teilen können, außerdem läge ihre eigene Lektüre etwa 50 Jahre zurück.
Ich brauchte dann auch eine ganze Weile, um mit dem Buch warm zu werden, obwohl mir der leicht flapsig wirkende Stil zusagte.Man merkt schon, dass der Roman vor so vielen Jahren geschrieben wurde und vieles, was da besprochen wird, schon lange von der Zeit überrundet wurde und aus unserem Verständnis verschwunden ist.
Flapsig finde ich den Stil nicht. Obwohl Robert in vielen Teilen seiner Erzählung jung und jünger ist, kann ich kaum Jugendlichkeit in der Sprachen finden. Die Zeiten waren sicher damals anders. -
Ein bisschen Zeit brauchte ich, um mich im Aufbau des Buches zurecht zu finden. Robert Iswall hat eine Rede zu schreiben. Dringlich, sogar per Telegramm angekündigt.
Telegramme...Das waren noch Zeiten!Momentan finde ich ihn am lebendigsten in den Rückblenden an die ABF und zu seinem Freund Trullesand. Schon eine besondere Freundschaft zwischen den beiden.
Wir finden uns ganz bei den Anfängen der ABF's wieder, als es wirklich noch außergewöhnlich und dringend war in der DDR, die Bauernsöhne und jungen Handwerker an die Schulen zum studieren zu holen. Das Land musste sich ganz neu und aus dem Nichts seine neue Intelligenz aufbauen, seine Ingenieure und Ausbilder.
Es fehlt an allem in den Wohnheimen. Gut, dass die meisten der neuen Studierenden Handwerker sind. Roberts Haftstrafe zur Besserung fehlgeleiteter Jugend spielt bei seiner Bewerbung gar keine Rolle, so dringend wurde jeder gebraucht.Ich bin mal gespannt, ob diese Rückblenden und dieses Nachdenken ausreichen werden, um bei mir den Spannungsbogen zu halten.
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Entschuldige, bitte, das kam jetzt wohl falsch rüber. Es war keinesfalls abwertend gemeint. Es bezog sich nicht allein darauf, dass das Buch in der ehemaligen DDR geschrieben wurde, sondern, und das war auch der Teil, welchen die alte Dame als für mich schwer oder vielleicht sogar überhaupt nicht verständlich ankündigte, Regime-Kritik enthält, die für einen, der es nicht miterlebt hat und noch dazu mit so vielen Jahren Verspätung liest, schwer oder gar nicht erkennbar sei.
"Aula kenne ich nicht, nur Aule" fand ich schon flapsig, aber ich werde wohl besser - und das ist jetzt NICHT eingeschnappt, ehrlich! - nur noch mitlesen und nichts kommentieren und mich für die LR über den geteilten Himmel erst gar nicht eintragen, mir ist das zu brisant.
Liebe Grüße
maikaefer -
Zitat
Original von maikaefer
Entschuldige, bitte, das kam jetzt wohl falsch rüber. Es war keinesfalls abwertend gemeint. Es bezog sich nicht allein darauf, dass das Buch in der ehemaligen DDR geschrieben wurde, sondern, und das war auch der Teil, welchen die alte Dame als für mich schwer oder vielleicht sogar überhaupt nicht verständlich ankündigte, Regime-Kritik enthält, die für einen, der es nicht miterlebt hat und noch dazu mit so vielen Jahren Verspätung liest, schwer oder gar nicht erkennbar sei.Das ist auch für mich schwer verständlich, weil ich zu der Zeit noch gar nicht geboren war. Ob wir die Systemkritik finden, mal schauen. Aber das können wir doch zusammen machen.
Weißt du, deshalb schrieb ich ja auch "nicht böse sein", "Ossi" ist mittlerweile als Begriff so negativ behaftet. Zur Zeit, als der Roman entstand, gab es den Begriff auch wohl noch gar nicht. Das stülpt dem Roman eine Kappe über, die er nicht verdient hat, ob ich ihn nun mögen werde oder nicht.
Ich bezeichne einen Roman von Böll, den ich übrigens sehr schätze, auch nicht als "Wessi"-Literatur.Zitat"Aula kenne ich nicht, nur Aule" fand ich schon flapsig, aber ich werde wohl besser - und das ist jetzt NICHT eingeschnappt, ehrlich! - nur noch mitlesen und nichts kommentieren und mich für die LR über den geteilten Himmel erst gar nicht eintragen, mir ist das zu brisant.
Liebe Grüße
maikaeferDas ist jetzt aber doch eingeschnappt, oder?
