Im Netzt der Spinne - Nikki Owen

  • Englischer Originaltitel "The Spider in the Corner of the Room"


    Klappentext
    Die Chirurgin Dr. Maria Martinez leidet unter dem Asperger-Syndrom. Einerseits ist sie ein Zahlengenie, andererseits versetzen Menschenmengen und enge Räume sie in Panik. Nun droht sie schier verrückt zu werden, denn Maria sitzt im Gefängnis. Nachdem eine DNA-Probe sie des Mordes an einem Priester überführt hat, wurde sie zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Allerdings hat sie keine Erinnerung an die Tat, sie hält sich für unschuldig. Bis sie plötzlich Bilder vor sich sieht, wirre Szenen, die sie zutiefst verunsichern. Existiert das alles nur in ihrem Kopf? Oder beginnt sie sich zu erinnern? Je näher Maria der Wahrheit kommt, desto mehr gerät sie in Gefahr – in tödliche Gefahr, der sie im Gefängnis nicht entkommen kann ...



    Die Autorin
    Nikki Owen ist eine preisgekrönte Autorin und Kolumnistin. Bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte, hat sie als Marketingreferentin gearbeitet. Nikki Owen lebt in Gloustershire.





    Maria Martinez hat das Asperger Syndrom. Sie ist hochintelligent, hat aber ihrem Krankheitsbild folgend, Probleme, Gefühle zu äußern, in welcher Form auch immer. Sie nimmt alles wörtlich, Lügen ist ihr fremd und das gleiche nimmt sie auch bei anderen an. Ein schwerer Fehler. Denn plötzlich findet sich Maria im Gefängnis wieder, verurteilt für einen Mord, an den sie sich nicht erinnern kann. Sie hat immer wieder Erinnerungen an Dinge, von denen sie nicht weiss, ob sie wahr sind oder ob sie einer Fantasie entsprechen. Oder ihr vielleicht eingeredet wurden. Im Gefängnis sieht sie eine Therapeutin. Aber schon bald kommt ihr einiges merkwürdig vor. Dabei ist ihr ihre Erkrankung ein großes Hindernis. Kann sie doch nicht erkennen, ob andere ihr wohlgesonnen sind oder nicht. Sie fühlt sich verfolgt und bedroht. Und sie weiß selber manchmal nicht, ob sie sich das einbildet, gar schizophren ist oder alles der Realität entspricht. Und so geht es uns Lesern auch.


    Auf zwei Eben erzählt, einmal vom Gefängnis aus und einmal bei einem anderen Psychologen sitzen, wird die Geschichte von zwei Enden aufgerollt. Für mich war das äußerst verwirrend. Ich war mir zwischendurch nicht sicher, zu welchem Zeitpunkt die beiden Ebenen spielen. Ich habe schlicht den Überblick verloren. Es ist sehr gut dargestellt, wie verwirrt Maria ist von ihrer Umwelt, ihrem veränderten Rhythmus, dem Lärm. Sie zweifelt oft an sich selber nur um gleich wieder ganz sicher zu sein, das sie Opfer einer Verschwörung ist. Da sich Marias Gedanken oft im Kreis drehen, empfand ich das als zusehends anstrengender. Über weite Strecken habe ich mich geärgert, wie sehr alle anderen Menschen Maria einredeten, was sie zu glauben hat und was passiert ist. Dann wiederum war ich davon überzeugt, das Maria in einer Fantasiewelt lebt. Das ist einerseits gut gemacht, soweit kann ich das erkennen. Aber irgendwie hat es mich nicht wirklich gepackt. Ich dachte sogar daran, das Buch abzubrechen, da es mir irgendwie auf die Nerven ging. Die Spannung hielt sich für mich auch in Grenzen. Zum Schluss hin war es mir dann irgendwie zu viel. Zuviel hin und her, zuviel Verschwörung.
    Ich konnte leider mit diesem Buch nicht sehr viel anfangen, es hat mich nicht gepackt oder berührt. Es hat mich eher aufgeregt und genervt. Ich bin selber etwas enttäuscht, dass diese ungewöhnliche und andersartige Story nichts für mich war.


    Ich habe gelesen, das das Buch Auftakt zu einer Trilogie ist. Auch soll eine TV-Serie daraus gemacht werden. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Die würde ich wahrscheinlich sogar anschauen. Aber ein weiters Buch über Maria und ihr Projekt würde ich nicht lesen. Wer aber gerne konspirative Thriller liest und an dem Asperger Syndrom interessiert ist, wird hier evtl mehr Spaß beim Lesen haben als ich.