Kauft ihr noch Hardcover ?

  • hallo,


    heute war ich mal wieder ausgiebig bei Hugendubel stöbern und habe festgestellt, dass Bücher inzwischen teilweise wirklich schön langsam Luxusgüter werden.


    Als erstes hat es mich zu den Biografien gezogen und entzückt stellte ich fest, dass eines meiner Idole - Bruce Springsteen - ein Buch über sein Leben herausgebracht hat. Gedanklich hatte ich es schon so gut wie in der Einkaufstüte. Dann sah ich den Preis : 27,99 € :rolleyes


    Auch diverse andere Titel, Romane, teilweise mit weniger als 300 Seiten gingen hoch bis 29,99€ . Wenn man dann - wie ich leider manchmal immer noch - in DM umrechnet ....


    Nee ganz ehrlich, das sind inzwschen Beträge, da bin ich echt raus. Sowas kommt dann maximal noch auf die Wunschliste für Weihnachten, da bin ich froh, wenn ich was weiß, wenn jemand fragt, aber so schnell mal mitnehmen ist da nicht mehr.


    Wie ist das bei Euch ? Zahlt ihr diese Preise oder kauft ihr auch erst wenn es ein Taschenbuch davon gibt oder wenn ihr das Buch anderweitig (gebraucht, ...) günstiger bekommt ?

  • Ich kaufe mittlerweile zu 99% gebraucht oder tausche, egal ob HC oder Tb. Außer es ist ein Buch was ich unbedingt haben möchte...
    Mich ärgert das ziemlich wenn, speziell im Jugendbuchbereich, ein Buch 3-400 Seiten hat, die Schrift dann dazu noch so riesig ist, das man in 3 Stunden durch ist mit dem Buch und die ernsthaft 18-20€ dafür haben möchten...Ist die Geschichte dazu noch als Trilogie angelegt, fühl ich mich echt verarscht...

  • Bei diesen Preisen ist bei mir auch die Schallgrenze erreicht. Auch wenn ich ein Buch noch so gerne haben möchte, lassen es die Finanzen eben nicht zu. da gucke ich wirklich bei gebrauchten oder warte auf die TBausgabe.

  • Ab und zu leiste ich mir ein HC , Geburtstag, Weihnachten, Ostern
    den Luxus gönne ich mir dann, ist ja auch ein schöner Anblick in meinem Regal.


    Ich habe mir auch schon welche ertauscht. Oder bei mayrische schon mal ein Glücksgriff mit gebunden Büchern gehabt, die teilweise sehr reduziert sind, als Mängelexemplar.


    Bücher sind mittlerweile ganz schön teuer, aber man muss auch die Kosten von den Verlagen rechnen, und die sind ennorm.

  • Ja, ich kaufe gebundene Bücher. Vermehrt und gezielt. Das bedeutet, es sind Bücher, die ich ganz sicher nicht nur haben, sondern auch lesen will bzw. wiederlesen.
    Tatsächlich bin ich seit einigen Monaten dabei, Broschur-Ausgaben von Büchern, die mir wichtig sind, durch gebundene zu ersetzen.


    Die neuen müssen aber einige Bedingungen erfüllen, heißt, die Ausstattung muß erstklassig sein. Einband, Layout, das muß stimmen.
    Bei sog. Klassikern oder auch Neuerscheinungen schaue ich aber tatsächlich erst mal, ob es ältere und/oder gebrauchte Ausgaben gibt, weil die Preise einfach heftig sind. Mängelexemplarstempel sollte aber auch nicht drauf sein. Wenn es einen Schutzumschlag gibt, darf er keine Knicke/Risse haben.


    Für dieses neue, äh, Hobby? :gruebel also dafür, lege ich gezielt Geld zurück.
    Das hat den Effekt, daß ich mich auf ein neues Buch besonders freue. So rundum, meine ich.
    Diese Gefühl war ein wenig gedämpft in den letzten Jahren, weil ich unterschiedslos gekauft habe.


    Meiner Meinung nach sind HCs nicht geeignet für VielleserInnen, die neuen Stoff brauchen.
    In dem Fall müssen sich Verlage durchaus den Vorwurf von Geldschneiderei gefallen lassen. Da wird etwas aufgebläht zum 'Buch', das, nun ja.
    :grin


    Ansonsten kann ich nur sagen, daß in einem sorgfältig ausgestatteten gebundenen Buch viel Arbeit steckt. Es ist abgesehen vom Inhalt ein schöner Gegenstand. Dafür bezahle ich dann auch.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich kaufe bevorzugt Hardcover. Hat auch was mit der Schriftgröße zu tun.
    Wenn mich ein Buch interessiert, wird es gekauft. Dafür muss einfach Geld da sein. Wofür arbeitet man denn sonst, wenn nicht auch für die angenehmen Seiten des Lebens.


