Benjamin Monferat - Der Turm der Welt

  • Da es zu diesem Buch bestimmt die ein oder andere interessante Info zusätzlich gibt oder manche Stellen zu Gesprächen einladen, eröffne ich diesen Thread und freue mich, wenn Leute, die das Buch vor mir gelesen haben oder nach mir lesen, einfach mitmischen.


    Oktober 1889: Die Pariser Weltausstellung geht dem Ende zu. Millionen von Menschen strömen in die Lichterstadt, um Zeuge des Spektakels zu werden. Die brisante internationale Lage scheint für einen Augenblick vergessen. Und doch würde gerade hier, im bunten Gewimmel der Nationen und Interessen, ein Funke genügen, um das Pulverfass zur Explosion zu bringen. Ausgerechnet da werden zwei Ermittler des französischen Geheimdienstes tot aufgefunden - sie waren einer Verschwörung auf der Spur. Was niemand weiß: Die Zukunft Europas ist mit dem Schicksal einiger Besucher der Ausstellung eng verknüpft: Eine französische Adelige - Königin der Pariser Salons - fürchtet um ihr Geheimnis: dessen Enttarnung würde weit mehr als nur einen gesellschaftlichen Skandal bedeuten. Ein deutscher Offizier, unterwegs in einer sehr persönlichen Agenda, wird zum Spielball der Großmächte. Ein junger Fotograf schließt einen folgenschweren Pakt, um das Herz seiner großen Liebe zu gewinnen. Ist die bildschöne Kurtisane in Wahrheit eine Spionin? Schließlich versammelt sich alles, was Rang und Namen hat, an der Spitze des Eiffelturms, um das Abschlussfeuerwerk zu bestaunen. Wann wäre der Zeitpunkt für einen Anschlag besser gewählt, um die Welt im Chaos versinken zu lassen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: zu Lande, zu Wasser – und in der Luft ...


    Über die Pariser Weltausstellung weiß ich herzlich wenig. Nur den Eifelturm bringe ich damit in Verbindung, wobei ich mittlerweile die interessanten Hintergründe in Wikipedia nachglesen habe.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin mit Teil Eins sehr gut in das Buch eingestiegen. Etliche Charaktere werden in kurzen Kapiteln eingeführt, wobei erstaunlicherweise sehr viele Frauen dabei sind. Besonders gut gefällt mir die Vielseitigkeit der Protagonisten. Sehr gefreut habe ich mich über die personellen Verbindungen zu "Welt in Flammen", auch wenn die beiden Bücher natürlich in keinem direkten Zusammenhang stehen. Jetzt kann endlich Basil Fitz-Edwards seinen großen Auftritt bekommen und diesmal weiß ich, dass ich Karpatien in keiner Landkarte suchen muss. :-]


    Jedes Kapitel ist durch eine genaue Zeit- und Ortsangabe exakt einzuordnen, dazu gibt es einen Countdown bis zur Zündung. Was sich dahinter verbirgt, weiß ich jetzt natürlich noch nicht, spielt für mich momentan aber auch keine Rolle. Jetzt will ich erst mal die Zeit und die Personen kennenlernen.


    Die Weltausstellung ist vor allem indirekt immer wieder ein Thema und ich kann mir diese gespannte und aufgeladene Atmosphäre gut vorstellen. Vor allem gibt es dort ja wirklich viel Außergewöhnliches zu bestaunen: ganz neue Apparaturen, fremde Völker und einen eigens dafür errichteten Turm, damals das höchste Bauwerk der Welt! Heute alles unvorstellbar!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe das Buch schon vor seiner Veröffentlichung lesen dürfen.


    Ich fand es sehr gut, lebendig und Bildhaft geschildert. Ich sah mich durch die Weltausstellung schlendern, das A und O der Menschen rufen, ihre weit aufgerissene Augen bei all diesen technischen Erneuerungen.
    Ich kann euch nur sagen es wird immer spannender, und der Ausgang der Geschichte euch verblüfft.