Warum willst du denn nichts mehr kommentieren? Das finde ich schade.Was oder welche Stellen du mit "falpsig" meinst, hast du ja nun genannt, und ich kann es jetzt nachvollziehen, was du meinst.
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Zitat
Original von Clare
Das ist auch für mich schwer verständlich, weil ich zu der Zeit noch gar nicht geboren war. Ob wir die Systemkritik finden, mal schauen. Aber das können wir doch zusammen machen.
Weißt du, deshalb schrieb ich ja auch "nicht böse sein", "Ossi" ist mittlerweile als Begriff so negativ behaftet. Zur Zeit, als der Roman entstand, gab es den Begriff auch wohl noch gar nicht. Das stülpt dem Roman eine Kappe über, die er nicht verdient hat, ob ich ihn nun mögen werde oder nicht.
Ich bezeichne einen Roman von Böll, den ich übrigens sehr schätze, auch nicht als "Wessi"-Literatur.Das ist jetzt aber doch eingeschnappt, oder?
Warum willst du denn nichts mehr kommentieren? Das finde ich schade.Was oder welche Stellen du mit "falpsig" meinst, hast du ja nun genannt, und ich kann es jetzt nachvollziehen, was du meinst.
Schau, Clare, ich habe mich an dein "nicht böse sein" gehalten, nun glaub du mir doch bitte, dass ich auch nicht eingeschnappt bin!
Ich hatte "Ossi" extra noch in "Gänsefüßchen" gesetzt, aber das war zu wenig, denn man sieht hier in diesem Medium ja Mimik und Gestik nicht und gerade dieses Thema ist so mit Vorurteilen und Missverständnisfallen behaftet, dass mir das zu heikel ist, vor allem, da ich momentan verschiedene "Baustellen" zu handeln habe und nicht besonders wortgewandt bin.
Ich werde mit Interesse mitlesen - ohne jedes böse Gefühl, okay?
Noch ein Nachtrag für die, die es nicht wissen (ich wusste es bis vor einiger Zeit auch nicht):
"Aule" (was ich [u. a.] flapsig fand, mit "Aula" in Zusammenhang zu bringen) ist das, was manche ältere Herren auf die Straße spucken, wenn sie Geräusche wie "Hchchrrrpfffff!" oder ähnlich von sich geben...
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So, nun habe ich auch mit diesem Buch begonnen. Nach einigen Jahrzehnten lese ich es nun ein weiteres Mal. Ich erinnere mich auch noch an eine Verfilmung aus den Siebzigern oder frühen Achtzigern (?) des westdeutschen Fernsehens. Wenn ich mich recht erinnere, war die sehr gelungen.
Beim Lesen sollte man möglichst immer im Hinterkopf behalten, dass der gute Hermann Kant einer der willfährigsten Vasallen des SED-Regimes gewesen ist. Gerade auch als Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR war er sich nie zu schade Kolleginnen und Kollegen anzuschwärzen und ans Kreuz zu nageln.
Und dann lese man mal seine "Entschuldigungsschrift" - manche nennen das auch Autobiographie "Der Abspann" - schon eine ziemlich peinliche Sache.
Unabhängig davon hat die DDR-Literatur großartige Bücher hervorgebracht. Man denke da nur an Brigitte Reimann, Christa Wolf, Stefan Heym und auch an Anna Seghers.
Und man sollte wirklich nicht von "Ossi-Literatur" sprechen - denn die Autorinnen und Autoren in der DDR hat es wahrlich schwerer als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen.In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, das es mich unglaublich nervt, dieses gönnerhafte Hinterunterblicken auf die DDR und ihre Menschen.
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Die Aula ist für mich eine Reise in die Vergangenheit. Mit 15 las ich sie in der Schule. Den Gedanken, der um die Ecke kommt und dann gefasst wird fand ich echt komisch.
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Auf der Seite 22 wird eine sehr interessante Frage gestellt:
"Wie kann man feststellen, ob die ABF der Wissenschaft einen Gewinn gebracht hat, wie mißt man das, wer kann es kontrollieren, wer wird es kontrollieren, kann das einer, soll man es, wird man es tun, und wen interessiert das überhaupt?"Na, mich - interessiert das!
Es gibt ein Buch dazu "Die Arbeiter- und Bauern-Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena 1949-1963: Eine Geschichte der ABF aus Sicht ihrer Dozenten und Studenten (Studien zur Zeitgeschichte)" von Jana Woywodt - aber 128 EUR sind mir zuviel.
Und auf der Seite 29 gibt es etwas über den praktizierten Stalinismus zu lesen (einfach herrlich):
"In der jetzigen Situation ist es, wie der Genosse Stalin sagt: Die Kader entscheiden alles."
