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'Elisabetta' - Seiten 084 - 173
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Interessant zu lesen war ja, dass man damals Preislisten für Gifte hatte. In einer Apotheke ist das ja zu verstehen, aber dass es eben x Taler kostete, einen Menschen zu vergiften, war schon makaber.
@Liv: Wie bist du zu den Listen gekommen? Hattest du eine vollständige vorliegen? -
Mir gefällt auch hier wieder die Beschreibung von Lucia und sie scheint die einzige gewesen zu sein, die wirklich um Elisabetta Tränen vergossen hat. Ein ganz gescheites, hübsches Mädel und die Bottega war für sie der "Vorhof des Himmels" - der Ausspruch gefiel mir. Bartolomeo scheint sie sehr zu verehren.
Die "Schülerin" Ginevra Cantofoli weiß ich noch nicht recht einzuordnen, sie scheint begabt gewesen zu sein, hatte auch schon eigene Aufträge, ob hier vielleicht Neid im Spiel war?
Über Elisabetta erfahren wir, daß sie keine Freundinnen hatte, Gedichte schrieb, heimlich Harfenunterricht nahm, vom Vater geldmäßig sehr kurz gehalten wurde und Malvasia ihr Talent erkannte.
Dieser Abschnitt hat sich für mich etwas flüssiger gelesen
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Zitat
Original von Büchersally
Interessant zu lesen war ja, dass man damals Preislisten für Gifte hatte. In einer Apotheke ist das ja zu verstehen, aber dass es eben x Taler kostete, einen Menschen zu vergiften, war schon makaber.Ja das hat mich doch auch sehr erstaunt beim Lesen. Anscheinend waren Giftmorde früher wirklich weit verbreitete, wenn es dafür feste Preisliste gab?
In diesem Abschnitt erfährt man immer mehr Bruchstücke über Elisabetta und ihr Leben.
Eine Erzählung über sie fand ich sehr ergreifend: Wie Elisabetta versucht die Magd Lucia und den Maler Bartolomeo einander näher zu bringen indem sie ein Bild von ihren gefalteten Händen malt. Das war ja eine sehr liebe Geste von ihr, sich als Kupplerin zu versuchen. Durch diese einzelnen Erzählungen über ihr Leben bekommt man ein immer genaueres Bild von ihr als Persönlichkeit.Je länger ich das Buch lesen, um so besser gefällt mir die Sprache. Sie passt ausgezeichnet zu der Handlung und der damaligen Zeit. Auch wenn ich es am Anfang gewöhnungsbedürftig gefundene habe. Aber jetzt gefällt es mir richtig gut.
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Ihr habt ja schon angefangen, und seid auch schon so weit ... Dann will ich mal versuchen, die erste Frage zu beantworten:
Büchersally : Nein, in diesem Fall hatte ich keine eigenständige Liste vorliegen. Im Zuge der Recherche bin ich in der Skeundärliteratur zum Thema Gifte auf Auszüge solcher Listen gestoßen, und war selbst überrascht. Da springt bei mir gleich das Kopfkino an ... -
Solche Preislisten lassen auch tief in die moralischen Werte der Gesellschaft blicken.
Toter Senator? Warte, das macht zwei Goldstücke. Was? Die Schwiegermutter auch noch? Dann macht das insgesamt 2 Goldstücke und 3 Dukaten. -
Mir ging es wie Rouge. Die Szene, in der sich Elisabetta als Verkupplerin versucht, fand ich einmal sehr fantasievoll und auch sehr rührend.
Mit Erstaunen habe ich gelesen, dass Elisabetta und der Prior tatsächlich eine Art Liebesverhältnis hatten. Ich bin davon ausgegangen, dass er Elisabetta lediglich in seinen Gedanken und Träumen anhimmelt - warum auch immer ich davon ausgegangen bin..
Lucia tut mir sehr leid....nicht nur, dass sie zu der ärmsten Schicht gehört...wenn dann auch noch so ein Gerücht (?) verbreitet wird, hatte man keine Lobby und somit keine wirkliche Chance sich zu verteidigen.
Sie scheint Elisabetta wirklich verehrt zu haben.
Sweetie -
Also, ab der 2. Hälfte dieses Abschnittes lässt sich das Buch (für mich) jetzt um einiges besser lesen.