  • Das Buch habe ich praktisch ähnlich intensiv gelesen wie die "Welt in Flammen", bin zwar schon seit einer Weile durch, habe aber vieles noch sehr präsent. Den Thread hier verfolge ich, und wenn mir etwas einfällt, schreibe ich auch mit.


    Viel Spaß beim Lesen; fast beneide ich Dich etwas, daß Du dieses großartige Buch noch vor Dir hast. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Das Buch habe ich praktisch ähnlich intensiv gelesen wie die "Welt in Flammen", bin zwar schon seit einer Weile durch, habe aber vieles noch sehr präsent. Den Thread hier verfolge ich, und wenn mir etwas einfällt, schreibe ich auch mit.


    Viel Spaß beim Lesen; fast beneide ich Dich etwas, daß Du dieses großartige Buch noch vor Dir hast. :wave




    Ich fand das Buch um Längen besser , als die Welt in Flammen. Es hat mich so richtig gepackt.

  • Zitat

    Original von Arietta
    Ich sah mich durch die Weltausstellung schlendern, das A und O der Menschen rufen, ihre weit aufgerissene Augen bei all diesen technischen Erneuerungen.
    Ich kann euch nur sagen es wird immer spannender, und der Ausgang der Geschichte euch verblüfft.


    Auf die Weltausstellung warte ich jetzt schon ganz gespannt. Ich bin momentan bei Teil VIER (Nachmittag des zweiten Tages) und die Weltausstellung ist immer wieder Thema, aber keiner der Protagonisten war bisher direkt vor Ort. Auf die besondere Atmosphäre der Weltausstellung freue ich mich schon!


    Zitat

    Original von SiCollier
    Den Thread hier verfolge ich, und wenn mir etwas einfällt, schreibe ich auch mit.


    Oh, ich bitte darum! (Sonst wird es auf Dauer ja doch etwas einseitig). Und du kannst das Buch ja noch ein zweites, drittes und viertes Mal lesen! :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Puh - dieser Abschnitt hatte es in sich! Der hat mich doch etwas verwirrt zurückgelassen - viele Personen, bei denen ich immer wieder überlegen muss, wer sie jetzt sind und viele, viele, viele Geheinmnisse.


    Da ist zunächst mal der Deutsche Friedrich von Straten, der für den deutschen Geheimdienst arbeitet, eine geheime Kontaktperson treffen soll und selbst ein (uns noch unbekanntes) Geheimnis hat. Der trifft zusammen mit der Escourt-Dame Madeleine, die wiederum von einem geheimnisvollen Verbrecher mit irgendwas erpresst wird. Beim englischen Strang um Basil Fitz-Edwards gibts so viele Geheimnisse, dass ich momentan überhaupt nicht durchblicke (wer wurde jetzt zusammengschlagen und warum und wer soll wen vor was beschützen???). Und der französische Geheimdienst will seinen ehemaligen, versteckt lebenden Top-Agenten bewegen, einen geheimnisvollen Mord im Umfeld der Weltausstellung aufzuklären. Und dann gibt es auch noch einen geheimnisvollen Schatten, geheimnisvolle Besucher vor dem Anwesen der Rocqueforts, die natürlich auch wieder ihre eigenen Geheimnisse haben und von denen auch noch geheimnisvolle Bilder auftauchen, die ich momentan gar nicht in Verbindung bringen kann.


    Wenn es so weitergeht, dann wird es ein anstrengendes Lesen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zum Glück bleibt das Buch nicht so, sondern mit der Morgensonne lüften sich auch manche Geheimnisse. Da macht mir das Lesen gleich wieder mehr Spaß! Wir wissen jetzt, was die "englische Gruppe" verbergen will und was Basil Fitz-Edwards Auftrag ist, wir wissen, was Madeleine besorgen soll und auch, was der französische Geheimdienst für eine Wahnsinnsaufgabe vor sich hat!


    Irgendwie passt das ganz gut, dass nach den Geheimnissen der Nacht jetzt mit dem neuen Tag zumindest einige Dinge aufgedeckt und gelüftet werden. :-)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nicht wahr das Buch wird immer spannender, manches Geheimnis hat sich gelüftet!


    Warte erst mal das Ende ab, da explodiert es nur so und du schaust in manch dunklen Abgrund.



