So wie die Hoffnung lebt - Susanne Ernst

  • „So wie die Hoffnung lebt“ ist ein weiterer Roman von der Erfolgsautorin Susanne Ernst, welche mich bereits in einigen vorangegangene Bücher in ihren Bann zu ziehen vermocht hat.


    Das Buch ist in mehrere Teile gesplittet: Im ersten Abschnitt geht es um die zwei Menschen namens Kathie und Jonah in jungen Jahren, die sich aufgrund schlimmen Lebensereignissen in einem Waisenhaus/ Heim begegnen, und der dreizehnjährige Jonah der zwei Jahre jüngeren Kathie mit all seiner Kraft hilft, wieder zu sprechen, was sie nämlich nach dem schicksalhaften familiären Trauma eingestellt hatte. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen dringt er zu ihr durch und bringt sie zurück ins Leben.
    Dieser Teil endet dort als sich leider beide plötzlich aus den Augen verlieren.
    Der nächste Abschnitt spielt bereits in der Gegenwart…und Jonah ist immer noch auf der Suche nach seiner Kathie, denn er kann sie einfach nicht vergessen. Da erhält er plötzlich einige Hinweise, dass es eine junge Frau in Seattle gibt, die auf die Beschreibung seiner ‚Kleinen’ passen würde…


    Das Cover des Romans ist ungemein süß gestaltet, mit dem roten, herzförmigen Luftballon, welcher das Mädchen durch den blauen Himmel trägt und der Wind es mit den Blättern umspielt - es zeugt von viel Romantik und man erhält das Gefühl, dass der Ballon durch das Zutun des Windes das Mädchen wieder zu ihm zurückbringt…so lange er nur Hoffnung hat.


    Susanne Ernst’s Schreibstil ist herrlich detailliert und ausschweifend – es ist eine wahre Freunde sich durch die einzelnen Zeilen bzw. Seiten zu stehlen, als ob man ; auch wird man dem Stil zu keiner Zeit überdrüssig, obwohl das Buch mehr als gefühlvoll geschrieben ist. Die Worte berühren einen an vielen Stellen und jagten mir das ein oder andere Mal wohlige Gänsehaut vor Freude über den Körper – jedoch vermochte Frau Ernst mich total zu überraschen und zu verblüffen, als eine total anderes Ereignis eintrat als man zu vorhersehen gedachte. Ein wahres Auf und Ab der Gefühle…
    Die Aufmachung, dass nicht alles aus der Sicht eines einzelnen Protagonisten erzählt wird, sondern abwechseln mal von Kathie oder Jonah, empfand ich als schönes, auflockerndes Stilmittel um auch die Gefühle und Beweggründe der anderen Hauptcharaktere zu erahnen bzw. zu verstehen.


    Zwar war ich etwas enttäuscht, dass Kathie sich doch so schnell Jonah öffnete und auch, dass gerade ein ach so sinnfreier Zufall Jonah auf die Spur seiner Kathie bringt – jedoch bin ich wohl was so was angeht oftmals zu pessimistisch und wohl nicht zugeneigt.


    Alles in allem war das Buch herrlich und würde mich stillschweigend schelten, es nicht gelesen zu haben, denn die grandiose Achterbahn der Gefühle kann mir keiner nehmen und auch den Anstubser, bestimmte Dinge mal wieder von einer anderen und gefühlvolleren Seite zu betrachten, hatte ich definitiv mal wieder gebraucht…

  • Bitte in die Titelzeile immer den Namen der Autorin/des Autors und den Titel des Buches eingeben.


