DNA - Yrsa Sigurdardottir

  • DNA
    Yrsa Sigurdardottir
    btb Verlag
    ISBN: 3442756561
    480 Seiten, 19,99 Euro


    Über die Autorin: Yrsa Sigurdardóttir, geboren 1963, ist eine vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin, deren Spannungsromane in über 30 Ländern erscheinen. Sie zählt zu den "besten Kriminalautoren der Welt" (Times Literary Supplement). Sigurdardóttir lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Reykjavík. Sie debütierte 2005 mit "Das letzte Ritual", einer Folge von Kriminalromanen um die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir. DNA ist Start einer neuen Serie um die Psychologin Freyja und Kommissar Huldar von der Kripo Reykjavik.


    Kurzbeschreibung: Er schlägt erbarmungslos zu. Wie aus dem Nichts. Zuerst trifft es eine junge Familienmutter nachts in ihrer Wohnung in Reykjavik. Einzige Zeugin ist ihre siebenjährige Tochter, die wider Erwarten den Angriff übersteht. Als wenig später eine zweite Frau unter ähnlich brutalen Vorzeichen ihr Leben verliert, steht die Polizei vor einem Rätsel. Kommissar Huldar, der die Ermittlungen leitet und sich erstmals in einem so wichtigen Fall beweisen muss, hat darüber hinaus ein weiteres Problem. Er ist gezwungen, mit der Psychologin Freyja zusammenzuarbeiten, mit der er vor kurzem nach einer Kneipentour unter falschen Angaben die Nacht verbracht hat. Währenddessen beschließt ein junger Amateurfunker, auf eigene Faust zu ermitteln, nachdem ihn kryptische Botschaften zu den beiden Opfern erreichen. Dass er sich damit selbst in Gefahr bringt, kann er nicht wissen.


    Meine Meinung: Die kleine Margrét kommt mitten in der Nacht in das Schlafzimmer ihrer Mutter Elisa geschlichen und flüstert, dass da ein fremder Mann im Haus sei. Kurz darauf ist Elisa tot und das kleine Mädchen Hauptzeugin in einem Mordfall, dem noch weitere folgen könnten. Um herauszufinden, was sich in der Nacht abgespielt hat, wird das traumatisierte Kind von der Psychologin Freya behutsam verhört.


    Freya staunt nicht schlecht, als sie im ermittelnden Kommissar Huldar den „Zimmermann“ wieder erkennt, mit dem sie vor einiger Zeit einen One-Night-Stand hatte. Kommissar Huldar muss also nicht nur das Kind sehr vorsichtig behandeln und auf seine Worte achten…


    Spannend und sehr unheimlich beginnt dieser neue Thriller der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir, den man nur ungern wieder aus den Händen legen mag. Das Buch ist der Auftakt einer Serie um die Psychologin Freya und den Kommissar Huldar und besonders diese beiden Figuren wurden von ihrer Schöpferin mit viel Potential für kommende gemeinsame Fälle ausgestattet.


    So sorgfältig wie ihre Figuren, hat die Autorin auch ihren Fall konstruiert. Sie legt zwar keine falschen Fährten aus, aber man tappt trotzdem bis ganz kurz vor der Auflösung über den Täter und sein Motiv völlig im Dunkeln. Die Frage nach dem Mörder und warum er es getan hat, hält die Spannung die ganze Zeit über aufrecht, aber auch das Verhältnis zwischen Freya und Huldar ist spannungsgeladen und macht Lust auf weitere Folgen um dieses ungewöhnliche Pärchen.


    Mein Fazit: Ein spannender und sehr lesenswerter Thriller mit sympathischen Figuren, sowie einem gut konstruierten und ungewöhnlichen Fall.

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Er schlägt erbarmungslos zu. Wie aus dem Nichts. Zuerst trifft es eine junge Familienmutter nachts in ihrer Wohnung in Reykjavik. Einzige Zeugin ist ihre siebenjährige Tochter, die wider Erwarten den Angriff übersteht. Als wenig später eine zweite Frau unter ähnlich brutalen Vorzeichen ihr Leben verliert, steht die Polizei vor einem Rätsel. Kommissar Huldar, der die Ermittlungen leitet und sich erstmals in einem so wichtigen Fall beweisen muss, hat darüber hinaus ein weiteres Problem. Er ist gezwungen, mit der Psychologin Freyja zusammenzuarbeiten, mit der er vor kurzem nach einer Kneipentour unter falschen Angaben die Nacht verbracht hat. Währenddessen beschließt ein junger Amateurfunker, auf eigene Faust zu ermitteln, nachdem ihn kryptische Botschaften zu den beiden Opfern erreichen. Dass er sich damit selbst in Gefahr bringt, kann er nicht wissen.


