Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
Verlag: Haymon Verlag
Auflage: 1 (12. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3709972388
Zum Autor:
Selim Özdogan, Sohn türkischer Eltern, ist 1971 in Köln geboren, wo er heute noch lebt. Seit seinem Debüt Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist hat er zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, zuletzt bei Haymon "Der Klang der Blicke". Geschichten (2012) und "DZ". Roman (2013). Die Idee zu seinem neuen Roman "Wieso Heimat, ich wohne zur Miete" entstand während eines halbjährigen Schreibaufenthalts in Istanbul.
Über das Buch:
Freiburg-Istanbul und zurück
Krishna Mustafa wird von Laura verlassen, weil er seine Identität noch nicht gefunden hat. Aber wer hat das schon? Doch Krishna lässt es auf einen Versuch ankommen. Kurz entschlossen tauscht er mit seinem türkischen Cousin das WG-Zimmer und zieht vorübergehend von Freiburg nach Istanbul.
Über das Leben zwischen zwei Kulturen
Auf der Suche nach seiner Identität, der verlorenen Liebe und guter Schokolade beginnt für Krishna in der Türkei eine unvergessliche Reise. Neugierig auf das Leben und stets leicht zu begeistern taucht er in das turbulente und pulsierende Leben der Großstadt ein. Über seine Wurzeln weiß er ein halbes Jahr später zwar immer noch nicht mehr, dafür aber eine ganze Menge über die Türken und die Deutschen, über Erdogan und den Gezi-Park, über Moscheen und Starbucks, darüber, wie man mithilfe von Gebets-Apps zum guten Moslem und mithilfe des richtigen Haarschnitts zum Islamisten wird.
Meine Meinung:
Krishna Mustafa hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Er wurde in der Türkei geboren und hat seine ersten Lebensjahre dort verbracht. Als er in die Schule kommt, ziehen seine Eltern nach Deutschland und trennen sich aber bald voneinander. Krishna Mustafa bleibt bei seiner Mutter in Deutschland, der Vater zieht wieder zurück in die Türkei.
Jetzt kehrt der Student Krishna Mustafa wieder für ein halbes Jahr zurück nach Istanbul um mehr über seine eigenen Wurzeln und seine Identität herauszufinden.
Für mich war "Wieso Heimat, ich wohne zur Miete" das erste Buch dieses Autors, über den ich schon viel gutes gehört hatte.
Leider bin ich mit dem Roman aber nicht ganz warm geworden.
Krishna Mustafa spaziert durch die Stadt Istanbul, unterhält sich mit unterschiedlichen Leuten, diskutiert mit seine WG-Mitbewohnern und trifft sich mit seinem Vater und seinen Halbschwestern. Dabei werden immer wieder nette und lustige Geschichten erzählt. Das Ganze hat sich aber für mich eher wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten gelesen und nicht wie ein vollständiger Roman.
Die Hauptperson wurde mir dabei auch oft zu begriffsstutzig und naiv dargestellt, dass hat mich mit der Zeit sehr genervt.
Es waren immer mal wieder witzige Stellen in dem Buch, über die ich auch lachen konnte. Zum Teil war es mir aber auch zu comedyartig geschrieben. Insgesamt hatte ich mir etwas anderes von dem Buch erwartete, eben mehr einen zusammenhängenden Roman.
Gut gefallen hat mir die Sprache des Autors. Das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Der Autor schreibt witzig und mit viel Ironie.
Insgesamt ein lustiges, unterhaltsames Buch, in dem man auch viel über die Unterschiede zwischen den Deutschen und den Türken erfährt.
Ich geben dem Buch 6 Eulenpunkte.