    Beispiel:
    Susanne Ernst - So wie die Hoffnung lebt



    Mit der Überschrift "Gefühlsachterbahn" kann man leider nichts anfangen, sie mag eine Meinung ausdrücken, ein Auffinden des Buches durch die Suchfunktion ist so aber nicht möglich.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • ‚So wie die Hoffnung lebt’…welch herrlicher Titel für dieses Buch.
    Ich hatte mich wirklich auf viel eingestellt, was mich in diesem Buch erwarten könnte, doch das am allerwenigsten! Es war ein Auf und Ab der Gefühle…ein Mitfiebern mit den beiden Protagonisten Katie und Jonah…und jedes Mal, wenn man zu der Erkenntnis gekommen ist: JETZT wird alles gut, es wird nun ganz seicht weitergehen - da wird es wieder rasant…und zwar mit dramatischen Einbrüchen, mit denen (zumindest) ich nicht gerechnet habe. So brutal und im nächsten Moment wieder herzerweichend schön…romantisch und wieder heftig…traurig und bewegend…man weiß einfach nicht wohin mit seinen Gefühlen: und doch schwingt in jeder Zeile der Titel des Romans mit und berührt dich immer wieder auf’s neue: So lange die Hoffnung lebt! (Bis zum Schluss: da war ich tatsächlich bis ins Mark erschüttert und konnte es einfach nicht glauben, da ich tatsächlich mit einem anderen Ende hinsichtlich Milow gerechnet habe - aber das Buch ist wie das leben geschrieben; manchmal eben einfach ungerecht!) Und ja, die Hoffnung lebt immer (weiter)…man darf nur nicht aufgeben! Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan…und hier in diesem Buch sind es unwahre/ fiktive Personen...aber wenn doch nur ein Funke davon wahr wäre…wenn auch durch das Buch nur ein Mensch mehr Mut aufbringt, sein Leben – mag es noch so ausweglos sein – oder das eines anderen zu ändern und zu helfen…was wären wir doch glücklich auf Erden…und vor allem hoffnungsvoller!
    Dieses Buch ist ein wahrer Schatz derer, bei denen die Romantik noch nicht gänzlich erlöschen ist…oder ein Anstoß, wieder mehr zu leben…

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    „Die große Liebe meines Lebens“ ist ein Filmklassiker, dazu später.
    „So wie die Hoffnung lebt“ ist so ein Buch, das Frau berührt verschlingt. Das Buch trifft vordergründig nicht ganz mein Genre, aber mich hatte die Leseprobe sehr angesprochen – die beiden Kinder, die beide keine Familien mehr haben und einem sehr liebevollen Kinderheim aufeinander treffen. Ich empfehle wirklich, diesen Anfang anzulesen als Leseprobe, der so zart und anrührend und gleichzeitig immer wieder so humorvoll ist. Gelegentlich gibt es da tatsächlich Bücher von diesem Genre „Frauenroman“, die auch mich finden, höchstens ein oder zwei im Jahr neben einer Unzahl anderer.


    Das jüngere Mädchen Katie ist 11 und hat die ganze Familie verloren durch das, was in den Nachrichten oft bezeichnet wird als „Familientragödie“, und ist darüber verstummt. Der dreizehnjährige Junge Jonah ist ebenfalls allein auf der Welt, nur mit einer Narbe nach einem langen Krankenhausaufenthalt und einem schrecklichen Unglück. Auch die anderen Charaktere, die anderen Kinder, die Betreuer werden gut vorstellbar geschildert – vor allem der lebhafte Milow, Jonahs bald bester Freund und Zimmergenosse. So intensiv die Autorin Susanna Ernst diesen Anfang schildert, so gibt es doch einige wenige Andeutungen, dass dieses liebevolle Zusammenleben im Kinderheim, in dem aus Neugier zwischen Katie und Jonah bald enge Freundschaft und später erste große Verliebtheit wird, einer wenig positiven Zukunft entgegensieht.


    Und genau hier, so ab der Hälfte des Buches landete ich von einem Buch, das ich sehr genoss, zumindest zu Teilen in einem Genre, das nicht so ganz meins ist. Der Roman wechselt praktisch das Genre – aus zarter „Coming-of-Age“ Geschichte wird etwas überdeutlich Romanze. Der Grund, aus dem Jonah nicht rechtzeitig da war – nun, da komme ich wieder zu dem Filmklassiker „Die große Liebe meines Lebens“, dem wunderbaren Film mit Cary Grant und Deborah Kerr, dessen Grundtenor bei der Verspätung doch reichlich zitiert wird (ja, im „klassischen“ Kino ist für mich das große Schmachten völlig in Ordnung, hier war es mir etwas zu viel). Und dazu ist dieser Klassiker immer präsent in einem Film mit Meg Ryan und Tom Hanks namens „Schlaflos in…“ ja, Bingo, Seattle, wohin Jonah dann… nun, dafür sollte man doch vielleicht das Buch lesen.


    Das Buch ist zweifelsohne gut geschrieben, fesselnd und leicht lesbar – aber von mir aus hätte es eher in der federleichten Art mit hintergründiger Melancholie und großer Wärme weitergehen können, wie sie der ersten Buchhälfte innewohnte. Der Switch, den ich hier bemängele, dauert jedoch dann nur gute fünfzig Seiten – dann hatte mich die Autorin tatsächlich wieder halbwegs eingefangen, wobei sie dann noch zu einem Mix zwischen Gothical und Krimi wechselte. Fazit: kein Buch, wenn man eine gewisse Gefühligkeit auch nicht in Anteilen erträgt – wobei es wirklich richtig gut geschriebene Gefühligkeit ist - und ich kenne definitiv verdammt viele alte Schinken.


