Originaltitel: Die Trying
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
ISBN-10: 3453810880
ISBN-13: 978-3453810884
Über den Autor:
Lee Child verdankt seine außerordentliche Karriere als Krimiautor einer eher unangenehmen Lebenssituation: 1995 wurde ihm wegen einer Umstrukturierung sein Job beim Fernsehen gekündigt. Der Produzent so beliebter Krimiserien wie „Prime Suspect“ („Heißer Verdacht“) oder „Cracker“ („Für alle Fälle Fitz“) machte aus der Not eine Tugend und versuchte sich als Schriftsteller. Was selbst wie ein Roman klingt, entspricht in diesem Fall der Wahrheit: Bereits mit seinem ersten Thriller um den Ermittler Jack Reacher landete Child einen internationaler Bestseller. Er war zugleich Auftakt der heute mehrfach preisgekrönten „Jack-Reacher“-Serie. Child, der 1954 in Coventry in England geboren wurde, ist heute in den USA und Südfrankreich zu Hause.
Inhaltsangabe:
Ein Mann und eine Frau treffen zufällig auf einer Straße in Chicago zusammen. Plötzlich tauchen zwei Fremde auf und entführen beide mit vorgehaltener Waffe. Mit Handschellen aneinander gekettet, werden sie in einen Lieferwagen geworfen. Ein Horrortrip beginnt.
Meine Kritik:
Mit dem großartigen ersten Jack-Reacher-Roman „Größenwahn“ hatte Autor Lee Child die Messlatte ziemlich hoch gelegt. So hoch, dass es schwierig sein würde, eine ebenbürtige Fortsetzung herauszubringen. Leider ist ihm das auch nicht gelungen.
Keine Frage, „Ausgeliefert“ hat (wenn man von einigen bemühten Zufällen absieht) ein interessantes Szenario und einen durchaus ansprechenden Geschichteneinstieg. Dennoch baut sich nicht ganz so viel Spannung wie beim Vorgängerband auf. Noch dazu war der erste Teil ausschließlich aus der Ich-Perspektive geschrieben, der zweite Band hingegen ist in der dritten Person verfasst und es gibt mehrere Handlungsebenen und Figurensichtweisen. Das ist schon eine gewisse Umgewöhnung.
Das Ende von „Ausgeliefert“ erschien mir etwas zu konstruiert und absichtlich in die Länge gezogen. Außerdem wurden es irgendwann zu viele Belehrungen über Ballistik und Taktik. Gegen ein bisschen gut eingebaute Militärtheorie würde ich nichts sagen, nur übertrieben sollte man es in einem Roman damit nicht.