    Ich möchte sagen mit diesem Buch hat er sich selbst übertroffen :kiss

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Oh, ich bitte darum! (Sonst wird es auf Dauer ja doch etwas einseitig). Und du kannst das Buch ja noch ein zweites, drittes und viertes Mal lesen! :-]


    Ich werde das Buch auf jeden Fall nochmals lesen, aber zuerst ist da die "Welt in Flammen" dran.


    Friedrich von Straten war übrigens von Anfang an eine meiner Lieblingsfiguren.



    Zitat

    Original von Lese-rina
    Beim englischen Strang um Basil Fitz-Edwards gibts so viele Geheimnisse, dass ich momentan überhaupt nicht durchblicke (wer wurde jetzt zusammengschlagen und warum und wer soll wen vor was beschützen???).


    Bis ich da durchgeblickt habe, hat es auch eine ganze Weile gedauert.


    "Anstrengend" fand ich das Lesen nicht, nur so einfach nebenbei weglesen geht nicht. Zum Einen wegen der zunächst sehr verschachtelten Handlung, die sich erst im Laufe des Buches "aufdröselt", zum Anderen wegen des ausgefeilten Schreibstils.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    "Anstrengend" fand ich das Lesen nicht, nur so einfach nebenbei weglesen geht nicht. Zum Einen wegen der zunächst sehr verschachtelten Handlung, die sich erst im Laufe des Buches "aufdröselt", zum Anderen wegen des ausgefeilten Schreibstils.


    Da hast du recht, wobei ich die letzten Kapitel jetzt wesentlich angenehmer zu lesen fand als Teil zwei. Mittlerweile bin ich sehr gut drin im Buch, ich kenne die Personen, es stukturiert sich und es werden auch immer wieder Geheimnisse gelüftet (und neue kommen hinzu). Super finde ich, dass sich so nach und nach viele Verzweigungen ergeben. Alte und ganz neue. Das finde ich sehr schön "gewebt".


    In diesem Teil gab es einige sehr große Überraschungen. Zunächst natürlich die familiäre Herkunft Friedrichs von Straten! Sollte das jetzt wirklich stimmen, was Friedrich vermutet und auch von seinem Kontaktmann wohl so angenommen wird, gibts hoffentlich keine Geschwisterbeziehung! Schließlich wären Melanie und Friedrich dann ja Halbgeschwister und das sich hier was anbahnt, sieht ja ein Blinder.


    Von Straten mag ich übrigens auch, ich finde es toll, dass er in einer Welt, in der so viel auf Herkunft und Familie gegeben wird, sich mehr oder weniger ganz alleine durchschlägt.


    Eine Überlegung, die mir durch den Kopf geht: nach der französischen Revolution wurde doch der Adel in Frankreich entmachtet, oder? Wie kommt es, dass gewisse Kreis (hier dargestellt durch die Familie Rocquefort) immer noch so viel Macht und Einfluss haben?


    Dann bringt Madeleine den Zuhälter um. Wie die beiden in Zusammenhang stehen und warum sie ihn tötet, bleibt noch offen. Das war auch eine sehr unerwartete Überraschung und ich bin gespannt, wie dieser Strang weitergeht. Die Unterlagen, die Madeleine nicht bekommen hat, wurden wahrscheinlich jetzt sowieso gestohlen. Auch sehr spannend, warum die so wichtig sind!


