'Die Nachtigall' - Seiten 282 - 378

  • Zitat

    Original von Chroi


    Danke, übrigens Booklooker für die vielen Links, die du immer heraussuchst und hier mit uns teilst. Vom MI9 hatte ich vorher auch noch nichts gehört. Ich musste auch zu allererst an den MI6 denken.


    Ich war ja auch völlig ahnungslos und dachte, dann müsst ihr nicht suchen ;-)

  • Ich konnte gestern gar nicht mehr aufhören mit lesen.........
    Die Lage spitzt sich zu.
    Wenn ich allein an die Beschreibung der harten Winter denke - furchtbar. Wie lange mögen da Tage, Wochen, Monate gewesen sein.
    Ich finde den Schreibstil gar nicht übertrieben gefühlvoll oder kitschig. Im Gegenteil, manchmal kommen mir die Beschreibungen sogar eher nüchtern und sachlich vor.
    Sicher gibt es vielleicht die eine oder andere Ungereimtheit, man fragt sich, weshalb macht sie oder er jetzt dies oder das.
    Aber das hat mich bis jetzt nicht im Geringsten gestört.
    In solchen Ausnahmesituationen sind Reaktionen und Handlungen nicht immer nachvollziehbar.
    Und manches ist natürlich ganz einfach der Spannung im Roman geschuldet.


    Isabelle und Vianne überzeugen mich beide immer mehr, jeder auf seine Art.
    Ich finde es toll, dass die Autorin über die großartige Rolle der Frauen in dieser schrecklichen Zeit schreibt.


    Den Film "Sarahs Schlüssel" ( er lief gestern im TV, ich habe ihn aber nicht gesehen ) möchte ich mir noch anschauen.
    Er passt zu der Szene mit der beschriebenen Evakuierung der Juden in Paris.

  • Ja, berührt wird man auf jeden Fall.
    Aber irgendwie nicht auf "billige" Art und Weise oder mit plumpen und reisserischen Beschreibungen.
    Und das gefällt mir: das Buch berührt und fesselt dank seiner, in meinen Augen, klaren und doch gefühlvollen Beschreibungen, ohne in Kitsch abzudriften.
    Am Anfang kam das nicht ganz so stark bei mir an - aber mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr und deutlicher.

  • Isabelle ist eine starke, mutige Frau. Wie sie die Männer über die Berge bringt, ist sehr gut beschrieben.


    Am schlimmsten in diesem Abschnitt war aber die Sache mit Sarah & Rachel.
    Der Krieg ist hart - ja, aber warum ausgerechnet immer die Kinder?
    Ich bin gespannt was nun mit Ari passiert.


    Beck wird mir immer sympathischer. Er weiß ganz genau was schief läuft und versucht, so gut es eben geht zu helfen. Dass die "Deportierung" auf den Nachmittag verschoben wurde ist ja nicht sein Fehler, und es war echt unklug, das Versteck schon eher zu verlassen.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von shaiara
    Isabelle ist eine starke, mutige Frau. Wie sie die Männer über die Berge bringt, ist sehr gut beschrieben.


    Am schlimmsten in diesem Abschnitt war aber die Sache mit Sarah & Rachel.
    Der Krieg ist hart - ja, aber warum ausgerechnet immer die Kinder?
    Ich bin gespannt was nun mit Ari passiert.


    Beck wird mir immer sympathischer. Er weiß ganz genau was schief läuft und versucht, so gut es eben geht zu helfen. Dass die "Deportierung" auf den Nachmittag verschoben wurde ist ja nicht sein Fehler, und es war echt unklug, das Versteck schon eher zu verlassen.



    Das fand ich auch, warum hat Rachel es nicht länger dort ausgehalten, vielleicht wäre dann alles gut gegangen.
    Beck ist kein schlechter Mensch, er versucht zu retten was er retten kann. aber er darf nicht auffallen.

  • Zitat

    Original von Arietta



    Das fand ich auch, warum hat Rachel es nicht länger dort ausgehalten, vielleicht wäre dann alles gut gegangen.
    Beck ist kein schlechter Mensch, er versucht zu retten was er retten kann. aber er darf nicht auffallen.


    Bei solchen Sachen sage ich mir immer: In Wirklichkeit wäre das nie passiert, aber es diente dazu, die Geschichte voranzutreiben

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Der Weg über die Berge ist frandios beschrieben. Die Autorin vermittelt richtig "Stoff" und keineswegs leichte Kost. Das Buch kann ich nicht einfach nur so weglesen. Wie gut dass es Fluchthelfer gab und viele Menschen, die einfach geholfen haben und dabei nicht an sich gedacht haben.


    Viele mutige Menschen und ich stelle mir die Frage, wie ich so eine Zeit wohl bewältigt hätte. Wäre ich so mutig und waghalsig, wie mutig wäre ich, wie hilfsbereit, wie weit wäre ich bereit Leben von anderen zu retten... würde man (mit dem Wissen der Vergangenheit heute) nicht versuchen wegzulaufen und versuchen, woanders ein neues Leben aufzubauen?


    Wolfgang Beck wird immer recht sympathisch beschrieben, das gefällt mir, weil er auch seinen Status und seine Aufgaben nicht frei gewählt hat und mit offenen Augen durch das Örtchen streicht. Ich verstehe auch die Sympathie zwischen Vianne und ihm. Doch geht das bestimmt nicht gut aus, ist Beck als Soldat auch unter strengen Zwängen und Beobachtung.
    Was war es vor 75 Jahren für eine furchtbare Zeit. Was haben wir ein Glück, dass zumindest in Europa Frieden ist.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Das war wirklich heftig, dieser Abschnitt.
    Am schlimmsten die Szene mit Sarah, das fand ich furchtbar.
    Auch, daß sie nicht sofort in den Keller gegangen sind - was sollte dieser Versuch, über die Grenze zu kommen.


    Isabelles Aktionen sind ja hervorragend angelaufen, die Entwicklung des ganzen Ringes von Rettern, Menschen die beherbergen...
    Das gab es ja wirklich, diese Netze der Resistance.


    Erschreckend die Szene mit dem Vélodrome d’Hiver.
    Das war äußerst grausam, wie diese vielen vielen Menschen dort untegebracht waren, unter den furchtbarsten Umständen - nur um später noch mehr leiden zu müssen.


    Es gibt einen sehr beeindruckenden Film darüber (Neben Sarahs Schlüssel, der auch gut ist) - Die Kinder von Paris, u.a. mit Jean Reno
    Daß sich die Vichy Regierung mit daran beteiligt hat, wurde in Frankreich jahrzehntelang unter den Tisch gekehrt und erst 1995 (Ist das nicht das Jahr, in dem die alte Dame erzählt? ) von der Regierung entschuldigt. Unter Präsident Chirac.