    Autorin (Quelle: amazon)
    Yrsa Sigurdardóttir, geboren 1963, ist eine vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin, deren Spannungsromane in über 30 Ländern erscheinen. Sie zählt zu den "besten Kriminalautoren der Welt" (Times Literary Supplement). Sigurdardóttir lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Reykjavík. Sie debütierte 2005 mit "Das letzte Ritual", einer Folge von Kriminalromanen um die Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir. DNA ist Start einer neuen Serie um die Psychologin Freyja und Kommissar Huldar von der Kripo Reykjavik.


    Allgemeines
    Originalausgabe: „DNA“, aus dem Isländischen übersetzt von Anika Wolff
    Erster Band einer neuen Reihe um Kommissar Huldar und die Psychologin Freyja
    Erschienen am 26.09.2016 als Hardcover mit 480 Seiten im btb Verlag
    Gliederung: Prolog – Hauptteil mit 35 Kapiteln – Epilog
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Reykjavik im Jahr 2015 (Prolog 1987)


    Zum Inhalt
    Der im Jahr 1987 spielende Prolog schildert eine Sitzung im Jugendamt, bei der über das Schicksal von drei aus schwierigen Verhältnissen stammenden Geschwistern verhandelt wird, die zur Adoption in unterschiedliche Familien gegeben werden sollen.
    Der erste gemeinsame Fall für Kommissar Huldar und die im Kinderhaus tätige Psychologin Freyja beinhaltet die Suche nach einem ebenso grausamen wie kreativen Mörder, der kurz nacheinander zwei Frauen verschiedenen Alters und ohne erkennbare Verbindung zueinander mit Haushaltsgeräten umgebracht hat. Das Fehlen eines offensichtlichen Motivs erschwert die Ermittlungen. Für den Mord an der jüngeren Frau gibt es zwar deren siebenjährige Tochter als Zeugin, doch das Mädchen ist total verstört und ist nur mit viel Geduld und Geschick zu einer Aussage zu bewegen.
    Unabhängig von diesen Vorgängen wird das Leben des 24-jährigen Chemiestudenten Karl geschildert. Der kontaktarme junge Mann lebt nach dem Tod seiner Mutter allein in deren Haus und beschäftigt sich wesentlich lieber mit seiner Leidenschaft, der Amateur-Funkerei, als mit seinem Studium.
    Eher zufällig stößt er auf einem Kurzwellensender auf eine merkwürdige Zahlensendung. Neugierig geworden, notiert er die ihm zunächst sinnlos erscheinenden Zahlenreihen, die dort in unregelmäßigen Abständen verlesen werden und tüftelt an einer Entschlüsselung des Codes. Schmerzlich muss er erfahren, dass es manchmal besser ist, gewisse Dinge nicht zu wissen…


    Beurteilung
    Nach einem sehr spannenden Beginn gerät der Roman in der ersten Hälfte in ruhigeres Fahrwasser und enthält gelegentliche Abschweifungen, die es in dieser Detailverliebtheit nicht gebraucht hätte. Ab dem zweiten Mord nimmt die Handlung jedoch Fahrt auf, zu diesem Zeitpunkt fällt es schwer, das Buch zur Seite zu legen.
    Die Protagonisten der neuen Reihe sind im Hinblick auf ihre Vorgeschichte und ihre Charaktere sehr gut ausgearbeitet, damit wird eine solide Grundlage für die Lektüre weiterer Bände gelegt. Auch für die Charakterisierung der anderen Romanfiguren nimmt sich die Autorin viel Zeit.
    Ein anschaulicher und in Bezug auf die Thematik des Umgangs mit einem traumatisierten Kind authentisch wirkender Erzählstil fesseln den Leser, auch der Perspektivwechsel sorgt für Kurzweil.
    Der Kriminalfall ist größtenteils gut konstruiert, lediglich gegen Ende kommen ein paar zu viele Zufälle ins Spiel. Nachdem die meisten Leser vermutlich eine bestimmte Theorie entwickelt haben, wartet die Autorin noch mit einer Überraschung auf.
    Obwohl die Morde ziemlich grausam sind, gibt es keine explizite Schilderung, deshalb können bei diesem Kriminalroman auch die sensibleren Leser mit Aversion gegen ein hohes Maß an Blutvergießen zugreifen.