    Ich bin sicher, dass es diese Nacht wieder einige wichtige Entwicklungen gib: von Straten tritt seiner Mutter gegenüber, Madeleine ihrem Erpresser und Lucien muss erklären, wieso er im Büro mit einem Toten ist. Und der französische Geheimdienst darf auch weiter ermitteln!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Momentan stecke ich mitten in Teil Fünf. Zunächst fand ich die Nacht total spannend und konnte kaum aufhören zu lesen. Als dann Madeleine auf von Straten triffen fand ich das einen Zufall zuviel und das hat mich irgendwie völlig verwirrt und aus dem Lesefluß gerissen. Dann erzählt sie aus ihrem Leben, was zwar auch sehr interessant ist, aber die Geschehnisse in der Nacht unterbrechen. Auf alle Fälle habe ich jezt eine zweitägige Pause hinter mir (ok, wäre eh kaum zu lesen gekommen) und jetzt werd ich wieder angreifen. :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Momentan stecke ich mitten in Teil Fünf. Zunächst fand ich die Nacht total spannend und konnte kaum aufhören zu lesen. Als dann Madeleine auf von Straten triffen fand ich das einen Zufall zuviel und das hat mich irgendwie völlig verwirrt und aus dem Lesefluß gerissen. Dann erzählt sie aus ihrem Leben, was zwar auch sehr interessant ist, aber die Geschehnisse in der Nacht unterbrechen. Auf alle Fälle habe ich jezt eine zweitägige Pause hinter mir (ok, wäre eh kaum zu lesen gekommen) und jetzt werd ich wieder angreifen. :-]


    Ich fand das Gespräch sehr schön zwischen den beiden, es gab tiefe Einblicke.

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Als dann Madeleine auf von Straten triffen fand ich das einen Zufall zuviel und das hat mich irgendwie völlig verwirrt und aus dem Lesefluß gerissen. Dann erzählt sie aus ihrem Leben, was zwar auch sehr interessant ist, aber die Geschehnisse in der Nacht unterbrechen.


    Als "Zufall" habe ich das nicht empfunden, eher hatte ich ein Zusammentreffen erwartet, das lag irgendwie in der Luft.


    So verschieden sind die Lesevorlieben - ich mag es, wenn möglichst umständlich und weitschweifig erzählt wird, rein handlungsgetriebene Bücher sind meist nicht so ganz mein Ding. Als "Unterbrechung" habe ich das auch nicht empfunden, es gab Hintergrundinformationen zu den Figuren. Und Informationen kann man nie genug haben, wie Marais sicher bestätigen würde. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    So verschieden sind die Lesevorlieben - ich mag es, wenn möglichst umständlich und weitschweifig erzählt wird, rein handlungsgetriebene Bücher sind meist nicht so ganz mein Ding. Als "Unterbrechung" habe ich das auch nicht empfunden, es gab Hintergrundinformationen zu den Figuren. Und Informationen kann man nie genug haben, wie Marais sicher bestätigen würde. :grin


    Aufgrund deiner Aussage habe ich länger darüber nachgedacht, was dieses Buch für mich eigentlich ist. Vordergründig finde ich es nämlich sehr "handlungsgetrieben" (klingt negativ, soll es aber gar nicht sein), es passiert sehr viel, sehr schnell hintereinander in kurzen Szenen ... Auf der anderen Seite hat es aber auch viel Hintergrund, der trotz der vordergründigen Handlung nicht zu kurz kommt. Jede der zahlreich vorkommenden Personen hat ein eigenes Gesicht und einen eigenen Charakter, es wird ganz viel über Politik und Gesellschaft der damaligen Zeit "berichtet" und dazu kommt noch die Atmosphäre, die auch sehr gut wiedergegeben ist. Ich les das zwar, kann aber trotzdem nicht erklären, wie das alles so gekonnt zusammenspielt. :grin


    Auffallend ist auch, dass selbst winzigste Kleinigkeiten später von großer Bedeutung sein können. Das finde ich sehr, sehr gut gemacht. So z. B. die Prostituierte, der wir ja schon öfter im Buch begegnet sind.


    Sicollier, du hast recht, Informationen kann man nie genug haben. :-] Ich fand Madeleines Geschichte auch ganz wichtig, um ihr Bild zu vervollständigen, nur an der Stelle hat es für mich nicht so ganz gepasst. Da würde mich jetzt wirklich interessieren, ob das denn schon immer dort stand. Irgendwie war mir aber auch nicht mehr so ganz klar, dass sich die beiden kennen - doch sie sind sich ja am Abend vorher begegnet, dann macht dieses Treffen mehr Sinn.


