'Bucht der Schmuggler' - Seiten 151 - 248

  • In dem Abschnitt ist ganz schön was los


    Wir lernen den ehrgeizigen und durchaus gefährlichen Vizegouverneur Don Alsonso kennen. Im Geheimen bewundert und verehrt er Dona Maria, die ihn allerdings abblitzen läßt, und zwar bravourös. Skrupellos versucht er, sich auf die Schnelle zu bereichern, Richter Rodriguez zählt nicht zu seinen Freunden.


    Elsje bewegt sich auf dem Schiff wie an Land, von ihr zu lesen ist immer besonders schön. Sie ist eine absolut patente Person, die beherzt zugreift, wenn es die Situation erfordert, so auch bei der Geburt des Sklavenbabys.


    Die Köchin von Sen. Carlos erlaubt ihm Sex, damit sie Martin van Doorn mit Essen versorgen darf. Die Sex-Szene fand ich auch gut beschrieben, so richtig böse :lache


    Maria und die Kinderlosigkeit, das scheint ihr an die Nerven zu gehen :-(


    Am Ende sieht Jan, wie die Albatros einen neuen Namen bekommt und wird selbst festgenommen, angeblich wegen Schmuggelware :fetch


    Es war wieder ein absolut spannender Abschnitt, die Stränge werden weiter vorangetrieben und es kommt bisher wirklich keinerlei Langeweile auf :-]

  • Und wie fandest du die Seereise, Richie?
    Der Schiffsjunge über Bord, die Geburt und die Begegnung mit den Indianern? :-)

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    www.ulfschiewe.de

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  • Die einzelnen Beschreibungen sind so farbig und lebendig, man glaubt als Leser wirklich mit an Bord zu sein, z.B. mit den Sklaven eingesperrt in dem Gestank.


    Jan ist eindeutig ein GUTER, als Fiete über Bord geht, holt er ihn persönlich aus dem Wasser, also er der Kapitän. Ich glaube das sorgt auch für die gute Stimmung an Bord, kein Aufbegehren gegen den Kapitän. Jan wächst für mich immer mehr und denkt auch an die Zukunft, indem er Spanisch lernt und es Schießübungen an Bord gibt - sehr zukunftsorientiert.


    Tja, leider das erste Zusammentreffen mit Fremden, in dem Fall mit Indianern ist nicht so positiv ausgefallen und hat alle erst mal in Schreck versetzt, vor allem auch schade um die Wasserfässer :-(


    Ich steh dazu, für mich ein toller Abenteuerroman :-]

  • Ich schließe mich Richie an, wenn hier nicht die Post ab geht wo dann?


    Don Alonso macht ernst und versucht Don Diego für seine Zwecke einzuspannen.
    Doch kann Diego Don Alonso trauen?
    Diego trifft sich im nachhinein mit Don Miguel und erzählt ihm von seinem Gespräch mit Alonso und von dessen Angebot.Diego möchte auch in Miguels Schmuggelgeschäft einsteigen. Meint er es jetzt ernst, oder arbeitet er doch für Don Alonso?


    Fiete ging über Bord und wurde gerettet, eine der Sklavinnen gebar ihr Kind wobei ein Seemann mehr Hilfe war als unser werter Herr Doctor.


    Elsje macht sich gut an Bord und ist eine Hilfe.


    Beim auffüllen der Wasservorräte gibt es einen Angriff der Indios, ungeheure Aktion.
    Piet wurde hier von einem Speer an der Wade verletzt, unser lieber Doctor hat ein Verband angelegt - ob das wohl ausreichen wird?


    Don Miguels Haus und Lager wird in der zwichenzeit von Alonsos Leuten in seiner Abwesenheit illegal durchsucht, wobei es fast zur Katastrophe zwichen Dona Marias Leibwächter und den Soldaten kam.


    Endlich erfahren wir auch etwas über Martin van Doorns Zustand, welcher nicht gerade gut ist.Aber immerhin lebt er noch.


    Letztendlich erreicht die Sophie Hispaniola und zu aller Anfang sieht alles gut aus, bis zu dem Augenblick, wo Don Alonso ins Bild tritt und unseren Jan samt Offiziere festnimmt.



    Also die Spannung ist bisher auf dem Höhepunkt, so langsam treffen unsere Charaktere aufeinander.
    Jetzt möchte ich aber wissen wie es weiter geht und werde mir das Buch wieder schnappen :-]
    Bis später!

  • In diesem Buch wird ja auch das Leben auf eine Zuckerrohrplantage geschildert. Mit den Sklaven, die schwere Arbeit leisten müssen. Überhaupt die Sklavenfrage. Wie empfindet ihr diese Atmosphäre?

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  • Also ich muss sagen das mich das Thema wirklich trifft und auch zum nachdenken gebracht hat.
    An vielen Stellen habe ich tiefen Mitleid empfunden, da eben tatsächlich Menschen für ein paar wenige Wohlhabene so ausgebeutet wurden.


    Für einen Moment dachte ich “ Gut das diese Zeit vorbei ist“..
    Aber das stimmt ja leider nicht, heutzutage wird Sklaverei nur verschleiert (siehe als Beispiel die Textilindustrie fernost)
    Also ein sehr trauriges Kapitel der Menschen was leider immer noch aktuell ist.


    Sie haben es sehr Lebendig geschrieben und alle Facetten bedacht, von der harten Zwangsarbeit über Misshandlungen jeder Art bis hin zum Mord. Man fühlt sich als Europäer beim Lesen schon fast schuldig.


    Mir gefällt aber auch die Art wie die Sklaven sich mit dem wenigen was sie haben gegenseitig helfen.
    Vor allen auch, wie die Köchin unseren Martin mit gestohlenem Essen versorgt.
    Ich hoffe es kommt für sie auch noch eine glückliche Wendung.