    Fazit
    Ein vielversprechender Einstieg in eine neue Reihe, der bereits das Interesse am nächsten Band zu wecken vermag!
    8 Punkte

  • Der Mörder schlägt in dem isländischen Thriller „DNA“ unbarmherzig und voller Brutalität zu. Eine Frau wird sein erstes Opfer und deren Tochter ist die einzige heiße Spur für Kommissar Huldar, der vorne auf dem Buchumschlag, als Kommissar Haldur angekündigt wird. Das Mädchen hat entsetzlich mit ansehen und hören müssen. Auch ich musste bei den gewählten Todesarten wirklich schlucken. Was mir auch nicht mehr alle Tage passiert. Als dann noch ein weiteres Opfer ins Jenseits befördert wird ist die Verwirrung des Ermittlerteams und der Leser perfekt. Denn die Autorin ist eine Meisterin darin falsche Fährten zu legen und der Mörder hinterlässt kaum Spuren, die verwertbar scheinen. Soweit so gewöhnlich. Das ist es dann aber auch schon an Erwartbarem.


    Schon das Ermittlerteam hat es in sich. Kommissar Huldar ist das, was man vor Jahrzehnten einen Schwerenöter nannte, also ein Mann, der den Dreh raus hat beim weiblichen Geschlecht. Wenn er auch manchmal mit unlauteren Waffen kämpft, wie die Polizeipsychologin Freyja meint, die eine ganze Nacht mit dem angeblichen Tischler verbrachte und ihm von nun an mit Rat und Tat und sexuell frustriert zur Seite steht. Großartig ist auch der typische Internet Nerd Karl, der eigentlich lieber als Amateurfunker unterwegs ist, weil dem Gewohnheitsloser da praktisch niemand in die Quere kommt. Als ihn dann sonderbare Botschaften erreichen beginnt die Geschichte zu brennen.


    Obwohl die Story im Grunde klassisches Thriller Futter mit einem ebenfalls klassischen Psychopathen ist bin ich sehr angetan von dem Buch. Der Roman wirkt gut durchdacht, ist durchgehend spannend und der Schreibstil ist genau mein Ding. Diese Autorin mit dem unaussprechlichen Namen hat so Art sich in die Psyche eines Menschen einzufühlen, wie man es im Thriller Bereich nur selten zu lesen bekommt. Dafür ein Sonderlob! Die Charaktere kommen ungeheuer lebendig und wahrhaftig rüber, als ginge man selbst mit der Erzählerin die Tatorte ab. Extrem gut gelungen finde ich den Schluss, der mit einer faustdicken Überraschung aufwartet. Ein sehr lesenswerter Roman, voller Spannung und dramatischen Ereignissen.

  • Mit ein wenig Verspätung (bedingt durch einen Todesfall im Umfeld) schreibe ich hier die Rezension zu dem Thriller "DNA" geschrieben von Yrsa Sigurdadottir.