    Wer wirklich gute Hardcover-Bücher sucht, die auch von der Ausstattung her wirklich sehr gut sind, der sollte einfach mal bei der BÜCHERGILDE GUTENBERG schauen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin Stammkunde in unserer Stadtbibliothek, ich liebe diesen Ort - das ist der erste Platz, den ich ansteuere, wenn ich in die Stadt gehe, und man kann es an einer Hand abzählen, wie oft ich überhaupt jemals ohne Buch dort rausgekommen bin... Unsere Bibliothek ist sehr gut sortiert und von daher bekomme ich dort alles, was das Herz begehrt.


    Von daher kaufe ich extremst selten Bücher. Im übrigen habe ich von einem Autor selbst erfahren, dass der Autor an einer Ausleihe genauso verdient wie an einem verkauften Buch. Das hat mich dann in dieser Hinsicht auch beruhigt.


    Die einzigen Bücher, die ich kaufe, sind die für meine Romy- / Sisi- Sammlung. Da habe ich mir z.B. den tollen Bildband "Elisabeth" von Johannes Thiele gegönnt, für 49,90 €, oder ein Sammler-Buch über Romy Schneider, von dem es nur eine einmalige Auflage mit 500 Exemplaren weltweit gab, sogar mit Zertifikat, für 69,90 €.


    Aber das sind eben große Ausnahmen.


    Dabei ist es nicht mal das Problem, dass ich es mir nicht leisten könnte, einfach mal so Bücher zu kaufen - aber wozu sollte ich das tun, wenn ich sie doch alle aktuell und in bestem Zustand in der Bücherei ausleihen kann? :gruebel

  • Ich bin da immer hin- und hergerissen.


    Oft sind mir - wie hier schon erwähnt - die Hardcover einfach zu teuer oder auch zu klobig, also überlege ich mir wie dringend ich dieses Buch lesen will.
    Halte ich es bis zum TB aus - okay, wenn nicht, bleibt noch die Wunschliste zum Geburtstag oder Weihnachten.


    Und wenn ich gar nicht warten kann, nehme ich das HC und ergebe mich. :-)

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Gibt es bei HC tatsächlich Mängelexemplar-Ausgaben ? Ist mir bisher bewusst noch nicht aufgefallen.



    Ich habe schon einige gefunden bei der Mayrischen, und sie waren Top in Ordnung, vielleicht auch vom Jahr davor. Gut ich finde nicht jedesmal was für meinen Geschmack.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ich kaufe bevorzugt Hardcover. Hat auch was mit der Schriftgröße zu tun.
    Wenn mich ein Buch interessiert, wird es gekauft. Dafür muss einfach Geld da sein. Wofür arbeitet man denn sonst, wenn nicht auch für die angenehmen Seiten des Lebens.


    Sehe ich genauso. Da darf ich mir durchaus mal das ein oder andere Hardcover gönnen, ohne schlechtes Gewissen. Wenn ich ein Buch unbedingt haben möchte, kaufe ich es mir auch, spätestens, wenn das nächste Gehalt da ist :lache Natürlich ist mein Budget begrenzt, aber zumindest die Exemplare, die sich hartnäckig im Kopf festgesetzt haben, müssen auf jeden Fall her. Dafür habe ich keine anderen kostspieligen Hobbies. Wenn es sein muss, verzichte ich für Bücher lieber in anderen Bereichen. Ich muss nicht jede Woche shoppen, ich brauche kein großes Auto und auch keine 150 Lippenstifte :lache

  • Manche Bücher muss ich einfach als Hardcover besitzen und die gönne ich mir dann auch oder lasse sie mir zu Weihnachten schenken.


    Zitat

    Original von Miss Booknerd
    Wenn es sein muss, verzichte ich für Bücher lieber in anderen Bereichen. Ich muss nicht jede Woche shoppen, ich brauche kein großes Auto und auch keine 150 Lippenstifte


    Genau! Da muss man einfach Prioritäten setzen :-).


    Ansonsten bin ich da nicht so festgelegt. Ich lese die Bücher wie sie mir in die Hände fallen ;-).

  • Buch zu schwer?
    Das gehört zu meinen Qualitätskriterien. Das gebundene Buch darf eben nicht zu schwer sein. Das ist ein eklatanter Mangel vieler Jugend-HCs, sogar mitunter von Kinderbüchern. Das sind Klopper. Damit kann man im Ernstfall jemanden erschlagen, aber man kann sie nicht gemütlich lesen. Nicht mal als Erwachsene.
    Meine alten Kinderbücher sind zum Teil auch umfangreich. Aber sie sind leicht.
    Ältere Klassikerausgaben sind auch leicht.


    Voltaire
    Büchergilde, und ob!
    Kann man gar nicht oft genug sagen.
    Wunderschöne Bücher.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ein Hardcover mit einer hübschen Ausstattung (Leseband, Karten, Leineneinband) von einem meiner Lieblingsautoren hat etwas Anziehendes. Die Bücher leiste ich mir dann, weil sie ja auch jahrelang das Regal ziehren. Lesen ist halt mein Hobby. Mich würde auch der Preis für so ein begehrtes Stück nicht abhalten.