    Aber damit gerechnet hätte ich nie. :-]


    Überhaupt ist es wirklich ein sehr überraschendes Buch, da kann ich dir vollauf zustimmen Arietta! Was es sehr spannend macht! Und die Geschehnisse der Nacht liefern mehr Fragen als Antworten, doch diesmal habe ich mir das schon so gedacht! Momentan konzentriert sich alles auf das Bordell, der Cliffhanger am Ende ist ja wirklich gemein! :rolleyes


    Die Geschichte von Basil und Minuit ist zwar sehr schön (und romantisch :heisseliebe), aber ich hoffe trotzdem, dass es für ihre Existenz eine einleuchtende Erklärung gibt. Mystik passt jetzt da meiner Meinung nach gar nicht rein!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Das stimmt Arietta, doch zumindest endet dieser Teil mal nicht mit einem Cliffhanger, dafür mit einer faustgroßen Überraschung! Diese Richtung hätte ich ja gar nicht erwartet. Der guten Mann habe ich natürlich gleich mal in Wikipedia gesucht und gegoogelt, warum nur wundert es mich nicht, dass ich zu ihm nichts finde? :lache


    Aber auch ansonsten wartete dieser Teil mit etlichen faustgroßen Überraschungen auf. Ich mag ja Bücher, die nicht nach Schema F verlaufen (wie leider viel zu viele), sondern mich überraschen können. Das kann das Buch auf alle Fälle!!! Zunächst die Explosion auf der Weltausstellung, die zu diesem Zeitpunkt keiner erwartet hat. Nachdem dieser Anschlag vereitelt wurde, stellt sich für mich die Frage: Kommt noch was (ist anzunehmen, das Buch ist ja noch nicht aus)? Von wem? Nochmal vom gleichen Attentäter? Der konnte doch eigentlich gar nicht damit rechnen, dass sein Anschlag scheitert und wird somit nichts Weiteres vorbereitet haben. Oder doch? Oder hat gar Minuit damit zu tun und bewusst diesen Anschlag verhindert, um alle in Sicherheit zu wiegen?


    Abgesehen davon hab ich mich schon gefragt, wie realistisch es wohl ist, dass sich der Kessel mit dem Metall so extrem schnell aufheizt. Aber im Eifer des Gefechts war das eigentlich egal.


    Weitere Überraschung war die Festnahme Madeleines und ihre Befreiung. Wenn dieser Typ soviel zu sagen hat, müsste sie ihn doch eigentlich kennen, oder? Schließlich bewegt sie sich schon seit längerem in der gehobenen Pariser Gesellschaft. Und außerdem - warum hat er sie gerettet? Schließlich ist sie doch zum Treffen nicht erschienen.


    Es bleibt also sehr spannend! Mich wundert nur, dass das Buch gar nicht mehr lang ist, da muss ja noch soviel zum Ende gebracht werden!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich kann da jetzt nicht viel kommentieren, weil ich die Auflösung(en) ja kenne.



    Zitat

    Original von Lese-rina
    Der guten Mann habe ich natürlich gleich mal in Wikipedia gesucht und gegoogelt, warum nur wundert es mich nicht, dass ich zu ihm nichts finde?


    *Sieht sich vorsichtig um / Flüstermodus an* Den habe ich auch gegoogelt und war erst mal ziemlich baff, nix über ihn zu finden. :rolleyes :grin :chen *Flüstermodus aus*



    Zitat

    Original von Lese-rina
    Oder hat gar Minuit damit zu tun und bewusst diesen Anschlag verhindert, um alle in Sicherheit zu wiegen?


    Interessante Idee, darauf bin ich beim Lesen allerdings nicht gekommen.


    Ich habe den Kessel jetzt nicht mehr so präsent, aber wenn das ein Dampfkessel war, kann das schon recht flott gehen, bis er explodiert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    *Sieht sich vorsichtig um / Flüstermodus an* Den habe ich auch gegoogelt und war erst mal ziemlich baff, nix über ihn zu finden. :rolleyes :grin :chen *Flüstermodus aus*


    Nach Carpathien wundert mich bei diesem Autor nichts mehr! :lache


    Zitat


    Ich habe den Kessel jetzt nicht mehr so präsent, aber wenn das ein Dampfkessel war, kann das schon recht flott gehen, bis er explodiert.