Bislang hatte auch ich die Gedanken des Priors als eine Art Schwärmerei für Elisabetta verstanden und war daher auch einigermaßen erstaunt, dass die beiden tatsächlich eine Beziehung verbunden hat.
In diesem Abschnitt erfährt man eine ganze Menge über Elisabetta, so dass sie wirklich greifbarer wird. Fast kommt sie einem wie eine Heilige vor, zumindest war sie eine begnadete Künsterin und besaß eine mitfühlende Seele. Beim Lesen habe ich auch ganz häufig nach hinten zu den Gemälden geblättert, um mir das Geschriebene über die Bilder zu verdeutlichen
Die Magd Lucia halte ich auch für eher ungewöhnlich in dieser Zeit.... Durch sie wird sehr offensichtlich, wie stark die eigene Herkunft den weiteren Lebensweg bestimmt. Unglaublich, was in diesem jungen Mädchen steckt. Elisabetta ist sicher bis dato die Einzige gewesen, der das auffiel. Annis Aussage hingegen kann Lucia wirklich den Kopf kosten, im wahrsten Sinne...
Die Aussagen der ehemaligen Schülerin Ginevra Cantofoli sehe ich momentan positiv. Hoffe, das bleibt auch so......
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Mich plagt schon das schlechte Gewissen, dass ich hier so sehr hinterher hinke... Einiges hat mit der Lesezeit zu tun, die mir immer wieder gestohlen wird. Ausserdem bin ich - ich will ehrlich sein - mit dem Buch noch nicht so richtig warm geworden.
ZitatOriginal von Rouge
Je länger ich das Buch lesen, um so besser gefällt mir die Sprache. Sie passt ausgezeichnet zu der Handlung und der damaligen Zeit. Auch wenn ich es am Anfang gewöhnungsbedürftig gefundene habe. Aber jetzt gefällt es mir richtig gut.
Ein bisschen konnte ich mich schon mit dem Erzählstil anfreunden und er passt in der Tat perfekt zur damaligen Zeit und ich kann mir alles sehr lebhaft vorstellen. Das Gelesene und die Bilder in meinem Kopf passen auch perfekt zusammen. Daher kann ich mir gar nicht genau erklären, woran es hapert. Ist für mich möglicherweise nicht die richtige Zeit für dieses Buch? Bin ich mit den Gedanken zu weit weg? Jedenfalls kann ich das Buch nicht einfach so zwischen Tür und Angel lesen, denn der Schreibstil verlangt eingies von mir ab.Allerdings finde ich es sehr gelungen, wie die Autorin das Entstehen der oratio funebris in die Geschichte mit eingeflochten hat. Das gefällt mir sehr gut!
ZitatOriginal von Sweetiie
Mit Erstaunen habe ich gelesen, dass Elisabetta und der Prior tatsächlich eine Art Liebesverhältnis hatten. Ich bin davon ausgegangen, dass er Elisabetta lediglich in seinen Gedanken und Träumen anhimmelt - warum auch immer ich davon ausgegangen bin..
Dabei ist es mir genauso ergangen. Für mich hatte sich mehr oder weniger alles in der Phantasie Picinardis zugetragen. Dass die beiden tatsächlich ein Paar gewesen sein sollen, hat mich sehr überrascht. Und trotzdem bleibt bei mir das Gefühl haften, dass Picinardi seine Elisabetta glorifiziert.ZitatOriginal von christabel
Die Magd Lucia halte ich auch für eher ungewöhnlich in dieser Zeit.... Durch sie wird sehr offensichtlich, wie stark die eigene Herkunft den weiteren Lebensweg bestimmt. Unglaublich, was in diesem jungen Mädchen steckt. Elisabetta ist sicher bis dato die Einzige gewesen, der das auffiel.
Christabel, das hast du sehr treffend formuliert! Und das ist einer der Punkte, die mir Elisabetta etwas näher gebracht haben. Sie war bestimmt eine ganz aussergewöhnliche Frau. Daher kann ich sogar Picinardis Schwärmerei ein stückweit verstehen...Bis hierhin glaube ich keineswegs, dass die Magd Lucia schuldig ist. So wie sie von Elisabetta spricht, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass sie fähig gewesen wäre, ihr etwas anzutun. Ausser es wäre später etwas geschehen - aber dann würde Lucia jetzt doch bestimmt anders über die Malgein sprechen.
