Titel: Die Trauerfeier
Autor: Frank Schliedermann
Verlag: Asphalt und Anders Verlag
Erschienen: März 2016
Seitenzahl: 221
ISBN-10: 3941639110
ISBN-13: 978-3941639119
Preis: 18.90 EUR
Das sagt der Klappentext:
Fünf alte Freunde sehen sich auf einer Beerdigung wieder. Ihr langjähriger Freund Viktor hat sich das Leben genommen - mit achtunddreißig Jahren. Als die letzten Gäste der Trauerfeier sitzen sie bis tief in die Nacht zusammen, trinken auf ihren toten Freund und grübeln über dessen Beweggründe. Dabei kommen immer mehr Geheimnisse über den Verstorbenen ans Licht. Aber auch alte Rivalitäten unter den Anwesenden und über die Jahre aufgestaute Spannungen brechen wieder auf. Um den Gründen dieses scheinbar sinnlosen Selbstmordes auf die Spur zu kommen, sind alle fünf schließlich gezwungen, sich ihr ganz eigenes Bild zu machen - ein Bild über ihre Freundschaft, aber auch über ihr eigenes Leben.
Der Autor:
Frank Schliedermann wurde 1973 in Eickelborn/Westfalen geboren. Er lebt in Hamburg, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Meine Meinung:
Ein Roman fast wie ein Kammerspiel. Ein Roman aber auch über Freundschaften, über den Versuch vergangene Zeiten wieder zurückzuholen, über Resignationen, über die Erkenntnis, dass man die Lebensuhr nicht zurückdrehen kann, ein Buch über das Leben und über das vermeintliche Scheitern eben in diesem Leben.
Der Autor schreibt schnörkellos, stellt die Handlung seines Romans voll in den Mittelpunkt und will nicht mir irgendwelchen Wortspielereien oder irgendwelchem Worthokuspokus von der Handlung und von den handelnden Personen ablenken. Und das gelingt ihm gut.
Es ist ein Roman über die „Normalität“ im Leben, Normalität die selbstverständlich nicht immer angenehm oder belanglos sein muss.
Und so breitet sich vor dem Leser ein Beziehungsgeflecht aus, dass normal ist, wenn vielleicht auch nicht unbedingt alltäglich. Das was dort passiert, kann eigentlich jedem passieren; denn immer wieder könnte man gezwungen werden sich den „Gespenstern“ seines Lebens zu stellen, sich mit ihnen zu beschäftigen, statt sie totzuschweigen.
Frank Schliedermann hat einen interessanten Roman geschrieben, lesenswert, wenn sicher auch nicht das absolute Highlight des literarischen Jahres – aber muss es denn immer ein Higlight sein, auch das eher Bodenständige kann auf seine ganz besondere Art und Weise gut sein ohne sich in Highlightsphären zu tummeln.
Ein lesenswerter Roman um Beziehungen und wie Menschen damit leben. 7 Eulenpunkte.