    Erwischt. :lache Ob das ein Dampfkessel war, kann ich auch nicht sagen. Ich hab nochmal nachgeblättert, Seite 507 "Die Maschine: der Kessel, in dessen Glut der Stahl erhitzt wurde. Der Kessel selbst glühte, so hell und rot, dass das Hinsehen Schmerzen bereitete." Klingt zwar jetzt nicht nach Dampf, ist im Endeffekt aber egal, lassen wir es des Effektes wegen einfach mal gelten. :-]


    In dem Abschnitt passiert mal wieder wahnsinnig viel. Jetzt gehts wirklich dem Ende entgegen. Als wichtigstes erfahren wir, wer der Böse und eigentlich auch, wer der Gute ist. ich weiß jetzt nicht, ob mir das soooo gefällt, wenn kurz vor knapp noch ganz neue Personen aus dem Hut gezaubert werden und alle anderen zur Staffage degradiert werden. Kommt jetzt sehr darauf an, wie alles zusammenläuft.


    Sehr spannend war natürlich das nächtliche Duell der Flugzeuge am Himmel von Paris. Auch wenn es so gut wie niemand mitbekommen hat. Unser Basil darf dieses Mal wirklich eine herausragende Rolle übernehmen! Endlich wissen wir auch, was in der blauen Mappe ist bzw. war. Und Friedrich von Straten erfährt von seiner wahren Herkunft. So richtig begeistert scheint er nicht, aber das ist angesichts der weitreichenden Entscheidungen, die von jetzt auf gleich von ihm erwartet werden, ja auch kein Wunder. Irgendwie befürchte ich, er wird das Buch nicht überleben, denn wie soll er denn nach so einer Eröffnung weiterleben? Außer er verbrennt dieses Papier und macht so weiter wie bisher.


    Langsam beginnt auch Serge eine weitaus wichtigere Rolle zu spielen als bisher. So ganz ohne Grund kündigt er doch nicht von jetzt auf gleich. Da bin ich gespannt, was das zu bedeuten hat. Ansonsten gab es in diesem Abschnitt schon viele Antworten, jetzt muss nur noch der große Knall erfolgen!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Stimmt, Carpathien ist ein Kapitel für sich. :grin :chen



    Zitat

    Original von Lese-rina
    Erwischt. :lache Ob das ein Dampfkessel war, kann ich auch nicht sagen. Ich hab nochmal nachgeblättert, Seite 507 "Die Maschine: der Kessel, in dessen Glut der Stahl erhitzt wurde. Der Kessel selbst glühte, so hell und rot, dass das Hinsehen Schmerzen bereitete." Klingt zwar jetzt nicht nach Dampf, ist im Endeffekt aber egal, lassen wir es des Effektes wegen einfach mal gelten. :-]


    Na ja, in einem Kessel wird normalerweise eine Flüssigkeit - wenn's um Energie geht in der Regel Wasser - zum Verdampfen erhitzt. Und wenn da kein Dampf raus darf, tut es irgendwann einen ziemlichen "Knall". (Drum haben Teekessel - oder Dampflokomotiven - auch ein Sicherheitsventil, sonst...)



    Zitat

    Original von Lese-rina
    In dem Abschnitt passiert mal wieder wahnsinnig viel. Jetzt gehts wirklich dem Ende entgegen. Als wichtigstes erfahren wir, wer der Böse und eigentlich auch, wer der Gute ist. ich weiß jetzt nicht, ob mir das soooo gefällt, wenn kurz vor knapp noch ganz neue Personen aus dem Hut gezaubert werden und alle anderen zur Staffage degradiert werden. Kommt jetzt sehr darauf an, wie alles zusammenläuft.


    So ganz habe ich den zeitlichen Ablauf nicht mehr im Kopf, und das Buch gerade nicht da, aber hier habe ich, glaube ich, "gut" und "böse" noch nicht endgültig zuordnen können. Es gibt eine typische Bemerkung im Buch, die mich hat aufhorchen lassen und auf die Spur gebracht. Mehr schreibe ich hier dazu nicht. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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