Details:
Seitenzahl: 528 Seiten
Verlag: Ullstein
Erschienen: 9. September 2016
Inhalt:
Hartwell ist eine eingeschworene Gemeinschaft. In dem kleinen Ort an der amerikanischen Ostküste bleibt niemand lange allein. Cooper Lawson möchte seine Bar nirgends sonst auf der Welt wissen, in der man seit Jahrzehnten leidet, liebt und lebt. Selbst hat Cooper dagegen der Liebe abgeschworen. Bis eines Tages die selbstbewusste sexy Ärztin Jessica Huntington durch seine Bartür stolpert und frischen Wind in sein Leben bringt. Auch sie flieht vor ihrer Vergangenheit. Gegenseitig könnten sie sich Halt und Liebe geben, sie müssen es nur erst begreifen …
Autorin:
Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Seit der Veröffentlichung von Dublin Street und London Road, ihren ersten beiden Romanen für Erwachsene, stürmt sie die internationalen Bestsellerlisten.
Meine Meinung:
Sprache:
Samantha Young ist für mich die unangefochtene Königin der Romantik. Die Königin der Liebesromane, die es wie niemand anders schafft, wahre und echte Gefühle so intensiv zu transportieren, dass man sich als Teil der Geschichte fühlt. Durch ihren einfühlsamen und mitreißenden Erzählstil nimmt sie den Leser völlig gefangen und vermittelt ihm das Gefühl dazuzugehören. Man taucht so sehr ab in die Welt, von der die Autorin erzählt, dass man sich am Ende des Buches fast schon gewaltsam daraus befreien muss. Allein durch Worte wird hier eine Art Familie geschaffen, zu der man unbedingt dazugehören möchte.
Ich bin jedes Mal wieder beeindruckt wie unglaublich gut, vielseitig, tiefgründig und atemberaubend der Erzählstil von Samantha Young ist. Es gibt nur wenige Autoren, die so unfassbar großartig schreiben können.
Figuren:
Jessica ist eine tolle Protagonistin. Sie ist schon ziemlich perfekt, aber eben nicht ganz. Sie hat Ecken und Kanten, macht Fehler und handelt nicht immer richtig. Genau das macht sie so sympathisch, denn sie wirkt wie ein realer Mensch aus Fleisch und Blut. Als hätte die Autorin über eine Freundin, eine wahre Geschichte geschrieben. Das gehört zum Zauber von Samantha Youngs Büchern, denn man hat nicht den Eindruck etwas Erfundenes zu lesen, sondern für eine Weile zur Realität von echten Menschen zu gehören. Deshalb fühlt man umso stärker mit ihnen und kann noch mehr in die Handlung eintauchen.
Cooper… Tja, ich glaube, absolut jede Frau wünscht sich einen Mann wie ihn. Auch das beherrscht Samantha Young in Perfektion: Traummänner erschaffen. Er hat wie auch Jessica seine Fehlerchen, doch die erscheinen winzig im Vergleich zum Gesamtpaket. Ich glaube nicht, dass ein so umwerfender Mann wirklich existieren kann, doch in den Büchern der Autorin hat man das Gefühl, als wäre es doch möglich. Als gäbe es dort draußen wirklich so unglaublich perfekte Männer.
Wie auch schon in der Edinburgh-Reihe besticht auch „The Real Thing“ durch seine bezaubernden Nebencharaktere. Auch sie finden innerhalb kürzester Zeit den Weg ins Herz des Lesers und überzeugen durch ihre Authentizität. Sie sind nicht vollkommen und gerade deshalb so liebenswert. Man schließt sie einfach alle ins Herz und kann nur hoffen, dass so bald wie möglich auch Bücher zu ihnen erscheinen werden.
Handlung:
Die Liebe steht ganz klar im Mittelpunkt, doch nicht auf eine kitschige oder übertriebene Art und Weise. Denn auch wenn die Beziehung teilweise beinahe zu schön um wahr zu sein scheint, hatte ich immer den Eindruck, als könnte sie genau so passieren. Es wirkte nicht aufgesetzt oder schnulzig, sondern ehrlich und berührt den Leser wirklich sehr.
Auch dass es keine künstlich herbeigeführten Missverständnisse gibt, die unnötig aufgebauscht werden – wie es leider viel zu oft in Liebesromanen der Fall ist – hat mich wahnsinnig beeindruckt. Die Figuren haben völlig reale Erwartungen an die Liebe, sie verhalten sich wie echte Menschen und nichts wird überspitzt oder unglaubwürdig dargestellt. Es wirkt so echt und deshalb umso emotionaler und mitreißender.
Natürlich gibt es auch zahlreiche Konflikte und hier liegt vielleicht er einzige kleine Minuspunkt, den ich anführen würde (auch wenn er angesichts der Brillanz der Autorin kaum ins Gewicht fällt). Es waren mir teilweise einfach zu viele schlimme Schicksalsschläge, die die Figuren durchgemacht haben. Zu viele Verluste, zu viel Krankheit usw. Das kam mir eine Spur übertrieben vor.
Am meisten überzeugt in Samantha Youngs Büchern nach wie vor das Gefühl der Familie. Man spürt den familiären Zusammenhalt und die Liebe der Figuren wirklich und wahrhaftig und fühlt sich irgendwie als ein Teil davon. Es ist trotz all den schlimmen und traurigen Ereignissen eine Welt, in der man sich unweigerlich wohlfühlt. In die man abtauchen und dazugehören möchte.
Fazit:
Samantha Young hat hier erneut einen Reihenauftakt geschaffen, der in meinen Augen genauso sehr überzeugt wie die Edinburgh-Reihe. Durch so real wirkende Figuren und einem Erzählstil, der seinesgleichen sucht, wird man als Leser völlig verzaubert von der Geschichte und kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich liebe Samantha Young, sie ist die Königin der Liebesromane. 10 Punkte