    Ich habe mich gefreut, das Buch bei Vorablesen gewonnen zu haben und wurde nach der Leseprobe nicht enttäuscht.
    Das Cover besitcht durch Klarheit und vor allem die Haptik des "aufgeklebten" Pflasters.
    In dem Thriller geht es um eine brutale Mordserie in Reykjavik, die zunächst keinen Zusammenhang zwischen den Opfern erkennen lässt. Der Mörder tötet eine junge Mutter, eine etwas ältere alleinstehende Frau und einen Freund eines Amateurfunkers.
    Zwischendrin erfährt man immer wieder einiges über die Beziehungsprobleme bzw. zwischenmenschlichen Schwierigkeiten der Kommissare und der Psychologin Freya, die die einzige Zeugin, Tochter der ersten ermordeten Frau, ist.
    Der junge Amateurfunker wiederum hat seine eigenen Schwierigleiten, wird durch abgehörte Codes in den Fall hineingezogen, trägt einen großen Anteil an der Lösung, wird zwischendrin verdächtigt und festgenommen und ist eigentlich nur ein armer Kerl.
    Für mich war das Buch spannend zu lesen, auch wenn es zwischendrin manchmal so seine Längen hatte.
    Insgesamt war ich vor allem vom Plot überrascht, und das ist nicht oft der Fall, dass man die Lösung nicht doch vorab erkennen kann.
    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Meine Meinung
    Da ist der Autorin ein toller Start einer neuen Serie gelungen, die ich auf alle Fälle weiterverfolgen werde. Ein spannender Fall, mit fiesen Mordmethoden und einer Aufklärung die mich extrem überrascht hat. Zudem bekommen auch die einzelnen Protagonisten hier genug Zeit sich vorzustellen und manches ist nicht leicht zu lesen, vor allem wenn es um die kleine Margret geht, die während des schrecklichen Mordes an ihrer Mutter, sich unter deren Bett versteckt hält und
    alles direkt mitbekommt. Des Mädchens, welches extrem verstört ist, nimmt sich die Kinderpsychologin Freyja an, die mit diesem Kontakt dann auch noch ins Visier des verrückten Mörders gerat. Kommissar Jonas Huldar bearbeitet den Fall und kann somit auf der Karriereleiter etwas aufsteigen, deswegen kann er diesen nicht vermasseln und er hängt sich voll rein. Den Großteil des Buches nimmt deswegen auch die Ermittlerarbeit ein, die aber keineswegs langweilig oder unrealistisch daherkommt. Zudem werden die Foltermethoden erwähnt, aber nur angedeutet und ich konnte als Leserin dann meine Phantasie spielen lassen. Interessant fand ich beim Lesen, das ich irgendwie so gar keine Verbindung zwischen den einzelnen Opfern finden konnte und was die Amateurfunkerfreunde darin zu suchen hatten, außer das sie ID´s und Personennummern illegal abgehört hatten. Doch die ganzen einzelnen Fäden kamen am Ende des Buches logisch zusammen und es hat mich echt umgehauen, denn damit hatte ich so gar nicht gerechnet, das die Person was damit zutun hatte. In der Story haben fast alle Charaktere ihr persönliches Päckchen zu tragen, so das oftmals diese düstere und schwer zu ertragende Wehmut aufkam, die aber wieder so typisch für diese skandinavischen Krimis und Thriller ist. Ich liebe das sehr.
    Freue mich schon auf weitere Fälle mit Freyja und Jonas.

  • Der Thriller DNA von Yrsa Sigurdardóttir ist ein gelungener Auftakt zur einen neuen Krimi-Reihe. Das Buch beginnt mit dem Prolog, der sehr beklemmend ist. Es wird von drei kleinen Kindern, die vom Jugendamt aus der Familie genommen wurden und zur Adoption stehen, erzählt. Obwohl sich die Geschwister sehr nahe stehen, sehen die Chancen schlecht aus, alle drei in eine Familie zu vermitteln. Nun müssen sie in der Hoffnung, dass sie ihre schlimme Vergangenheit vergessen und normal aufwachsen können, getrennt werden.
    28 Jahre später: eine junge Mutter namens Elísa ist mit ihren drei Kindern allein zu Hause, weil ihr Mann auf einer Geschäftsreise ist. Gleich am Anfang ist man in der Handlung mittendrin. Es ist Nacht, die Kinder schlafen schon, und auf einmal wacht Elísa auf und verspürt eine unerklärliche Angst. Die weiteren Geschehnisse sind sehr realistisch geschildert, die Beschreibung der Angst der Personen oder das Entsetzen der Opfer wirken beklemmend real.
    Die Autorin wählt die Sprache so gekonnt, dass eine eigenartig düstere Atmosphäre geschaffen wird. Die Spannung ist durchgehend hoch, die Geschichte ist logisch aufgebaut und reißt den Leser mit. Man versucht beim Lesen die ganze Zeit einen Zusammenhang zwischen dem Prolog und der Haupthandlung zu finden und stellt alle möglichen Hypothesen auf. Und doch hat die Geschichte bis zum Ende hin immer wieder überraschende Momente zu bieten. Ein erstklassiger Thriller mit authentischer Atmosphäre, düsterer Stimmung und gut ausgearbeiteten Charakteren.

