'Die Nachtigall' - Seiten 471 - 556

  • So grausam der Inhalt ist, ich kann nur noch mal sagen - das Buch ist total toll. Ich kann gar nicht aufhören zu lesen.


    Langsam merkt man, dass es auf das Ende zugeht. Isabelle und ihre Mitstreiter wurden alle gefangen genommen und zum Teil in Gefangenenlager gesteckt. Obwohl ich schon mehrere Reportagen über das Thema gesehen habe und auch darüber gelesen habe, finde ich es immer wieder unfassbar, wie man mit Menschen so umgehen kann. Ich kann diese ganze Grausamkeit einfach nicht nachvollziehen. Und ich frage mich immer wieder, wie das so ausarten konnte, dass selbst Unschuldige so leiden mussten. Vermutlich wurde das irgendwann zum Selbstläufer, weil die Aufseher gemerkt haben, wie es ist, wenn man Macht hat.
    Was die sich ausgedacht haben um die Leute zu foltern. Mir fehlen da wirklich die Worte.
    Ich hoffe mal, dass Isabelle jetzt überlebt und dass sie auch Gaeton wieder trifft. Eine kleine Hoffnung habe ich noch, dass sie diejenige ist, die uns ihre Vergangenheit erzählt.


    Und Vianne steckt auch ganz schön in der Tinte. Gut, von Richter ist weg, aber Antoine wieder da. Er ist aber völlig anders, als sie sich das vorher vorgestellt hat. Ich glaube, diesen Schock werden viele Frauen erleiden, die jetzt noch voller Ungeduld auf ihre Männer warten. Und dann ist sie noch von von Richter schwanger. Was für ein Alptraum!
    Könnte das Kind der Julien aus der "Jetzt-Zeit" sein? Aber ich glaube, Vianne könnte ihn nicht so lieben, oder?


    Und wieder was gelernt. Es gibt ihn wirklich, diesen Nacht-und-Nebel-Erlass :wow

  • Nicht, dass ein solcher Erlass nötig gewesen wäre. Es war so vieles reine Willkür. Allerdings zeigt es die unmenschliche Haltung sehr gut. Auch das unmenschlichste Vorgehen bekam noch ein "gesetzmäßiges" Mäntelchen umgehängt.


    Mir ist es teilweise auch schwer gefallen, manche Abschnitte zu lesen. Auch wenn ich mittlerweile schon viel gelesen und auch im Film gesehen habe.


    Leider sind Menschen immer fähig, ihre Mitmenschen zu quälen. Immer dann, wenn entweder die staatliche Ordnung zusammenbricht oder es eine Unrechtsregierung gibt. Oder, wenn wie es in manchen Ländern auch heute noch der Fall ist, das Quälen von bestimmten Menschen für rechtmäßig gehalten wird und geradezu dazu ermuntert wird.
    Oft bezeichnet man die dann einfach als Terroristen und da ist dann plötzlich alles erlaubt.


    Wenn es nicht immer wieder Beispiele gäbe, dass Menschen auch Gutes tun, man könnte glatt verzeifeln.

  • Ich habe gleich bis zum Ende durchgelesen und fast nur geheult.
    Allerdings hatte ich, kurz, bevor von Ritter ging, an der Stelle Angst, an der Vianne mit ihren Kindern Baden ging. Die jüdischen Jungs müssten doch beschnitten sein... :wow
    In irgendeinem thread ging es darum, wovon die de Champlains lebten. Ich vermute, sie waren Bauern und bauten Obst und Gemüse an. Klar, Strom etc kostet auch, aber vielleicht hatten sie einen Notgroschen... Und zumindest anfangs dürfte Marc möglicherweise Soldatensold bekommen haben, oder? :gruebel
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Es ist mir gerade echt schwer gefalen, das Buch zur Seite zu legen. Es ist grausam und spannend zugleich.


    Ich weiß nicht mit wem ich mehr mitfiebere, mit Isabelle, die in einem Arbeitslager oder sogar Konzentrationslager ist, oder mit Vianne, die zwar ihren Mann wieder in die Arme schließen kann, aber deren Leben so wenig, mit dem zu tun hat, was sie vorher hatten.


    Ich bin sehr gespannt, wie es endet und werde sicherheitshalber die Taschentücher nicht zu weit weg legen...

  • Was mich als Leserin weiter an das Buch gefesselt hat, war, wie sehr es gerade in diesem Abschnitt auf jeden Menschen ankommt. Auf den Mut und Entschlossenheit. Und wie deutlich die Autorin schildert, wie nahe ihre Hauptpersonen oft daran sind, aufzugeben. Sich der Angst und der Hoffnungslosigkeit zu überlassen.
    Sie sind Heldinnen - aber echte! Keine unbefleckten, über den Dingen thronenden, sondern solche, die Fehler gemacht haben. Schuld auf sich geladen haben. Und trotzdem weitergemacht haben.
    Das hat mich gerade bei diesem Abschnitt sehr beeindruckt.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Was mich als Leserin weiter an das Buch gefesselt hat, war, wie sehr es gerade in diesem Abschnitt auf jeden Menschen ankommt. Auf den Mut und Entschlossenheit. Und wie deutlich die Autorin schildert, wie nahe ihre Hauptpersonen oft daran sind, aufzugeben. Sich der Angst und der Hoffnungslosigkeit zu überlassen.
    Sie sind Heldinnen - aber echte! Keine unbefleckten, über den Dingen thronenden, sondern solche, die Fehler gemacht haben. Schuld auf sich geladen haben. Und trotzdem weitergemacht haben.
    Das hat mich gerade bei diesem Abschnitt sehr beeindruckt.


    Da gebe ich dir recht.
    Und wäre der Erzählstil ein anderer, würde mich das Buch ganz sicher begeistern.

