Garten der Schmetterlinge - Dot Hutchison

  • Klappentext
    Sie leben in einem geheimen Garten: junge Frauen, die entführt und aufwändig tätowiert wurden. Große, bunte Schmetterlingsflügel zieren nun ihre Rücken. Doch der Gärtner ist nicht nur besessen davon, seine geliebten Exemplare zu fangen. Er will auch ihre Schönheit für die Ewigkeit bewahren … Als der Garten entdeckt wird, stehen die FBI-Agenten Victor Hanoverian und Brandon Eddison vor dem verstörendsten Fall ihrer Karriere. Ihre Fragen kann nur das Mädchen Maya beantworten, das zu den Überlebenden gehört. Doch Maya, die nicht immer so hieß, entpuppt sich selbst als Rätsel. Je mehr sie über das Leben und Sterben im Garten enthüllt, desto mehr fragen sich die Ermittler, was sie noch verbirgt …



    Die Autorin
    »Garten der Schmetterlinge« ist Dot Hutchisons zweiter Roman.


    Die Autorin liebt Gewitter, Geschichte, Mythologie und Filme, die man sich immer wieder ansehen kann und will. Dot Hutchison lebt im Mittleren Westen der USA und wenn sie nicht gerade liest oder schreibt, arbeitet sie in einem Buchladen.






    Als ich zum ersten Mal über dieses Buch stolperte, entschied ich, dass es nichts für mich wäre. Aber immer wieder tauchten Kritiken auf Blocks und Bücherseiten auf, denen ich folgte. Und die Kritiken waren sehr unterschiedlich. Einige hielten es für eins der besten Bücher, das sie je gelesen hatten, andere verrissen es gnadenlos. Ich wurde immer neugieriger und so habe ich es nun auch gelesen.



    Eine junge Frau sitzt in einem Verhörraum. Maya ist verletzt, ihre Hände sind verbunden. Sie ist eine der überlebenden Schmetterlinge aus diesem gruseligen Schmetterlingsgarten. Sie erzählt zwei Polizisten was in dem Garten passierte.



    Ein steinreicher Mann liebt Schmetterlinge. Seit 30 Jahren sammelt er junge Frauen, tätowiert ihnen einen riesigen Schmetterling auf den Rücken. Er gibt ihnen neue Namen und nachdem das Tattoo fertig ist, vergewaltigt er sie das erste Mal. Sie sind sein privater Harem. Schmetterlinge haben ein kurzes Leben, deswegen dürfen sie nur 21 Jahre alt werden. Auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit konserviert Der Gärtner, so nennen ihn die Mädchen, sie, indem er Formaldehyd in ihre Adern pumpt und sie in Kunstharz gießt. Dann stellt er sie für alle sichtbar aus und erfreut sich an ihrem Anblick und betrauert gleichzeitig den Verlust. Auch krank oder schwanger dürfen sie nicht werden, dann erfahren sie frühzeitig dieses Schicksal. Der Gärtner denkt aber, er sorgt für diese Mädchen, er liebt sie und sie lieben ihn. Teilen muss er sie gelegentlich mit seinem Psychopathensohn Avery. Avery liebt es, zu verletzten, und Der Gärtner ist stets bestürzt und voller Bedauern, wenn er den Mädchen etwas antut. Sein zweiter, etwas normalerer Sohn, erfährt erst spät von dem Garten. Er verliebt sich in Maya, aber irgendwie begreift er nicht bzw will nicht begreifen, was da wirklich krankhaftes vor sich geht.



    Ich kann jeden verstehen, der dieses Buch schlecht findet. Es ist unlogisch und absolut unglaubwürdig. 20 oder mehr junge Mädchen unter 21 Jahren, die sich in einem Garten verlustigen dürfen, stehts dem Gärtner oder seinem grausamen Sohn zur Verfügung stehen müssen, und die niemals einen Plan fassen, wie sie fliehen könnten. Der Gärtner ist ein sehr reicher Mann, der offenbar aber nie viel zu tun hat außer sich den Mädchen zu widmen. Er entführt seit 30 Jahren junge Frauen und nie ist etwas aufgefallen. Und wo steht dieses riesige Gewächshaus mit seinen Wohnräumen und Wänden, die hochgezogen und wieder heruntergelassen werden? Wundert sich niemand, was da drin ist und wieso nur Der Gärtner und seine Söhne hinein können? Das ist alles so unglaublich unwahrscheinlich, so absolut phantastisch. Alle Mädchen sind so schwach und devot, selbst die im inneren starke Maya erduldet alles zwei Jahre lang ohne großen murren. Zwar hat sie eine Art Plan, aber der klappt nicht so wirklich. Wenn Der Gärtner sie vergewaltigt, geht sie die Bücher Edgar Allen Poe’s in ihrem Kopf durch. Und offenbar geht sie ohne größere psychische Schäden aus diesem Höllengarten heraus. Und doch hat dieses Buch eine gewissen Faszination, einen makabren Reiz, wie ein Autounfall, man muss einfach hinschauen. Es hat auch eine gewisse Spannung und ist auch nicht schlecht geschrieben. Das Konzept ist auch im Grunde recht gut. Der Gärtner stellt sich selbst als fürsorglicher Mensch dar, der nur um das Wohl seiner Schmetterlinge bedacht ist. Er ist eine absolut gruselige Figur, die in ihrer Abartigkeit schon einzigartig ist. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einer fürchterlicheren Buchfigur begegnet bin. Gerade weil er so ruhig und freundlich und bedacht ist und seine kranke Sicht der Dinge als so selbstverständlich hinstellt. Ich fand ihn viel schlimmer als seinen brutalen Sohn. Vielleicht hätte ich dem Buch 4 Sterne gegeben, wenn der Schluss nicht so schwach und noch unglaubwürdiger gewesen wäre.



    Ich vergebe 5 Punkte, weil es mir irgendwie schon gefallen hat, auf eine gewisse Weise. Die Autorin hat für mich einen der schlimmsten Serienmörderfiguren erschaffen. Sie kann auch gut schreiben. Aber genau betrachtet ist die Story völlig unlogisch und hanebüchen.