Der Lateiner sagte leichthin: "Sollen wir Ihren Worten entnehmen, daß sich eine Situation denken ließe, in der es nicht so wäre, wie Genosse Stalin sagt?"Das ist wohl das, was man unter Realsatire versteht - und es wäre sehr lustig, wenn es andererseits nicht so traurig wäre.
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Vor dem Beginn des Buches musste ich schon googeln. Das kann ja was werden!
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Bei Kant habe ich ein wenig den Eindruck, bei ihm handelt es sich um einen Zyniker, der versucht humorvoll zu schreiben.
Auf der Seite 42 amüsiert er sich auf Kosten von Tante Mimi und Onkel Udo, das die beiden versucht hätten durch Beten zu einem Kind zu kommen.
Mein Güte, Kant. Immer noch besser unwissend zu sein - als ein widerlicher Denunziant, wie du einer gewesen bist.Und so richitg lustig und humorvoll schreiben kannst du Flachpfeife auch nicht.
Oder findest die Bachpflaumen-Sequenz etwa lustig?Das Buch entwickelt sich gerade zu einem echten Ärgernis für mich - was aber auch seinen unbenommenen Reiz hat.
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Für mich ist dies der erste Kontakt mit Hermann Kant ich weiß nichts über das Leben des Autors und kann daher keinen Bezug zum Buch nehmen. Ich bin jedoch sehr dankbar über deine Kommentare Voltaire und werde mich auch noch näher mit dem Autor beschäftigen.
Für mich stellt sich bis jetzt immerzu die Frage warum ausgerechnet Robert die Rede halten soll? Weil er freier Journalist ist?
Robert tut sich sehr schwer damit. Er weiß nicht so recht was und worüber er reden soll. Also erinnert er sich an die Zeit an der ABF und wie er dort hin gekommen ist. Er erinnert sich an seine Freundschaft mit Trullesand die inzwischen zerbrochen ist (ich glaube wegen einem Mädchen).Robert möchte das gerne klären und nach Leipzig um mit Trullesand zu reden, muss aber erstmal dienstlich nach Hamburg. -
Hermann Kant bringt in diesem Roman auch sehr viel Autobiographisches. Und gerade auch auf diesen ersten Seiten, versucht er - wenn auch sehr abgeschwächt und vorsichtig - so etwas wie Kritik am Herrschaftssystem in der DDR mit einzubringen; kommt dann aber leider immer wieder mit zynischen Plattheiten in Richtung Westen daher. Und neutralisiert so auch berechtigte Kritik am "ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat".
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Zitat
Original von Voltaire
So, nun habe ich auch mit diesem Buch begonnen. Nach einigen Jahrzehnten lese ich es nun ein weiteres Mal. Ich erinnere mich auch noch an eine Verfilmung aus den Siebzigern oder frühen Achtzigern (?) des westdeutschen Fernsehens. Wenn ich mich recht erinnere, war die sehr gelungen.Beim Lesen sollte man möglichst immer im Hinterkopf behalten, dass der gute Hermann Kant einer der willfährigsten Vasallen des SED-Regimes gewesen ist. Gerade auch als Präsident des Schriftstellerverbandes der DDR war er sich nie zu schade Kolleginnen und Kollegen anzuschwärzen und ans Kreuz zu nageln.
Ich habe die "Aula" nie gelesen. Zu meinen Schulzeiten war es auch keine Schullektüre. Aber ich wollte schon immer mal, der Vollständigkeit halber.
Und ich muss sagen, dass das Buch ziemlich sperrig ist, irgendwie unrund. Kant scheint ab und an Schwung zu holen zu revolutionären, klugen, verbessernden Aussagen, lässt dies dann aber im rhetorischen Sand verlaufen.
Und Kant las wohl kaum jemand in der DDR freiwillig.ZitatUnd dann lese man mal seine "Entschuldigungsschrift" - manche nennen das auch Autobiographie "Der Abspann" - schon eine ziemlich peinliche Sache.
Habe ich auch nicht gelesen. Ich habe mal "Der Aufenthalt" angefangen und nicht beendet.
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Zitat
Original von Voltaire
Auf der Seite 22 wird eine sehr interessante Frage gestellt:
"Wie kann man feststellen, ob die ABF der Wissenschaft einen Gewinn gebracht hat, wie mißt man das, wer kann es kontrollieren, wer wird es kontrollieren, kann das einer, soll man es, wird man es tun, und wen interessiert das überhaupt?"Na, mich - interessiert das!