  • Buchinfo
    DNA - Yrsa Sigurdardòtti
    Gebundene Ausgabe - 480 Seiten - ISBN-13: 978-3442756568
    Verlag: btb Verlag - Veröffentlichung: 26. September 2016
    EUR 19,99
    Kurzbeschreibung
    Die neue große isländische Krimiserie
    Er schlägt erbarmungslos zu. Wie aus dem Nichts. Zuerst trifft es eine junge Familienmutter nachts in ihrer Wohnung in Reykjavik. Einzige Zeugin ist ihre siebenjährige Tochter, die wider Erwarten den Angriff übersteht. Als wenig später eine zweite Frau unter ähnlich brutalen Vorzeichen ihr Leben verliert, steht die Polizei vor einem Rätsel. Kommissar Huldar, der die Ermittlungen leitet und sich erstmals in einem so wichtigen Fall beweisen muss, hat darüber hinaus ein weiteres Problem. Er ist gezwungen, mit der Psychologin Freyja zusammenzuarbeiten, mit der er vor kurzem nach einer Kneipentour unter falschen Angaben die Nacht verbracht hat. Währenddessen beschließt ein junger Amateurfunker, auf eigene Faust zu ermitteln, nachdem ihn kryptische Botschaften zu den beiden Opfern erreichen. Dass er sich damit selbst in Gefahr bringt, kann er nicht wissen.
    Bewertung
    Ein wirklich hochspannendes Buch von der Autorin. Sie schreibt spannend, die Geschichte wirkt stimmig, ebenfalls auch die Charaktere. Sie schafft eine düstere und unheimliche Stimmung, wodurch ich die ganze Zeit eine Gänsehaut hatte. Das Buch hat mich fasziniert, aber auch nachdenklich gestimmt, denn was wir heutzutage als selbstverständlich annehmen, also ein ruhiges und zufriedenes Leben, ist eben nicht selbstverständlich. Denn überall gibt es verrückte Menschen, die das Leben von anderen Menschen einfach so beenden. Schlussendlich möchte ich sagen, dass das Buch definitiv eins meiner vielen Highlights ist. Von mir gibt es hierfür 5 Sterne!

  • Elisa ist mit ihren drei Kindern alleine zu Hause als sie Nachts von einem Mann überwältigt wird. Der Täter fesselt sie mit Isolierband und tötet sie auf brutalster Weise. Die beiden Söhne hat er eingeschlossen, jedoch können sie später aus dem Fenster klettern und der Nachbar entdeckt diese. Bei der Besichtigung des Tatorts, entdecken sie dann die kleine Tochter Margrét, die sich unter dem Bett versteckt hatte und traumatisiert ist. Leider haben die Ermittler unter Kommissar Huldar wenig Anhaltspunkte, da Margrét nur sehr spärlich von der Nacht berichtet. Zu tief sitzt das Erlebte, was sie hören und teilweise auch sehen musste. Darum entschließt man sich mit Psychologin Freyja zusammenzuarbeiten, die sich dem Kind annimmt. Freyja und Huldar kennen sich, er hat sich damals als Tischler ausgegeben und mit ihr eine Nacht verbrachte, somit ist die Zusammenarbeit nicht gerade die Beste. Dann geschieht der nächste Mord, auf dieselbe Weise und ebenfalls so brutal wie beim ersten Opfer. Der einzige Anhaltspunkt sind die kryptischen Botschaften die der Täter hinterlässt. Karl ein Amateurfunker wird ebenfalls auf einen Sender mit diesen Botschaften aufmerksam und beginnt zu recherchieren.


    Meine Meinung:
    Die Leseprobe hat mich damals auf dieses Buch aufmerksam gemacht und ich wurde dadurch neugierig. Am Anfang hat mir das Buch auch sehr gut gefallen, die Autorin hat einen guten, fesselnden Schreibstil. Doch leider wurde das Buch dann durch nicht relevante Erzählungen, vor allem ab dem 1/3 des Buches ermüdend und langweilig. Ich war dabei schon am überlegen aufzugeben, kämpfte mich dann aber weiter durch das Buch. Auch mit den Ermittlern wurde ich nie richtig warm, zu selbstverliebt und kompliziert sind ihre Lebensformen, so dass ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte. Vielleicht lag es auch an den isländischen Namen, das ich mich so schwer tat. Das Cover ist nicht spektakulär, passt aber durch das Isolierband ganz gut zum Roman. Leider fehlte mir der anhaltende Spannungsbogen der in diesem Buch immer wieder Hochs und Tiefs hatte. Und wieder ein nordisch kühler Thriller der meinen Ansprüchen nicht gerecht wurde, von daher von mir nur 7 von 10 Eulen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Darum geht’s:


    Eine junge Mutter wird in ihrem eigenen Haus zu Tode gefoltert, die kleine Tochter bleibt unterm Bett unentdeckt. Eine Nachricht des Täters, die nur aus Zahlen besteht, können die Polizisten nicht entschlüsseln. Umso wichtiger ist, was das Kind gesehen hat. Als das Mädchen unter Aufsicht der Psychologin Freyja befragt werden soll, erlebt Kommissar Huldar eine unangenehme Überraschung, denn er kennt die Psychologin schon – er hat sich nach einem One Night Stand heimlich aus ihrem Schlafzimmer geschlichen und nie wieder gemeldet, nachdem er ihr eine falsche Identität vorgelogen hatte. Nun muss er mit ihr zusammenarbeiten.


    So fand ich’s:


    Ein actiongeladener Thriller mit hohem Tempo und Helden a la James Bond ist „DNA“ nun wirklich nicht. Dafür sind die beiden Hauptpersonen, der Polizist Huldar und die Psychologin Freyja, auch gar nicht geeignet. Huldar ist eher Ermittler-Nachwuchs, der nur dadurch in die erste Reihe gespült wurde, weil die erfahreneren Kollegen in Misskredit geraten sind. Da er noch nie eine Mordermittlung geleitet hat, ist seine Weste weiß, aber die Verantwortung ist neu für ihn und er muss sich erst in die Rolle hineinfinden. Freyja hat sich erst kürzlich von ihrem Lebensgefährten getrennt und hütet erst einmal Wohnung und den Hund ihres Bruders, so lange er im Gefängnis ist. Ihren Platz im Leben scheint sie noch nicht gefunden zu haben, allerdings wirkt sie in ihrem Job sehr engagiert und kompetent. Und zwischen den beiden Protagonisten hängt dieser One Night Stand, bei dem Huldar eine falsche Identität vorgegeben hat und sich Freija mehr erhoffte, immer noch in der Luft.


    Die Autorin schafft es, die handelnden Personen lebendig werden zu lassen, nicht nur in dem, was sie tun, sondern auch ihr Gefühlsleben wird nachvollziehbar und greifbar gemacht. Das führt zu einem eher ruhigen Erzählton, aber ihre sehr genaue Beobachtung der Menschen und ihre Fähigkeit, sie alle individuell und allzu menschlich vor dem inneren Auge der Leser erscheinen zu lassen, hat mir sehr gut gefallen. Für manche Fans von eher actionreicheren Thrillern mag besonders der erste Teil vielleicht etwas zu ruhig sein, doch mich hat die Geschichte mit den menschlichen Aspekten richtig gut unterhalten. Und im Laufe der Erzählung zieht die Spannung auch weiter an.


    Das Thema Eltern / Kinder taucht in Varianten immer wieder im Buch auf und mehr als eine Person erzählt ihre Familiengeschichte, die selten genug harmonisch perfekt verlaufen ist.


    Die Morde sind grausam und skurril, aber nicht blutig. Man tappt lange im Dunkeln und obwohl ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie die Personen wohl zusammenhängen, wer der Täter ist und was ihn motiviert, bin ich nicht annähernd drauf gekommen. Die Auflösung hat mir vor Überraschung den Mund offen stehen lassen, weil ich damit nun wirklich nicht gerechnet hatte, obwohl sie schlüssig und auch glaubwürdig war.


    Ganz besonders hat mir gefallen, wie deutlich man merkte, dass das Buch in Island spielt. Die Besonderheiten einer so kleinen Gemeinschaft, die insgesamt nur aus ca. 340.000 Menschen besteht und in der man üblicher Weise mit dem Vornamen auskommt, wurden immer wieder eingestreut und erzeugten eine besondere Atmosphäre.


    Der nächster Band „Sog“ erscheint am 18. September und auch diesen zweiten gemeinsamen Fall für Huldar und Freija werde ich sicher schnellstens lesen, denn sowohl die beiden Personen als auch die Art und Weise, wie die Autorin sie lebendig werden lässt und einen packen kann, hat mich komplett überzeugt.