  • Geht mir wie Lily_Bart und Miss Booknerd.


    Wenn ich mir ein HC kaufe, dann muss es mich wirklich sehr in den Fingern jucken das Buch haben zu wollen...und desto teurer das HC ist, desto seltener habe ich das...letztens habe ich ein HC mit unter 300 Seiten für fast 30 € gesehen und dann gedacht, ne das ist es mir jetzt nicht wert. Dafür muss dann einfach alles passen, aber das sind schon eher Ausnahmekäufe. Anders sieht es bei HCs mit 300+ Seiten und 15-20 € aus, das sind dann natürlich immer noch Wunschbücher, aber da ist es dann wie Lily_Bart beschrieben hat: Wenn ichs nicht aushalten kann aufs TB zu warten, dann wirds auch gekauft.

  • Sehe ich eigentlich so wie meine Vorschreiber: ein HC für über 20 € ist kein Gelegenheitskauf, aber wenn es ein Buch ist, das ich gerne (zeitnah) haben möchte, dann kauf ich es mir auch. Ansonsten gibts ja auch Weihnachten und Geburtstag, wo ich auch als "Große" nach wie vor Bücher geschenkt bekomme.


    Da ich wie Belle Affaire den Großteil meiner Bücher leihe bzw. anderweitig besorge, ist das dann kein Problem. Und ich möchte Magali ausdrücklich zustimmen: Hardcover sind eine schöner Besitz. Ein HC, auf das man sich freut, das man mit großem Vergnügen kauft und iest und bei dem jedesmal zu Lächeln anfängt, wenn man am Bücherschrank vorbeikommt ist weitaus mehr wert, als ein spontan gekauftes Taschenbuch, das vielleicht irgendwo (ungelesen) verstaubt oder ewig auf dem SUB schlummert. Und finanziell auch nur ca. zweimal so teuer.


    Die im Anfangsbeitrag angesprochene Biographie von Bruce Springsteen ist sicher auch so ein Buch. Klar, erstmal teuer, aber für 672 Seiten (und ich nehme an, auch mit zahlreichen Fotos) und viele, viele Stunden Freude daran ist das für einen besonderen Kauf sicher ok.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von magali
    Buch zu schwer?
    Das gehört zu meinen Qualitätskriterien. Das gebundene Buch darf eben nicht zu schwer sein. Das ist ein eklatanter Mangel vieler Jugend-HCs, sogar mitunter von Kinderbüchern. Das sind Klopper. Damit kann man im Ernstfall jemanden erschlagen, aber man kann sie nicht gemütlich lesen. Nicht mal als Erwachsene.
    Meine alten Kinderbücher sind zum Teil auch umfangreich. Aber sie sind leicht.
    Ältere Klassikerausgaben sind auch leicht.


    Ich habe zum Beispiel "Die dunkle Seite der Liebe" von Rafik Schami. Das Buch ist durchaus schön gemacht, hat nicht zu dickes Papier, aber auch nicht so eine Gesangsbuch-Flatterqualität, die Schrift ist nicht zu groß, nicht zu klein. Aber der Klopper wiegt 1158 Gramm. Zum Vergleich: Mein Kindle wiegt 217 Gramm.


    Wobei ich mich natürlich unklar ausgedrückt habe. Ich kaufe im Grunde noch viel weniger Taschenbücher als Hardcover.
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  • Ein Lesegrät ist konkurrenzlos (bis jetzt), was das Gewicht angeht.
    Beim Kriterium Gewicht kann man nur Bücher untereinander vergleichen.


    Deine Angaben zu dem genannten Titel von Schami finde ich sehr hoch. Das wäre mir zu schwer. Wie viele Seiten hat das denn, um Himmels Willen?


    Ich hab mal die Küchenwaage geweckt:


    Joyce, Ulysses, gebunden, Everyman's Library: knapp 1100Sseiten, 920 g


    zum Vergleich:
    Judith Zander, Dinge, die wir heute sagten, dtv Broschur :rolleyes ca. 485 S., 540g
    und damit in floppy-Version genau so schwer wie ein Band der klassischen Schiller-Ausgabe aus dem Aufbau Verlag in den späten 1950ern, gebunden, ca. 600 S.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Deine Angaben zu dem genannten Titel von Schami finde ich sehr hoch. Das wäre mir zu schwer. Wie viele Seiten hat das denn, um Himmels Willen?


    895 Seiten. Wenn ich das schon sehe, habe ich schon keine Lust mehr. Deswegen hab ich auch irgendwann (vor meinem Kindle) mal die Taschenbuchausgabe gelesen. Zum Hinstellen ist es natürlich schick.


    Mein Regal gibt leider nichts her an gebundenen Klassikern, da hab ich praktisch nur Taschenbücher.


    Im Moment leiste ich mir einmal im Jahr die illustrierten Ausgaben von Harry Potter. Aber die sind zum Angucken. Lesen würde ich entweder meine alten Ausgaben (auch gebunden, aber handlicher), oder meine Kindle-Ausgabe.
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