Es gibt ein Buch dazu "Die Arbeiter- und Bauern-Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena 1949-1963: Eine Geschichte der ABF aus Sicht ihrer Dozenten und Studenten (Studien zur Zeitgeschichte)" von Jana Woywodt - aber 128 EUR sind mir zuviel.
Viel weiß ich über die ABF auch nicht, aber ich denke schon, dass sie der DDR etwas brachten. Damals wurde dringend eine neue Elite/Intelligenz gebraucht, die sich auf der richtigen, neuen Linie bewegten. So bekamen Arbeiter und Handwerker ein Abitur in schon fortgeschrittenem Alter und konnten dann studieren. Und Einfluss auf politische Einstellungen konnte man auch ausüben.
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Zitat
Original von LauraJane
Für mich ist dies der erste Kontakt mit Hermann Kant ich weiß nichts über das Leben des Autors und kann daher keinen Bezug zum Buch nehmen. Ich bin jedoch sehr dankbar über deine Kommentare Voltaire und werde mich auch noch näher mit dem Autor beschäftigen.Das ist echt das schöne und gewinnbringende an Leserunden, oder? Man lernt immer etwas dazu. Also ich jedenfalls.
ZitatFür mich stellt sich bis jetzt immerzu die Frage warum ausgerechnet Robert die Rede halten soll? Weil er freier Journalist ist?
Robert tut sich sehr schwer damit. Er weiß nicht so recht was und worüber er reden soll. Also erinnert er sich an die Zeit an der ABF und wie er dort hin gekommen ist. Er erinnert sich an seine Freundschaft mit Trullesand die inzwischen zerbrochen ist (ich glaube wegen einem Mädchen).Robert möchte das gerne klären und nach Leipzig um mit Trullesand zu reden, muss aber erstmal dienstlich nach Hamburg.Warum gerade er, das frage ich mich auch. Ich vermute mal, dass wir das noch erfahren werden. Bestimmt.
Letztendlich dreht sich der ganze Roman um die Rede, die Robert in der Aula zu halten hat. Drum herum sind seine Gedanken und Erinnerungen und Rückblicke arrangiert. Mir war vorher nicht klar, dass das der gesamte Roman ist (schlecht vorbereitet). Vielleicht überrascht Kant mich ja noch... -
Zitat
Original von Clare
..., "Ossi" ... Zur Zeit, als der Roman entstand, gab es den Begriff auch wohl noch gar nicht.
Doch, gab es. Aber nicht für Ostdeutschland, sondern für Ostfriesen.ZitatOriginal von Voltaire
"In der jetzigen Situation ist es, wie der Genosse Stalin sagt: Die Kader entscheiden alles."
Der Lateiner sagte leichthin: "Sollen wir Ihren Worten entnehmen, daß sich eine Situation denken ließe, in der es nicht so wäre, wie Genosse Stalin sagt?"
Diese kleine Episode fand ich auch klasse. Da kommt die Dogmatik der Offiziellen richtig schön rüber.ZitatOriginal von Voltaire
Mein Güte, Kant. Immer noch besser unwissend zu sein - als ein widerlicher Denunziant, wie du einer gewesen bist.
Denunziant war er aber erst Jahre nach dem Buch, vor allem im Bezug auf die Ausbürgerung Biermanns. Als er das Buch schrieb, war er einfach nur Autor.ZitatOriginal von Voltaire
Das Buch entwickelt sich gerade zu einem echten Ärgernis für mich - was aber auch seinen unbenommenen Reiz hat.
Das Buch oder eher der Autor? -
Zitat
Original von Clare
Und ich muss sagen, dass das Buch ziemlich sperrig ist, irgendwie unrund. Kant scheint ab und an Schwung zu holen zu revolutionären, klugen, verbessernden Aussagen, lässt dies dann aber im rhetorischen Sand verlaufen.
So nehme ich das Buch auch wahr, aber es ist halt auch bereits von 1965 und daher nicht in unserer Sprache geschrieben.Robert muss die Rede wohl halten, weil er an der ABF studiert und anschließend einen erfolgreichen Weg hingelegt hat. Würde sie ein anderer halten sollen, bspw. Peter, dann würden wir halt die Story von Peter lesen.
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Auf der Hamburg-Reise wundern mich noch zwei Dinge: Zunächst erwähnt Robert, dass man beim Anblick der Mauer weinen könnte (oder so ähnlich, ich finde die Stelle nicht mehr) und dann zählt er die Berliner Straßen auf und nennt die Straße des 17. Junis. Da hätte ich ja eher ein Verschweigen dieses Straßennamens erwartet.
... und den Spiegel liest er auch noch.