OT: Sydänkotauksia eli kuinka tehtiin Kummisetä
Kurzbeschreibung:
Raimo wohnt in Helsinki, ist arbeitslos und liebt Filme, in denen die Waffen sprechen und die Frauen schweigen. Da liest er in der Zeitung, dass Coppola die Dreharbeiten zu "Der Pate" nach Finnland verlegt. Raimo möchte unbedingt dabei sein. Auf unkonventionelle Art versucht er, das Team auf sich aufmerksam zu machen und strapaziert dabei so manche Nerven.
Über den Autor:
Kari Hotakainen gibt es bei Wikipedia einige interessante Informationen.
Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung lässt eine schräge Komödie im besten (vielleicht etwas speziellen?) finnischen Humor erwarten, die für Fans des Klassikers "Der Pate" einige besondere Schmankerl aufweisen könnte. Letzteres ist tatsächlich der Fall, mehr noch, man sollte den Inhalt und vor allem die Figuren des "Paten" einigermaßen präsent haben, um die Anspielungen zu verstehen und die beschriebenen Szenen wieder zu erkennen. Mit den entsprechenden Stars aus Hollywood und ihren Allüren (allen voran Marlon Brando als Vito Corleone, gefolgt von Regisseur Francis Ford Coppola) zeichnet Hotakainen einige sehr schräge Episoden, die so überzeichnet sind, dass sie schon fast glaubwürdig wirken. Auch die Szenen, in denen sich der arbeitslose und filmverrückte Raimo immer wieder ungefragt dem genervten Filmteam nähert, entbehren nicht einer gewissen Komik. Darüber hinaus handelt es sich jedoch mehr um eine Tragikomödie, die nicht nur den Irrsinn Hollywoods, sondern auch den Alltags-Wahnsinn abbildet, der täglich in ganz normalen Familien stattfindet. Es geht um Geschlechterrollen, die Bedeutung von Familie, Selbstverwirklichung und die Träume, die jeder hat.
Leider verfranst sich Hotakainen in der Mitte des Romans zunehmend, so dass der rote Faden nicht mehr erkennbar ist und die vielen losen Enden für immer mehr Irritation und offene Fragen sorgen. Auch die vielen Nebenfiguren erscheinen immer mehr wie Statisten, die nur wegen ihrer Skurrilität einen Auftritt erhalten, für die Handlung selbst aber keinerlei Bedeutung haben. Das Ende ist für meinen Geschmack völlig unpassend. Vielleicht ist das auch finnischer Humor, nur mich hat er da schon nicht mehr erreicht. Schade.
Mehr als 5 Punkte sind von mir deshalb leider nicht drin.