    Inschrift auf einem römischen Grab:
    Ich war wie du.
    Du wirst wie ich.

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  • Zitat

    Original von Ulf Schiewe
    In diesem Buch wird ja auch das Leben auf eine Zuckerrohrplantage geschildert. Mit den Sklaven, die schwere Arbeit leisten müssen. Überhaupt die Sklavenfrage. Wie empfindet ihr diese Atmosphäre?


    Für mich auch lebendig und eindringlich beschrieben (Mißhandlungen, quasi Vergewaltung Untergebener - Köchin, Mord), es hätte aber gerne mehr sein dürfen. Von Martin z.B. weiß man im Grunde sehr wenig. Die Gefangennahme kann man nachvollziehen, sie wird ähnlich gewesen sein wie bei Jan. Man weiß, daß er schwer arbeiten mußte, ausgepeitscht wurde und zu wenig zu essen bekam bzw. später von Benigna versorgt wurde. Vielleicht gab es auch nicht mehr zu erzählen? :gruebel Von mir aus hätte das Buch ruhig 100 Seiten mehr haben können :chen

  • Das Buch hätte länger sein können. Ich nehme das als Kompliment. Danke. :-)


    Was die Sklaverei betrifft, es gibt sie ja wirklich noch heute. Und nicht wenig. Sogar bei uns, besonders auch, was Sex-Sklaverei betrifft.


    Dass Martin und seine Crew noch schlimmer als schwarze Sklaven behandelt werden, das ist tatsächlich auch so geschehen. Schwarze Sklaven mussten erworben werden. Sie waren eine Kapitalanlage. Damit ging man einigermaßen vorsichtig um. Zumindest bekamen sie genug zu essen.


    Es gab aber auch die sogenannte "Indentur". Da gingen Werber in Europa herum und versprachen armen Leuten Land und ein besseres Leben in der neuen Welt, wenn sie seinen Arbeitsvertrag unterschrieben. Schiffskapitäne gaben die Verträge aus. Und als Gegenleistung für Transport und Verpflegung bis in die Neue Welt mussten sie sich für 5 oder 7 Jahre als Arbeitskraft verpflichten. Ohne Lohn. In Amerika oder Westindien angekommen verkaufte der Kapitän dann den Vertrag an einen Pflanzer, der dann diese armen Kreaturen 5 Jahre lang ausnutzte, bis sie tot umfielen. Da es ja nur Sklaverei auf Zeit war, wurden sie schlechter als Schwarze behandelt. Nicht wenige sind verhungert oder wurden zu Tode geschunden. Die, die überlebten, bekamen dann tatsächlich ein Stück Land. Natürlich der minderen Sorte. Diese Praxis hat 300 Jahre überlebt, hauptsächlich in USA und in Westindien meist in den englischen und französischen Kolonien.

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  • Sexsklaverei bei uns, das stimmt, leider


    Und damit erklärt sicht auch, weshalb Martin schlechter behandelt wurde, er war ja umsonst im Gegensatz zu den "richtigen" Sklaven



    DANKE für die Info zu Identur :wave

  • Die Geschichte nimmt in diesem Abschnitt so richtig Fahrt auf. Liest sich gut und spannend!
    Ich muss allerdings sagen, für meinen Geschmack geht das alles ein bisschen schnell, zuviel auf zu wenig Seiten. Ich mag's einfach lieber weitschweifig und ausführlich. :lache


    Die Atmosphäre auf den Plantagen und das Leben der Sklaven finde ich sehr gut beschrieben. Don Miguel ist da das eine Extrem, der seine Sklaven sehr gut behandelt, wohl auch durch den Einfluss seiner Frau und auf der anderen Seite Don Diego und Don Alonso, für die sie nicht besser als Vieh sind.

  • Puh, in diesem Abschnitt war ja einiges los.


    Ich habe bisher noch nicht so recht den Überblick, ob sich Don Diege für die fiesen Pläne des Vizegouverneurs einspannen lässt oder doch eher auf Don Miguels Seite steht. Ganz geheuer ist er mir jedenfalls nicht. So wie er seine Sklaven misshandelt, macht er auf mich einen ziemlich skrupellosen Eindruck.


    Spannend erzählt fand ich die Szene, als der Schiffsjunge Fiete über Bord gegangen ist. Was habe ich mitgefiebert, die Situation schien ja recht aussichtslos, ich dachte schon, er geht irgendwo zwischen den Wellen verloren. Aber glücklicherweise ist das ja dank Jans Mut nochmal gut gegangen.


    Dass Doctor Emanuel nur Medizin studiert aber nicht praktiziert hat, erklärt natürlich seine Ungeschicklichkeit.


    Die Szenen über die Behandlung der Sklaven fand ich sehr bildhaft und glaubwürdig beschrieben. Diese sinnlose Unterdrückung, die Misshandlungen sind mehr sehr nahe gegangen und man kann kaum glauben, wozu manche Menschen damals fähig waren. Warum nur haben sich nicht viele mehr ein Beispiel an Dona Maria genommen? Mir jedenfalls gefällt ihre Art sehr. Auch wie sie sich für die Führung einer Plantage und die Geschäfte ihres Mannes interessiert. Ich würde es ihr jedenfalls gönnen, dass ihr Kinderwunsch in Erfüllung geht.
    Bei der Durchsuchung ist sie ja so gerade noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das noch ein Nachspiel haben wird. Don Alonso heckt doch bestimmt noch weitere fiese Intrigen aus.


    Jan hat mit seiner Mannschaft Hispaniola erreicht. Die Ankunft hat er sich wohl anders vorgestellt. Ich hoffe sehr, dass es ihm nicht so ergeht wie Martin van Doorn.