Im Moment sehe ich überhaupt kein Motiv und ich tappe völlig im Dunkeln. Ich könnte mir aber auch sehr gut vorstellen, dass es gar keinen (direkten) Schuldigen gibt. Könnte es sein, dass es im Hause Sirani giftige Stoffe gab - eine Art Verseuchung. Andere Personen hatten auch Beschwerden - hatten aber möglicherweise ein stärkeres Immunsystem. Ich denke da z.B. an die Farben. Bei uns im Betrieb (Druckerei) arbeiten wir mit Toluol und daher war es nicht möglich, eine Kindertagesstätte einzurichten.
Mal sehen, ob Picinardi die Wahrheit noch rausfindet...
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Ich komm nicht so vorwärts da ich noch krank war und im Geschäft so viel los ist. Und ja es geht mir wie Ayasha, so richtig bin ich nicht im Buch angekommen.
Die Geschichte Intressiert mich sehr, ich hab dann eher mühe mit den ausschmückungen der einzelnen Figuren. Wie zum Besiepiel der Kaiserin. Das ist mir dann zu viel und da es auch nicht relevant ist für die Geschichte Intressiert es mich ehrlich gesagt nicht wirklich.Magd Lucia sagt das Elisabetta kränklich war vor ihrem Tod. einige andere sagen aber aus das sie sich bester Gesundheit erfreut hat.
Elisabetta war eine Frau mit vielen Geheimnissen. Ich frage mich ob sie wirklich ermordet wurde oder sich selber was angetan hat. -
Zitat
Original von spike
Magd Lucia sagt das Elisabetta kränklich war vor ihrem Tod. einige andere sagen aber aus das sie sich bester Gesundheit erfreut hat.
Elisabetta war eine Frau mit vielen Geheimnissen. Ich frage mich ob sie wirklich ermordet wurde oder sich selber was angetan hat.
Das ist ein interessanter Gedanke, den ich so nicht hatte. Aber würde man es dann nicht eher "schnell" tun? Oder hat sie vielleicht irgendwelche Substanzen zu sich genommen (Drogen, Medikamente) und diese dann unterschätzt? -
Zitat
Original von Ayasha
Das ist ein interessanter Gedanke, den ich so nicht hatte. Aber würde man es dann nicht eher "schnell" tun? Oder hat sie vielleicht irgendwelche Substanzen zu sich genommen (Drogen, Medikamente) und diese dann unterschätzt?Am ehsten Drogen. Vieleicht nicht mal absichtlich sondern falsch Dossiert. Oder ein Aufputschmittel. Sie hat Gemalt, Gedichte geschrieben, ein Instrument gelert. Nur das ist schon ein Unglaubliches Pensum auch mit dem Hinblick wieviele Bilder sie in der kurzen Zeit geschafft hat. Viel schlaf oder regelmässig in ruhe essen war da wohl nicht drinn.
Und vieleicht gehen meine Gedanken einfach mit mir durch. -
Zitat
Original von spike
Am ehsten Drogen. Vieleicht nicht mal absichtlich sondern falsch Dossiert. Oder ein Aufputschmittel. Sie hat Gemalt, Gedichte geschrieben, ein Instrument gelert. Nur das ist schon ein Unglaubliches Pensum auch mit dem Hinblick wieviele Bilder sie in der kurzen Zeit geschafft hat. Viel schlaf oder regelmässig in ruhe essen war da wohl nicht drinn.
Und vieleicht gehen meine Gedanken einfach mit mir durch.
Das klingt irgendwie plausibel. Somit spricht es eher gegen die Suizid-Theorie. Jedenfalls finde ich deine Gedanken alles andere als abwegig. -
Dank den Buchmessetagen, bin ich leider ein wenig zurückgefallen. Aber nun habe ich diesen Teil auch gelesen...
Ginevra Cantofoli traue ich ehrlich gesagt nicht so recht über den Weg. Sie ist mir zu glatt und wohlgefällig. Dagegen ist mir Lucia eher sympathisch.
Man erfährt immer mehr über Elisabetta und erkennt, dass sie zwar sehr talentiert war, leider aber auch recht einsam und dass sie unter großem Druck stand. Mir kam auch schon der Verdacht, da sie über Bauchschmerzen klagte, ob sie vielleicht ein Magengeschwür quälte?