Klappentext:
Nie hätte der Ägyptologe und Mumienforscher William Blake geglaubt, dass er über Nacht in die Fußstapfen eines Indiana Jones treten müsste: Eben noch hadert er mit dem Schicksal, weil ihm sein Lehrauftrag entzogen wurde und ihn seine Frau verlassen hat, und wenig später sitzt er schon im Flieger nach Israel. Dort soll er mitten in der Wüste ein mysteriöses Pharaonengrab erforschen – und verliebt sich Hals über Kopf in die charmante und pfiffige Sarah. Als er dann auch noch dem Rätsel auf die Spur kommt, das sich seit Jahrtausenden um das prunkvolle Wüstengrab rankt, stolpert er mitten in eine internationale Intrige. Mit knapper Not entkommt er einem Mordversuch, gerät auf der Flucht in einen heftigen Sandsturm und muß es mit arabischen Extremisten aufnehmen. Für Blake und Sarah beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit... Ein atemberaubend spannender Archäologie-Thriller des italienischen Bestsellerautors Valerio M. Manfredi.
Autor:
Valerio M. Manfredi, geboren 1943 bei Modena, lehrt klassische Archäologie an der Universität von Mailand und hat zahlreiche Expeditionen und Ausgrabungen im Mittelmeerraum geleitet. Inspiriert durch seine wissenschaftliche Arbeit begann er vor fast zwanzig Jahren, Romane zu schreiben. Seitdem hat er zahlreiche Bestseller verfasst, darunter die dreibändige Romanbiographie über Alexander den Großen, die zur Zeit verfilmt wird. Außerdem ist er Autor von Fernsehdokumentationen über die Welt der Antike. Manfredi lebt mit seiner Familie in der Nähe von Modena. Zuletzt erschien von ihm auf deutsch „Das etruskische Ritual“.
Meine Meinung:
Beim Lesen des Romans „Die Jagd nach dem Wüstengrab“ musste ich tatsächlich nachschlagen, wann Valerio M. Manfredi den Roman veröffentlicht hat, da er ein Szenario erarbeitet, das sehr an die Ereignisse des 11.September erinnern. Erstaunt musste ich feststellen, dass Manfredis Roman bereits 1998, d.h. drei Jahre vor „Ground Zero“ im italienischen Original erschienen ist.
Über 415 Seiten ergießt sich auf den Leser ein Mix aus Archäologie, Ägyptologie, biblischer Geschichte, arabischem Fundamentalismus, Verschwörungs- und Geheimdienstaktivitäten, internationale Intrigen und Liebesgeschichte. Damit sind wir aber auch schon beim Problem des Romans angelangt. Manfredi hat auf 415 Seiten Inhalte für 600 – 800 Seiten hineingepackt, was dazu führt, dass insbesondere die Hauptfiguren leider sehr klischeehaft geraten sind und deren Liebesgeschichte vollkommen unplausibel und nebenbei auch unnötig erscheint. Insbesondere bei den Hauptfiguren scheint Manfredi Anleihen bei „Indiana Jones“ genommen zu haben. Daß der Autor Charaktere ausarbeiten kann, beweist er über seine Nebenfiguren, bei denen selbst die Motivation der „Bösewichte“ für den Leser sehr gut verständlich wird und äußere und innere Zwänge sehr gut erschlossen werden.
Abgesehen von diesen Mängeln ist „Die Jagd nach dem Wüstengrab“ jedoch ein Roman, den man als in sich schlüssigen, dynamischen, spannenden und packenden Thriller bezeichnen kann, der sich leicht und flüssig lesen lässt und den Leser immer wieder mit überraschenden Wendungen und Beziehungen gefangen hält. Fakten und Fiktion sind hervorragend miteinander verbunden und die fiktiven, die Handlung treibenden Elemente des Romans werden plausibel dargestellt. Ohne ständige Cliffhanger zu verwenden, versteht es der Autor, den Spannungsbogen sukzessive aufzubauen und bis zum Schluß zu halten.
Packender, abenteuerlicher Archäo-Polit-Action-Thriller, der etwas länger sein dürfte!
Bye
Pelican
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