    Oh, natürlich, mein üblicher Tipp:
    Folgefilm: natürlich „Die Liebe meines Lebens“, aber unbedingt zuerst „Schlaflos in Seattle“ – bitte hier immer den aktuellen zuerst sehen, der kein Remake ist, aber den älteren zitiert, nur so erschließt sich das.
    Folgebuch: Torey L.Hayden. „Jadie“ (alternativ Sheila). Ich denke mal, das ist das Buch, das Jonah anfangs unter der Bettdecke liest, weil es ihm Ruby empfohlen hat. Das Buch ist wundervoll.

  • Eine Liebesgeschichte zwischen zwei traumatisierten Kindern die die Hoffnung im Leben nie aufgaben. Die 8 jährige Katie muss miterleben wie ihr Vater nach einem Ehestreit ihre Mutter und die beiden Geschwister erschießt, eher er sich selbst das Leben nimmt.
    Nach Aufenthalten in Klinik,Psychiatrischem Krankenhaus landet Katie in einem Heim für traumatisierte Kinder wo sie 1995 auf Jonah trifft. Jonah ebenfalls gezeichnet von einem Schicksalschlag bei dem er Mutter und Großmutter bei einem Brand verlor, lernt in diesem Heim Katie kennen. Ein verletztes stummes Mädchen das ihn von Anfang an fasziniert und das er nach und nach versucht aus ihrem Trauma zu erlösen. Er schafft das dann auch und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, aber Katie kann sich nur Jonah sprachlich öffnen. So beschließt Jonah durch einen Versuch das auch Milow sein Zimmergenosse mit Katie sprachlichen Kontakt aufnehmen kann. Dieser Versuch schweißt dann dieses dreier Gespann sehr zusammen und Jonah entdeckt dabei auch immer mehr die Liebe zu Katie. Als es in dem Heim jedoch zu einen Zwischenfall kommt werden die beiden voneinander getrennt. Aus Verzweiflung wollen sie miteinander durchbrennen, jedoch verschwindet Katie im September 1998 bei diesem Versuch spurlos.
    Teil 2:
    Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015 Katie ist schon 17 Jahre verschwunden und Jonah nach wie vor auf der Suche nach ihr, weil er glaubt das sie noch lebt. Bei einem Besuch von Milow der gerade sein neues Cafe eröffnet lernt Jonah bei einem nächtlichen Spaziergang, wo er sich verläuft Amy kennen. Amy eine Malerin die kurz vor ihrer Ausstellung steht und der Jonah beim Auspacken der Bilder hilft,stößt auf ein Portrait auf dem er Katie wieder erkennt. Er reist in die Stadt wo das Bild entstanden ist und erhofft das ihm dort eines Tages Katie über den Weg läuft und tatsächlich kommt es zur ersten Begegnung. Aber warum heißt sie jetzt Rosalie Sturridge und was ist ihr Geheimnis warum sie so abweisend gegen Jonah ist? Eine Aufeinandertreffen mit Manson Sturridge bringt manches ans Licht was Katie und Jonah noch in große Lebengefahr bringen soll aus der sie nur mit vielen Schwierigkeiten versuchen zu entrinnen.


    Meine Meinung:
    Selten habe ich ein so spannendes,emotionales Buch gelesen wie dieses, das Werk von Susanna Ernst hat mich total in den Bann genommen ich konnte mit fühlen,leiden und hoffen mit Katie und Jonah. Manchesmal hatte ich das Gefühl in dieser Geschichte mittendrin zu sein und alles ganz nah zu erleben,so hat mich noch sehr selten ein Buch berührt. Durch die bildhafte Schreibweise der Autorin wird man, wenn man es zu lässt, sofort von der Story ergriffen und alles erscheint dann so lebhaft und echt. Ich konnte das Buch dann auch fast nicht mehr schließen und war dann auch am Ende freudig und traurig zu gleich über den Schluss der Geschichte. Ich kann es nur jedem empfehlen der sich gerne auf eine Reise zwischen Spannung,Bangen,Freundschaft,Action, Erotik,Liebe,Emotionen und ganz viel Hoffnung einlassen will, der sollte dieses Buch lesen. Ein absoluter Geheimtip von mir: Susanna Ernst war bis dahin für mich noch eine unbekannte Autorin, die aber nach meiner Ansicht eine ganz große werden kann. Von daher von mir 5 von 5 Sternen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."