  • Puh! Das Buch wird zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Richtig zum mitfiebern. Was Isabelle und Vianne hier alles erleben geht nun wirklich unter die Haut. Das hatte ich dem Buch eigentlich gar nicht zugetraut. Nach den Anfangspassagen hatte ich eher auf ein etwas seichtes getippt. Aber nun wird es richtig gut, sehr dicht an der Realität und voller spannender Wendungen. Von dem erfrischend unvorhersehbaren Romanpersonal einmal ganz zu schweigen.

  • Das Buch geht einem unter die Haut.


    Die Menschen Hungern, das Leben ist unerträglich geworden, man spürt bei jeder Zeile die Angst und den Schrecken, der die Menschen beherrscht. Ein Albtraum so empfand ich es, und dann gibt es die freie Zone nicht mehr. Frankreich ist nun ganz von den Deutschen besetzt.


    Vivanne tat mir von Herzen Leid was sie unter Richter erleiden musste. Ein Mensch der Eiskalt ist,brutal ich glaube er hat es genossen Vivanne zu demütigen, quälen und zu vergewaltigen.


    Isabelle wird verhaftet, was sie alles unter der Folter der Gestapo erleiden musste, möchte ich nicht wiederholen, es hat mich sehr Emtional mitgenommen.


    Hier spürte manndievwahre Liebe des Vaters, er opferte sich für Isabell, in dem er sich für die Opferte,sich als die Nachtigall aus zugeben, das erforderte Mut, er wusste ja was ihn erwartete.


    Antonie ist wieder zu Hause, er ist wie ein fremder, der Krieg hat auch bei ihm Spuren hinterlassen.


    Der Abschnitt wo man die Menschen wie Vieh in die Waggons trieb, diese unmenschlichen Bedingungen,
    dann das Lager, Ravensbrück, auch das ging mir mehr als unter die Haut, ich sah die Frauen und Kinder vor mir. Ich musste innehalten und ein Stück weinen.


  • Es war mehr als grausam und unmenschlich, was damals geschah, was sind das für Menschen, Monster wäre der richtige Ausdruck. Selbst Tiere töten nicht aus Wollust.
    Ich glaube der Mensch wird sich nie ändern, wenn ich das Weltgeschehen beobachte, man sollte meinen er lernt aus seinen Fehlern.

  • Also ich werde auf jeden Fall für den kommenden letzten Abschnitt ein Paket Taschentücher bereitlegen. :wow Ich musste ja hier schon wieder einige Male schlucken.


    Antoine ist wieder da, doch auch er ist (genau wie Viannes und Isabelles Vater?) sehr verändert.
    Isabelle ist gefangen und wird gerade verlegt. Ohmann.


    Auch ich habe schon viele Dokumentationen/Filme über die damalige Zeit gesehen, aber dieses Thema geht immer wieder unter die Haut.


    Auf zum Enspurt.


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain



  • Die Männer hatten sich während des Krieges sehr verändert,sie blickten jeden Tag dem Tod und dem grauen in die Augen. Das kann man ja verstehen, wenn man neben sich die Kameradin sterben sieht, ich wäre auch Traumatiesiert, solche Bilder kann man nicht vergessen. Dann die Sorge um die Familie, lebt sie noch ?

  • Dass von Richter zum Problem werden würde habe ich befürchtet. Ein eiskalter, brutaler Mensch der Vianne Schreckliches angetan hat. Jetzt ist sie auch noch schwanger von ihm. Ihr Mann ist zwar nun zurück, allerdings ist er - wie zuvor auch der Vater der Schwestern - ein anderer Mensch, gezeichnet vom Krieg. Wer weiß, ob die Beziehung das aushalten kann.


    Isabel wurde gefasst, verhaftet und gefoltert. Hier musste ich das Buch erstmal weglegen, das waren furchtbare Momente. Dass der Vater sich hier für sie opfert, versohnt mich mit ihm.


    Da ich krank daheim liege habe ich hier direkt weitergelesen um zu erfahren wie es weiterging.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Dass von Richter zum Problem werden würde habe ich befürchtet. Ein eiskalter, brutaler Mensch der Vianne Schreckliches angetan hat. Jetzt ist sie auch noch schwanger von ihm. Ihr Mann ist zwar nun zurück, allerdings ist er - wie zuvor auch der Vater der Schwestern - ein anderer Mensch, gezeichnet vom Krieg. Wer weiß, ob die Beziehung das aushalten kann.


    Isabel wurde gefasst, verhaftet und gefoltert. Hier musste ich das Buch erstmal weglegen, das waren furchtbare Momente. Dass der Vater sich hier für sie opfert, versohnt mich mit ihm.


    Da ich krank daheim liege habe ich hier direkt weitergelesen um zu erfahren wie es weiterging.



    @ Gute Besserung , auch ich liege heute Flach, mich hat die Grippe erwischt, liege mit meinem neuen Tabet im Bett.


    Das mit Isabelle ging mir auch sehr nah, furchtbar war sie erleiden musste, das möchte keiner erleiden, ihre Peiniger sind die reinste Bestien. Sie genießen das Ganze und gellen sich in meine Augen daran auf.


    Richter ist für mich genauso eine Bestie, keine Seele in der Brust.

  • Von Richter ist ein Schwein und wie er ihre Notlage ausnutzt ist wirklich sehr frech.
    Isabelle wird doch noch erwischt und ja ich fand es bemerkenswert wie ihr Vater sich für sie geopfert hat doch sie muss ins Lager und dort geht es ihr mehr als dreckig.


    Es ist alles sehr berührend geschrieben und man kann wirklich nur sagen, es war wirklich eine sehr schlimme Zeit.